Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius
AIDAstella, 05.05.-21.05.25

Hier sind Sie live bei unseren Kreuzfahrten dabei.
Unsere Abenteuer stellen wir hier während des Urlaubs online. Bilder und Formatierung folgen dann in Ruhe erst nach dem Urlaub.

Wellness-Oase bis zum Abflug

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Port Louis / Mauritius 21.05.25

So einen langen Bericht bei Abreise hatten wir noch nie. Weil wir auch noch nie vorher in der Wellness-Oase waren, noch nie einen so langen Rückflug und eine so lange Zwischenstation in Dubai hatten. Stau und lange Schlangen auf Mauritius fordern unsere Geduld, das Reise-Fazit unserer ersten Südostasien-Fahrt bleibt aber sehr positiv.

Um 7 Uhr öffnen heute alle Restaurants. Wir sind natürlich die ersten im Marktrestaurant. Und haben es noch nicht erlebt, dass es so früh beim Frühstück so voll ist. Aber tatsächlich ist es so, dass die meisten heute abreisen müssen und es nur ein kleinerer Teil ist, der die Reise weiter nach Kapstadt oder bis Mallorca macht.

Durch eine Durchsage des Kapitäns erfahren wir, dass das Schiff nicht nur heute, sondern auch morgen noch auf Mauritius liegt. Dann wären wir lieber morgen geflogen und hätten heute noch einen schönen Ausflug auf Mauritius gemacht. Aber das lag nicht in unserer Entscheidung.

Noch der ganze Tag auf dem Schiff

Zunächst hatte AIDA uns auf einen Flug um 16:30 Uhr gebucht. Und uns dann ohne zu fragen umgebucht auf 21:50 Uhr. Das fanden wir gar nicht so gut, dass AIDA uns da verschoben hat, denn das bedeutet für uns, dass wir den ganzen Tag hier rumhängen müssen, bis es losgeht. Es ist so, dass wir nicht gerne richtig früh abfliegen, sondern schon gerne noch Zeit zum Frühstücken haben und um in Ruhe die Kabine leer zu räumen. Aber dann muss es auch nicht der ganze Tag sein, denn was macht man an so einem Tag?: irgendwo rumliegen oder in der Bar rumhängen und warten, dass es losgeht, vielleicht noch einmal ein Happen essen. Oder so, wie wir das heute machen: einmal in die Wellness-Oase gehen.

Aber es ist nicht zu ändern, so ist es nun mal. Vielleicht hätten wir wegen der Premium-Buchung den Flug noch mal umbuchen können, aber es kam so spät die Nachricht, wann wir nun wirklich fliegen, das wird dann anderes im Kopf hatten.

Gegen 8 Uhr liegen wir fest auf Mauritius. Hier lagen wir schon einmal vor 1,5 Jahren, und das gleich drei Tage lang. Leider hatte sich damals das Essen von Madagaskar ein paar Tage zuvor durchschlagend bemerkbar gemacht und wir mussten einen Ausflug absagen. Den hätten wir gerne nachgeholt. Dann bis heute waren wir noch nicht auf der Île aux deux Cocos. Aber leider wird das heute wieder nichts, denn wir sind nur zum Abreisen hier. Es wäre schöner gewesen, wenn wir ein paar Tage hier gelegen hätten, bevor wir abreisen, dann hätten wir gerne noch Ausflüge gemacht.

Auch heute wird ein Abreise-Ausflug angeboten, der dann am Flughafen endet. Das allerdings wird uns zu stressig und dann mit dreckigen Klamotten im Flugzeug zu sitzen, macht uns weniger Spaß.

Genaue Planung bei den Koffern

Deshalb ist der Plan heute: frühstücken, dann zwangsweise die Kabine verlassen, ein bisschen in der AIDA Bar sitzen, dann unseren Gutschein in der Wellness Oase einlösen, noch ein bisschen in der AIDA Bar sitzen und dann zum Transfer zum Flughafen gehen.

Hier ist genaue Planung nötig. Bei den Transferbussen ist keine Gepäckmitnahme erlaubt, nur Handgepäck. Das bedeutet, dass alle Koffer bis Mitternacht vor die Kabinentür gestellt werden mussten und – so wie wir das auf dem Seychellen erlebt haben – diese mit Lastern zum Flughafen gebracht werden. Dort können wir sie dann raussuchen und selber zum Einchecken bringen.

Deshalb mussten wir alles, was wir heute Morgen noch benötigen, ins Handgepäck nehmen und müssen dann am Flughafen noch einmal umpacken.

Noch genauer ist die Planung deshalb nötig, weil wir auf der Hinreise jeder einen Koffer mitnehmen durften, der maximal 30 Kilogramm wiegen durfte. Jetzt für die Rückreise dürfen wir jeder zwei Koffer mitnehmen, die jeweils maximal 23 Kilogramm wiegen dürfen. Ganz schön kompliziert.

Also haben wir es gestern schon einmal so gemacht, dass wir beide Koffer gepackt haben, einen bis unter 23 Kilo, den anderen bis zum Anschlag. Auch unsere Zusatztasche ist da drin, das werden wir dann erst im Flughafen auseinander sortieren.

Genaue Anweisungen dazu sind schon vorgestern Abend im Bordportal und per Brief gekommen. Zusammen mit blauen Banderolen, die Farben repräsentieren die unterschiedlichen Flugzeiten.

Erst beim Lesen dieser Anweisung fällt uns auf, dass wir ja nach Singapur unsere Reisepässe abgeben mussten. Hier steht jetzt auch, dass wir diese ab 1 Stunde vor Transferzeit im Terminal wiederbekommen.

Erst einmal in die AIDA Bar

Nachdem wir nun unsere Kabine leer geräumt und uns gebührend von ihr verabschiedet haben, finden wir einen gemütlichen Platz in der AIDA Bar. Solange, bis es in der Wellness-Oase losgeht, lassen wir uns nun hier nieder. Anders als erwartet ist es hier noch komplett leer. Vermutlich sind die meisten Menschen noch beim Frühstück, nachdem sie die Kabine um 9 Uhr verlassen mussten.

Dagegen zieht ein unablässiger Strom von Menschen ins Fitness-Studio. Nicht etwa, weil sie da trainieren wollten, sondern weil sich dort die Aufbewahrung fürs Handgepäck befindet.

Wir müssen noch die Pool Handtücher zurückgeben. Das geschieht auf dem Pooldeck. Für die Rückgabe wird unsere Kabinen-Nummer notiert. Damit wird bestätigt, dass wir die Handtücher nicht geklaut haben.

Nun sind wir erst recht froh, dass wir in der AIDA Bar sind, denn bereits so früh morgens ist es auf dem Pooldeck unerträglich schwül. Anders als die letzten Tage ist viel mehr Feuchtigkeit in der Luft. In den Bergen, die hier rund um Port Louis sind, hängen dicke Regenschauer.

Ich weiß nicht, wo die ganzen Menschen sind, jedenfalls bleibt es bis 11 Uhr, bis wir in die Wellness-Oase wechseln können, sehr leer in der AIDA Bar.

Zum ersten Mal in der Wellness-Oase

Und in der Wellness-Oase die gleiche Situation. Obwohl AIDA noch einmal ordentlich die Werbetrommel gerührt hat, damit die Abreisenden noch einen Tag in der Wellness-Oase buchen, ist kaum etwas los.

Auch wir wären da nicht hingegangen, zum einen, weil wir bisher nicht wussten wie angenehm das ist, zum anderen, weil uns da jede Erfahrung fehlt, denn trotz 43 Fahrten mit AIDA waren wir noch nie in der Wellness-Oase. Und auch heute hätten wir das nicht gemacht, wenn AIDA uns hier nicht einen Gutschein als weitere Wiedergutmachung für den problematischen Ausflug in Malé gegeben hätte.

Dazu gehen wir nun zum Spa, dort melden wir uns an.
Es geht dann über eine Treppe ein Deck nach oben. Hier ist dann die Wahl, zu Toiletten, zu einer Umkleide, zur Sauna, zu Anwendungen oder in die eigentliche Oase zu gehen. Die Sauna ist inklusive, Anwendungen müssten extra bezahlt werden.

Wir gehen in die Oase. Um einen Whirlpool in der Mitte sind rundherum Liegen aufgebaut. Deutlich bequemere Liegen als auf den Decks. Weiter nach vorne sind weitere Liegen und ein Außenbereich direkt am Bug. Über eine weitere Treppe geht es ein Deck höher. Dort sind auch noch mal Liegen direkt unter dem Glasdach, das sich über den gesamten Bereich erstreckt.

Dieses Glasdach ist zunächst geöffnet und es ist sehr warm. Aber nach einiger Zeit fängt es an zu regnen und dann wird das Glas doch geschlossen. Sehr langsam geschlossen.
Danach ist die Temperatur sehr angenehm, vermutlich ist es hier klimatisiert.

Wir nehmen uns zwei Liegen direkt am Eingang, weil wir da Schatten haben. Hier auf dem unteren Deck hat man überall die Wahl, Liegen im Schatten oder Halbschatten zu wählen. Auf dem oberen Deck unter dem Glasdach gibt es keinen Schatten.

Außerdem gibt es eine Teestation mit frischem Obst.

Dadurch, dass hier so wenig los ist, ist es herrlich leise. Nur irgendwann unterhalten sich Leute im Whirlpool unnötig laut, aber ansonsten ist das ein wirklich schöner und ruhiger Rückzugsort. Wir nutzen die Umkleiden und die Schließfächer, die dort sind, und genießen so noch einmal vier sehr ruhige Stunden.

Zum Abschluss ein Burger

Um 15 Uhr müssen wir die Wellness-Oase verlassen. Dann ist unser Zeitfenster zu Ende. Wir gehen direkt zum Best Burger @ Sea, denn wir haben genau das gleiche Problem wie bei Ankunft, nämlich dass kein Buffet-Restaurant geöffnet ist. Lediglich das Brauhaus und das Best Burger haben im Moment geöffnet. Beides sind Restaurants, in denen die Getränke bezahlt werden müssen, das Essen ist dann inklusive

Da es allen so geht, ist das Best Burger völlig überfüllt. Ganz anders als neulich Abend als kaum jemand da war. Die Kellner sind völlig überfordert darin, Bestellungen aufzunehmen, Essen zu bringen, Tische wieder zu säubern.

Obwohl am Eingang eine kleine Schlange von Leuten steht, die auf freie Tische warten, entdeckt uns unser Kellner aus dem Marktrestaurant, der zufällig heute hier Dienst hat. Er greift uns und führt uns direkt zu zwei freien Plätzen.

Es dauert dann aber fast eine halbe Stunde, bis wir überhaupt die Bestellung aufgeben können, und noch mal eine weitere halbe Stunde, bis wir dann mit dem Essen fertig sind.

Dadurch haben wir nun gar nicht mehr so viel Wartezeit bis zu unserem Flughafen-Transfer. Wir gehen für diese letzte Zeit noch einmal in die AIDA Bar. Hier ist jetzt etwas mehr los, inzwischen ist auch der Bar-Betrieb aufgenommen, aber es ist immer noch bei weitem nicht so voll, wie wir das an An- und Abreisetagen kennen.

Gut, dass wir immer früh sind!

Unser Transfer ist um 17:50 Uhr. Die Koffer sollten bereits am Flughafen sein, da sie ja mit kleinen LKW dorthin gebracht wurden.

Unser Plan ist, dass wir uns am Flughafen unsere Koffer schnappen und dann umräumen. Zum einen all die Sachen aus unserem Handgepäck heraus in den Koffer, und zum anderen aus den zwei Koffern zwei Koffer und eine Tasche machen, da wir ja wie berichtet jeder zwei Taschen haben dürfen, die aber nicht so schwer sein dürfen, wie auf dem Hinflug. Mal sehen, wie der Plan klappt.

Eine Stunde vor der Transferzeit sind die Reisepässe im Terminal zur Abholung verfügbar. Eigentlich drängt uns ja nichts, aber zum Glück gehen wir gleich runter und habe dann eine Reserve.

Der geneigte Laser kennt das, dass ich schon mal alle Szenarien am Kopf durchspiele. So auch das Szenario, das ein älteres Ehepaar gerade durchlebt: die Reisepässe sind nicht aufzufinden. Das kann wirklich Probleme geben, wenn AIDA diese nicht doch noch irgendwo findet.

Für uns beginnt jetzt die Heimreise, zu der wir über 24 Stunden brauchen. Wir bekommen den ersten Bus. Als der voll ist, geht es dann schon los zum Flughafen. Vom Bus aus sehen wir noch, dass die vermissten Reisepässe doch noch irgendwo gefunden wurden.

Die Fahrzeit zum Flughafen beträgt an guten Tagen 45 Minuten, wir brauchen fast zwei Stunden. Weil wir immer wieder im Stau stehen. Auf den Hauptstraßen ist Stau, der Busfahrer versucht den zu umgehen, da stehen wir auf irgendwelchen Dörfern und zwischen Zuckerrohr-Plantagen erst recht im Stau.

Zwischendurch gibt es einen gewaltigen Wolkenbruch, was den Busfahrer aber keineswegs daran hinderte, in staufreien Phasen zu versuchen, die Zeit wieder reinzuholen. Am Flughafen werden wir nicht wie üblich von AIDA-Mitarbeitern erwartet, so laufen alle Gäste in das Terminal, erfahren dann, dass die Koffer draußen stehen, zum Glück aber überdacht. Wir finden unsere Koffer und rollen damit erst einmal in eine ruhige Ecke, denn nun wollen wir ja umpacken. Die Bad-Sachen und die Schwimmsachen müssen in den Koffer, die darin vorbereitete Tasche für überschüssige Kilo heraus. Hoffentlich hat das dann so seine Richtigkeit, denn wir sind weit und breit die einzigen, die drei Gepäckstücke haben.

Die längste Schlange am Check-In

So geschickt wie die Wahl des Busses war, so ist auch die Wahl der Schlange zum Einchecken. Wir erwischen die mit Abstand langsamste Schlange. Ganz vorne sind zwei ältere Damen, die am Schalter einfach nicht fertig werden. Wir hören später, dass es daran gelegen haben soll, dass sie kein Englisch können, deshalb zu allem ja gesagt haben und dann am Ende unzufrieden waren mit den Sitzplätzen, die Sie bekommen haben.

Hinter uns hatte sich anfangs eine riesige Schlange in mehreren Reihen gebildet, als wir dann endlich dran kommen, sind schon fast alle anderen Gäste durch. Wir dürfen dann wieder warten, die Mitarbeiterin am Schalter geht erstmal zu anderen Mitarbeitern, um denen irgendwelche Einweisung zu geben.

Zum Glück haben wir keine Sorgen, weil wir ja Sitzplätze reserviert haben. Wie gut, dass wir das gemacht haben, jetzt wäre nur noch Restplätze verfügbar.
Aber die Mitarbeiterin kommt dann doch irgendwann wieder, wir können einchecken und auch mit unseren drei Gepäckstücken ist alles korrekt.

Beim Sicherheits-Check erwischen wir ebenfalls die deutlich langsamere Schlange, wir haben einen Lauf.

Trauben beim Boarding

Eigentlich hätten wir, wenn alles schnell gegangen wäre, fast 4 Stunden Wartezeit am Flughafen gehabt. So ist es jetzt nur noch eine gute Stunde, bis das Boarding losgeht.

Es ist wie immer, kaum tauchen Mitarbeiter an den Schaltern auf, bildet sich eine riesige Traube. Hier ist das aber besonders wenig sinnvoll, denn es wird nach festgelegten Gruppen eingestiegen. Das macht absolut Sinn, weil das Flugzeug dermaßen riesig ist.
Und nun stehen diese Trauben im Weg und sind keineswegs bereit, zur Seite zu gehen, wenn erst andere Gruppen aufgerufen werden. Das ist ein wildes Gedränge.

Aber letztlich kommen wir alle ins Flugzeug, wir haben Plätze genau über den Flügeln. Also dafür, dass AIDA so viel Geld für die Sitzplatzreservierung bekommen hat, hätten wir durchaus bessere Plätze erwartet.

Mit nur leichter Verspätung starten wir gegen 22 Uhr. Nun sind wir schon ordentlich müde, aber erst einmal gibt es Essen. Wie auch schon auf dem Hinflug müssen wir feststellen, dass das Essen bei Emirates nicht schlecht ist.
Wie auch der Platz, die Kniefreiheit ist größer als bei Condor oder Discover.

Zwischendurch schlafen wir ein bisschen, gucken den einen oder anderen Film, schieben die Hand der älteren Dame neben mir zur Seite, die immer wieder von der Armlehne auf mein Bein abrutscht und irgendwann landen wir pünktlich nach fast 7 Stunden in Dubai.

Wartezeit in Dubai

Wie schon bei den Hinflügen stellen wir fest, dass Dubai ein riesiger Flughafen ist. Beim Hinflug hatten wir nicht viel Zeit, da waren wir froh, dass wir am selben Gate angekommen und abgeflogen sind.

Diesmal haben wir fast vier Stunden Aufenthalt. Deshalb macht es nun auch nichts, dass wir an Gate A ankommen und an Gate C wieder abfliegen. Zwar ist es so, dass diese Gates alle zum gleichen Terminal gehören, sie sind aber weit auseinander.

Wir folgen wieder der Beschilderung „Connections“, müssen dann erneut durch eine Sicherheits-Kontrolle gehen. Dann müssen wir das Gate mit einer Bahn wechseln. Dazu fahren riesige Fahrstühle weit nach unten. Hier können wir direkt in die Bahn einsteigen, die zu den anderen Gates fährt. Gleich die nächste Station sind die Gates B und C.

Das Gate B ist schon sehr langgezogen und dahinter folgt dann erst das Gate C. Das erwandern wir jetzt zu fuß. Hier entlang sind Geschäfte ohne Ende, Gold-Verkauf, Nobelmarken, aber auch das Hard Rock Café. Da gehen wir natürlich einmal rein, um für die Kleinen etwas mitzubringen.

In der Tradition des Café Mare der letzten 16 Tage, gehen wir einmal zu Starbucks und holen ein Latte Macchiato. Das ist noch mal eine willkommene Pause auf dem langen Weg mitten in der Nacht um 5 Uhr.

Und auch dadurch vergeht diese lange Wartezeit wieder schnell, am Gate warten wir höchstens noch eine Stunde.

Auch dieses Flugzeug ist ein riesiger A380 mit zwei Decks und 23 Crew-Mitgliedern, wie auch schon der letzte. So einen riesigen Vogel hatten wir zuvor noch nie. Blöder Weise hat uns AIDA wieder auf die Flügel gesetzt. Aber der Sitz neben mir ist frei und wir haben unerwartet mehr Platz.

Das Essen ist auch hier lecker, die Zeit vergeht mit Filmen und ein bisschen schlafen, am Ende kommen wir pünktlich nach gut 6 Stunden gegen 13:15 Uhr in Frankfurt an.

Zwei Kofferbänder in Frankfurt

Dass wir wieder in Frankfurt sind und nicht mehr Asien, merken wir gleich beim Aussteigen. Auch hier stehen Mitarbeiter rum. Während in Asien unaufgefordert an jeder kleinen Kurve ein Mitarbeiter den Weg gewiesen hat, versuchen die Mitarbeiter hier möglichst unbeteiligt zu wirken. Das Karstadt-Mitarbeiter-Syndrom: „Sprich mich nicht an“.

