Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Karibik 04.12.24

Es gibt so viele Neuerungen an Bord, die ich in den letzten 14 Tagen nur angedeutet habe. Heute sitzen wir den ganzen Tag bei herrlicher Luft auf dem Balkon und beleuchten alle Neuerungen nochmal ganz genau, von Liegen-Reservierern bis zu einem neuen Restaurant. Und schließen den Tag mit einem unglaublichen Filet ab.


Bilder folgen hier in Kürze

Wir haben einen genialen Plan: wenn wir noch vor dem Aufstehen eine Maschine waschen, müssen wir die ganzen Strandsachen nicht feucht und salzig und sandig in den Koffer packen.
Das hätten wir auch gestern Abend machen können, aber die Erfahrung lehrt, dass nach dem letzten Strand alle dieselbe Idee haben.

Der Wasch-Plan geht auf

Der Plan geht auf, ist aber eher über-genial. Warum? Um 6:50 Uhr stellen wir die Maschine an. Da wäscht nur eine einzige weitere Maschine.
Danach wachen wir erst einmal auf, besuchen das Bad und auf dem Weg zum Frühstück eine Stunde später packen wir die Wäsche in den Trockner um.
Auch jetzt wäscht nur eine weitere Maschine.

Unterwegs schaue ich noch im veganen Restaurant vorbei. Dort ist noch kein Mensch und ich kann problemlos fotografieren. Dazu schreibe ich später noch was, denn heute ist Zeit, über allerlei Änderungen zu sprechen.

Das Frühstück ist wieder ausgezeichnet und heute ist Gelegenheit, den Restaurantchef mal zu loben, dass er das French Kiss so gut im Griff hat. Das haben wir nicht immer so gut erlebt und waren ja bei unserem letzten Gold-Frühstück froh, ins Casa Nova umziehen zu dürfen.
Hier ist aber alles bestens. Und noch ruhig, alle anderen schlafen wohl noch aus.

Für ADA ist der neue Club ein Erfolg

Apropos Gold: der geneigte Leser wird ja kaum bemerkt haben, wie ich gelegentlich die Club-Politik von AIDA unauffällig kritisiert habe.
Aber diese war aus AIDA-Sicht ausgesprochen erfolgreich:
Haben sich bei der besagten Reise so viele Gold-Fahrer im French Kiss gedrängelt, dass ausgelagert werden musste, waren es ja auf dem ersten Teil dieser Reise kein einziger Kiss-Fahrer. In Barbados ist ein Paar aufgestiegen und morgen in La Romana wird ein weiteres Paar aufsteigen. Das ist alles.

Kiss ist als höchste Club-Stufe auch schwer zu erreichen. Zu unseren allerbesten Zeit hatten wir Mal um 250.000 Seemeilen und waren damit Spitze unter den Gold-Fahrern. Für Kiss sind nun 300.000 Seemeilen erforderlich. Das ist fast nur zu erreichen, wenn man jede Fahrt im teuersten Tarif bucht oder immer Suite fährt. Für Suiten-Fahrer bringt der Club allerdings kaum Vorteile, da diese fast alle in der Suite enthalten sind.
Seemeilen sammelt man übrigens durch Multiplikation Tarif, Kabinenkategorie und Reisedauer, für die Clubstufe zählen nur die letzten 5 Jahre.
Diese 14tägige Reise würde beispielsweise im günstigsten Tarif in der Innenkabine 8.000, im teuersten Tarif in einer Balkonkabine 28.000 Seemeilen bringen.
Die von AIDA als Innovation angepriesenen Seemeilen, die man durch Vorab-Buchung von Ausflügen im Internet-Portal sammeln kann, sind fast vernachlässigbar. Für unsere 5 gebuchten, teils teuren Ausflüge sind das beispielsweise 2.500 Seemeilen.
Damit ist klar, warum es nicht viele Kiss-Fahrer gibt.

Zurück zum Waschsalon: nach dem Frühstück ist der Trockner fertig und jetzt wären wir mit unserer Wäsche tatsächlich zu spät gekommen: alle Waschmaschinen sind belegt. Also vielleicht ein bisschen zu früh, aber doch alles richtig gemacht.

Balkon-Zeit für alle Neuerungen

Ich hatte versprochen, die zahlreichen Neuerungen an Bord zu erläutern.

