Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, St. John’s / Antigua 02.12.24
Auf Antigua waren wir schon einmal und das verbinden wir mit einem sehr langen Fußmarsch in die Sackgasse. Deshalb darf es heute Taxi sein und darum auch weiter entfernter, schönerer Strand. Das alles gelingt, der Strand ist wirklich schön und am Ende streitet man sich sogar um uns. Wir erleben das erste Auslaufen und planen für morgen nasse Schuhe ein.
Bilder folgen hier in Kürze
Zu Fuß, mit Taxi, Fähre, Boot und Bus zu karibischen Stränden
AIDAperla 2024
Langsam schrumpft der “Urlaubsplaner”, also die Übersicht über unsere gebuchten Aktivitäten, in sich zusammen.
Nur noch morgen ein Ausflug, übermorgen das Steakhouse, das war’s.
Das ist nicht schön.
Für heute steht nichts drin und das bedeutet: raus auf eigene Faust.
Erinnerung an einen sehr langen Fußmarsch
Einmal waren wir schon hier und damals wollten wir auch zu einem Strand. Zu Fuß. In der Theorie (und nach Google) kein Problem. In der Realität war das dann ein Marsch durch die halbe Stadt mit unerwartet überschwemmungsbedingter Sackgasse.
Irgendwie hatten wir es dann doch an den Strand geschafft und das war gar nicht schlecht.
Außer, dass der Strand bei Einheimischen beliebt sein soll (zumindest nicht an dem Tag, da waren kaum Leute da), dass ausdrücklich vor gefährlichen Unterströmungen gewarnt wurde (und immer noch wird) und uns ein vorbeikommender Rettungsschwimmer gewarnt hat, dass Taschen gern mal von der nahen Straße aus mitgenommen werden.
Vom Schiff aus kommend gibt es nach Norden hin drei Strände hintereinander, die immer schöner werden.
Wir waren damals auf dem Weg zum zweiten Strand, Runaway Bay, konnten den aber nicht erreichen und sind deshalb am ersten gelandet, Kenner haben es anhand der Beschreibung sofort erkannt; der Fort Bay.
Heute machen wir das nicht nochmal zu Fuß wie vor 2 Jahren (ein solcher Vorschlag würde zu sofortiger Disqualifikation durch die beste Ehefrau von allen führen). Und da wir das eh nicht zu Fuß machen, darf es heute der dritte, der schönste der 3 Strände, Dickenson Bay, sein.
Wobei wir noch viel mehr Auswahl hätten, auch Namen wie Turner’s Beach sollen sehr schöne Strände sein. Insgesamt soll Antigua 365 Strände haben, für jeden Tag des Jahres ein anderer.
Früh von Bord
Vorher heißt es aber erst einmal aufstehen, bis jetzt haben wir nur geträumt. Und das ist gar nicht so einfach, denn die Nacht war unruhig. Überlaute Musik und ein weinendes Kind in der Nachbarkabine haben sich abgewechselt.
Aber mit Frühstück kann man uns locken und so sind wir wieder fast die ersten im French Kiss. Dadurch können wir uns alle Zeit lassen und trotzdem früh von Bord.
Also “früh” für unsere Verhältnisse. Aber der geneigte Leser kennt uns nun ja schon; wenn wir etwas auf eigene Faust unternehmen, dann nur so, dass wir nach hinten genug Raum für Unwägbarkeiten haben, seien es Klappbrücken oder mangelnde Taxifahrer. Letzteres wäre heute zumindest eine Möglichkeit.
Denn zum Strand hin ist immer leicht, vor dem Terminal stehen in jedem Hafen genug Taxen. Wie aber zurück? An dem Strand von vorletztem Jahr war zum Beispiel kein einziges Taxi.
Mit diesen Gedanken gehen wir also bereits um 10:30 Uhr von Bord. Insgesamt können hier an 2 Piers 4 Kreuzfahrer anlegen, so war das auch beim letzten Mal, heute sind wir hier alleine.
Diesmal Taxi zum Strand
Vor dem Pier sind bunte Häuser mit Souvenirläden und Restaurants, das ist sehr nett gemacht.
Uns verschlägt es zu einem Seitenausgang, da (denken wir) könnten die Taxen stehen, ist aber nicht so. Aber bereits nach wenigen Metern hupt uns eins an und fragt, ob wir zum Beach wollen.
Wir vereinbaren 15 Dollar und so bringt er uns tatsächlich in 15 Minuten zu einer Schlammkuhle, die vielleicht mal ein Parkplatz war. Erst überlegen wir, wo der uns nun hingebracht hat, aber er hat hier schon seine Kollegin stehen, die für Liegen und Schirme zuständig ist. Die lässt sich das nicht nehmen, uns persönlich an den hinter einem schmalen Grünstreifen liegenden Strand und zu Liegen zu bringen.
Diese Zusammenarbeit kennen wir schon von anderen Inseln, es ist durchaus möglich, Liegen höflich abzulehnen, das haben wir ja beispielsweise in St. Lucia gemacht.
Aber hier gefällt uns das mit den Liegen und da sie noch zwei in der ersten (von zwei) Reihen findet, schlagen wir zu für 25 Dollar.
Das ist für karibische Verhältnisse eher viel, aber immer noch die Hälfte von dem, was jene italienische Mamma bei Civitavecchia haben wollte.
Und auch wenig im Vergleich zu einem AIDA-Ausflug. Da hätten wir 140 Dollar ohne Schirm bezahlt, wir kommen heute mit insgesamt 55 Dollar davon.