Erstaunlicher Weise gibt es 2 Kofferbänder. Alle stellen sich an dem Band an, das sich zuerst bewegt und merken erst später, dass diese nach Priority und Economy getrennt sind.

Unsere Koffer kommen wieder als allerletzte. Zuerst kommt die Zusatz-Tasche, in der sich hauptsächlich gebrauchte Wäsche befindet. Dann kommt gar nichts mehr und das Band schaltet sich ab. Aber zum Glück sehen wir vor Einsetzen der Panik, dass sich das Priority-Band noch dreht und dort alle restlichen Koffer abgeladen wurden, so auch unsere beiden.

Aber können wir uns darauf einigen, dass nicht alle versuchen, möglichst eng am Band zu stehen? Wenn der Koffer dann kommt, haben andere keine Chance mehr, an das Band zu treten oder den Koffer ohne Zerstörung diverser zu nahe stehender Kniescheiben vom Band zu bekommen. Wenn alle weiter weg ständen und nur für den Koffer an das Band treten würden, wäre allen geholfen.

Der Weg zum Bahnhof ist weit, da hilft der Sky-Train. Der Bahnsteig an der Regionalbahn ist überfüllt, aber da die ankommende S-Bahn nahezu leer ist, geht es ohne Kampf ab.

Bis zum Parkhaus Gateway Gardens ist es nur 1 Station. Unser Wagen ist noch da und so fahren wir mit einer kleinen Pause in Kassel über freie Autobahnen in 5 Stunden nach Hause.

Fazit

• Wir waren das erste Mal in Südostasien und hatten noch nie so lange Flüge.
Es hat sich aber so gelohnt, dass wir das wieder machen werden. Eine tolle Fahrt mit interessanten Häfen.
• Wir haben 8 Häfen in 6 Ländern besucht
• Dabei haben wir 8.043 Kilometer zurückgelegt
• Hafentage und Seetage haben sich die Waage gehalten
• Die spannendste Metropole dieser Fahrt war Singapur
• Der schönste Ausflug war die Safari im Nationalpark mit Elefantensichtung
• Der schlimmste Ausflug waren unnötige 3 Stunden auf Holzbänken mit Seekranken
• Das Essen war sehr gut, der Weich-Ei-Index liegt bei 26/31
• Es war immer heiß, um 30°C, oft schwül
• An Seetagen haben wir herrliche Zeiten auf dem Balkon dicht über dem Meer verbracht
• Wie zuletzt immer gab es zu wenig Shows.

Rückblick auf die Häfen dieser Reise

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 20.05.25

Auf dem Balkon wird es kühler, nur noch 27°C. Das hindert uns nicht, uns auf diesem festzusetzen. Und damit wird es Zeit für einen Rückblick auf die Häfen dieser Reise und unsere Kabine, bis die Koffer gepackt werden müssen.

Wir lieben es, nachts die Balkontür aufzulassen, um unmittelbar das Rauschen des Meeres und den Wind zu hören. Das ist hier aber völlig unmöglich. Es ist hier derart heiß und schwül, dass man nachts vergeht, wenn die Balkontür aufbleibt.

Zu kalt in den Innenkabinen

Dabei haben wir das deutlich besser als die Innenkabinen. Von der Gruppe der Alleinreisenden haben wir gehört, dass deren Innenkabine viel zu kalt eingestellt ist. Wir haben hier kein Problem, die Temperatur zu regeln, und wenn es wirklich zu kalt wäre, würden wir einmal die Balkontür aufreißen und das Problem wäre behoben.

Jene Alleinreisenden können in ihrer Kabine aber die Temperatur nicht höher drehen, und frieren. Das soll auch der Grund sein, warum sich so viele erkältet haben.

Sicherlich neigt man leichter zu Erkältung, wenn es einen sehr starken Wechsel zwischen Hitze und Kälte gibt. Deshalb sollen ja auch die Klimaanlagen im Auto zu Hause nicht so kalt eingestellt werden.

Hier scheint es tatsächlich so zu sein, dass eine Reihe Gäste erkältet sind. Immer mal wieder hört man das. Sei es im Theatrium, dass jemand von der Moderatorin gebeten wird, etwas zu probieren und antwortet, dass er so erkältet ist, dass er weder etwas schmecken noch riechen kann. Oder beim Ausflug, wo gesagt wird: “kommen sie nicht so nahe, wir sind total erkältet”.
Die Frage allerdings bleibt dann: wie sozial ist das denn, sich dann mitten unter die Menschen ins Theatrium oder einen kleinen Bus zu setzen und alle anderen auch anzustecken? Geht in so einem Fall nicht mal Zurückhaltung und Show angucken am Kabinen-TV? Oder wenigstens eine Maske tragen?

Kühler auf dem Balkon

Am letzten Seetag schlafen wir noch einmal aus. Als letztes öffnet das Bella Donna Restaurant. Zur Öffnungszeit um 8 Uhr stehen wir bereit und bekommen wieder diesen schönen Tisch ganz hinten mit Blick auf das Heck. Heute noch einmal im Ruhe frühstücken, nochmal alles genießen, selbst wenn es viel zu viel ist.

Und natürlich geht es danach wieder auf den Balkon. Das Meer ist weiter etwas wilder als an den vergangenen Seetagen, aber immer noch kann man nicht wirklich von Seegang sprechen. Wir merken aber, dass es kühler wird. Heute nur noch 27°C. Immer wieder ziehen Wolken durch.
Das könnte damit zusammenhängen, dass wir immer weiter nach Süden fahren. Nun könnte man denken, dass es immer weiter nach Süden immer wärmer wird, aber auch das ist auf der Südhalbkugel genau anders. Während zu Hause der Frühling sich langsam Richtung Sommer verabschiedet, fahren wir hier in den Herbst.

Die ganze Nacht sind wir weiter südlich gefahren, inzwischen sind wir in Höhe von Madagaskar. Von unserem Balkon aus schauen wir tatsächlich in Richtung Madagaskar, aber dazu bräuchten wir jüngere Augen, um es zu sehen, es ist 350 km entfernt.

Ein Rückblick auf die vergangenen Inseln

Es wird wohl immer ein Rätsel bleiben, wie es kommt, dass am Anfang der Reise das Gefühl ist, man hat alle Zeit der Welt, und am Ende der Reise die Tage immer schneller vergehen.
Aber das ist das Stichwort, die Zeit auf dem Balkon zu nutzen, einmal auf die Reise zurückzublicken.

Es scheint ewig her zu sein, dass wir in Singapur gestartet sind. Aber was für eine interessante Stadt! Wir können uns absolut vorstellen, nochmal nach Singapur zurückzukehren und dort viel mehr auf eigene Faust zu machen.

Malaysia ist so rein subjektiv für uns eher: mal Kuala Lumpur gesehen zu haben. Die Bootsfahrt zum Strand war schön, aber am Ende haben wir auf dieser Fahrt noch schönere Strände gesehen.

Auf Sri Lanka war für uns der Nationalpark ein absolutes Highlight. Die Begegnung mit freilebenden Elefanten werden wir nicht so schnell vergessen. Das würden wir auch jederzeit wieder machen.

Die Malediven sind natürlich für viele ein absolutes Traumziel, aber zum einen war der Ausflug ja mit einigen Hindernissen versehen, zum anderen würde uns die politische Lage davon abhalten, dort direkt Urlaub zu machen. Die Touristeninseln und Strände sind natürlich absolut traumhaft.

Für uns haben die Seychellen außerhalb der Karibik die absolut schönsten Strände, die schönsten Inseln, bei stabiler und toleranter politischer Lage. Hier könnten wir uns auch einen längeren Urlaub vorstellen.

Ein Rückblick auf unsere Kabine

Wir hatten ja bei Buchung noch genau zwei Kabinen zur Auswahl, insgesamt war diese Kabine die richtige Wahl. Sie ist sehr leise, nichts das klappert oder rauscht, und von den ruhigen Nachbarn habe ich gestern ja schon berichtet.

Berichtet hatte ich aber auch von der losen Schraube an der Balkonbrüstung. Das hat AIDA bis heute nicht gehoben und das ist nicht in Ordnung, weil es ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Wenn wir auf hohem Niveau nörgeln wollten, hätten wir noch ein paar Kleinigkeiten zu bemängeln: die Dusche ist undicht, nach dem Duschen schwimmt das ganze Bad. Das trocknet allerdings schnell wieder ab.
Die Schublade, in der ein Föhn liegt, lässt sich nicht richtig schließen, und an dem kleinen Tischchen geht das Furnier ab.
Natürlich können wir damit leben, vielleicht wird es mal wieder Zeit für einen Werftaufenthalt.
Für das Schiff, nicht für uns.

Sammel-Trolleys und Bordguthaben

Die Situation auf dem Balkon ist wie gestern, nur eben etwas frischer. Frischer in Anführungszeichen.
Den gesamten Vormittag nutzen wir auf dem Balkon aus, denn die Sonne ist noch auf der anderen Seite. Das ist wieder herrlich.

Zwischendurch erreichen uns zwei weitere Mails im Bordportal. In der einen weist uns AIDA freundlicherweise darauf hin, dass wir noch etwas Bordguthaben haben, das aber auch auszahlbar ist, weil es sich um Rückzahlungen des Ausflugs handelt. Die beste Ehefrau von allen protestiert vehement: wie kann AIDA sowas schreiben, natürlich muss das Geld ausgegeben werden!
Allerdings brauchen wir uns nichts auszahlen zu lassen, das Geld reicht gerade, dass wir einmal fremdgehen können: In die Eisbar statt ins Café Mare.

In der zweiten Mail schreibt AIDA, dass sie an mehreren Stellen in den Treppenhäusern Sammel-Trolleys aufgestellt haben, in denen wir noch gut erhaltene Kleidung, Bücher oder ähnliches ablegen können, die nicht mehr in den Koffer passen, aber zu schade zum Wegwerfen sind. Damit könnten wir das Housekeeping entlasten. Das halten wir für eine gute Idee, denn wir könnten uns schon vorstellen, dass eine Menge solcher Sachen in den Kabinen zurückgelassen werden. Wir haben auch meist Bücher zurückgelassen, die wir allerdings in der Regel in die Bibliothek gebracht haben. Die es hier ja so nicht mehr gibt.
Eine spätere Kontrolle zeigt, dass die Trolleys tatsächlich fleißig genutzt werden.

Farewell in allen Restaurants

Mit 13 Uhr ist unser Kabinen-Steward heute wirklich spät dran. Aber egal, uns bringt nichts von unserem Balkon weg, außer dass hin und wieder mal die Natur ruft und die Toilette zum Glück in der Kabine ist.

Um diese Zeit beginnt auch die Sonne auf dem Balkon zu scheinen, aber da es heute so viel kühler ist (mit den schon erwähnten 27 statt 30°C) halten wir es noch länger hier aus. Natürlich bis zum Sonnenuntergang.

Traditionell gibt es am letzten Abend in allen Buffet Restaurants das Thema Farewell. Das ist immer sehr schön, denn die Tische sind festlich gedeckt und das Essen ist genau unser Geschmack. Heute gibt es auch nochmal exotische Früchte, Jackson-Frucht kannten wir noch nicht, schmeckt frisch-fruchtig, genauso wie vor ein paar Tagen Mangostane.

Offensichtlich denken das auch andere, denn an keinem Abend auf dieser Reise war es um 18 Uhr zur Öffnungszeit schon so voll wie jetzt. Große Trauben bilden sich besonders um die Abschiedstorte für Erinnerungsfotos.

Unsere Kellner verabschieden sich noch einmal sehr nett, sogar mit einem handschriftlichen Gruß, aber morgen zum Frühstück werden wir sie ja noch einmal sehen.

Koffer bis Mitternacht packen

Danach ist die lästigste Pflicht des Urlaubs gekommen, nämlich das Koffer packen. Bis Mitternacht müssen alle Koffer ohne Ausnahme rausgestellt sein. Für diejenigen, die mit AIDA ein Flug gebucht haben.

Heute gibt es tatsächlich noch eine Show, nämlich die bekannte, ABBA reloaded Show. Wie auf der ganze Reise schon fehlt auch jetzt ein Tänzer. Ansonsten ist aber richtig Stimmung im Theatrium.

Zum Abschieds-Sekt-Buffet um 21:50 Uhr haben wir keine Lust, wir holen uns lieber noch eigene Getränke. Merkwürdigerweise kristallisiert sich auf jeder Reise irgendein anderes Getränk als Favorit heraus, diesmal war es Aperol Sprizz und dieser gesunde Saft aus Beeren, Lillet Wild Berry.

Morgen sind wir dann auf Mauritius.

Fliegende Fische am Lieblingsplatz

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 19.05.25

Um 5 Uhr bei den Waschmaschinen, um 7 Uhr beim Frühstück um 8 Uhr auf dem Balkon. Das ist für einen Seetag doch nicht normal. Aber bekanntlich gibt es nichts, was es nicht gibt. So auch wirklich fliegende Fische. Die wir beim Philosophieren über unsere Lieblingsplätze auf dem Balkon sehen.

Gestern gab es keine Möglichkeit mehr, die nassen und sandigen Strandsachen durchzuwaschen. Die Idee hatten einfach zu viele andere und vor den Waschmaschinen haben sich Schlangen gebildet, die alle mit Argus Augen auf die verbleibenden Minuten der Waschmaschinen gestarrt haben.

Waschen um 5 Uhr

Für heute Morgen haben wir uns vorgenommen, dass wir frühzeitig am Waschsalon sind, das hatte in der letzten Woche ja auch gut geklappt und wir haben weiter den Vorteil, dass der Waschsalon bei uns gleich um die Ecke ist.

Um 5 Uhr ist die beste Ehefrau von allen zufällig wach und schleicht sich einmal hinaus, um die erste Waschmaschine zu füllen. Zu diesem Zeitpunkt sind schon zwei Trockner im Betrieb, das heißt, es müssen noch früher Leute gewaschen haben.

Natürlich schlummern wir noch einmal ein und als wir nach 45 Minuten die Wäsche in den Trockner umpacken, dann gemeinsam, sind die Waschmaschinen alle belegt.
Zwar müssten wir nicht zwingend wieder waschen, wir durften genug Gepäck mitnehmen, 30 kg pro Koffer, das ist für uns im Flugzeug schon ungewohnter Luxus. Aber es ist schön, Sachen sauber in die Koffer zu bekommen. Und es ist praktisch, dann nicht gleich zu Hause Berge von Wäsche zu haben.

Den Trockner müssen wir zweimal anwerfen, bis alles trocken ist, aber so sind wir um 7 Uhr fertig und können schon zum Frühstück geben.

Frühaufsteher am Seetag

Irgendwie macht AIDA das mit den Restaurant-Öffnungszeiten immer merkwürdiger. Heute öffnet bereits um 7 Uhr das größte Restaurant, das Marktrestaurant. Hätte man uns gefragt, hätten wir vorher gesagt, dass dieses lange nicht voll wird. Und so ist es auch. Wir finden wieder einen wunderbaren Platz am Fenster und mit uns sind nur wenige andere im Restaurant. Auch im weiteren Verlauf fühlt es sich nur schleppend, erst gegen 8 Uhr kann man von einer nennenswerten Füllung sprechen. Aber uns egal: Wir haben hier viel Platz, viel Ruhe und genießen das Frühstück wie immer an Seetagen in aller Ausführlichkeit.

Gestern war es schon so und auch heute sind die weich gekochten Eier hart. Irgendwas muss ich beim Koch geändert haben. Der Weich-Ei-Index sinkt dadurch auf 24/28.

Und vor der Sonne auf dem Balkon

Einen weiteren riesigen Vorteil hat diese frühe Aufstehzeit: wir fahren jetzt ja von den Seychellen nach Mauritius. Das geht fast senkrecht nach Süden. Und da unsere Kabine steuerbord ist, bedeutet das, dass wir nach Westen schauen. Was wiederum bedeutet, dass wir Sonne erst ab mittags haben werden. Nach den Erfahrungen der letzten Tage wird es dann zu heiß sein, um auf dem Balkon zu sitzen. Darum sind wir heute bereits um 8 Uhr auf dem Balkon, um die sonnenfreie Zeit noch möglichst ausgiebig genießen zu können.

Und das tun wir. Die See ist heute bewegter als die letzten Tage, schon im Restaurant konnte man überall das Besteck in den Ständern klappern hören. Auch hier merken wir, dass es deutlich mehr auf und ab geht, aber trotzdem, von richtigem Seegang kann man immer noch nicht sprechen.

Was uns heute auffällt ist, dass um uns herum lauter weiße Vögel fliegen und uns begleiten. Das war die letzten 14 Tage nicht so. Ob die uns von den Seychellen bis hier begleiten, oder liegt eine kleinere Insel irgendwo in der Nähe?

In jedem Fall ist die Temperatur jetzt morgens schon herrlich, im Laufe des Tages wird es wieder bis 30 Grad Celsius ansteigen. In der Sonne natürlich noch heißer.

Richtig fliegende Fische

Gegen Mittag nimmt die Dünung etwas zu. Und zugleich sehen wir überall kleine Platscher. Ein genaues Hinsehen zeigt uns, dass es hier fliegende Fische gibt. Wir schrecken ganze Schwärme davon auf. Das weckt meinen Jagdinstinkt und ich lege mich mit der Kamera auf die Lauer. Es gelingt mir aber nicht viel mehr als ein verschwommenes Bild einzufangen. Nessie ist da besser fotografiert und so macht sich die beste Ehefrau von allen über mein abstraktes Foto lustig . Es ist auch gar nicht einfach, kleine durch den inzwischen stärkeren Wind verwirbelte Schaumkronen von Fisch-Platschern zu unterscheiden.
Ich bin auch nicht der einzige, der hier auf die Jagd geht, auch die Vögel, die uns begleiten, haben die fliegenden Fische entdeckt.

Zumindest kann ich einen dieser Fische doch genauer sehen und damit mit einem Vorurteil aufräumen. Ich dachte immer, dass diese Fische einfach nur länger springen. Aber ich kann einen dieser doch viel kleineren Fische, als ich mir vorgestellt habe, beobachten, der eine ganze Strecke lang in der Luft fliegt.
So steigt die Spannung auf dem Balkon immer weiter.

Zwischendurch zieht auch mal ein kleiner dunkler Schauer durch, aber auch das kann uns auf dem Balkon nicht erschüttern, wir bleiben trocken und standhaft.

Von Nachbarn und Stewards

Hier muss ich auch einmal ein lobendes Wort zu unserem Balkon-Nachbarn zu beiden Seiten verlieren: ich kann mich kaum erinnern, dass wir schon einmal so ruhige Nachbarn hatten. Diese sind so gut wie nie auf dem Balkon und auch aus den Kabinen ist kein Laut zu hören. Sehr angenehm.

