Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Castries / St. Lucia 30.11.24

Jeder Strand, jedes Meer, jeder Tag ist anders. Deshalb wird Strand auch nie langweilig, auch wenn schon wieder die Sonne scheint, das Wasser schon wieder wunderbar ist. Diesmal aber auch mit hohen Wellen. Taxi und Fußweg, Lounge und Ristorante, heute ist alles dabei. Und auch die Grüße an zu Hause.


Bilder folgen hier in Kürze

Mal sehen, was wir heute machen. Für den geneigten Leser ist das sicherlich vorherzusehen, für uns bleibt es eine Überraschung.
Das erste Mal, dass wir hier waren, vor 10 Jahren, war St. Lucia unsere erste karibische Insel und wir sind mit einem Katamaran an der Küste entlang nach Pigeon Island gefahren. Die Fahrt war das spannendste, die Halbinsel war ok.

Seitdem haben wir uns immer zu Fuß auf den kurzen Weg zum Vigie Beach gemacht. Das letzte Mal allerdings mit Taxi, nicht weil wir mussten, aber weil uns der Fahrer so nett in den Weg gesprungen ist.

Ein neues Haus im Hafen

Dieses Mal müssen wir uns erst orientieren, denn sonst konnten wir von unserem Balkon immer auf einen Yachthafen mit viel Grün und mit kleinen Hotels gucken. Mit einem kleinen Einschnitt, der einen Blick über die Hügel zum Meer erlaubte.
Jetzt schauen wir auf ein 10stöckiges Betonskelett, das hier neben dem kleinen Souvenirdorf am Terminal hochgezogen wurde.
Wie kann man den Hafen mit seiner schönen Aussicht derart verbauen? Hoffen wir, dass es wenigstens ein ansehnliches Gebäude wird, wenn es mal fertig ist. Wir vermuten jedenfalls, dass das ein Hotel werden soll.

Guten Morgen!

Mit solchen Gedanken sind wir früh beim Frühstück. Erst ist es ruhig, aber dann setzt sich eine 8er-Gruppe genau neben uns. Das wird dann deutlich lebhafter. Wenn die nur den Mund für einen Morgengruß genauso auf kriegen würden, wäre es noch schöner.
Vielleicht sind wir ja zu konservativ, aber wenn ich mich genau neben andere setze, wünsche ich doch einen “Guten Morgen”.

Ganz anders der Kapitän, der hat das verstanden. Als wir uns beim Restaurantchef und seiner neuen Azubine anmelden und uns gegenseitig einen solchen Guten Morgen wünschen, fällt der Kapitän zeitgleich mit seiner Durchsage darin ein.
Komischer Weise bin ich der Einzige, der das witzig findet, alle anderen schauen mich mitleidig an.

Trotzdem ist das Frühstück wieder sehr lecker und wie immer viel zu reichlich. Außer beim Lachs, da haben wir heute ein magersüchtiges Exemplar erwischt.
Aber es muss ja auch einen ganzen Tag reichen. Falls nicht wieder so eine Lounge im Weg steht.

Das steht die, aber erst einmal noch nicht. Erst geht es an den Strand.

Strand wird nie langweilig

Hier muss ich jetzt eine Anmerkung für den geneigten Leser einfügen. Es ist nämlich zu befürchten, dass ein Gefühl der Langeweile aufkommt, wenn ich immer nur von Strand schreibe. Es soll ja auch andere Sachen geben, wie Schnorcheln. Oder Walbeobachtung mit Katamaran. Oder Urwald. Oder Küste angucken. Oder Höhle. Oder…
Auch das haben wir schon gemacht, jede Fahrt enthält immer zu einen gewissen Prozentsatz auch anderes. Und zufällig steht auch morgen anderes auf dem Programm.

Aber was gibt es karibischeres als karibische Strände? Und da wir zufällig in der Karibik sind…
Und hier sei eine Beruhigung für besorgte Leser angehängt: für diejenigen, die Strand lieben, werden Strände nie langweilig. Zumal jeder Strand anders ist. Jedes Meer anders. Und manchmal dasselbe Meer tageweise anders.

