Mediterrane Schätze 1 mit der AIDAnova, La Spezia 08.07.19

Dieser Teil der ligurischen Küste mit steilen Felsen und malerischen Dörfern ist ein Traum. Den wir uns von der Fähre aus ansehen. Dabei macht raue See ein Anlegen nur selten und gefährlich möglich. Aber dann geht Baden doch noch. Und shoppen, was mich zum Shop-Konzept der AIDAnova bringt.

Cinque Terre La Spezia 19.07.08 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Eigentlich sind wir heute in Civitavecchia / Rom, aber rechtzeitig wurde uns vor 5 Wochen die geänderte Route mitgeteilt. Deshalb heute La Spezia und morgen Civitavecchia. Nicht nur für diese Fahrt, sondern für viele. Warum? Wie immer: „Operative Gründe“, das Lieblingswort von AIDA, das nichts sagt.

Fotohörbuch 19.07.08 La Spezia AIDAnova

Und eigentlich lohnt sich die Fahrt durch den Golfo dei Poeti, aber erstens ist das zu früh und zweitens werden wir nachher noch einmal auf eigene Faust hindurchfahren.

Wir liegen wieder mitten im Containerhafen. Das Verlassen zu Fuß ist nicht erlaubt, aber die Stadt stellt kostenfreie Shuttle zur Verfügung. Unsere Kabine ist direkt über der vorderen Gangway. Das ist ab rund 9 Uhr ein wildes Gewusel mit Ausflügen und Leuten, die zum Shuttle wollen. Zum Glück sind viele Shuttle-Busse im Einsatz, sonst wäre das nicht zu bewältigen. Wobei wir illustre Gäste an Bord hatten, einige werden von zahlreichen Offizieren nach draußen begleitet und mit schwarzen Limousinen samt schicken Chauffeur abgeholt. Das schaffen wir mit Clubstufe Platin plusplus noch nicht.

Golfo dei Poeti La Spezia 19.07.08 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Frühstück ist wieder im French Kiss und wieder sehr gut. Es ist allerdings auch noch leer. Entweder sind einige schon unterwegs oder schlafen aus.

Auf dem Weg zur Fähre

Und nach ein bisschen Ausruhen und Schreiben geht es für uns um 11 Uhr los. Beim letzten Mal sind wir hier ja nicht von Bord gegangen, diesmal machen wir einen Ausflug auf eigene Faust. Ziel ist dabei die wundervolle Küste des Nationalpark Cinque Terre. Dorthin führen auch einige AIDA-Ausflüge, aber das auf eigene Faust zu machen ist einfach und günstiger.

Ausgang ist heute auf Deck 3 über eine kleine Gangway. Vor dem Schiff stehen bereits mehrere Busse und in gut 10 Minuten werden wir aus dem Hafen zum Terminal gebracht.

Im Terminal gibt es mehrere Stände, die Schifffahrten zu den 5 Dörfern (und einigen weiteren entlang der Linie) anbieten. Dabei kann man das so wie ein Hop On Hop Off machen und in den Städten aussteigen, sich alles ansehen und dann mit dem nächsten Schiff weiterfahren. Dazu ist es dann aber sinnvoll, früher zu starten, sonst ist es nicht zu schaffen, rechtzeitig zum Ablegen wieder an Bord zu sein.

Und dann kommt da noch das Wetter hinzu. Normalerweise kostet ein Tagesticket für Erwachsene 35,- €, wir bekommen es für 27,- €, weil durch die raue See nur die Anfahrt an 2 der Dörfer möglich ist. Das finden wir wirklich witzig: Raue See angesichts des völlig flachen Wassers und der Windstille hier im Golf. Nachher allerdings finden wir das nicht mehr so witzig…

Portovenere La Spezia 19.07.08 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Aus dem Terminal müssen wir an einer langen palmengesäumten Promenade entlanggehen. Hier ist es nicht so gut gemacht, dass wir den richtigen Anleger kaum identifizieren können. Wir kommen an einigen anderen Anbietern vorbei, aber nach 500 Meter finden wir dann doch den richtigen, einfach deshalb, weil dort die meisten Menschen stehen. Hier hätten wir auch noch einmal Tickets kaufen können.