Wie immer an Seetagen ziehen wir uns auf den Balkon zurück und schließen die Balkontür, damit der Kabinen-Steward in Ruhe unsere Kabine machen kann und sich nicht beim Arbeiten beobachtet fühlt. Heute hängen wir schon sehr früh das Ey-Alter-mach-die-Kabine-Schild raus. Wir denken uns, da die meisten ja noch in der Kabine sind, dass der Kabinen-Steward dann die Kabinen vorzieht, die ein solches Schild rausgehängt haben.

Aber wie wir das auf anderen Fahrten schon erlebt haben, so ist es auch hier: der Steward lässt sich in der Reihenfolge der Kabinen überhaupt nicht beirren. Gegen 12 Uhr sage ich dann, dass er nun aber langsam kommen könnte, damit wir unsere Kabine wieder für uns haben. Genau in dem Augenblick winkt er von innen und signalisiert, dass er gerade einmarschiert ist.
Als er fertig ist, gehen wir wie immer einmal durch die Kabine, um die ganzen Lichter wieder zu löschen. Das muss eine Anweisung sein. Ja, dadurch wird die Kabine auch freundlicher, aber für uns ist das Stromverschwendung.

Unsere Lieblingsplätze auf den Schiffen

So auf dem Balkon ist einmal Zeit, unsere Lieblingsplätze zu beschreiben. Das ist natürlich sehr individuell, und ich bin sicher, dass so mancher Leser eine ganz andere Antwort hat als wir, besonders wenn er mehr Sport, Abenteuer oder Kennenlernen sucht.

Unser Lieblingsplatz ist – und das wird nicht überraschen – fraglos der Balkon. Zumindest auf diesen kleineren Schiffen, wo die unmittelbare Nähe zum Meer gegeben ist. Wir lieben es auf dem Balkon zu sitzen, während unter uns das Meer vorbeizieht. Dabei hören wir ständig das Rauschen der vom Schiff verdrängten Wellen, spüren den Wind und manchmal auch die Sonne. Hier könnten wir Stunden verbringen. Was wir auch tun.

Im Schiff selber ist es die AIDA Bar, die es in dieser Form aber auch nur auf den kleinen Schiffen gibt. Hier ist genug Platz zum Spielen, was wir besonders ausnutzen, wenn wir mit den Kindern unterwegs sind. Und die Versorgung mit Getränken ist natürlich dann auch gesichert. Auf den großen Schiffen gibt es diese Bar so nicht, auf den beiden neuesten AIDA Schiffen der AIDAcosma und der AIDAnova, gibt es für uns als Alternative dann die Art Bar.

Der schönste Ort zum über die Reling gucken ist für uns ganz hinten. Ja, auch ganz vorne am Bug kann schön sein, wenn es etwas zu sehen gibt. So haben wir da schon tolle Stunden verbracht bei der Ausfahrt aus der Elbe. Aber ansonsten ist es hinten so schön, weil die Heckwelle sich bis weit in die Ferne zieht. Und das gibt ein Gefühl von Weite und Sehnsucht, das einfach nur schön ist.

Und Lieblingsrestaurants gibt es auch

Böse Zungen würden nach Lektüre meiner Berichte natürlich behaupten, dass unser Lieblingsplatz überhaupt nur ein Restaurant sein kann. Ist aber nicht, auch wenn wir natürlich Lieblings-Restaurants identifiziert haben. Das wäre hier auf dem kleinen Schiffen das Buffalo Steak House oder auf der AIDAcosma das Ristorante Mamma Mia. Aber wenn man die Zeit, die wir im Restaurant verbringen, in Relation setzt, können Restaurants doch nicht unsere Lieblingsplätze sein.

Vor allem, weil wir nur zweimal am Tag ins Restaurant gehen. In aller Regel pflegen wir nur einen ausgiebiges, ein sehr ausgiebiges Frühstück zu uns zu nehmen und dann erst abends wieder Essen zu gehen. Zwischendurch gibt es noch mal einen unauffälligen Kaffee und es kann sein, dass ich bisher völlig unabsichtlich vergessen habe zu erwähnen, dass wir uns hierzu Kekse aus Deutschland mitgebracht haben. AIDA bietet zur Kaffeezeit auch Kuchen an, aber dieser ist durch die Bank nicht so unser Fall.

Was wir auf den kleinen Schiffen vermissen

Wo wir gerade bei den Lieblingsplätzen sind: so sehr, wie wir an diesen kleinen Schiffen besonders die Nähe zum Meer lieben – und das ist ja gerade mit unseren Balkon-Erlebnissen auch noch einmal deutlich geworden – so gibt es doch auch ein paar Sachen, die wir hier vermissen und an den großen Schiffen schätzen. Allen voran ist das die Restaurant-Vielfalt, noch mal die Möglichkeit, abends statt ins Buffet Restaurant ins Mamma Mia oder ins French Kiss oder ins Oceans zu gehen, ohne gleich ein Vermögen auszugeben wie im Rossini oder im Buffalo Steak House.

Und wir müssen zugeben, dass wenn man einmal eine Junior Suite hatte, mit all den Vorteilen, die es da gibt, dann ist man für die kleineren Schiffe doch verdorben. Zumindest uns geht das so. Heike und Jürgen haben davon immer so begeistert erzählt, dass wir diese ausprobieren mussten – und dann war es geschehen. Was uns hier nun fehlt, ist die exklusive Lounge. Mit den gemütlichen Sesseln, den Leckereien und Getränken, die dort stehen, dem schönen Außenbereich.

Das wissen auch die Verantwortlichen und haben ja nun im Rahmen der „AIDA Evolution“ angefangen, die kleineren Schiffe nachzurüsten. Eine solche Lounge soll zumindest tagsüber im Rossini eingerichtet werden. Aber trotz aller Bemühungen wird das nicht dasselbe sein, wie auf den großen Schiffen.
Natürlich kann man so aber auch zusammenfassen, dass weiterhin jedes Schiff seine Vorteile hat.

Der Norden und der Süden

Langsam zieht die Sonne zu uns herum. Für uns ist es immer noch ungewohnt, dass die Sonne jetzt mittags nicht vor uns im Süden, sondern hinter uns im Norden steht. Wir alle hatten in der Schule gelernt, dass die Sonne im Osten aufgeht, über den Süden zieht und dann im Westen wieder untergeht und dass sie im Norden nie zu sehen ist. Osten und Westen ist hier auf der Südhalbkugel das gleiche, aber anders als bei uns auf der Nordhalbkugel zieht die Sonne hier über den Norden und nicht über den Süden und ist im Süden nie zu sehen.

Mit kleinen Abkühlunterbrechungen und natürlich einem Caramel Macchiato bleiben wir bis zum Sonnenuntergang auf dem Balkon.

Einfallsloser Show-Mangel

Im Marktrestaurant ist heute noch einmal Thema Frankreich. Etwas einfallslos, weil wir das auf dieser Reise schon hatten, aber genauso lecker.

Noch einfallsloser ist das Show-Programm. So wie wir es immer wieder kritisiert haben, ist es auch hier, dass es kaum vernünftige Shows gibt. So ganz verstehen wir das nicht. Ein Musical-Darsteller an Land tritt fast jeden Tag auf. Da muss es doch möglich sein, wenn man hier an Bord lebt, auch fast jeden Tag eine Show zu präsentieren.

Stattdessen gab es gestern, als ich schon leicht weggedämmt war, einen Film von einer Show auf einem der anderen Schiffe. Einen Film. Auf der LED-Wand. Im zweiten Show Spot trat dann die Gastkünstlerin Gina de l’Amore, auf, die wir als Travestiestar schon kannten.

Heute also wieder keine Show, sondern im ersten Show-Spot gibt es eine Versteigerung zugunsten von Cruise & Help und im zweiten Show-Spot singt die Crew dann mit der Band im Wettbewerb.
Alles wichtig, aber kein Ersatz, sondern sollte Ergänzung der Shows sein!
Diese deutliche Reduktion der großen Shows wird bei uns weiterhin eine Kritik an AIDA bleiben.

Auch morgen ist noch ein Seetag.

Luxus-Pool oder Traum-Strand? Beides!

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Mahé / Seychellen 18.05.25

Auf Mahé (Seychellen) ist es nicht wie in Malé (Malediven): der Fahrer findet das Resort auf Anhieb und wir haben die vollen 7 Stunden. Quälend ist allenfalls die Frage, ob wir im Luxus-Pool des Resorts schwimmen oder im türkisen Wasser des Traum-Strands. Natürlich geht beides und so wird es ein wundervoller Tag.

Eigentlich hätten wir auch gleich hier bleiben können. Da sind wir jedenfalls wieder, mit die ersten im Best Burger @ Sea.

Auch der Horizont mit dem roten Streifen von der Sonne ist genau das gleiche wie gestern Abend, auch an der gleichen Stelle. Natürlich muss ich das erklären, gestern haben wir die Sonne vom Balkon aus untergehen sehen, jetzt sehen wir, wie sie aufgeht. Von der Perspektive ist es das scheinbar an derselben Stelle. Das liegt aber nur daran, dass wir gestern vom Balkon nach rechts vorne geguckt haben, und nun schauen wir links hinten. Tatsächlich geht dann die Sonne nach wenigen Minuten auf und plötzlich wird es richtig hell.

Der Kaffee ist hier so richtig herrlich heiß. Gerade stellen wir uns vor, wie auf unserer nächsten gemeinsamen Fahrt Jürgen und ich den Bottich vom Best Burger @ Sea nach unten ins Marktrestaurant tragen bis zu unserem Tisch. Und uns da immer heißen Kaffee zapfen. Die Vorstellung ist interessant, was wohl die Mitarbeiter dann sagen.

Sonnenaufgang im Best Burger

Dass wir gerade den Sonnenaufgang im Best Burger erleben signalisiert dem geneigten Leser natürlich sofort, dass es heute wieder einen Ausflug gibt und dass wir hier so früh zum Frühaufsteher-Kaffee sind.

Und genauso ist es, dabei können wir aus dem Best Burger schon die Annäherung an die Inseln sehen.

Wir sind schon voller Vorfreude und, weil wir gleich auf den Seychellen sind, auch voller Wehmut, weil es unser letzter Hafen ist. Viel lieber wäre es uns gewesen, wenn so wie beim letzten Mal das Schiff für zwei, drei Tage bleibt und wir dann am Schluss von hier abfliegen. Andererseits sind natürlich auch Seetage schön, und so haben wir wenigstens noch zwei Seetage vor uns, der Urlaub ist noch nicht ganz zu Ende.

Ab 8 Uhr wollen wir fest liegen, bereits um 7:30 Uhr ist das Schiff schon freigegeben – hier ist alles deutlich unkomplizierter als in manchen der bisherigen Häfen.

Der allerschönste Ausflug

Vor anderthalb Jahren waren wir schon einmal auf den Seychellen hier in Victoria auf Mahé. Damals haben wir das für uns als absolut herrliches Urlaubsziel entdeckt. Unser Ausflug ging damals mit der Fähre nach Praslin und von da mit dem Katamaran an den ganzen wunderschönen Inseln und Sandstränden vorbei zu den Riesenschildkröten auf Curieuse. Und zu mehreren Stränden.

Das war einer der wundervollsten Ausflüge, die wir je hatten. Der selber Ausflug wird hier wieder angeboten. Aber zum einen wollen wir nicht den gleichen Ausflug noch einmal machen, weil es noch viel anderes zu entdecken gibt, zum zweiten haben wir diese Reise so spät gebucht, dass jener Ausflug auch schon komplett voll war.

Die Begrenzung für die Zahl der Ausflügler ist nicht nur die Fülle des einzelnen Ausfluges, sondern auch die Fähre, mit der man nach Praslin und letztlich auch nach La Digue, wo die schönsten Strände der Welt sein sollen, kommt.

Auch für den Tag heute hatten wir ja bereits wieder umgebucht. Ursprünglich hatten wir einen Ausflug auf La Digue gebucht, haben dann aber gesehen, dass es anders als wir erwartet haben, nicht mit dem Fahrrad an den Strand ging, sondern dass es eine Rundreise mit dem Fahrrad gewesen wäre. Deshalb hatten wir den Ausflug storniert. Als Alternative bot sich ein Ausflug an, der hier völlig neu im Programm ist, nämlich zu einem Resort am Strand. Die Mitarbeiterin hatte uns gewarnt, da dieser Ausflug völlig neu im Programm ist und wir die ersten sind, die das gebucht haben, dass dieser Ausflug noch ausfallen könnte. Die letzten Tage hatten wir schon gesehen, dass er fast voll war und so die berechtigte Hoffnung, dass er doch noch startet. Und so ist es: er startet heute.

Start in kleiner Gruppe

Der Ausflug geht um 9:30 Uhr los. In dem Anschreiben, das gestern an unserer Kabinentür hing, stand, dass die Busse ab 9 Uhr bereitstellen. Nach ausreichender Vorbereitung mit genug Sonnencreme machen wir uns dann um 9 Uhr auf dem Weg zu den Bussen. Hier auf Mahé gibt es keine großen Reisebusse, sondern nur kleine Busse für rund 20 Leute.

Für uns stehen zwei Busse bereit, jeweils ein Bus pro Ausflugsvariante. Das bedeutet, man konnte diesen selben Ausflug sowohl mit als auch ohne Mittagessen buchen. Wir haben uns für die Variante ohne Mittagessen entschieden, zum einen essen wir ja hier auf dem Schiff auch nie zu Mittag, zum anderen war das ein Preisunterschied von 60 € pro Person. Bis wir für 60 € Mittagessen gehen, muss aber einiges passieren.

Unser Bus füllt sich so mit rund 12 Leuten, der andere Bus vielleicht noch mal mit so 15 bis 17 Leuten. Wir kriegen unterschiedliche Armbänder, damit das Hotel nachher unterscheiden kann, wer ein Mittag dabei hat. Sollte es so sein, dass jemanden zwischendurch der Hunger überfällt, können dort Essen und Getränke an der Bar problemlos nachgebucht werden.

Die Zeit vergeht, und wir fahren noch nicht los, weil wir noch auf eine Kabine warten Und warten. Und nachdem wir noch länger gewartet haben, kommt keiner mehr. Das ist sehr ärgerlich. Das einzige Mal, das es uns passiert ist, dass wir spontan nicht zu einem Ausflug konnten, haben wir sofort in der Rezeption angerufen und Bescheid gesagt, damit keiner auf uns warten muss. Das kann man doch wohl erwarten.
Das war übrigens auf Mauritius, wo wir in 3 Tagen wieder sind.

Passend dazu kommt jetzt ein heftiger Schauer herunter. Kann ruhig, wir sitzen ja trocken im Bus, und ich kann vorwegnehmen, dass dies der einzige Schauer für heute ist.

Jedenfalls geht es nun mit Verspätung los in den Süden von Mahé.

In den Süden von Mahé

Jetzt muss ich aber langsam erklären, wie der Ausflug aussieht:
Die allerschönsten Strände liegen auf dem großen Inseln Praslin und La Digue, die mit der Fähre mindestens eine Stunde entfernt sind. Und natürlich auf den ganzen kleinen Inseln drumherum.

Aber auch die Strände im Süden von Mahé sollen schön sein. Vielleicht nicht ganz so traumhaft wie die Strände der kleineren Inseln, aber doch so, dass sich ein Besuch absolut lohnt. Das wollen wir heute ausprobieren. Unser Ziel ist das Laila Resort am Anse Royale Strand. Dieser Strand soll zu den schönsten Stränden von Mahé gehören.
Wir stellen uns vor, dass wir vom Resort aus, so wie auch in Malé vor ein paar Tagen, direkten Zugang zum Strand haben und trotzdem alle Annehmlichkeiten des 4-Sterne-Resorts nutzen können. So steht es zumindest in der Ausflugs-Beschreibung.

Die Wege sind hier nicht weit. Mahé ist die größte der 115 Seychellen-Inseln und damit auch die Hauptinsel. Aber sie hat nur eine Länge von 28 km und eine Breite von 8 km.

Wir fahren jetzt also mit dem Bus nach Süden. Den Weg bis zur Hälfte kennen wir schon, denn da liegt der Flughafen. Dem winken wir einmal zu, heute wird er uns nicht sehen, was uns sehr freut. Beim letzten Mal, als wir hier waren, sind wir dann von diesem Flughafen nach Hause geflogen. Wir freuen uns aber, dass wir noch ein paar Tage haben.

Weiter geht es in den Süden, nun wird es etwas bergiger. Die ganze Zeit über führt die Straße am Meer entlang, nachdem der Flughafen hinter uns liegt. Immer mal blitzen ein bisschen Strand und ein weites, türkises Meer durch Bäume hindurch. Das sieht schon vielversprechend aus.

Einführung in das Luxus-Resort

Nach einer halben Stunde sind wir dann bereits am Ziel. Und zunächst etwas enttäuscht, denn der Bus fährt jetzt in eine Seitenstraße weg vom Strand, um dann noch einmal abzubiegen und vor das Resort vorzufahren.

Das allerdings sieht toll aus. Ein weitläufiger Eingangsbereich mit mehreren Teichen voller Fische. An der großen Rezeption werden wir empfangen und uns wird erläutert, dass wir die gesamte Zeit den Pool, die Liegen am Pool und auch die große und angenehmen kühle Lounge benutzen können. Und natürlich jederzeit zum Strand gehen können.

Danach gibt es eine Führung durch das Hotel, im Erdgeschoss befinden sich die Restaurants, im zweiten Stock die Lounge und Duschen.
Dann geht es zum Pool, und da viele noch sehr verunsichert sind darin, was sie machen sollen, sichern wir uns zwei der wenigen Liegen hier.

Im herrlichen Pool…

Erst einmal sieht das hier alles total schön aus: der Pool befindet sich in einem Innenhof und ist so groß, dass man richtig Bahnen ziehen kann. Auf der einen Seite des Pools befinden sich Liegen und eine Bar, die man auch vom Pool aus anschwimmen kann. Auf der anderen Seite des Pools wachsen Palmen, die so groß sind, dass sie einen Teil des Pools beschatten. Je nach Sonnenstand lässt sich so immer etwas Schatten auch im Pool finden.

Nun wird der geneigte Leser einwenden, dass man wohl kaum auf die Idee kommt, in ein Paradies wie den Seychellen zu fliegen, um dort am Pool zu liegen. Recht hat er. Aber bevor wir auf Entdeckungsreise gehen, probieren wir natürlich alles aus und in diesem Fall den Pool. Es ist uns jetzt nach einer Abkühlung. Der Pool ist wirklich schön. Umrahmt von schwarzen Granit, hineingehen ist ganz einfach. Die Temperatur ist genau wie die Lufttemperatur bei 30°C. Und das erfrischt wirklich. Und wir können erst einmal ein paar Bahnen ziehen und der Kopf unter Wasser stecken.

Nach ein bisschen Abtrocknen auf den Liegen wollen wir nun aber auch den Strand entdecken. Die anfängliche Enttäuschung, dass das Resort doch so weit weg vom Strand ist, löst sich auf, als wir mitbekommen, das ist einen Hinterausgang zum Strand gibt. Den nehmen wir und stehen jetzt tatsächlich direkt an der Hauptstraße, auf deren anderer Seite bereits der Strand ist. Das bedeutet, wir müssen nur noch die Straßenseite wechseln und können ins Wasser springen.