Ein wirklich schöner Strand
Der Strand liegt in einer Bucht. Hier gibt es einige Liegen und zwei Bars. Draußen im Meer ist noch eine schwimmende Bar, die mit Boot (oder eben schwimmend) erreicht werden kann.
Toiletten sind auch da. Naja, nach Landesstandard.
Zum südlichen Ende hin ist der Strand einsamer, da liegen viele auf ihren Handtüchern. Dahinter ist dann der Felsvorsprung, der diesen Strand von der Runaway Bay trennt. Oben drauf ein schönes Haus.
Zum nördlichen Ende ist es belebter, da hat man sogar einen ausgesprochen hässlichen Hotelkasten direkt an den Strand gebaut.
Da haben wir es genau richtig getroffen. Unter uns der feine beige, saubere Sand. Hinter uns die Bar und ein Grünstreifen.
Vor uns das Meer, wieder herrlich türkis. In der Ferne ist noch eine kleine Insel zu sehen.
Ins Wasser geht es recht steil hinab, es ist aber gewohnt warm.
Das Wasser ist hier nicht ganz so klar, dass man auf den Boden gucken könnte. Das mag dem Wetter oder dem Sand geschuldet sein. Dafür gibt es hier wohl Fische, an die wir immer wieder mit den Füßen stoßen.
Apropos Wetter, meist haben wir pralle Sonne bei 30°C. Aber mehrfach geht ein heftiger, kurzer Schauer über uns hinweg. Das kann uns allerdings hier unter unserem Schirm nicht erschüttern.
So haben wir viel Zeit zu lesen, in die Gegend zu schauen und immer wieder schwimmen zu gehen.
Und zu resümieren, dass das wirklich ein schöner Strand ist.
Man streitet sich um uns
Als wir dann einpacken, kommt gleich eine Mitarbeiterin von der Bar zu uns und fragt, ob wir nun ein Taxi brauchen. Dafür sollen wir schon mit einem Mitarbeiter mitgehen, werden aber kurz vor dem Ziel zurückgerufen. Die erste Mitarbeiterin, die uns in Empfang genommen hat, ruft unseren Taxifahrer von vorhin an, das würde nur zwei Minuten dauern.
Es dauert dann 10 Minuten und in der Zeit streiten die beiden Mitarbeiterinnen darüber, wer wen zu welchem Taxi bringen darf.
Das hatten wir auch noch nicht, dass man sich um uns gestritten hat.
Jedenfalls holt uns nun der Taxifahrer direkt an der Bar ab, es gibt tatsächlich auch einen Fußgängerzugang zum Strand ohne Matsch, bringt uns wieder zum Terminal und ist mit seinen 15 Dollar zufrieden.
Vor dem Schiff wird wieder Rum-Punsch gereicht, den müssen wir natürlich erst einmal probieren.
Und sind dann gegen 16:00 Uhr wieder genau richtig zum Kaffee in der Lounge. Mit einem kleinen Obstteller.
Das kann der Kellner bezeugen: sobald der Kuchen und die Croissants mit Marmelade gegessen sind, kommt darunter das Obst zum Vorschein.
Nasse Schuhe für morgen
Zeit zum Entsanden und Entsalzen haben wir dann auch genug, wir haben heute nichts weiter vor.
Außer zu fotografieren. Als wir vor 2 Jahren hier waren, habe ich glatt vergessen, einen Rundumblick zu fotografieren, wie ich das sonst in jedem Hafen mache. Das Nachzuholen ist nicht ganz so einfach, denn gerade geht wieder ein Schauer nieder. Und so ist es fast schon dunkel, als ich einen Eindruck von der Stadt fotografiere.
Zum Entsanden gehören diesmal auch die Schuhe. Der Matsch vor dem Strand hat sich in die Sohle geklebt.
Damit die Schuhe jetzt aber nicht nass werden, morgen brauche ich sie wieder, wasche ich ganz vorsichtig nur die Sohle. Und stelle sie dann nach draußen zum Trocknen. Eine wahnsinnig gute Idee, wie uns der nächste Schauer zeigt.
Morgen also Ausflug mit nassen Schuhen, denn bei der hohen Luftfeuchtigkeit trocknet hier alles schlecht.
Abendbrot gibt es für uns heute im Bella Donna Restaurant, da waren wir noch gar nicht. Lecker.
Das erste Auslaufen
Um 20 Uhr laufen wir pünktlich aus. Dazu haben wir uns jetzt mit dem Rosé im Außenbereich der Lounge eingefunden. Dabei merken wir, dass es auf dieser Reise das erste Auslaufen ist, das wir bewusst erleben.
Es ist alles klatschnass, weil es zwischendurch wieder geregnet hat. Aber die aufmerksame Kellnerin bringt uns sofort trockene Sitzkissen und so erleben wir das Auslaufen ganz klassisch: 3 Mal das Typhon, dann die Auslaufmelodie “Sail Away”. Dazu haben ja die großen AIDA-Schiffe die Besonderheit des farbigen Lichtspiels auf der Außenhaut. Das können wir von hier aus gut sehen.
Leider bringt AIDA um 19 Uhr zur Show-Zeit „Die Pyramide“. Diese Spielshow gehört auf der AIDAcosma und AIDAnova zum festen Programm im TV-Studio. Hier hätten wir darauf gern verzichtet, denn dadurch wird die Show „Heart of the Ocean“ nicht wie üblich zweimal, sondern nur einmal um 21 Uhr gezeigt. Das ist schade, weil sie sehr sehenswert ist: Kostümreich mit guten Songs, fast wie die guten alten AIDA-Exklusiv-Shows.
Die nächste Etappe sind 116 Kilometer bis nach Basseterre / St. Kitts und Nevis.
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