Die Abfahrten sind auf Plänen gekennzeichnet. Hier müssen wir schon genau planen: Die Schiffe gehen so ungefähr alle Stunde, die Fahrt bis zum letzten Dorf dauert rund 2 Stunden, dann gehen auch ca. alle Stunde Schiffe zurück. Und da das auch noch einmal rund 2 Stunden dauert und auf der Nova alle Mann an Bord um 18:30 Uhr ist, heißt es nun rechnen.

An der ligurischen Küste entlang zu den 5 Dörfern

Um 12 Uhr geht es los. Wir finden auf der Fähre oben steuerbord einen schönen Platz an der Reling. Hier ein wichtiger Tipp: Steuerbord ist die richtige Seite, die die ganze Fahrt freien Blick auf die Küste ermöglicht. Im Moment ist es noch sehr diesig bei 28°C, aber im Laufe der Fahrt kommt pralle Sonne. Zum Glück haben wir an Sonnencreme gedacht.

Von La Spezia aus geht es ein Stück durch den Golf und dann biegen wir ab zwischen Festland und der Insel Palmaria hindurch Richtung Meer. Kurz vor Ende der Passage liegt der Ort Portovenere, der noch nicht zu den 5 bekannten Dörfern gehört. Aber sehr schön aussieht mit einer großen, gut erhaltenen Festung, die sich hoch bis über die Küste erstreckt. Das ist so toll, dass unsere Jungs sich mit Schwiegertochter in spe entschließen, hier schon auszusteigen und lieber im Hafen zu baden und eine Pizza zu essen.

Wir fahren weiter nun auf das offene Meer. Und beginnen zu verstehen, was die Verkäuferin mit rauer See meinte, denn kaum haben wir den Schutz des Landes verlassen, beginnt für die nächsten 1,5 Stunden eine Schaukelei, die nichts für Menschen mit Seekrankheit ist.

Cinque Terre La Spezia 19.07.08 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Aber der Blick auf die ligurische Küste ist atemberaubend: Angefangen von der Ecke, an der eine Kirche hoch auf den Felsen gebaut ist, zieht sich nun eine Steilküste am Meer entlang. Diese ist oft richtig steil, senkrecht abfallende Felsen. Anfangs kahl in verschiedenen Farben, von hellgrau bis hin zu rot, dann gibt es auch etwas flachere, dicht bewaldete Stellen. Oben auf den Felsen, aber auch mitten in die Felsen gebaut immer wieder große Häuser. Wie schaffen die das, von oben zu den Häusern zu kommen? Manchmal von dort wieder ein steile Stiege bis zum Wasser.

Unten am Wasser haben die Wellen Höhlen gegraben, neben denen die Brandung hoch aufspritzt.

An flacheren Bereichen sind die 5 berühmten Dörfer ans Wasser oder bis an die Kante auf Felsvorsprünge gebaut. Das sieht malerisch aus mit mehrstöckigen mediterranen Häusern, kleinen Kirchen, Festungsanlagen. Manche haben einen kleinen Strand, andere eine felsige Badestelle.

Der Kapitän nimmt sich an einigen dieser Dörfer Zeit, dort langsam zu drehen, damit wir alles genau sehen können. Aber hier wird klar: Bei dem Wellengang ist Anlegen unmöglich, wir würden nur gegen die Felsen geklatscht.

Das allerdings denken wir am letzten der 5 Dörfer, Monterosso, auch. Zunächst wissen wir gar nicht was das soll, dass der Kapitän so dicht mit dem Bug an die Felsen heranfährt. Aber als dann nach und nach alle Passagiere das Schiff verlassen wird klar: Wir sind am Ziel und haben gar nicht damit gerechnet. Zum einen, weil die doch sehr optimistisch gezeichnete Karte, die wir von der Fährfirma mitbekommen haben, uns die Orientierung, welches nun welches Dorf ist, unmöglich macht, zum anderen sind wir viel zu früh, was daran liegt, dass wir so viele Dörfer nicht anfahren konnten.