…und am Traumstrand

Das Wechseln der Straßenseite ist nicht ganz so einfach, denn hier ist einiges an Verkehr und besonders an den Linksverkehr haben wir uns noch nicht gewöhnt. Aber dann gibt es eine Lücke, wir müssen nur noch durch eine kleine Baumreihe hindurchgehen, dann kommen wir an einer Bar heraus, die ebenfalls zum Hotel gehört und an der auch Liegen stehen, die man nutzen könnte.

Dann sind wir in wenigen Schritten am Strand und das ist wirklich ein wunderschöner Strand, wie er den Seychellen Ehre macht:

Wir sind hier in einer langbezogenen Bucht. Begrenzt wird sie auf der einen Seite von einer Kirche, die direkt am Wasser steht, auf der anderen Seite von hohen Granitfelsen, die hier auf den Seychellen typisch sind. Das haben wir auch bei den letzten Ausflügen gesehen, dass die wunderschönen Sandstrände unterbrochen werden von braunen, übermannshohen, glatten Granitfelsen. Auch das sieht wirklich schön aus.

Der gesamte Strand wird begrenzt von dichtem grün, in dem man ein bisschen Schatten finden kann, wenn man direkt unter die Sträucher kriecht.

Der Sand ist eher ein bisschen grobkörnig, aber komplett frei von Steinen. Es geht flach ins Wasser, und dieses ist tatsächlich so türkis und so klar und durchsichtig, wie wir das aus der Karibik kennen. Nach allem, was wir bisher erlebt haben, gibt es keine Inseln hier, die so sehr mit der Karibik zu vergleichen sind, wie die Seychellen. Außer die traumhaften Strände der Malediven, die aber einen anderen politisch-religiösen Hintergrund haben und deshalb das Lebensgefühl der Menschen dort ein anderes ist.

Das türkise Wasser erstreckt sich bis weit ins Meer hinaus. Irgendwann wird es dunkler, und dort ist auch eine Welle zu sehen. Vermutlich ist dort ein Riff oder eine Abbruchkante, an der sich die Wellen brechen. Einziger Nachteil ist, dass hier keine Wellen ankommen, sondern das Wasser so flach ist wie eine Badewanne. Aber herrlich. Natürlich stürzen wir uns ins Wasser und genießen es, uns dort treiben zu lassen. So haben wir uns das vorgestellt.

Statt unter die Sträucher zu kriechen, gehen wir zwischendurch zurück zum Pool. Leider lässt sich die vorhin benutzte Hintertür nur mit einem Zimmerschlüssel öffnen. Deshalb müssen wir jetzt einmal um das Hotel herum zum Haupteingang. Von dort gibt es aber auch einen direkten Zugang zum Pool, so dass wir nicht nass und sandig durch das ganze Hotel stapfen müssen. Am Pool steht dann eine Außendusch, an der wir den Sand abspülen können. Irgendwo stehen Schilder, dass die Hotelleitung auch darum bittet, damit der Sand nicht in den Pool gerät. Offensichtlich hält sich aber nicht jeder daran, denn an den Treppen zum Pool gibt es auch inzwischen Sand-Ansammlung. Ich betone aber: nicht von uns.

Sicher ist sicher

Unsere Sachen haben wir auf dem Liegen liegen lassen und haben nur Handtücher und Handy an den Strand mitgenommen. Das gibt uns ein besseres Gefühl, denn ins Wasser zu gehen und den Rucksack mit allen Wertsachen allein am Strand stehen zu lassen, macht uns immer ein ungutes Gefühl. Mit Diebstahl haben wir nun auch schon leidvolle Erfahrung.

Über einige Reisen haben uns auch schon wasserdichte Taschen begleitet, mit denen wir das Handy um den Hals hängen können. Das minimiert die Diebstahlgefahr erheblich und hilft auch Unterwasser-Aufnahmen zu machen. Blöderweise stelle ich gerade fest, dass im Laufe der Jahre meine Tasche wohl etwas undicht geworden ist. Jedenfalls meldet mein Handy, dass es den USB-Port abgeschaltet hat, weil Wasser eingedrungen ist. Tatsächlich ist es in der Folie leicht feucht. Ich kann aber vorwegnehmen, dass das keinen Schaden angerichtet hat, nachdem der Port etwas getrocknet ist, gibt es kein Problem mehr.

Natürlich machen wir dieses Spiel nicht nur einmal, der Weg ist ja kurz, und so können wir die Annehmlichkeiten und den Luxus des Resorts verbinden mit dem herrlichen Strand und Meer. Und, was uns sehr wichtig ist, wir haben genug Schatten.

Volle 7 Stunden!

Irgendwie haben sich heute Morgen beim Frühaufsteher Kaffee ein paar der dortigen Croissants in unsere Tasche verirrt. Da wir keine unverpackten Sachen mit an Bord nehmen dürfen, müssen wir die jetzt halt essen. Für den kleinen Unterzuckerungs-Notfall zwischendurch war das eine gute Idee. So ein Notfall haben wir zwar nicht, aber sie schmecken trotzdem.

Das ist wirklich ein schöner Ausflug, und es klappt heute alles. Wir haben tatsächlich volle 7 Stunden Zeit, hier am Pool und am Meer zu genießen. Und das machen wir ausführlich. Zugleich hat sich das Ressort hiermit für einen Urlaub empfohlen.

Um 17 Uhr sitzen wir wieder in den Bussen und es geht zurück. Diesmal müssen wir nur kurz auf zwei verspätete Gäste warten, dann geht es dem gleichen Weg zurück.

Wie in der Karibik

Den Vergleich zur Karibik habe ich ja eben schon angestellt. Hier bietet sich dieser Vergleich noch mal an. Nicht nur, dass uns der Zwilling von Bob Marley entgegenkommt, überall an den Stränden unter den Bäumen sitzen Menschen auf Plastikspülen. An mehreren Stellen qualmt ein Grill. Genauso haben wir das in der Karibik kennengelernt und offensichtlich genießt man hier das gleiche Lebensgefühl.

Ohne Komplikationen geht es nun zum Schiff. Was uns hier erstaunt ist, dass es überhaupt keine Eingangskontrolle am Hafen mehr gibt. Der Bus kann direkt bis zum Schiff vorfahren und wir sind wieder an Bord. Nur noch eben schnell auf dem Pooldeck die Pool-Handtücher tauschen und dann geht es in die Kabine zum entsanden und entsalzen.

Damit schaffen wir es nicht, wie üblich die ersten um 18 Uhr im Marktrestaurant zu sein. Aber wir spekulieren darauf, dass Ablegen erst um 20 Uhr ist und viele Ausflüge erst um 19 Uhr rum zurückkommen. Tatsächlich ist es so, denn als wir ins Marktrestaurant kommen, ist es immer noch recht leer und wir finden wieder einen schönen Platz. Zu Essen finden wir auch genug, diese kleinen Croissants halten ja nicht lange vor.

Müde vom Schwimmen

Von dem Abendprogramm bekommen wir nicht viel mit. Nach dem Abendbrot befällt mich eine gewaltige Müdigkeit, und schon bei der Auslaufmelodie schlafe ich ein. Das war wohl doch etwas ungewohnt, so viel im Meer und im Pool zu schwimmen, wie die ganze Reise noch nicht.

Ich lese schon die ganze Reise Krimis der deutschen Autorin Nele Neuhaus. In einem dieser Krimis werden Menschen entführt, denen aber genug Wasser zur Verfügung gestellt wird. In dieses Wasser hat aber der Verbrecher K.O.-Tropfen untergemischt, damit die Gefangenen schön ruhig bleiben. Das wäre natürlich jetzt eine alternative Erklärung für die plötzliche Müdigkeit. Oder eben doch das viele Schwimmen.

Die nächste Etappe sind 1.759 km bis Port Louis. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Nichts ist so beständig wie die Veränderung

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 17.05.25

Es ist weiterhin herrlich auf dem Balkon mitten auf dem Ozean. So entspannt sprechen wir heute über die Veränderungen, die uns bei AIDA aufgefallen sind, beim Shareholder Benefit, in der Bibliothek, bei den Pool-Handtüchern oder bei der „AIDA heute“. Und AIDA bessert noch einmal die Entschädigung des Malé-Ausflugs nach.

Unendliche Weiten. Logbuch der AIDAstella Null-Acht-Drei-Neun Mumpelzeit. Fernab jeder Zivilisation sind wir seit drei Tagen keinem anderen Schiffen mehr begegnet. Die Brücke langweilt sich. Seit fast 24 Stunden befinden wir uns nun auf der Südhalbkugel. Bislang gibt es keinen Beleg für menschliches Leben.
Beim Frühstück sichten einzelne Gäste ein winziges Fischerboot, mehrere hundert Kilometer von der nächsten bewohnten Insel entfernt.
Wird es uns gelingen, in den nächsten Tagen eine Zivilisation aufzuspüren? Die Spannung steigt.

Rundumblick beim Frühstück

Wie immer starten wir natürlich mit dem Frühstück. Wir gehen wieder zum zuletzt öffnenden Restaurant und das ist wieder das Bella Donna Restaurant. Es öffnet wieder ein bisschen vor der Zeit, und obwohl wir nicht die ersten sind, haben wir völlig freie Auswahl bei den hinteren Plätzen. Erst nach einer halben Stunde füllt sich das Restaurant merklich.

Der Blick nach hinten raus ist wirklich schön. Und so genießen wir das Frühstück wieder mit allen Sinnen. Und mit der Freude, andere beobachten zu können.

Draußen sitzen nur sehr wenige Menschen. Das hat vermutlich zwei Gründe: zum einen gibt es dort keinerlei Schatten und die Sonne scheint schon wirklich prall auf uns herab. Zum anderen sind dort nur große Tische, und das bedeutet, dass sich jederzeit andere dazusetzen können. Das ist nicht für jeden etwas.

Für uns ist die Sicht gut, weil wir nicht nur den Blick auf die Heckwelle haben, sondern auch schauen können, was andere machen. Da ist das Yuppie-Pärchen, das bereits zum Frühstück dermaßen elegant aussieht, dass wir unsere Kleiderauswahl noch einmal überdenken müssen. Andererseits: so frühstücken wollen wir nicht: lediglich trockenes Knäcke und danach wird eine ganze Ingwerwurzel aufgeschnitten und gekaut. Nein, da bleibe ich lieber bei Lachs und Ei. Auf den Schreck hole ich mir gleich noch etwas.

Apropos Ei: die Dame schräg vor uns holt sich mehrere Eier. Diese werden gepellt, das Eigelb befreit und weggeworfen und nur das Eiweiß gegessen. Der geneigte Leser erkennt unschwer, dass es sich um hartgekochte Eier handelt. Der Sinn allerdings erschließt sich uns nicht so unmittelbar. Aus Ernährungssicht zumindest ist das Unsinn, denn das hochwertige Eiweiß, das ein Ei hat, hat es nur als Ganzes, beim Verwerfen des Eigelbs verliert man auch das Hochwertige. Aber bitte, kann ja jeder machen was er möchte.

Ein Blick auf die Veränderungen

Heute ist einmal Zeit, sich anzuschauen, was sich wieder mal verändert hat. Nichts ist hier auf den Schiffen so beständig wie die Veränderung.

Als erstes ist uns aufgefallen, dass es keine Tücher-Box in der Kabine gibt. Wir müssen noch beobachten, ob das eine dauerhafte Änderung ist, oder ob die Boxen einfach nur ausgegangen sind.

Dann hängt die „AIDA heute“ nun wieder jeden Abend ausgedruckt an der Tür. Auf den letzten Reisen wurde uns erklärt, dass diese aus Umweltschutz-Gründen nicht mehr gedruckt werden, sondern im Bordportal verfügbar sind. Gedruckt wurden nur noch wenige Exemplare für diejenigen, die sich mit Handys nicht auskennen. Oder Zugang zur Lounge hatten.

Jetzt gibt es anscheinend keine Umweltschutz-Gründe mehr.
Wir fanden das gut, dass weniger gedruckt wird. Schade, dass das nicht konsequent durchgezogen wird!

Pfand in der Bibliothek

Deutlicher ist die Änderung bei den Büchern. Gab es in der Vergangenheit zumindest auf dem kleinen Schiffen noch eine große Bibliothek in der AIDA Lounge, in der sich Gäste Bücher nehmen und andere wieder zurückstellen konnten, sind diese nun komplett verschwunden. Das haben wir auf den ganz großen Schiffen ja bereits mehrfach erlebt. Wir fanden das aber immer eine gute Idee, die wir sogar mit Erfolg für unser Wartezimmer übernommen haben nach dem Motto “ein Buch geben, ein Buch nehmen”.

Gestern erst haben wir mitbekommen, dass dafür eine Alternative geschaffen wurde. Zu bestimmten Zeiten, heute zweimal im Laufe des Tages, wird nun ein Bücherschrank im Fotostudio geöffnet, bei dem die Möglichkeit besteht, sich Bücher auszuleihen und zu tauschen. Das geschieht unter Aufsicht einer Mitarbeiterin und Bücher werden nur gegen Pfand ausgegeben. Die beste Ehefrau von allen entdeckt sofort ein Buch, die Pfandgebühr beträgt 20 €. Bei dem Wert des Buches von so zwei Euro ist das überraschend viel.
Der Mitarbeiterin erklärt uns, dass das geändert wurde, weil Bücher häufig in einem katastrophalen Zustand zurückgegeben wurden. Darüber diskutiere ich jetzt nicht mit der Mitarbeiterin, die nichts dafür kann, aber das halte ich für Unsinn. Wir haben die Bibliothek über Jahre fleißig genutzt, und das war höchstens vereinzelt, dass dort beschädigte Bücher lagen. Gerade auf Fahrten wie diesen sind am Ende mehr Bücher zurückgegeben worden als weggenommen worden, weil Gäste sich nicht unnötig auf dem Flug mit gelesenen Büchern belasten wollen.

Aus unserer Sicht hat das immer gut funktioniert. Natürlich wissen wir nicht, was für Arbeit diese Bibliothek im Hintergrund gemacht hat. Jetzt scheint uns die Arbeit aber mehr zu sein, denn sorgfältig wird die Kabine und der ausgeliehene Titel notiert. Die Mitarbeiterin erklärt uns aber, dass wir nicht diesen Titel zurückgeben müssten, sondern dass auch ein gleichwertiges Buch in Ordnung wäre. Gut, drei Bücher haben wir bereits durch, die sind noch absolut neuwertig, geben wir gerne zurück. Ich erwarte allerdings nicht, dass wir dafür mehr als die einmal 20 € Pfand zurückbekommen. Wir werden es sehen, heute in der Mittagszeit gibt es noch einmal eine Öffnungszeit der Bibliothek, dann werde ich berichten.

Neue Regeln zum Bordguthaben

Wir haben es ja aufgrund einer Reservierung nicht zu dem Club Treffen am Anfang der Reise geschafft. Trotzdem ist nun zu uns durchgesickert, dass AIDA auch beim Shareholder Benefit etwas verändert.
Das bedeutet folgendes: bisher war es möglich, dass wenn man mindestens 100 Carnival Aktien besitzt, dass man sich dann ein Bordguthaben sichern kann. Dieses variiert je nach Reiselänge zwischen 40 und 200 €.
Das war bisher durchaus lukrativ. Carnival ist der Mutterkonzern von AIDA. Vor Corona haben die Aktien so einen Wert zwischen 40 und 50 € gehabt. Während Corona sind diese zeitweise auf 7 € runtergegangen. Wer es geschafft hat, zu der Zeit Aktien zu kaufen, freut sich jetzt nicht nur über einen aktuellen Wert, der so um 15 € liegt, sondern auch über das jeweilige Bordguthaben. Rechnen wir das kurz durch: 100 Aktien á 7 € macht 700 €, Gutschrift im Bordportal für eine 14-tägige Reise 200 Euro.

Hier allerdings gibt es jetzt eine Änderung. War es bisher möglich, dieses Bordguthaben für jede Reise anzufordern, wird das zukünftig nur noch für Premium-Buchungen sein.

Ich habe ja im Laufe unserer Reisen über einige Änderungen berichtet, besonders den Club betreffend. Immer mal wieder müssen wir jetzt die Frage stellen, ob AIDA das wirklich so nötig hat, Bestandskunden zu ärgern. Auch hier gilt: wahrscheinlich hat AIDA das Recht, solche Änderungen einzuführen. Neue Kunden können sich dann auch nicht beschweren, sie wissen, was auf sie zukommt. Für Bestandskunden sind solche Änderungen ärgerlich, weil sie Aktien oder Clubmitgliedschaft unter anderen Voraussetzungen bekommen haben. Zumal gerade Vielfahrer versuchen, eher Vario zu buchen, um sich viele Fahrten überhaupt leisten zu können

Pool-Handtuch-Karten

Auch bei dem Pool-Handtüchern gibt es Neuerungen zu berichten. Hier gab es ja auf unterschiedlichen Schiffen immer wieder diesen oder jenen Versuch, den Verlust der Handtücher und das dauerhafte Reservieren der Pool-Liegen zu ändern. Über den einen oder anderen Versuch habe ich berichtet Hier gibt es nun folgendes neue Verfahren: Handtücher werden nur gegen Handtuchkarte oder im Tausch Handtuch gegen Handtuch ausgegeben. Am Schluss muss dann entweder ein Handtuch oder eine Handtuchkarte abgegeben werden, ansonsten behält AIDA sich vor, eine Gebühr für das Handtuch zu berechnen. Ob sie das wirklich machen, weiß ich nicht, aber die Formulierung ist genauso, wie ich das gerade übernommen habe.

Von der Idee her könnte das klappen, aber auch hier gibt es eine Schwachstelle: anders als bei anderen Experimenten zuvor, gab es hier bei Ankunft keine Handtücher und keine Handtuchkarten auf der Kabine. Erst dachten wir, dass sie uns vergessen haben, aber dann stellte sich heraus, dass wir einfach zur Poolhandtuch-Station gehen konnten, dort gefragt wurden, ob wir eine Karte oder ein Handtuch hatten, und als wir beides nicht hatten, mit einer Erstausstattung von zwei Pool-handtüchern versorgt wurden. An dieser Stelle hat AIDA sicherlich nicht zu Ende überlegt, denn natürlich ist hier die Möglichkeit der Manipulation. Wir sind ja nett und würden niemals auf solche Ideen kommen, aber theoretisch wäre es problemlos möglich, an unterschiedlichen Tagen zur Poolhandtuch-Station zu gehen und zu sagen, dass man noch keine Erstausstattung hat.

Wenn AIDA das noch verbessert, dann kann ich diese Idee aber nachvollziehen, denn wir haben es ja selbst auf vergangenen Reisen erlebt, dass Handtücher achtlos am Strand zurück gelassen wurden, weil sie nass waren und die Gäste keine Lust hatten, sie an Bord zurück zu schleppen.

Auf dem Balkon im weiten Meer

Mit diesen Gedanken sitzen wir natürlich längst schon wieder auf dem Balkon. Unsere Fahrtrichtung ist die gleiche wie an den letzten Tagen, und so haben wir jetzt am Morgen noch keine Sonne auf dem Balkon. Das ist wirklich wieder herrlich, und deshalb wird der Vormittag nun erst einmal schamlos auf dem Balkon ausgenutzt, bis die Sonne wieder zu heiß wird.