Heute am 3. und letzten Seetang ist dazu die Gelegenheit. Wir sitzen wieder auf dem Balkon. Die Luft ist angenehm, die Sonne scheint bei 28°C. Aber zum Glück nicht auf unseren Balkon, das hat sich ja als zu heiß herausgestellt.
Da wir streng nach Westen fahren und unsere Kabine steuerbord liegt, schauen wir nach Norden. Da wir oberhalb des Äquators sind bedeutet das Schatten, die Sonne ist auf der anderen Seite.
Und so liegen wir auf dem Balkon, lesen oder schreiben Reisebericht.
Und wir können von hier aus einige Neuerungen sehen:

Neue Maßnahmen gegen Liegen-Reservierer

Es gibt Bilder von mir, auf dem fast ausschließlich leere Liegen, die mit Handtuch reserviert sind, zu sehen sind. Wenn ich jetzt vom Balkon über das Lanai Deck schaue, ist das ganz anders:
Nur vereinzelt sind Liegen reserviert ohne dass jemand darauf liegt.

Das hat seinen Grund: AIDA hat bereits in der Vergangenheit versucht, notorische Liegen-Reservierer zu begrenzen. Das war aber immer sehr halbherzig, weil sich die Mitarbeiter dann als Polizisten gefühlt haben.

Jetzt hat AIDA das noch einmal in Angriff genommen und nachhaltig angekündigt, Liegen zu räumen, die länger unbenutzt sind. Wie gut das umgesetzt wird weiß ich nicht, aber es hat zumindest den Effekt, dass Liegen ganz belegt oder ganz frei sind.

Hintergrund ist, dass einige schon früh morgens Liegen mit Handtuch und Büchern reserviert haben und dann erst nach dem Mittag erschienen sind. Dann auch meist nicht nur eine Liege, sondern eine Liege im Schatten und eine in der Sonne. Und manchmal noch eine am Pool. Das ist tatsächlich nicht übertrieben, das konnten wir mehrfach in der Vergangenheit beobachten.
Wenn nun aber Gäste nicht nur eine, sondern zwei oder drei Liegen reserviert haben, konnten andere keine freien Liegen mehr finden. Das soll nun geändert werden und das ist auch nötig.

Neues Verfahren für Pool-Handtücher

Gleiches gilt für die Poolhandtücher. Nicht nur, dass immer wieder welche geklaut werden, in der Vergangenheit wurden die auch einfach am Strand zurückgelassen. Das konnten wir auf La Réunion beobachten: das Handtuch war klitschnass von einzelnen unerwarteten Wellen und dann dem Gast zu schwer, deshalb achtlos in eine Ecke geworfen.
Auf diese Weise sind auf manchen Reisen 800 Poolhandtücher einfach verschwunden, das war durch Containerlieferungen aus Deutschland nicht mehr aufzufangen.

Auch haben manche Gäste nicht nur eins, sondern 2, 3 oder 4 Handtücher genutzt (was sicher auch nötig war, um alle Liegen reservieren zu können).
Das führte dazu, dass es ab mittags keine frischen Poolhandtücher mehr gab. Auch das mussten wir schon erleben, wenn wir mit unseren nassen Handtüchern vom Strand zurück gekommen sind (die wir natürlich brav wieder mitgebracht haben, egal wie nass).

Und auch dieses Problem hat AIDA nun gelöst. Beim Einchecken haben wir eine Poolhandtuch-Karte bekommen. Mit der konnte man jeweils genau 1 Handtuch bekommen und dann immer nur 1 Handtuch gegen ein neues tauschen.
Am Ende wird bei der endgültigen Abgabe die Bordkarte eingelesen aus Bestätigung, dass man sein Handtuch wieder abgegeben hat.
Wir halten das für zwar umständlich, aber sinnvoll, denn zu viele Egoisten verderben nun mal die Preise.

Ein kleines Goodie haben wir durch die Suite aber schon: auf dem Patio Deck gibt es grau-weiße Poolhandtücher zum Mitnehmen. Dadurch haben wir doch jeder zwei Handtücher am Strand gehabt – aber auch immer treu wieder angegeben. AIDA weiß, dass sie uns vertrauen können.

Heute kommen wir deshalb auch schon unserer Pflicht nach, geben die gelbweißen Poolhandtücher im Four Elements ab und lassen dazu die Bordkarte einlesen.

Neues veganes Restaurant

Wie vorhin erwähnt gibt es auch von einem neuen Restaurant zu berichten. Das ehemalige Kochstudie ist nun das “Vegane Restaurant”. Dieses ist ein À-la-carte-Restaurant, das bedeutet, Essen und Trinken ist kostenpflichtig.
Ein Blick hinein zeigt: es gibt nicht viele Tische. Die Hälfte des Raumes wird weiter von Kochinseln eingenommen, hier ist also gemeinsames Kochen möglich. Die Kinder haben hier zum Beispiel vor ein paar Tagen Plätzchen gebacken.