Also steigen wir auch aus, was allerdings nicht ungefährlich ist: Mit 3 Besatzungsmitgliedern wird jeder Passagier gestützt, wenn er am Bug vom Schiff über einen schmalen Metallsteg bei mindestens 1 Meter hohen Bewegungen des Schiffs an Land geht. Es schaffen aber alle unbeschadet.

Cinque Terre La Spezia 19.07.08 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Monterosso hat gleich mehrere Strände. Einen gleich am Anleger. Dieser ist steinig, man liegt hier zwischen Ruderbooten und Kajaks. Daneben der Ticketshop für die Fähren und eine Toilette (1,- €). Dahinter erhebt sich ein hoher Fels mit einem alten Wehrturm. Hinter dem Strand die Eisenbahnlinie, die wir auch an der Küste gelegentlich sehen konnten, zumeist führt sie durch Tunnel. Hierunter kann man durch Bögen in die Stadt zum Bummeln gehen, das sieht auch malerisch aus.

Während die Damen kurz ins Wasser springen (warm, frisch, leichter Wellengang trotz der Wellenbrecher davor, mit allerlei schwimmenden Grünzeug), sehe ich mich etwas um. Vom Strand aus führt ein Tunnel durch den Felsen mit dem Turm. Auf der anderen Seite folgt ein langgezogener Strand, auch felsig, aber einladend. Dort ist auch die Bahnstation. Das hätte wichtig werden können, denn lauter Leute springen hier herum und bedauern in unterschiedlichen Sprachen, dass die Fähren nicht fahren und sie nun unerwartet mit der Bahn zurückmüssen. Das beunruhigt mich etwas, aber eine Nachfrage im Ticketshop ergibt, dass sich das nur auf das bezieht, was wir schon wussten: Da viele Dörfer nicht angefahren werden können, müssen nur diejenigen mit der Bahn fahren, die zu diesen Dörfern wollten oder gerne weiter bis nach Levanto gefahren wären.

Zurück gehe ich dann um den Felsen herum, hier führt ein Weg nach oben zum Turm, der nun als Restaurant genutzt wird, und wieder zu unserem Strand hinunter. Dieser Weg ist Teil des ligurischen Wanderwegs an der Küste entlang, sicher auch mal ein schöner Urlaub.

Um 15 Uhr fahren wir zurück, diesmal hält ein etwas kleineres Schiff innerhalb der Hafenanlagen, was das Einsteigen sicherer macht. Wir gehen bewusst nach unten, denn nach ein paar Stunden ist unser Soll an praller Sonne erfüllt. Diesmal backbord, um wieder einen schönen Blick zu haben, direkt an ein geöffnetes Fenster, was frische Luft und hin und wieder ein paar Gischtspritzer bedeutet.

Monterosso Cinque Terre La Spezia 19.07.08 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Ich glaube, wir sind immer zu nett. Der Herr uns gegenüber sitzt auf einer Bank, stellt die Füße auf die Bank davor und seinen Rucksack darauf. Erst auf dringende Bitte einer asiatischen Dame gibt er die Bank frei und nimmt seinen Rucksack an sich. Die Füße nicht, so dass die Dame immer ein paar Zehen am Po hat. Find ich arg unverschämt. Und wünsche der Dame nun heftige Blähungen, mal sehen, wie lange der seine Füße dann da stehen lässt.

So schaukeln wir nun mit schönem Blick auf die Küste wieder zurück. Die Großen erblicken wir dann schon in Portovenere. Sie gehen aber auf ein anderes Schiff. Das wundert uns etwas, aber wir haben schon gesehen, dass das alles hier recht locker gehandhabt wird: Wir halten aus, bis alle das Schiff verlassen haben und uns die Besatzung vom Schiff fegt, denn dies Schiff fährt spontan nicht weiter nach La Spezia, also gehen wir auch rüber auf das Nachbarschiff zu den Großen.