Und heiß wird es. Sowohl Wasser- als auch Lufttemperatur haben heute wieder 30°C.

Der Kapitän sagt gerade durch, was uns hier tatsächlich das eine oder andere Fischerboot begegnen kann, weil hier sehr gerne gefischt. Und dementsprechend kann es uns auch passieren, Fische oder Delfine vom Balkon aus zu sehen. Erstaunlich, dass hier Boote fahren, denn bis zu den nächstgrößeren Inseln, den Seychellen, sind es noch 600 km.

Das Meer ist heute nicht ganz so glatt wie gestern. Wohl auch flach, ohne große Erhebungen, aber die Oberfläche ist etwas rauer. Ein Zeichen, dass etwas mehr Wind geht. Aber es bleibt herrlich auf dem Balkon, und wir können uns weiter keinen schöneren Platz auf dem Schiff vorstellen. Und natürlich genießen wir das ausführlich.

Um 12 Uhr zieht die Sonne wieder auf dem Balkon und brennt heiß auf der Haut. Wie können das Leute am Pooldeck bloß stundenlang in der prallen Sonne aushalten? Wer schön sein will, muss leiden? Ich weiß ja nicht.

Beim üblichen Kaffeetrinken im Café Mare wird das gesamte Theatrium von Mitarbeitern unterhalten, die sich laut Anweisungen zurufen. Denken wir.
Es stellt sich heraus, dass es aber gar keine Mitarbeiter sind, sondern ein einzelner Gast, der derart laut telefoniert, dass sich im gesamten Theatrium Gäste und Personal stirnrunzelnd angucken.

Die Entschädigung wird nachgebessert

Beim Verlassen der Kabine sehen wir, dass ein Brief an der Kabinentür hängt. Hier stellt sich heraus, dass es noch mal eine Rückmeldung zu unserem Ausflug auf den Malediven ist. Er ist persönlich an mich gerichtet und AIDA bedankt sich noch mal für die Rückmeldung und bedauert sehr, dass wir mit der gegebenen Kompensation nicht zufrieden sind. Sie greifen noch einmal auf, dass insgesamt die Gruppe nicht mit dem Guide zufrieden war und versuchen den Ablauf noch einmal aufzuarbeiten. Auch bedauern sie ausdrücklich, dass es mir nicht gut gegangen wäre und ich deshalb die Zeit am Ressort nicht genießen konnte.

Nun weiß ich nicht, warum der Brief an mich persönlich gerichtet ist, da ich nicht noch mal zur Rezeption gewandert bin. Auch die Unzufriedenheit mit der AIDA Entschädigung hatte ich zu dieser Zeit noch nicht veröffentlicht. Und es ging ja vielen schlecht, uns Gott sei Dank aber nicht. Deshalb gehe ich davon aus, dass alle Ausflugsgäste diesen Brief mit persönlicher Ansprache bekommen haben.

Es ist gut, dass AIDA die Vorkommnisse noch einmal so aufarbeitet, das hätte allerdings gleich passieren müssen. Diesem Brief liegt auch noch eine kleine Aufmerksamkeit bei, nämlich ein Gutschein für eine exklusive Seekarte oder für ein frei zu wählendes Zeitfenster in der Wellness-Oase.

Wie ich das vorgestern schon geschrieben habe, halte ich das für eine vernünftige Entschädigung, das für die entgangene Zeit und sicherlich für diejenigen, die seekrank waren, noch die Möglichkeit zu Wellness gegeben wird.

Das ist jetzt der fünfte Tag, dass wir uns mit diesem Ausflug beschäftigen müssen. Jetzt sehe ich, dass AIDA die Problematik endlich auch anerkannt hat und damit soll es dann auch gut sein.

Doch noch ein Burger

Mit diesem Gutschein wandern wir gleich einmal zum Spa und fragen, was das denn genau bedeutet. Tatsächlich können wir uns aus mehreren Zeitfenstern eines aussuchen, das wir in der Wellness-Oase verbringen können. Das buchen wir dann für den letzten Tag im Mauritius, wo wir nur noch auf dem Schiff rumhängen und auf den Abflug warten. Was genau „Wellness-Oase“ bedeutet, werde ich dann berichten.

So wie gestern müssen wir uns hin und wieder mal ein bisschen abkühlen, ansonsten halten wir es wieder auf dem Balkon aus, bis es zu dunkel zu lesen ist.

Zum Abendbrot gehen wir heute zum ersten Mal ins Best Burger @ Sea. Bisher haben wir dort nur den Frühaufsteher-Kaffee bekommen. Heute gibt es einen Burger. Der hat eigentlich Tradition, wir hatten ihn aber auf dieser Reise noch gar nicht.

Neben uns sitzt eine der vielen Alleinreisenden dieser Reise. Sie erklärt uns, dass man als Alleinreisender nicht zwangsläufig Single ist, aber sofort in einer WhatsApp-Gruppe eingebunden wird, mit der sich die Alleinreisenden hier auf dem Schiff, aber auch für weitere Reisen verabreden. Dabei gibt es wohl auch eine kleine Gruppe fröhlicher Damen, die auf ein ganz spezielles Vergnügen aus ist.
Als Schutz für die Quelle gehe ich darauf nicht weiter ein, nur so viel: wenn an der Kabinentür eine Ananas hängt, die auf dem Kopf steht, dann sind Herren herzlich willkommen und es ist noch Platz.

Abends hängt erneut einen Brief an unserer Tür. Wir fragen uns schon, was jetzt wieder ist. Es ist aber nur eine Zusammenfassung mit allen Zeiten für Hin- und Rückkehr für unseren Ausflug morgen. Warum das noch einmal per Brief kommt, ist uns nicht ganz klar, aber vielleicht hängt es damit zusammen, dass es ja zeitweise diese Probleme im Bordportal mit den Ausflügen in Mahé gab. Oder es fährt kein Scout mit und deshalb wird es so geklärt.

Morgen sind wir dann in Mahé.

Unsere erste Äquator-Überquerung

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 16.05.25

Auf der Südhalbkugel waren wir zwar schon einmal, aber noch nie sind wir mit dem Schiff über den Äquator gefahren. Das wird sehr nett zelebriert mit einem gemeinsamen Sprung. Aber heiß ist es in der prallen Sonne. Deshalb lieber Balkon und ein Blick auf die Gäste-Zusammensetzung.

Wir sind immer noch nicht in der Zeitzone angekommen, die wir hier eingestellt haben. Jedenfalls ist es um 5 Uhr hell draußen. Und wir sind wach.

Ein bisschen schlummern wir noch einmal ein, denn bis zum Frühstück ist noch Zeit.

Ein schöner Blick nach hinten

Heute hat AIDA die Öffnungszeiten ganz merkwürdig festgelegt. Bereits um 7 Uhr öffnet das größte Restaurant, das Marktrestaurant. Eine halbe Stunde später folgt das East, am Schluss nach einer weiteren halben Stunde das Bella Donner Restaurant.

Das ist früh. Eigentlich haben wir ja Seetag, aber vielleicht geht es ja vielen so wie uns, dass sie relativ früh wach sind.

Wir sind pünktlich zur Öffnungszeiten am zuletzt öffnenden Bella Donna Restaurant und fast alleine. Wir finden wieder einen wunderschönen Tisch am Heck. Der Blick geht nach draußen über den Außenbereich des Restaurants und zur Heck-Welle. Das ist wirklich ein schöner Blick, besonders die Heck-Welle hat uns das angetan, sie vermittelt so ein Gefühl von Weite und Sehnsucht.

Das Restaurant füllt sich nur sehr langsam und viele Tische bleiben frei. So haben wir viel Platz an den Buffets und genießen die Frühstückszeit ausgiebig.

Noch heißer auf dem Balkon

Keine Frage, danach ist dann wieder der Balkon dran. Irgendwann heute Morgen muss es heftig geregnet haben, aus dem Restaurant konnten wir hinter uns noch ein Regengebiet sehen. Denn überall in den Außenbereichen des Schiffes und auch auf unserem Balkon ist es nass. Das führt dazu, dass es heute nicht nur heiß ist, sondern auch deutlich schwüler als gestern. Den ganzen Tag über haben wir fast wolkenlose Sonne bei 30°C.
Hier muss ich den geneigten Leser noch auf einen wichtigen Umstand hinweisen: wenn ich die Temperaturen schreibe, dann sind das immer Temperaturen im Schatten. Es versteht sich von selbst, dass unter praller Sonne diese Temperaturen deutlich höher liegen. Nur damit verständlich ist, warum es irgendwann auf dem Balkon nicht mehr auszuhalten ist.

Und die Sonne brennt hier wirklich heiß. In den letzten Tagen hatte ich ja schon von der Äquatornähe geschrieben. Diese Äquatornähe ändert sich heute zum Äquator selbst.
Irgendwann sind wir nur noch wenige Minuten entfernt – gemeint sind Winkelminuten, das bedeutet, kurz vor Äquatorquerung. Ich verfolge das im Bordportal, da finden sich die fast aktuellen nautischen Daten.

Der gemeinsame Äquator-Sprung

Um 10:45 Uhr sind wir eingeladen zur Äquator-Sprung auf dem Pooldeck. Tatsächlich scheint das gesamte Schiff anwesend zu sein, es ist rappelvoll, sowohl auf dem Deck selber als auch auf der Reling rundherum. Wir finden nur noch ein Platz in der dritten Reihe, können aber trotzdem durch Lücken hindurch das Geschehen verfolgen.

Das möchte ich gerne einmal filmen, aber egal wie hoch ich die Kamera halte, die ältere Dame vor mir hält das Handy immer noch höher, so dass ich mehr Handy als Pooldeck filme.
Der Kapitän ist selbst zum Pooldeck kommen und verkündet mit Standverbindung zur Brücke, wann wir den Äquator wirklich überqueren.

Ab 1 Minute vorher wird die Zeit heruntergezählt und in dem Moment, als wir den Äquator überqueren, springen alle einmal symbolisch über den Äquator herüber und das Typhon erschallt. Das ist schon sehr nett gemacht.

Tatsächlich überlegen wir jetzt gerade, und wir können uns nicht erinnern, den Äquator schon einmal per Schiff überquert zu haben. Neptun und seine Helfer haben wir schon öfter erlebt, dann sind wir aber meist über irgendeinen Polarkreis gefahren.

Wir waren auch schon einmal auf der Südhalbkugel, das war unsere Reise von den Seychellen über Madagaskar und Mauritius vor 1,5 Jahren.
Dorthin sind wir aber mit dem Flugzeug gekommen. Und da gab es merkwürdigerweise kein Springen über den Äquator

Somit ist es nun das erste Mal. Nach dem wir erfolgreich über den Äquator gehoppelt sind, verkündet der Kapitän, dass wir nun in Neptuns Reich seien. Tatsächlich leben 90% der Weltbevölkerung auf der Nordhalbkugel, nun sind wir auf der Südhalbkugel. Und tatsächlich erscheint wenig später Neptun mit Gefolge. Er nimmt als Tribut den Schlüssel des Schiffes entgegen. Der Kapitän bietet ihm dazu das auf dem Schiff durchbratende Fleisch an. Damit meint er uns, denn es ist tatsächlich unsagbar heiß hier in der Sonne auf dem Pooldeck.

Morbus Bahlsen

Wer will kann jetzt verschiedene Prüfungen in unterschiedlichen Bars des Schiffs ableisten, und wenn er alle abgeleistet haben, von Neptun getauft werden.

Und man kann ein Zertifikat zur Äquator-Überquerung erwerben. Das ist bestimmt nett, dafür wollen die hier aber 19 € haben und da frage ich mich, ob die einen Morbus Bahlsen haben.

Falls der geneigte Leser diese un-medizinische, laienhafte Krankheitsbezeichnung nicht kennt, das bedeutet, einen an der Waffel zu haben.
Natürlich ist das ein gutes Geschäft für AIDA, denn wenn nur jeder vierte ein solches Zertifikat haben will, dann sind das leicht verdiente 10.000 €.

Auch in der Kabine wird es heiß

Wir sind jedenfalls wieder auf dem Balkon. Noch ist Schatten und damit deutlich angenehmer als oben an Deck.
Auch das Meer ist angenehm, eine ganz flache, glatte Decke mit wenig Dünung. Das ist wieder herrlich zum Lesen und Träumen.

Aber die Sonne kommt immer mehr auf den Balkon, und dann ist es irgendwann nicht mehr auszuhalten. Dann bauen wir um wie gestern, so dass wir beide irgendwie Schatten haben, gehe zwischendurch zum Abkühlen zu einem Caramell Macchiato ins Café Mare und auch mal für einige Zeit in die Kabine.

Der Nachteil des Umbaus ist, dass wir die Balkontür nicht schließen können. Das ist natürlich Absicht, damit derjenige, der in der Tür sitzt, trotzdem Meer-Feeling hat. Der Nachteil ist dann aber, dass es in der Kabine genauso feuchtwarm wird wie draußen, weil dann naturgemäß die Klimaanlage nicht geht. Deshalb müssen wir zwischendurch die Tür auch mal schließen.

Ein Blick auf die Gäste

Heute werfen wir mal einen Blick auf die Zusammensetzung der Gäste. Es handelt sich ja hierbei um eine Transreise, also keine Rundfahrt, sondern die Überführung von einer Destination zu einer anderen. Gestartet ist das Schiff ein Tokio, landen wird es in Palma de Mallorca.

Solche Reisen sind klassischerweise Reisen, die besonders gern Vielfahrer nutzen. Von denen sind eine Menge an Bord. Wie viel dabei genau der höchsten Clubstufe angehören, konnte ich noch nicht herausfinden. Da aber Frühstück sowohl im Rossini (traditionell für die Suiten) als auch im Buffalo Steak House (traditionell für die höchste Clubstufe) angeboten wird, gehe ich davon aus, dass doch einige an Bord sind.

Ebenso klassisch auf solchen Reisen ist, dass die Mehrzahl an Bord Rentner sind. Zumindest wer die gesamte Fahrt mitmachen möchte, wird kaum so viel Urlaub haben, dass man sich das als Arbeitnehmer erlauben könnte.
Dreiviertel der Gäste sind Rentner. Der Rest junge Erwachsene und ganz wenige junge Familien. Aufgrund der langen Flüge staunen wir, dass überhaupt Kinder an Bord sind, aber tatsächlich gibt es eine kleine Gruppe kleiner Kinder.

Auffällig ist auf dieser Fahrt die hohe Anzahl der Allleinreisenden. Schon im Gesprächen bei Ausflügen ist uns das aufgefallen, und es wurde auch noch mal angesagt, dass 296 Alleinreisende an Bord sind. Ob das speziell für Alleinreisende beworben wurde, wissen wir nicht, die Anzahl ist jedenfalls ungewöhnlich hoch. Besonders auch deshalb, weil diese uns erzählt haben, dass der Alleinreisenden-Zuschlag für eine Kabine 80 % beträgt.
Schön ist allerdings, dass AIDA für diese Gruppe zum Kennenlernen einige Angebote vorhält, wie z. B. spezielle Essenszeiten.

Und noch ein leckeres Filet

Apropos Essen: Abendbrot gibt es heute im Buffalo Steak House. Wir haben noch einmal reserviert. Heute sind wir die ersten, bekommen wieder diesen wunderbaren Tisch ganz hinten am Fenster und genießen wieder ein hervorragendes Filet. Dabei entdecken wir, dass man hier auch den verführerischen Limoncello Sprizz bestellen kann, den wir vom Ristorante Mamma Mia der AIDAcosma kennen, und so wird der Abend rund.
Da stört dann auch nicht die ungewöhnlich lange Zeit zwischen Vorspeise und Hauptgang, der Kellner hatte da wohl was vergessen.

Ein bisschen schauen wir noch beim „Urlaubsduell“ im Theatrium zu, das der Fernsehshow „Familien-Duell“ nachempfunden ist und gehen zum Schluss noch beim Bücherverleih vorbei. Doch was das bedeutet, erzähle ich morgen, wenn ich die Veränderungen vorstelle.

Morgen ist auch noch ein Seetag.

Die erwartete Mail kommt

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 15.05.25

Die erwartete Mail von AIDA zu dem gestrigen Ausflug kommt und ist tatsächlich wie erwartet. Andere Mails im Bordportal zeigen, was wieder geht und das bestätigt unsere Umbuchung für den nächsten Hafen. Die Sonne scheint mit voller Kraft auf den Balkon, so dass wir umbauen müssen. Aber abends wird es richtig schön. Auch mit dem italienischen Sänger.

Viel zu früh wachen wir auf, schlummern aber noch einmal ein und müssen uns dann schon beeilen, um zum zuletzt öffnenden Restaurant zu kommen, dem Marktrestaurant. Hier lassen wir uns aber viel Zeit zum Frühstück.

Nun ist die Mail von AIDA da

In der Zwischenzeit kommt die erwartete Mail von AIDA zu dem Ausflugs-Problem von gestern.

Es ist jetzt der vierte Tag, den uns der Ausflug von gestern beschäftigt. Am ersten Seetag hatten wir die Nachricht bekommen, dass sich in Malé die Startzeit geändert habe. Über die Unehrlichkeit dabei haben wir uns ja geärgert.
Am zweiten Seetag habe ich berichtet, wie wir das Problem durch Umbuchung gelöst haben.
Gestern hat der geneigte Leser miterleiden können, was der Ausflug für Probleme hatte.
Und heute nun berichte ich das unbefriedigende Ergebnis der AIDA-Entschädigung.

Ich erinnere noch einmal:
3 Stunden auf harten, ungepolsterten Holzbänken bei ordentlichem Seegang statt 10 Minuten in bequemen Sitzen.
20% der Gäste seekrank und das völlig unnötig.
Nur 4 statt 6 Stunden baden und relaxen auf der Insel, die aber absolut traumhaft ist.

Heute nun kann ich noch ergänzen, dass wir die 3 Stunden auf den Holzbänken merken, nämlich am Rücken und am Hinterteil.

Im Boot waren wir uns ja alle einig, dass dafür mindestens die Hälfte der Ausflugsgebühr erstattet werden müsste. Wobei ich ja schon gestern geschrieben habe, dass uns das Geld nichts nützt, es ist die verlorene Zeit, die uns niemand ersetzen kann.
Somit könnte AIDA auch statt Geld eine exklusive Führung anbieten, zum Beispiel unter das Theatrium. Nicht nur, dass sowas teuer ist, es wäre eher ein Erlebnis. Oder für diejenigen, die monetär denken, halt beides.

Urteil: Unzureichend

Und was schreibt nun AIDA?
Dass es ihnen leid tut, auch der Agentur vor Ort tut es leid, Schuld ist der Bootsführer. OK
Sie freuen sich aber, dass der Guide sich so gut gekümmert hat und wir doch noch die Insel genießen können. Naja, gekümmert hat er sich auf Aufforderung und sein Krisenmanagement vor Ort war psychologisch zumindest ungeschickt.
Als Entschädigung erstattet uns AIDA 68,- €. Das ist minimal mehr als ¼ des Ausflugspreises, der mit 249,- € pro Person schon sehr hochpreisig war. Ich bin ja gespannt, was der geneigte Leser dazu sagt, ich finde das sehr knauserig. Es berücksichtigt sicher die entgangenen Stunden, nicht aber die unnötigen 3 Stunden Holzbänke. Und schon gar nicht die armen Gäste, die derart seekrank geworden sind.
Mein Urteil: Unzureichend. Haben wir nicht anders erwartet.