Und obwohl es nur wenige Tische sind, ist das Restaurant immer als “frei” im Bordportal gelistet, das bedeutet, es wird nach unserer Beobachtung nicht sehr intensiv genutzt.
Kosten: Frühstück 12,95 €, 3-Gänge-Menü abends 26,90 €. Plus Getränke. Hier muss allerdings die hochwertige Qualität der Speisen beachtet werden.

Und noch mehr Neuerungen

Ein Wort noch zur Gästezusammensetzung:
Ich hatte ja schon berichtet, dass das Schiff nicht ganz voll ist. Der Kapitän berichtigt es auf knapp 3.000 Gäste. Möglich wären 4.300 bei 4er-Belegung der großen Kabinen und Suiten.
Das kommt bei dieser Reise so gut wie gar nicht vor. Und ist der Grund, warum wir unsere Junior-Suite als Schnäppchen ergattern konnten.

Die große Mehrheit stellen diesmal junge (so wie wir, hüstel) und mittelalterliche Paare. Senioren und Familien mit kleinen Kindern sind bei dieser Fahrt die absolute Minderheit.

Was gibt es noch zu berichten?
AIDA bietet hier jetzt auch Virtuelle Realität an. Das bedeutet, man kann hier Abenteuer mit VR-Brillen buchen.

An den Bars hat sich auch manches geändert: Die Spray Bar ganz vorne an Bug war in der Vergangenheit für edlen Champagner bekannt. Nun hat sie sich hier auch auf Gin spezialisiert.
Und die Zusammensetzung des Cocktails hat sich geändert. AIDA ist stolz darauf, viele bekannte Cocktails neu erfunden zu haben. Zum Beispiel ist Sahne oft gegen kalorienärmere Zutaten ersetzt. Was unserer Meinung nach dazu führt, dass es nicht mehr schmeckt.

Dass es die „AIDA heute“ nur noch digital gibt, finden wir gut. Irgendwo liegt nochmal ein kleiner Stapel aus für alle, die digital nicht so gut bewandert sind. In der Lounge gilt dieser Versuch für mehr Nachhaltigkeit aber nicht, dort verteilt der Concierge allabendlich die neue „AIDA heute“. Warum?

Nur Obst und „SkyJo“

Gegen 13 Uhr gehen wir in besagte Lounge, weil wir denken, dass es zur richtigen Kaffeezeit dort zu voll wird.
Es ist aber noch einiges los, weil dort noch Mittags-Leckereien stehen. Die werden um 14 Uhr gegen Kuchen, Croissants und Obstteller ausgetauscht.

Wir nehmen natürlich einen Obstteller. Der hat diese schöne ovale Form und da passen Kuchen, Croissants und Marmelade so gut rauf.
Spiele stehen hier auch und wir versuchen es mit “SkyJo”. Hoffnungslos, die beste Ehefrau von allen führt gnadenlos, als wir uns entschließen, lieber wieder auf den Balkon zu gehen und weiterzulesen.

Das ist bei der frischen Luft weiter herrlich und wir lesen, bis es zu dunkel wird. Das Meer ist ruhig, wir fahren langsam hindurch, trotzdem rumpeln wir immer mal derart über Bahnschwellen, dass das ganze Schiff erzittert.

Ein letztes Filet in herrlicher Luft

Als es dann wirklich zu dunkel ist, wird es Zeit zum Abendbrot. Zum Abschied haben wir noch einmal im Buffalo Steak House reserviert.
Jeder Ankommende wird gefragt, ob er drinnen oder draußen sitzen will. Erstaunlicher Weise wollen alle drinnen sitzen.

Wir nicht, wir gehen gerne raus und bekommen sogar unseren Lieblingsplatz ganz in der Ecke, wo wir regengeschützt sind. Was nicht nötig ist, denn es bleibt klare, herrliche Luft ohne Regen. Das alleine ist schon schön und wir genießen das. Und dann kommt noch eine tolle Vorspeisenplatte für Zwei und ein unglaublich zartes Filet. Mit einem Abschieds-Limoncello-Sprizz.

So sehr gut gesättigt haben wir keine Lust mehr auf Lounge, zumal unsere Koffer warten.

Denn nun beginnt das leidige Koffer-Packen. Beide Koffer versehen wir mit oranger Banderole und stellen sie vor die Tür. Den Rest packen wir dann morgen im Hafen ein.

Morgen sind wir dann in La Romana / Dom. Rep.

Karibik


Der Lohn des Schreibens ist das Lesen. Das Kommentieren. Besonders das Teilen auf Blogs und Netzwerken!
Bisher keine Bewertungen
Ein Ausflug wie ein Déjà-vus ohne Daiquiri
Eine Lounge wie Notting Hill