Dann geht es sehr langsam wieder zu unserem Anfangspunkt, von dort entlang der Promenade zum Terminal, in den Shuttle-Bus. Der muss länger an einem Zug mit vielen Containern warten, dann geht es durch eine Sicherheitskontrolle wieder zum Schiff.

Das Yachtclub Restaurant

Jeder freut sich zunächst auf eine Dusche. Danach treffen wir uns alle im Yachtclub Restaurant. Wir wollen heute dies neue Buffet-Restaurant ausprobieren. Wir erscheinen sehr frühzeitig, um noch einen Achtertisch zu bekommen. Gut dass wir schon 10 Minuten vor Öffnung da sind, denn auch eine halbe Stunde nach Öffnung gibt es noch reichlich Platz.

Ansonsten erinnert uns das Buffet an das Belladonna Restaurant auf den mittleren AIDA-Schiffen: Kein riesiges Buffet, aber alles da von Suppen, Perlhuhnbrust, Steak, mehrere Fischsorten, Käse, Obst, Nachtisch.

Parfümerie 19.07.08 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Heute können wir einmal das Auslaufen aus dem Golfo dei Poeti anschauen. Das muss einmal ein Traum gewesen sein, grüne Berge mit wunderschönen mediterranen Häusern dazwischen, so dass er „Golf der Poeten“ genannt wurde, nachdem so mancher Poet dazu geträumt hat. Aber so richtig können wir das nicht nachvollziehen, denn weite Strecken hat sich Industrie an der Wassergrenze angesiedelt, vom Containerhafen bis zu Werften.

Eine Runde „Skull King“ geht danach noch, diesmal werden wir nicht wie ständig Zweiter, hurra, nein, Dritter. Und dann sind wir doch müde und fallen nach einem kurzen Shop-Abstecher der Damen ins Bett.

Das Shop-Konzept der AIDAnova

Apropos Shop: Das Konzept der Plaza von AIDAprima/perla, bei dem rund um ein offenes Atrium über zwei Decks Shops angeordnet sind, wurde hier wieder aufgegeben. So ein Atrium verbraucht auch ordentlich Platz. Die Shops sind hier zwar auch auf einem Haufen, aber über mehrere Decks verteilt und nur über das normale vordere Treppenhaus verbunden. Auch hier gibt es erhebliche Orientierungsschwierigkeiten:

Auf Deck 6 vor der Rezeption rund um das Treppenhaus AIDA Shoppingwelt (Bordshop), Juwelier und Accessoirs, Kiosk. Daran vorbei weiter nach vorne wurden Fotostudio und Fotoshop verlegt, statt großer Displays jetzt Tische mit kleinen Monitoren zum Bilderaussuchen. Daneben dann die Kunstgalerie, die sonst auf den anderen Schiffen immer am Theatrium ist. Zusammen mit einer ganz neuen Bar, der Art Bar. Davor ist dann nur noch das Studio X, über das ich morgen berichte.

Dann weiter mit den Shops auf Deck 7: Hier ist die AIDA Welt (Fanshop), daneben das Casino.

Auf Deck 8 dann die Parfümerie, neben dem Friseur & Nail, das schon den Sport- und Spa-Bereich einleitet.

Das bedeutet letztlich: Egal wo man vom Theatrium nach vorne geht, man fällt immer in Shops.

Nun bekommen wir noch eine Nachricht von zu Hause: Opa entwickelt sich langsam zum Schildkrötenexperten: Wie schon in anderen Urlauben sind wieder zwei kleine Griechische Landschildkröten geschlüpft. Schön!

Die nächste Etappe sind 322 Kilometer bis nach Civitavecchia.

Cinque Terre, La Spezia


AIDAnova – Shops



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