Nachtrag 17.05.25: Zwei Tage später meldet sich AIDA noch einmal, offensichtlich hat es deutliche Beschwerden gegeben. Ich werde berichten.

Die Ausflüge auf den Seychellen

Um 10 Uhr werden im Theatrium im Rahmen der Hafen Lounge die Ausflüge auf den Seychellen vorgestellt. Dies wird von Gästen gerne genutzt, um sich da einmal ein Bild über die Ausflüge zu machen und sich vielleicht doch noch für den einen oder anderen Ausflug zu entscheiden. Hier ist das nun besonders wichtig, da ein buchen im Bordportal für die Seychellen immer noch nicht möglich ist.

Auch wir verfolgen noch einmal die Vorstellung der Ausflüge und kommen zu dem Schluss, dass das Umbuchen richtig war und dass unser Ausflug sich weiterhin gut anhört. Hoffen wir nur, dass der Busfahrer dann ein besseres Navi hat als der Bootsführer gestern.
Die Hafen Lounge verfolgen wir allerdings von der Kabine aus, wir haben keine Lust jetzt ins Theatrium zu gehen, sondern wollen lieber so schnell wie möglich wieder auf den Balkon.

Mittags kommen zwei Nachrichten im Bordportal. Zum einen, dass die Sitzplatz-Reservierung für die Rückflüge geklappt hat. Dabei hat uns AIDA ganz nach hinten gebucht, so weit hinten saßen wir noch nie.

Zum zweiten die Nachricht, das nun endlich die Ausflüge für die Seychellen im Bordportal wieder verfügbar sind. Offensichtlich hat jemand die falsche Klammer in der Programmierung gefunden und es geht wieder alles.

Und tatsächlich: auch unser Ausflug hat einen gelben Punkt. Das bedeutet, dass der Ausflug bereits gut gefüllt ist und nicht mehr viele Plätze da sind. Da hat uns die Mitarbeiterin vorgestern unnötig Angst gemacht, dass der Ausflug wegen Unterfüllung ausfallen könnte.
Vermutlich hat es tatsächlich nach der Vorstellung der Ausflüge vorhin einen Buchungs-Ansturm gegeben.

Umbauen auf dem Balkon

Heute ist natürlich pralle Sonne und kein Tropfen Regen. Da wir weiter einen südwestlichen Kurs haben, scheint diese Sonne auch mit Wucht und 29°C auf unseren Balkon.

Irgendwann ist das nicht mehr auszuhalten und wir müssen etwas umbauen. Eine Liege kommt ganz an die Wand, die etwas Schatten gibt, die andere muss in die Kabine direkt vor die offene Balkontür gestellt werden. Nur so haben wir beide sowohl Meer als auch Schatten.

Nachmittags gehen wir natürlich noch einmal zu einem Caramell Macchiato ins Café Mare. Das hat nicht nur Tradition, sondern kühlt auch etwas ab mangels praller Sonne.

Ein wunderschöner Sonnenuntergang

Da heute Nacht die Uhr wieder eine Stunde zurückgestellt wurde, haben wir jetzt schon die Seychellen Zeit. Da wir davon aber noch weit entfernt sind, geht jetzt die Sonne recht früh unter. In diesem Fall kommt uns das entgegen, weil es auf dem Balkon etwas frischer wird, als die Sonne Kraft verliert.
Um 18 Uhr geht die Sonne dann schon unter. Sonnenuntergänge auf dem Meer sind immer etwas ganz besonderes. Auch heute sehen wir einen roten Feuerball, der die wenigen umliegenden Wolken orange anleuchtet. Ein wunderschönes Bild.

Spontan reizt uns heute keines der Themen in den Buffet-Restaurants, die beste Ehefrau von allen bekommt aber Appetit auf Currywurst. Deshalb gehen wir heute mal ins Brauhaus. Currywurst gibt es da jetzt regulär, was es hier nicht mehr gibt, ist die Brauhaus-Ente, die ich immer gern gegessen habe. Also muss diesmal ein Schnitzel herhalten, das dünner ist als die Panade.

Wir gehen noch einmal beim Rossini vorbei. Zum einen hat es uns dort vorgestern gut gefallen, zum zweiten haben wir ja nun Geld zurückbekommen, was genau für ein Rossini-Dinner reichen würde, zum dritten haben wir in der Speisekarte ein absolut leckeres Menü für den vorletzten Seetag gefunden.
Leider muss uns der Restaurant-Chef sagen, dass dort keine Chance besteht, dass Rossini ist komplett voll. Außer in Mahé. Dort allerdings haben wir einen langen Ausflug gebucht und befürchten, das wird dann zu spät kommen oder es uns zumindest zu viel wird, dann zum Rossini hetzen zu müssen. Schade, aber holen wir nach.

Ein fantastischer italienischer Sänger

Auch heute gibt es keine große Show. Lediglich einer der AIDA Solisten singt ein paar Lieder. So klingt es zumindest und so gehen wir ins Theatrium, wir können ja mal reinhören. Und sind so etwas von froh, dass wir das nicht verpasst haben: Daniele Brenna stammt aus Italien und ist gelernter Musical-Darsteller. In seinem Programm “Musica Maestro” präsentiert er alles, was italienische Musik hergibt: In Pop, Klassik, Oper, Schlager ist er zu Hause. Und das mit einer gewaltigen Stimme. Ob Caruso, Andrea Bocelli, Gianna Nanini, Adriano Celentano – wir sind begeistert. Zurecht bekommt er stehende Ovationen, das sieht man nicht so oft im Theatrium.
Dabei überzieht er schamlos, statt 45 Minuten ist er 65 Minuten dabei, obwohl die Techniker ihm immer schon die Uhr zeigen: Es stört aber keinen von uns, dass sich die nachfolgenden Programme verschieben.

Dabei machen wir einen Anfängerfehler und setzen uns auf Deck 9. Die Moderatorin fragt, wer schon länger am Bord ist und die Show schon mal gesehen hat. Es melden sich viele, was für die Show spricht. Nur sitzen die alle auf Deck 10.
Da merken wir immer noch nichts.
Aber zum Glück noch rechtzeitig, um mitten in der Show auf Deck 10 zu wechseln, denn bei einem Lied unterstützen zwei Tänzer den Solisten, die aber dann auch Gäste mit einbeziehen. Nochmal Glück gehabt.

Auch morgen ist noch ein Seetag.

Für uns nur Holzklasse zur Traum-Insel

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Malé / Malediven 14.05.25

So etwas haben wir noch nie erlebt: Heute werden wir richtig gequält. Diesmal ist es nicht AIDA. Aber es ist Holzklasse, und zwar wörtlich. So einige finden es zum kotzen – so oder so. Aber als alles raus ist, finden wir eine wunderschöne Insel, wie man sich das auf den Malediven vorstellt. Im zweiten Anlauf. Drei Stunden Suche für 10 Minuten Fahrt.

Zunächst klappt alles nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Der Kapitän hat gestern angesagt, dass es sich unbedingt lohnt, ab 6 Uhr zu beobachten, wie wir das Atoll einfahren.
Als ich „zunächst“ schreibe, weiß ich noch nicht, dass das Motto des ganzen Tages ist. Manchmal ist es gut, wenn man vorher noch nicht alles weiß.

Die Kaffee-Durchlaufzeit scheitert

Unsere Idee ist, die Kaffee-Durchlaufzeit mit Sightseeing zu kombinieren.
Um 6 Uhr öffnet der Frühaufsteher Kaffee im Best Burger @ Sea. Wenige Minuten danach sind wir dort. Und bekommen keinen Kaffee mehr. Der große Bottich wird von Gästen bereits schräg gehalten, um noch den letzten Kaffee raus zu lutschen, dann war es das. Weit und breit kein Mitarbeiter zu sehen. Und lange Schlangen vor dem Bottich.

Das hat vermutlich zwei Gründe: zum einen die Ansage des Kapitäns, weshalb alle das Einlaufen sehen wollen, zum anderen regnet es draußen junge Hunde, so dass die ganzen Raucher, die sonst draußen ihren Kaffee trinken, jetzt hier hineinströmen. Sitzen sonst nur einzelne Gäste an den Tischen, gibt es heute gar nicht so viel Platz für alle.

Das Wetter draußen ist das andere Problem. Wir hatten uns vorgestellt, beim Einlaufen und Durchfahren des Atolls schon schöne Inseln mit herrlichen Stränden zu sehen. Was wir sehen, sind durch die Regenwand hindurch dunkle Insel-Silhouetten.
Allerdings ist es nichts Besonderes, dass hier Regengebiete durchziehen. Später dürfte dann auch wieder Sonnenschein sein. Hoffen wir.

AIDA liest offensichtlich meine Berichte, sogar schon, bevor ich sie geschrieben habe. Jedenfalls klappt es heute mit dem Restaurant-Öffnungszeiten deutlich besser.
Um 6:30 Uhr öffnet bereits das Marktrestaurant. Obwohl die Ausflüge auch nicht früher losgehen als an anderen Tagen, hat AIDA hier ein Einsehen.
Um 6:45 Uhr ist das Restaurant voll, das zeigt, dass es den Bedarf wirklich gibt.

Wir gehören mit zu den ersten, die in das Restaurant ziehen und finden einen ruhigen Fensterplatz. So haben wir beim Frühstück einen schönen Blick auf die vorbeiziehenden kleinen Inseln im Regenschleier.

Vorbereitung zum Tendern

Um 7:15 Uhr fällt der Anker, deutlich hörbar und durch Erzittern des Schiffs spürbar. Das hat den Hintergrund, dass der neue Pier noch nicht fertig ist und wir deshalb tendern müssen. Tendern bedeutet, dass wir vor der Hauptinsel den Anker werfen, die Rettungsboote zu Tenderbooten umfunktioniert werden und uns an Lad bringen.

In 2,5 Stunden geht unser Ausflug los, die Frage ist, ob wir erst an Lad tendern und dann von einem Boot zu unserer Insel gebracht werden, oder ob uns das Boot direkt am Schiff abholt. Wir werden sehen.

Sorgfältiger Sonnenschutz ist auch hier wichtig. Prinzipiell fühlen wir uns aber etwas optimistisch, bei dem trüben Wetter draußen jetzt Sonnenschutz aufzutragen. Aber Optimismus ist unser zweiter Vorname, also cremen wir uns sorgfältig ein. Und nutzen Mückenspray, auch die Malediven gehören zum Zika-Risikogebiet.

Tendern ist die schönste Fahrt zur Insel

Natürlich sind wir frühzeitig beim Treffpunkt im Brauhaus. Alle Ausflüge werden an verschiedenen Stellen des Schiffes gesammelt und dann geht es geschlossen runter zu dem Tenderbooten. In der “AIDA heute” stand, dass fürs Tendern festes Schuhwerk erforderlich ist. Wie immer hat das allenfalls die Hälfte gelesen.

Los geht es dann auf dem gleichen Weg, den wir schon einmal genommen haben, nämlich durch das Casino durch eine versteckte Tür die Crew-Treppe hinunter. Hier herrscht striktes Fotografier-Verbot, weil es ein Sicherheitsbereich ist.

Unten auf Deck 3 erwartet uns dann das Tenderboot. Umsteigen ist gar nicht so einfach, denn es ist heute mehr Seegang als erwartet wurde.
Wie immer wird das Tenderboot bis zum Anschlag gefüllt. Nicht nur mit unserem Ausflug, sondern auch mit Individual-Gästen. Bis zum Anschlag heißt, dass wir alle wie Pökel-Heringe gequetscht setzen. Die Fahrt in den Hafen dauert eine Viertelstunde und noch ahnen wir nicht, dass das der angenehmste Teil der Fahrt ist.

Vom Schiff aus hatten wir schon gesehen, wie hier vom Hafen Schnellboote zu allen möglichen Inseln sausen. Darauf freuen wir uns jetzt auch.

Für uns gibt es Holzklasse. Wörtlich.

Es kommt aber anders, wir bleiben der Tradition der letzten Hafentage treu, wie bei den letzten beiden Ausflügen ist das Transportmittel eher älter. Und das ist arg geschönt. Es handelt sich hierbei nicht um einen Schnellboot, sondern um einen alten Kahn, ein Holzboot. Nicht nur das Schiff selber aus Holz, sondern auch die Sitze: Holzbänke wie in der Schule vor 100 Jahren.
Die meisten Fenster sind vergilbt, weshalb sie aufstehen, damit man etwas sehen kann.
Aber erstaunlicher Weise gibt es einen Motor, wir müssen nicht rudern.

Dazu passt auch die Besatzung: Mit uns wird nur das allernötigste gesprochen. So gar nicht die Herzlichkeit und Fröhlichkeit, wie wir das aus der Karibik kennen.

Nun ja, für die kurze Zeit kann man das aushalten, in der Ausflugsbeschreibung steht, dass wir 45 Minuten Überfahrt haben und dann sechs Stunden lang auf einer der wunderschönen maledivischen Inseln an einem Resort den Strand genießen können.

Wir fahren zuerst entlang der Stadt, dann unter der Brücke zum Flughafen hindurch und dann immer weiter, bis die See weit weg von der Hauptinsel immer rauer wird.
Aus den 45 Minuten werden eine Stunde, dann anderthalb Stunden. Wir sind längst aus dem Atoll raus.

Erst denken wir, dass wir überhaupt nicht verstehen, warum dieser Ausflug für Schwangere und Rückenkranke nicht empfohlen wird. Und wieso es nicht für Menschen geeignet sein soll, die zu Seekrankheit meiden.

Aber dann fahren wir immer weiter, das langsame Holzboot ist ein Spiel der Wellen und wir sehen, dass von den 50 Gästen hier im Boot bestimmt fünf, sechs oder zehn immer grüner im Gesicht werden.

Wir sind endlich da. Nicht.

Nach anderthalb Stunden liegen wir dann langsam an einer kleinen Insel an. Ja, klein passt, in der Ausflugsbeschreibung stand, dass die Insel so klein ist, dass man sie in 10 Minuten umrunden kann. Ein Resort ist auch zu sehen und herrlich türkises Wasser und leuchtend weißer Strand.

Wir legen an, die Crew baut eine Treppe auf – und wieder ab. Es gibt einen Augenblick der Verwirrung und dann legen wir wieder ab.
Zunächst ist nicht klar, was passiert ist. Der AIDA Guide, der ganz hinten im Boot sitzt, hat das alles wohl noch gar nicht mitbekommen und muss jetzt von den Gästen zu Hilfe gerufen werden. Und dann gibt es vorne eine wilde Diskussion, bis sich herausstellt, was passiert ist: der Kapitän hat die falsche Insel angefahren.

Kann passieren, da gibt man mal ins Navi so eine Insel ein, vertippt sich und wenn man dann sparen will und statt TomTom TukTuk nutzt, verfährt man sich schon mal.
Fahren wir also eine Insel weiter.
Denken wir.
Ist aber nicht.
Die richtige Insel liegt genau in der anderen Richtung vom Schiff. Von hier noch mal eine Stunde entfernt (behauptet der Kapitän), zurück den Weg, den wir gekommen sind, vorbei an unserem Schiff.

Einige kotzen sich richtig aus. So oder so.

Wie zu erwarten, gibt das einen Aufruhr im Boot. Aus den 45 Minuten sind nun schon anderthalb Stunden geworden und es geht einigen wirklich schlecht.
Der Guide kümmert sich nun um das Problem, aber den Aufruhr kann er so gar nicht managen. Defensive Aggressivität ist keine Lösung, um die Gemüter zu beruhigen.

Wie das in einer solchen Gruppe üblich ist, gibt es einige, die sich lautstark aufregen, und viele, die sich innerlich ärgern, aber denken, es lässt sich jetzt ja eh nicht ändern.
Die, die sich aufregen, sind deutlich lauter und motzen so richtig herum. Das soll ja helfen, wenn man mal alles so richtig rauslässt. Das denkt sich auch mindestens eine von denen, die seekrank geworden sind, wenn auch anders als die anderen: Sie schafft es tatsächlich, eine Tüte zu füllen.

Nachdem sich alle nun ausreichend ausgekotzt haben – die einen verbal, die anderen in eine Tüte – geht es genauso schaukelig weiter.

Langsam wabert der Geruch von Erbrochenen zu uns rüber und wir haben die Befürchtung, dass dadurch auch andere wie Dominosteine kippen werden. Das wirkt auch lange so, es sind noch mehr grün im Gesicht als vorher, aber die meisten anderen schaffen es, sich zurückzuhalten. Inzwischen werden Reisetabletten und Pflaster gegen Seekrankheit durch die Reihen gereicht. Irgendwer hat sowas anscheinend immer in der Handtasche.

Der Ausflugs-Rettungs-Plan

Inzwischen hat der AIDA Guide auch mit dem Schiff telefoniert. Es wird jetzt so laufen, dass wir nicht zurück zum Schiff fahren, sondern tatsächlich zu der ursprünglich gebuchten Insel. Dort werden wir dann nicht die sechs Stunden haben, sondern deutlich weniger, AIDA wird uns bis morgen eine E-Mail zu senden, in der dann steht, was es für eine Entschädigung dafür gibt.
Auch die Rückfahrt wird anders organisiert, Dafür wird ein neues Boot bestellt. Ein Schnellboot, das uns dann auch nicht in den Hafen zurückbringt, von dem dann aus wieder getendert werden müsste, sondern direkt an die AIDAstella. Auch wird die Rückreise etwas später angesetzt, so dass das Schiff vermutlich nicht pünktlich auslaufen wird.

Es dauert dann nicht wie angekündigt eine Stunde, sondern tatsächlich anderthalb Stunden, bis wir dann endlich an der richtigen Insel ankommen.
Nur damit der geneigte Leser das jetzt auch richtig einordnen kann: insgesamt sind wir jetzt statt den angekündigten 45 Minuten 3 Stunden lang gefahren um zu unserer Insel zu kommen.
Und das ist noch nicht alles, wenn ich am Ende des Berichts schreibe, wie schnell das Schnellboot zum Schiff zurückgefahren ist, dann haut es den geneigten Leser endgültig aus der Socken.

3 Stunden auf harten, ungepolsterten Holzbänken bei ordentlichem Seegang.
20% der Gäste seekrank und das völlig unnötig.
Nur 4 statt 6 Stunden baden und relaxen auf der Insel.

An dieser Stelle erinnere ich ungern nochmal an die ersten beiden Seetage, an denen uns dieser Ausflug schon beschäftigt hatte. Wir hatten ursprünglich einen ähnlichen Ausflug zu einer anderen Insel, bei dem die Startzeit zu sehr verändert wurde. Deshalb haben wir umgebucht. Extra nicht auf einen der zahlreichen Angebote mit 3 Stunden Aufenthalt, sondern auf einen Ganztags-Aufenthalt mit 6 Stunden. Tja, wie anfangs gesagt, nicht alles klappt so, wie wir uns das vorgestellt haben.