Auch heute ist alles anders

So wie hier und heute. Der geneigte Leser darf jetzt kurz über die elegante Überleitung staunen, denn heute ist wieder alles anders als letztes Mal. Als wir vor 2 Jahren hier waren, hatte es aus Eimern geschüttet und wir haben ganz allein viele Stunden im Wasser verbracht, um nicht nass zu werden.
Damals musste ich dann leider auch berichten, dass ein Hurrikan viel Strand zerstört hat.

Das ist alles wieder anders:
Kurz bevor wir losgehen, tröpfelt es die restlichen Regentropfen, danach haben wir durchgehend Sonne bei 29°C.
Und wir gehen früh los – für unsere Verhältnisse: bereits um 10:30 Uhr gehen wir von Bord.

Den Weg zum Strand kennen wir ja genau, deshalb lassen wir die vielen Taxifahrer freundlich abblitzen, die wortreich erklären, dass es viel zu weit zum Strand ist.

Um die Landebahn herum

Wobei sie insofern nicht Unrecht haben, dass der Vigie Beach auf der Karte nur einen Katzensprung entfernt ist. Aber leider dieser Katzensprung mitten über die Landebahn des Flughafens führen würde, was sicher nicht gern gesehen wird.

Deshalb muss man erst den ganzen Weg an der Landebahn entlang gehen bis zu deren Ende. Keine schöne Strecke, ein schmaler Betonweg zwischen Abwasserkanal und mehrspuriger Straße. Für die es anscheinend keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt.

Auf der anderen Seite der Landebahn kann man dann wahlweise zwischen Friedhof und Straße wieder den ganzen Weg zurückgehen, oder direkt am Ende der Landebahn neben einem Hotel und zwischen ein paar suspekten Hütten vorbei an den Strand gehen.
Hier kam man letztes Mal wegen der Schäden nicht weiter, jetzt geht das aber wieder.

Der Weg ist jedenfalls nicht schön, aber machbar. Und viele machen das. Als wir dann am Strand liegen, spricht uns ein kanadisches Ehepaar an, dass sie diesen Strand nur gefunden haben, weil sie wissen wollten, wohin die ganzen Menschen vom Schiff gehen.

Oder mit Taxi

Und wir gehen diesen Weg heute. Nicht. Jedenfalls nicht hin, denn genau wie letztes Mal schlagen wir nach genug geheucheltem Desinteresse bei einem Taxifahrer zu. Die 10 €, die er für die Fahrt haben möchten, sind zu viel (das bieten alle als „Angebot“ an) und akzeptieren wir nur, wenn er sofort losfährt und nicht erst noch andere Gäste einsammelt.

So kommt es und er bringt uns eben um die Ecke zum Strand. Wie letztes Mal weiter als wir gegangen wären, bis zu einer Strandbar. Mit denen haben die Fahrer einen Deal. Sie führen der Bar die Gäste zu und diese ruft dann den Taxifahrer an, wenn wir wieder zurück wollen.
Guter Deal, aber nicht für uns. Denn wir brauchen weder den Trubel, noch die Getränke, noch die Schirme.

Nebenbei bestätigt der Taxifahrer, dass das Betonskelett im Hafen ein Hotel werden soll.

Ein ruhiger, schattiger Baum

Wir gehen dann einfach am Strand wieder zurück. Immer weiter und noch weiter, bis wir Bäume finden, die genug Schatten spenden und unter denen niemand liegt.
Das mögen wir, wenn es etwas einsamer ist.

Hier sind wir nun am Ende des erwähnten Friedhofs.
Hier sieht man schon noch Schäden anhand einer Abbruchkante im Sand.
Hierauf legen wir die Sachen, denn heute ist einiges an Wellengang und diese krabbeln immer mal fast bis zur Kante hoch.

Wir legen uns aber in den Sand auf unsere Poolhandtücher, schauen in den Baum oder aufs Wasser und genießen den Schatten.

Der Sand ist auch hier fein und sauber, es gibt einzelne Steine.
Der Weg ins Wasser ist flach, über zwei Meter Breite gibt es eine Steinschicht, die überwunden werden muss, dann ist der Untergrund wieder feinsandig.
Das Wasser ist warm, aber nicht so türkis und klar wie die letzten Tage.
Was am Wellengang liegt. Der ist nämlich ordentlich.
Im Wasser sind wir Spielball dieser Wellen, die manchmal übermannsgroß auf uns zukommen, und werden mit dem Wasser hin- und hergezogen.
Allerdings nicht raus, die Strömung bringt uns auch immer wieder an den Strand zurück. Wenn wir nicht aufpassen auch auf die Steinschicht.
Auch das mögen wir, wenn im Wasser richtig was los ist.