Entschädigung von AIDA?

In unserem Boot wurden insgesamt 12.000 Euro für diesen Ausflug bezahlt und dann sowas.
Da wird im Boot ordentlich spekuliert, was AIDA sich als Entschädigung überlegt. Über den üblichen Getränkegutschein (oder wenn es hochkommt: ein Essensgutschein) freuen sich vermutlich besonders diejenigen, die seekrank geworden sind, so als freundliches Symbol von AIDA.
Letztlich herrscht Einigkeit, dass AIDA mindestens die Hälfte des Ausflugspreises rückerstatten muss.
Wobei sich auch alle einig sind, dass es nicht ums Geld geht, denn was uns keiner ersetzen kann, ist die Zeit, die wir hier nun weniger haben und die meisten werden wohl kaum nochmal zu den Malediven kommen.
Ich werde dann morgen darüber berichten und mich noch einmal über AIDA aufregen können, da bin ich sicher.

Bevor ich das morgen auflöse, würde mich aber die Meinung des geneigten Lesers interessieren. Normalerweise schreibe ich ja den Reisebericht live und mache dann zu Hause die endgültige Veröffentlichung, indem jeder Tag dann seine eigene Seite bekommt und ich die zahlreichen Bilder dazu sortiere. In diesem Live-Bericht ist aber kein Kommentar möglich. Deshalb mache ich von diesem Tag schon einmal eine endgültige Version, die sich hier findet. Dort gerne einen Kommentar hierzu hinterlassen!

Doch noch auf der Trauminsel

Die Insel Kuda Bandos und das Malahini Resort darauf können für diese ganze Situation nichts dazu. Deshalb muss ich dies auch fair beschreiben: die Insel ist toll. Es ist eine kleine Insel, die in der Mitte dicht mit Palmen und anderen Bäumen bewachsen ist. Rundherum ist schneeweißer Sand, der flach in ein herrlich türkises Meer übergeht. Dort wo das Meer dann tiefer wird, ist ein Riff.

Direkt am Anleger sind eine offene Rezeption und ein Restaurant. Wir werden von den Mitarbeitern sehr nett mit einem Begrüßungsgetränk, einer großen Flasche Wasser und Handtüchern empfangen. Dann werden wir direkt in das Restaurant geführt zum Mittagessen.

Und auch das Mittagessen ist klasse und überhaupt nicht vergleichbar mit dem Essen, das wir auf Sri Lanka hatten. Es gibt Buffet mit sehr vielen sehr unterschiedlichen Speisen, die alle etwas an den europäischen Geschmack angepasst sind und wirklich sehr lecker sind.

Das genießen wir kurz, aber wir wollen uns nicht zu viel Zeit lassen, denn wir sind ja vor allen Dingen zum Baden hergekommen. Und die Zeit ist jetzt doch deutlich beschnitten. Von den ursprünglich geplanten 6 Stunden sind insgesamt nur 4 Stunden über.

Ein Traumstrand am türkisen Wasser

Wir schlendern am Wasser entlang, bis wir einen schattigen Platz unter einem Baum finden. Die 50 Leute aus unserem Boot verteilen sich gut über die Insel und anscheinend ist das Resort nicht voll belegt. Wir sehen nur einzelne Resort-Gäste. Tatsächlich ist das Resort sehr nett angelegt, in dem Wald finden sich Bungalows und Reihenhäuser für Gäste.

Nachdem wir unsere Handtücher ausgebreitet haben, springen wir natürlich sofort ins Wasser. Das fühlt sich nicht ganz so warm an wie die letzten Tage. Aber es sind trotzdem 30°C bei 29°C Lufttemperatur. Und das ist herrlich. Wir haben eine leichte Welle, die aber nur zum Strand spült und nicht aufs Meer hinauszieht. Und durchsichtig, wie wird das aus der Karibik kennen. Der Sand ist ganz weiß, hat keine Steine, aber Bruchstücke vom Riff, wie das oft auf Inseln ist, die durch Riffe entstanden sind.

Natürlich gehen wir nicht nur einmal baden, sondern mehrfach, zwischendurch immer mal wieder aufwärmen und ein bisschen lesen.

Eigentlich wollten wir auch etwas schnorcheln. Aber dazu reicht die Zeit gar nicht, zu schnell ist diese um. Vielleicht liegt es aber auch an einem anderen Gast, der gerade an der Riff-Kante geschnorchelt hat und von einem großen Hai in 3 Metern Entfernung spricht.

Nordsee-Urlauber sind vorbereitet

Insgesamt ist es heute eher bewölkt. Immerhin regnet es nicht, so wie heute Morgen, als wir eingelaufen sind. Denken wir so gerade noch. Denn nach einer Stunde geht ein gewaltiger Schauer über uns nieder, so wie es in diesen Breiten durchaus üblich ist. Wir raffen schnell alles zusammen und decken die Handtücher darüber. Als geübte Nordseeurlauber sind wir natürlich vorbereitet und ziehen unseren Schirm aus der Tasche. Damit stellen wir uns über unsere Sachen, halten den Schirm über uns und können so vermeiden, dass alles nass wird.

Als der Schauer vorüber ist, sind auch die meisten Gäste abgezogen, und so können wir uns einige der nun verwaisten Liegen greifen. Das erhöht die Gemütlichkeit noch einmal deutlich.

Doch, hier hätten wir es problemlos die versprochenen sechs Stunden ausgehalten. Und wie wir beschließen, auch durchaus mal eine Woche. Kann man es noch länger als eine Woche aushalten? Da sind wir nicht ganz sicher, denn auf der Insel gibt es außer dem Resort mit seinen luxuriösen Möglichkeiten keine anderen Angebote. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass wir mit relaxen, viel lesen und noch mehr lesen hier auch längere Zeit sinnvoll rumkriegen.

Andere sehen das nicht so. Eine Dame erklärt, dass es nun auch genug ist, man könne hier ja gar nichts anderes machen. Aber was hat sie sich vorgestellt bei Buchung so einer winzigen Insel? Das hier noch ein Jahrmarkt oder eine Indiana-Jones-Tempelanlage aufgebaut sind? Ich sage nur: Augen auf bei der Ausflugswahl. Zu uns allen, das haben wir heute nun ja erlebt.

Geht doch: Im Schnellboot zurück

Um 17:30 Uhr sammeln wir uns wieder am Anleger. Tatsächlich hat dort ein anderes Boot festgemacht. Bevor wir einsteigen dürfen, müssen aber noch alle bezahlen, die zusätzliche Leistungen in Anspruch genommen haben. Als das geschehen ist, dürfen wir denn einsteigen.

Welch ein Unterschied zu dem Boot, das uns hergebracht hat. Hier gibt es keine Holzbänke, sondern richtig weiche Pilotensitze. Wir fühlen uns gleich wohl.

Da das ein Schnellboot ist, geht es dann auch schnell los. Und keiner kann es fassen, wie schnell wir dann an unserem Schiff sind. Wir prüfen das zweimal aber es stimmt: das Schnellboot hat genau 10 Minuten zu unserem Schiff gebraucht. 10 Minuten! Hin haben wir 3 Stunden gebraucht und die armen Gäste, die seekrank geworden sind, haben wirklich gelitten. Auf diesem Schnellboot geht es allen gut. Unfassbar!

Das Umsteigen aus dem Schnellboot ins Schiff ist noch einmal ein bisschen wackelig wegen des Seegangs. Aber sowohl die Crew des Schnellboots, als auch die Schiffsmitarbeiter und einzelne Gäste greifen beherzt zu und halten jeden Gast fest, damit er nicht fallen kann. Das geht wirklich gut.

Zurück an Bord, sind wir dann doch über eine Dusche froh um einmal zu entsanden. Die Pool-Handtücher brauchen wir heute nicht aufs Pool-Deck zu bringen, weil tatsächlich auf Deck 3 beim Einsteigen Mitarbeiter diese austauschen.

Zwischendurch gehe ich nochmal über das Deck, um ein paar Fotos der Inseln zu machen.
Um das zu beschreiben, muss ich etwas weiter ausholen. Der geneigte Leser ahnt natürlich, was ich mit „etwas“ meine.

Malediven: Geografie und Politik

Der Archipel Malediven besteht aus mehreren Atollen, die zusammen rund 1.200 Inseln haben.
220 Inseln sind von Einheimischen bewohnt, 144 andere Inseln sind nur für Touristen. Auf letzteren dürfen keine Einheimischen wohnen, das verbietet der Staat.

Die Hauptstadt Malé liegt auf der gleichnamigen Hauptinsel und drei künstlichen Inseln, die durch Landgewinnung entstanden sind. Die meisten der 130.000 Einwohner der Hauptstadt leben auf der Hauptinsel, die nur 2 km² ist. Damit ist Malé extrem dicht besiedelt. Wir haben ein Luftbild gesehen: Die gesamte Insel ist dicht an dicht bebaut.

Auch auf der Hauptinsel gibt es einen Sandstrand, der künstlich angelegt wurde. Hier gilt die strenge islamische Kleiderordnung, deshalb ist baden mit Bikini nicht möglich.

Viele kennen Bilder der maledivischen Traumstrände. Diese liegen vor allem auf dem Touristeninseln. Dies sind kleine, natürliche Atolle, die man per Schnellboot (haha!) oder Wasserflugzeug erreichen kann.

Auf den Malediven sind Menschenrechte ein Problem, wie oft in streng islamisch regierten Ländern. Zwar gab es bis 2012 eine hoffnungsvolle Demokratie, mit einem Journalisten, dem Klimaschutz (extrem wichtig: Geht der Klimawandel so weiter, gibt es die Malediven nicht mehr lange) und Reformen wichtig sind. Dieser wurde aber bei einem Militär-Putsch 2012 zum Rücktritt gezwungen und nun gibt es wieder ein autoritäres Regime. Ursprünglich gehörten die Malediven zum Commonwealth, aber Kritik an der Lage der Menschenrechte führte nicht etwa zu Veränderung, sondern zum Austritt aus dem Commonwealth.

So gelten auf der Hauptinsel strenge islamische Regeln. Das ging sogar so weit, dass es hier ein Museum gab, das Artefakte der buddhistischen und islamischen Geschichte ausgestellt hat. Dieses wurde von Islamisten überfallen und alle buddhistischen Artefakte zerstört. Heute stellt es nur islamische Geschichte aus…

Insbesondere Christen haben es schwer, ein Übertritt vom Islam zum Christentum wird stark sanktioniert.

Hier einmal ungefragt meine Gedanken hierzu: wenn Menschen so leben wollen, weil dies zu ihrer Kultur oder Religion gehört, dann ist das in Ordnung. Und dann finde ich, gehört es sich für uns als Touristen, uns daran anzupassen und zumindest nicht mit kurzen Hosen oder freien Schultern zu provozieren. Wir sind Gäste und so sollten wir uns auch verhalten.

Anders ist es, wenn Menschen gar nicht so leben wollen, sondern von einem autoritären Regime oder einer autoritären Religion zu Verschleierung oder Burkini gezwungen werden. Dann sollten wir uns zwar auch im Verhalten und in der Kleidung anpassen, vor allen Dingen, um nicht selber Strafen zu riskieren, ich finde dann aber auch die Frage berechtigt, ob ein solches Land dann ein geeignetes Urlaubsziel ist.

So ist das touristische Bild der Malediven, das wir aus der Werbung kennen, streng getrennt von der islamischen Wirklichkeit auf der Hauptinsel. Freiheit für die Touris, aber nur auf den Touristeninseln. Strenge islamische Regeln mit Strafen für Händchenhalten oder freizügige Kleidung auf der Hauptinsel. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob für ihn das touristische Erlebnis der Traumstände im Vordergrund steht oder die religiöse Lage.

Kokos-Eis mit Mango

Das Auslaufen ist dann tatsächlich mit nur etwas Verspätung kurz nach 18 Uhr, wir bekommen das aber gar nicht so sehr mit, weil wir uns nach dem Duschen doch auf den Weg ins Restaurant machen. Eigentlich erwarten wir nicht, noch einen Platz zu bekommen, aber es sehen sich wohl doch viele das Auslaufen am Deck an, so finden wir einen schönen Platz im Bella Donna Restaurant.

Hier gibt es einige leckere Sachen, aber das Highlight ist noch mal Kokos-Eis mit ganz frischer und auf den Punkt reifer Mango.

Nach dem Essen kommen wir am Theatrium vorbei, da läuft gerade die Show „Can You Feel It“. Das schaffen wir noch, diese anzusehen, dafür gibt es auch einen Cocktail. Im Anschluss kann ich es nicht mehr vermeiden und muss in den Shop, dort ist heute eine Sale-Aktion, ideal für Mitbringsel für die Kinder.

Ehemann-Mobbing

Zum Abschluss gehen wir dann heute einmal zur Rezeption. Wir haben jetzt mehrfach versucht über die Homepage von AIDA Sitzplätze für den Rückflug zu buchen. Da war ja das Problem schon auf dem Hinflug, dass wir aufgrund der AIDA-Restriktionen nicht direkt bei Emirates buchen können, sondern dass das frühestens 10 Tage vorher über AIDA laufen muss. Deshalb konnten wir die Sitzplätze für den Rückflug noch nicht zu Hause buchen. Wir wollen das aber unbedingt, damit uns das nicht so geht, wie wir das auf dem Hinflug gesehen haben, dass Ehepaare getrennt sitzen müssen. Für so lange Flüge.

Wie immer, wenn wir in einem Resort waren, hatten wir vorhin WLAN und haben noch einmal versucht, über die AIDA Homepage Plätze für den Rückflug zu reservieren. Das ging wieder nicht. Die Reiseberaterin hat uns vorhin den Tipp gegeben, dass man das aber an der Rezeption zum gleichen Preis machen kann. Deshalb wandern wir nun noch dorthin und tatsächlich geht das. Wir können uns zwar keine konkreten Sitze aussuchen, aber zumindest Fenster- und Mittelplatz aussuchen.

Hier mache ich jetzt den Fehler, kurz die Frage zu stellen, wer wohl am Fensterplatz sitzen darf. Nicht nur die Mitarbeiterin hier, sondern auch die andere, die gefühlt 500 Meter entfernt arbeitet, rotten sich mit der besten Ehefrau zusammen und sind sich einig, dass jeder Mann mit der Hochzeit das recht verliert, am Fenster zu sitzen. Und als die ehemals beste Ehefrau auch noch erwähnt, dass sie dazu einen Film bei Instagram gesehen hat, da gibt es ein großes Hallo, weil alle Mitarbeiterinnen den auch gesehen haben.

Ich fahre indes schon mal weiter:
Die nächste Etappe sind 2.339 Kilometer bis nach Mahé. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Vom Waschsalon zum Gourmet-Essen

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 13.05.25

Der Tag auf dem Balkon könnte schöner nicht sein. Das Meer ist wild, die Wellen rauschen, es gibt einen Mix von Sonne und Regen. Gekrönt wird das Ganze von einem wunderbaren Essen, bei dem wir aus dem Restaurant torkeln. Wir hoffen, dass der Guide am Ausflugs-Counter hinterher nicht erzählen wird, dass er das erste Mal erlebt hat, dass ein Änderungswunsch singend vorgetragen wird.

Um 6:30 Uhr wachen wir auf. Es ist Seetag, wir haben alle Zeit der Welt. Fast, denn Seetag heißt natürlich Waschtag. Also raffen wir alle Wäsche zusammen und sausen zum Waschsalon. Wo wir voller Staunen feststellen, dass bis auf eine bereits alle Waschmaschinen besetzt sind. Diese greifen wir uns schnell, in der Zeit kommen weitere Waschwillige, die nun aber warten müssen.

Waschsalon und Restaurant richtig timen

Können die Leute nicht in Ruhe am Seetag ausschlafen? Aber sicherlich hat das zwei Gründe: zum ersten ist die Uhrzeit bereits mehrfache umgestellt worden, heute Nacht wieder um 30 Minuten zurückgestellt, das bedeutet uns trennen nur noch drei Stunden von Deutschland.
Zum zweiten trockenen die Strandsachen auf dem Balkon praktisch gar nicht. Die Luftfeuchtigkeit ist einfach viel zu hoch. Deshalb macht Waschen und Trocknen durchaus Sinn.

Jedenfalls wäscht so unsere erste Maschine, die zweite haben wir nun aufgrund der Fülle nicht untergebracht, folgt aber dann der ersten als diese fertig ist.

Jetzt heißt es nur noch, das Restaurant geschickt zwischen Waschmaschine und Trockner zu timen. Unser erster Versuch geht ins Bella Donna Restaurant. Das hat vor 10 Minuten aufgemacht und jetzt um kurz nach 8 Uhr sollten alle brav auch in ihren Betten liegen. Außer natürlich die, die in einer Schlange vor dem Waschsalon stehen.

So ist es aber nicht. Bis auf ein paar Behelfs-Tische ist das Restaurant voll, und so beschließen wir, es noch einmal in einer halben Stunde zu probieren, wenn das Marktrestaurant öffnet. Das hat zugleich den Vorteil, dass wir unsere Waschsalon-Geschichte erst abschließen können.

An dieser Stelle trennen wir uns sicherheitshalber. Die beste Ehefrau von allen holt die letzten Sachen aus dem Trockner, der Autor dieser Zeilen wandert schon mal zum Marktrestaurant. Viel zu früh, 8 Minuten vor der Öffnungszeit, da stehen – wie wir in Frankfurt auf dem Flughafen gelernt haben, der geneigte Leser erinnert sich sicherlich – nur die Deppen in der Schlange. Und ich.

Aber doch nicht Deppen, 7 Minuten vor der Zeit öffnet das Restaurant. Und ich bekomme einen richtig schönen Platz am Fenster.

Irgendwann kommt auch die beste Ehefrau von allen, bis dahin habe ich alles zusammen gesammelt, was wir zum Frühstück benötigen. Bis auf den ganz privaten Leckerchen der Ehefrau.

Natürlich lassen wir uns richtig Zeit zum Frühstück und genießen das sehr. Und wie vorher schon berichtet zu viel.
Das Ei ist heute zum Ausgleich sehr flüssig, der Weich-Ei-Index beträgt nun 16/17.

Bord-Portal-Probleme

Auf dem Rückweg gehen wir noch einmal an dem Ausflugs-Counter vorbei. Irgendwie sind wir jetzt immer wieder Gast, und das, obwohl wir für jeden Landtag schon von zu Hause aus einem Ausflug gebucht haben. Aber wie berichtet wollten wir oder mussten wir an verschiedenen Tagen umbuchen.

Heute hat unser Auftauchen hier einen besonderen Grund, denn es gibt ein Problem mit dem Bord-Portal. In diesem kann man alle Ausflüge der Landtage sehen und die Ausflugs-Beschreibung genauer studieren. Auch buchen ist von hier aus möglich, nur nicht stornieren.

Merkwürdigerweise steht aber bei Mahé auf den Seychellen, dass kein Ausflug verfügbar wäre. Das ist schon seit Tagen so. Nachdem wir die Beschreibung des von uns gebuchten Ausflugs noch einmal genauer gelesen haben, würden wir uns gerne nach Alternativen umsehen.