Natürlich gehen wir mehrfach ins Wasser und trocknen zwischendurch immer wieder unter unserem Baum.
Und das halten wir viele Stunden aus und wären vermutlich noch ein bisschen länger geblieben, wenn nicht Einheimische direkt neben dem Friedhof ihre Musik so laut aufdrehen würden, als wollten sie die ganze Karibik beschallen. Das ist dann doch ungemütlich.

Zurück dann doch zu Fuß

Und so gehen wir jetzt am Strand noch weiter, immer am Friedhof entlang. Das ist jetzt möglich, soweit sind die Schäden behoben, lediglich die Abgrenzung zum Friedhof muss stellenweise noch dringend repariert werden, denn sonst wird der nächste Hurrikan die Gräber wegspülen.

Und dann gehen wir am Anfang des Friedhofs Richtung Landebahn und von da den vorhin beschriebenen Weg zurück.

Wirklich weit ist das nicht, maximal 20 Minuten. Aber heiß ist es, hier gibt es keinerlei Schatten, nur Straße und Beton.
Deshalb sind wir froh, dann doch gegen 15:30 Uhr das Schiff und die Lounge zu erreichen.
Und einen schönen Milchkaffee zu genießen, vielleicht auch mit ein paar kleinen Teilchen. Da war sie also doch wieder in unserem Weg, die Lounge.

Liebe Grüße!

Aber hier denken wir viel an Heike und Jürgen. Ihr habt ja schon länger gesagt, welchen Mehrwert die Lounge für Euch hat. Und Ihr habt Recht! Liebe Grüße an die Heimat: ja, Jürgen, Du wirst das auch wieder erleben…

Obwohl wir direkt vom Strand kommen, müssen wir diesmal drinnen sitzen, denn draußen scheint die pralle Sonne auf den Außenbereich der Lounge.
Danach ist dann aber auch gleich Entstanden und Entsalzen angesagt. Natürlich in der Kabine, nicht in der Lounge.

Das ist dann die Gelegenheit, auch die anderen tapferen Mitleser zu Hause besonders zu grüßen: Liebe Grüße an die Familie (Ihr Armen müsst alle 1.000 Fotos ansehen, was sagen ich, 10.000) und an alle fleißigen Mitarbeiter (habt Ihr schon die Wichtelgeschenke?)

Kurz vor knapp nochmal raus

Die beste Ehefrau von allen meint, im Souvenirdorf im Vorbeigehen etwas Schönes entdeckt zu haben.
Also gehen wir noch einmal von Bord. Eine halbe Stunde vor “Alle Mann an Bord” – sowas Knappes trauen wir uns sonst nicht. Aber da das 10 Meter von Schiff entfernt ist, muss das gehen.
Das Teil ist dann doch nichts, aber in einem anderen Laden wird jemand fündig.

Heute haben wir im Ristorante Casa Nova reserviert. In dem italienischen Spezialitäten-Restaurant (Essen inklusive, Getränke müssen bezahlt werden) waren wir noch nie zum Abendbrot, lediglich eine sehr schöne Trans-Reise mit der AIDAperla, als wir noch das Gold-Frühstück hatten).
Die Karte ähnelt schon sehr der Karte des Mamma Mia, das wir auf den letzten Fahrten mit der AIDAcosma gleich mehrfach genossen hatten.

In jedem Fall sind Antipasti, Carpaccio, besonders die cremige Parmesansuppe wieder richtig lecker. Hier gibt es auch den richtig guten Limoncello Spritz.
Und wir sind Dank der doppelten Vorspeisen-Bestellung derart satt, dass heute die Leckereien der Lounge keine Verführung mehr sind. Stattdessen die Kabine.

Die nächste Etappe sind 161 Kilometer bis nach Rosenau / Dominica.

Castries


Der Lohn des Schreibens ist das Lesen. Das Kommentieren. Besonders das Teilen auf Blogs und Netzwerken!
Bisher keine Bewertungen
Mit Fähre und Entdeckermut zum schönsten Strand
Pottwale vor Dominica