Die arme Mitarbeiterin am Ausflugs-Counter muss wahrscheinlich zig Mal am Tag dasselbe sagen, nämlich, dass es ein technisches Problem gibt und aus diesem Grund nur die Ausflüge der Seychellen nicht im Bordportal angezeigt werden. Den Grund kennt sie nicht und weder die Techniker hier an Bord noch die Techniker zu Hause in Rostock konnten das bisher beheben. Man sei aber daran.

Solange können wir nicht warten, denn wer weiß, ob es überhaupt gelingt, das freizuschalten und ob bis dahin interessante Alternativen weggebucht sind. Deshalb fragen wir zumindest, was es noch für Strandausflüge gibt und nehmen das noch einmal mit zum Nachdenken.

Nachdenken bei wilder Dünung

Nachdenken können wir dann ja wunderbar in der Kabine, denn selbstverständlich lockt der Balkon. Heute wieder besonders, denn es ist nicht mehr so diesig wie neulich, die Sonne scheint bei angenehmen 29°C. Auch ist es nicht so schwül, wie es die letzten Tage war. Das könnte daran liegen, dass ein ordentlicher Wind fehlt. Wovon wir natürlich auf dem Balkon nichts mitbekommen.

Auch das Meer ist deutlich wilder als sonst, die Dünung ist zu spüren, wenn die Stabilisatoren nicht ausgefahren wären, würde das Schiff ganz schön schwanken.

Von der Kabine aus verfolgen wir zwischendurch den Lektor, der im Theatrium über die Malediven berichtet und das gibt wieder einmal interessante Einblicke. Natürlich werde ich darüber morgen genauer berichten.

Auch schauen wir noch einmal in den Waschsalon, mit dem Waschen sind wir fertig, aber es gibt drei Teile zu Bügeln. Im Waschsalon sind zwei Bügelbretter, aber immer, wenn wir gucken, ist nicht daran zu denken, diese zu benutzen. Der gesamte Waschsalon steht voller Menschen, die darauf warten, dass eine Maschine frei wird. Vermutlich wird die Minutenanzeige dort so lange hypnotisiert, bis sie auf Null runtergewandert ist. Und dann hofft man, dass der Besitzer der Maschinen auch kommt, und wenn er das nicht tut, wird er gedanklich mit Hass überschüttet. Insgesamt merkt man, dass die Stimmung im Waschsalon nicht so fröhlich ist wie sonst, sondern doch eher etwas angespannt. Wie gut, dass wir fertig sind.

Also hier noch mal ein Tipp für den geneigten Leser: waschen macht nur Sinn zu einer sehr frühen oder sehr späten Zeit an Seetagen oder eben am Landtagen, wenn alle anderen an Land sind. Bitte diesen Tipp aber nicht weitersagen, damit wir weiterhin eine freie Maschine finden.

Sonne auf dem Balkon Dank Äquator-Nähe

Natürlich ist am Seetag auch wieder Zeit für einen Caramell Macchiato im Café Mare. Währenddessen laufen im Theatrium die Proben für die Show heute Abend. Gerade ist „Let’s Get Loud“ dran. Und laut ist sicherlich richtig, es ist kaum möglich, die Kellnerin zu verstehen. Zum Glück weiß sie schon, was wir immer trinken. Wobei ich jetzt gar nicht weiß, ob ich das in diesen Reiseberichten schon einmal erwähnt habe.

Wir fahren jetzt nicht mehr streng östlich, sondern mehr Südosten. Da das für den genauen Leser natürlich nicht reicht, sage ich es genauer: 253,4°.
Das dürfte der Grund sein, warum wir jetzt mehr Sonne auf dem Balkon haben, als die letzten zehn Tage. Es gelingt uns jetzt kaum noch, komplett im Schatten zu sein, irgendein Körperteil ist immer in der Sonne. Deshalb müssen wir nun auch zur Sonnencreme greifen, ich hatte ja mehrfach berichtet, wie stark die Sonne hier ist. Selbst wenn sie hinter Wolken verborgen ist, hat sie noch das Potential, die Haut zu schädigen.

Dabei nähern wir uns immer mehr dem Äquator, zur Kaffee-Zeit befinden wir uns bei 5° Nördlicher Breite.

Wackelnde Brüstung auf dem Balkon

Ich muss noch einmal zwei Probleme auf dem Balkon ansprechen. Das erste Problem ist harmlos: die Zwischentür zu unserer Nachbar-Kabine klappert unaufhörlich. Das lässt sich leicht mit einem geschickt gefalteten AIDA-Katalog beheben

Das andere Problem ist aus meiner Sicht deutlich größer. Die Schraube, mit der die Balkon-Brüstung am Schiffsskelett befestigt ist, ist lose. Dadurch können wir den Handlauf samt Glas-Reling problemlos hin- und herschieben. Das wäre noch kein Problem, wenn die Schraube in einem Loch stecken würde. Tut sie aber nicht, sie steckt in einem Schlitz. Wahrscheinlich ist hier schon einmal die Metall-Halterung weggebrochen.
Die Sorge ist nun, dass wenn man sich dort doller gegenlehnt, die gesamte Brüstung nach unten wegknickt.

Nun haben wir nicht die Absicht, uns dagegen zu werfen, aber man weiß ja nicht, was so passiert. Und eine unsichere Rüstung kommt meiner natürlichen Höhlen-Skepsis auch nicht gerade entgegen, denn hier auf Deck 7 sind wir schon sehr hoch. Darum hatte ich schon vor zwei Tagen der Rezeption Bescheid gesagt und sie haben versprochen, einen Mechaniker zu schicken, der sich das anguckt. Haben sie wohl auch gemacht, denn mein Katalog war aus der Tür gezogen, aber an der Brüstung hat sich nichts geändert. Da muss ich noch einmal nachfragen, denn das geht so nicht. Ich habe das ganze Bewegungsspiel mal auf Film gebannt, das sieht wirklich nicht gut aus. Das möchte ich gerne nochmal der Rezeption zeigen, aber die beste Ehefrau von allen fesselt mich auf dem Balkon aus der Sorge heraus, der Balkon könnte dann gesperrt werden.

Ein Gourmet-Abendbrot

Abends haben wir im Gourmet-Restaurant Rossini reserviert. Es hat etwas, von vorne bis hinten bedient zu werden und das in aller herrlichen Ruhe. Welch ein Unterschied zu den Buffet-Restaurants.

Das Essen ist wirklich exzellent. Es gibt heute
Serrano-Parmesansuppe mit Melone, Serrano-Panna Cotta, Champagner,
Wolfsbarsch mit Schinkenschaum, Bouillabaisse-Püree, Sepia,
Apfel-Sorbet,
Churros mit Tonkabohne , Waldbeeren, Macadamia.

Jetzt wollte ich hier in diesem Bericht ein bisschen mit meinem Wissen angeben. Leider klappt es nicht so ganz.
Das hat folgenden Grund: zu unserer Club-Stufe gehört ein Drei-Gänge-Menü im Rossini (oder eine Iris-Fotografie oder eine Massage)
Bisher war so, dass wir irgendwann gebucht haben, und uns vom Sechs-Gänge-Menü haben überraschen lassen. Aus diesen sechs Gängen dürfen dann drei Gänge gewählt werden. Dazu kommen dann noch der Gruß aus der Küche und ein Zwischengang.

Das ist manchmal gut gegangen, weil es lauter Vorschläge gab, die wir sehr gern mögen. Manchmal traf es aber auch nicht so unseren Geschmack.
Jetzt sind wir schlauer und buchen nicht mehr blind, denn im AIDA Bordportal kann man auch die Speisekarte des Rossini einsehen, und da steht für jeden Tag das geplante Menü.
Diesmal halten sie sich allerdings nicht ganz daran, denn statt der angekündigten Entenbrust gibt es Lammkaree, das mögen wir beide nicht so gerne.
Aber prinzipiell klappt das, und deshalb der Tipp an den geneigten Leser: einmal vor dem Reservieren in die Karte gucken.

Zu dem Gutschein gehört neben dem Menü auch eine Weinbegleitung. Das geht los mit einem Prosecco zur Begrüßung, weiter mit einem Weißwein zur Vorspeise und mündet in einem Rotwein zur Hauptspeise. Dazu gibt es Wasser so viel wir wollen.

Das ist nun doch heftig, denn so viel Wein auf einmal sind wir gar nicht gewohnt. Am Ende torkeln wir etwas aus dem Restaurant, aber das Essen war wieder fantastisch.

Hoffentlich haben wir nicht gesungen!

Inzwischen finden wir eine Nachricht im AIDA-Bordportal, dass das Problem mit den Ausflügen auf den Seychellen nicht gelöst werden konnte, aber dass sie eine PDF hochgeladen haben, in denen alle Ausflüge zu sehen sind. So eine Nachricht war längst überfällig, bevor die Gäste-Massen an den Ausflugs-Counter laufen und danach fragen. Auch wenn man die PDF nicht so schnell erstellen konnte, wäre zumindest eine erklärende Nachricht wichtig gewesen.

Während des Essens haben wir immer wieder Zeit gehabt, uns die verschiedenen Ausflüge anzugucken. Wir hatten bisher einen Ausflug auf La Digue gebucht, haben jetzt aber erst gesehen, dass das vor allen Dingen Fahrradfahren in der Gruppe bedeutet. Wir aber wollen lieber die wunderschönen Strände der Seychellen genießen, davon haben wir ja bei unseren letzten Besuch dort schon einiges kennengelernt. Also suchen wir uns einen anderen Ausflug aus und gehen nun direkt nach dem Essen zum Ausflugs-Counter, um umzubuchen.

Die Mitarbeiterin am Ausflugs-Counter sagt uns, dass sie ehrlich darauf hinweisen muss, dass dieser Ausflug ganz neu im Programm ist und wir die ersten sind, die diesen buchen. So besteht die latente Gefahr, dass dieser Ausflug am Ende abgesagt wird und wir dann gar nichts haben. Aber das riskieren wir. Alles ist besser als nur Fahrradfahren und kein Strand.

Die einzige Sorge, die wir uns machen ist, dass die Mitarbeiterin hinterher erzählt, dass es das erste Mal ist, dass jemand seinen Umbuchungswunsch singend vorgetragen hat. Wir denken nicht, dass wir sowas getan haben, aber nach den Weinmengen im Rossini ist nichts unmöglich.

Morgen sind wir dann in Malé / Malediven.

Baden in Sri Lankas Süden

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Colombo / Sri Lanka 12.05.25

Der Ausflug heute geht zu einem Resort am wilden Indischen Ozean. Die Fahrt dahin ist sehr lang und wir sehen viel von Colombo und dem Umland. Die Wellen sind dann nicht ohne, was die Nebenhöhlen zu spüren bekommen. Meer, Liegen und Strand sind prima und ein Streifenhörnchen erhöht den Niedlichkeitsfaktor.

Ich finde, AIDA sollte mich als Organisations-Berater einstellen. Ich würde auch gar nicht viel nehmen, sagen wir so 26 Wochen Suite wäre als Preis angemessen. Im Jahr natürlich.

Jedenfalls sehen wir schon gleich, dass alle Frühstücks-Restaurants erst um 7 Uhr öffnen und das wird natürlich nichts. Der geneigte Leser erinnert sich sicherlich an die Kaffee-Durchlaufzeit, und ich bezweifle, dass das nur uns so geht.

Frühaufsteher-Kaffee und Marktrestaurant

Das Anlegen ist bereits um 8 Uhr und danach gehen auch die ersten Ausflüge los. Folglich gehen wir zum Frühaufsteher-Kaffee ins Best Burger @ Sea. Hier trinken wir unsere Kaffee-Ration, eventuell kann ich nicht leugnen, dass sich auch ein Croissant zu uns verirrt.

Pünktlich gehen wir zur Öffnungszeit ins Marktrestaurant, und hier sieht man was ich meine: waren schon ungewöhnlich viele Gäste beim Frühaufsteher Kaffee, so ist das hier ein regelrechter Tsunami, der sich ins Marktrestaurant ergießt. Und was hätte ich AIDA geraten?: das kleine East Restaurant bereits um 6:30 Uhr öffnen, das Markt um 7 Uhr, später dann das Bella Donna. Genauso wäre es wunderbar hinbekommen. Zumindest uns entgegen.

Kaffee ist ja nun schon intus, nun folgt, also der Rest. Erstmals ist heute das Ei nicht optimal, das gibt einen Punkt Abzug. Der Rest passt aber und in der Rekordzeit von 20 Minuten sind wir wieder draußen. Denn nun beginnt die Ausflugs-Vorbereitungs-Zeit

Die Skyline von Colombo

Wir laufen jetzt auf Colombo zu, im Gegensatz zu gestern ist hier richtig Stadt Ja, wir sehen sogar eine richtige Skyline, die im Dunst in der Ferne gerade so zu erkennen ist. Auch der Hafen mit vielen Containerbrücken ist deutlich größer als gestern, der gestern war ja auch auf Zuwachs gebaut.

Beim näher kommen sehen wir, dass noch Teile mit riesigen Containerbrücken im Bau sind. Ob da auch die Chinesen ihre Finger im Spiel haben? Auf jeden Fall ist es zutiefst beeindruckend, wie groß diese Containerbrücken sind im Vergleich zu den kleinen Lastern, die darunter Sand hin und her fahren.

In der Stadt ist ein Hochhaus scheinbar umgekippt und lehnt sich an das Nachbarhochhaus an. Hier hat sich offensichtlich ein Architekt ausgedrückt. Vermutlich einer mit Bindungsstörung. Keine Ahnung, ob kippende Hochhäuser wirklich ein Zeichen für Bindungsstörungen sind, aber so eine Diagnose klingt immer gut.

Anlegen mit vielen Zuschauern

Das Passagier-Terminal ist in eine Ecke des Container-Hafens geklemmt und durch einen Zaun abgetrennt. Am Zaun entlang sind viele kleine Häuschen mit roten Dächern, darin sind Souvenir-Shops, T-Shirts und so das übliche, was so in Terminals zu finden ist.

Es scheint so, als ob hier nicht so oft Kreuzfahrer dieser Größe anlegen. Dafür ist zwar das Terminal ausgelegt, aber die ganzen Ameisen am Container-Terminal unterbrechen die Arbeit und fahren parallel zu unserer Schiff. Im benachbarten Bürogebäude stehen alle Mitarbeiter auf dem Balkon. Auch die Mitarbeiter der Häuschen und mindestens zwei Folklore Gruppen stehen und bestaunen das Anlegemanöver unseres Schiffs.

Mit etwas Verspätung legen wir an, statt 8 Uhr machen wir erst um 8:15 Uhr fest, das ist die Zeit, in der eigentlich die ersten Ausflüge losgehen sollten. Freigegeben ist das Schiff dann um 8:30 Uhr.

So oft sehen wir uns das Anlegen nicht mehr an. Aber hier ist es tatsächlich ein Spektakel:
Die Folklore Gruppen haben sich jetzt zu einer vereint, das eine sind Trommler, die auf einer Art Bongos spielen. Das andere Tänzerinnen, die sich darum bewegen. Manche drehen sich im Kreis, so dass uns schon beim Zuschauen schwindelig wird. Manche machen akrobatische Einlagen. Das sind allerdings dann eher die Tänzer, die Tänzerinnen tanzen sehr anmutig direkt unter unserem Fenster. So schön das auch ist: Wir sind froh, einen Ausflug zu haben, denn die Trommeln den ganzen Tag zu hören, wäre auch irgendwie anstrengend.

Ein Ausflug ganz anders als gestern

Unser Ausflug heute ist wieder ganz anders als gestern. War es gestern Abenteuer, ist heute Strand angesagt. Überhaupt stellen wir gerade fest, dass wir nur noch drei Landtage für den gesamten Rest der Reise haben und diese drei Landtage verbringen wir alle am Strand. Das liegt aber schlicht daran, dass vor uns die wunderschönsten Strände liegen, die man sich vorstellen kann. Zumindest stellen wir uns das so vor und so steht es überall in der Reisewerbung.

Heute also Strand, leider ist der nicht in unmittelbarer Nähe, sondern wir müssen zwei Stunden Richtung Süden fahren zu einem Resort. Beim Stichwort „zwei Stunden Bus“ erinnert sich der Leser sicherlich schmerzhaft an unsere Busfahrt im Kuala Lumpur und den kleinen Notfall zwischendurch und versteht die Geschichte mit der Kaffee-Durchlaufzeit.

Wir sind zeitig am Pier, aber die Busse nicht. Wir müssen alle in sicherem Abstand warten, während 15 Busse rückwärts in 3 Reihen eingeparkt werden.

Für unseren Ausflug gibt es nur 1 Bus und der erinnert an gestern: der Geruch ist derselbe, die Lüftungen sind halb lose und der ganze Bus klappert etwas. Aber er tut seinen Dienst und hält bis zum Schluss durch.

Neben uns steigt die brasilianische Artistin ein. Das bedeutet, dass der Ausflug nicht ganz voll geworden ist und deshalb auch Mitarbeiter mitdürfen, die frei haben.

Der Guide ist wieder einheimisch und spricht sehr gut Deutsch, weil er in Regensburg und Frankfurt gewohnt hat. Diesmal hallt auch das Mikrofon nicht und so ist er gut zu verstehen.

Durch die City von Colombo

Als erstes macht er uns eine Freude und erklärt uns, dass die Straßen wegen eines Feiertags leer sind und wir deshalb nur 1 Stunde statt der angekündigten 2 bis zum Ziel benötigen werden.
Das freut uns, denn wir haben uns schon gefragt, ob 2 Stunden Fahrt und nochmal 2 Stunden zurück für 4 Stunden Strand lohnen. Damit erübrigt sich diese Frage.

Oder auch nicht. Die Straßen sind tatsächlich frei, Stau gibt es nur kurzzeitig an Essensausgabestellen. Kaum zu glauben, wie schnell wir durch diese Großstadt kommen, sonst ist hier dichter, hupender Verkehr.
Und trotzdem brauchen wir 2 Stunden.
Das bedeutet schlicht, dass die Zeitangaben nicht stimmen, denn schneller ist das keinesfalls zu schaffen. Und das bedeutet, dass im normalen Berufsverkehr bestimmt 3 Stunden veranschlagt werden müssen.

Ich nehme mal vorweg, dass es zurück über die Autobahn geht, das geht tatsächlich schneller, wir brauchen nur 1:40 Stunden.

Der Hinweg aber geht durch die Stadt und dann immer am Meer entlang. Und obwohl das länger dauert, ist das tatsächlich eine gute Idee, weil so viel zu sehen ist.

Heute ist der höchste buddhistische Feiertag

Nochmal zurück zum Stichwort Feiertag: heute ist der höchste buddhistische Feiertag. Im Mai soll Buddha geboren sein, seine Erleuchtung gehabt haben und gestorben sein. Und das wird heute gefeiert. Und da Buddhisten hier die weitaus größte Religionsgemeinschaft sind, wird das von vielen gefeiert.

Heute Morgen trifft man sich dazu im Tempel, deshalb ist es überall so leer. Weiß ist eine heilige Farbe, deshalb sind die meisten in weiße Gewänder gehüllt. Und überall sind die Straßen und Häuser mit bunten Fähnchen oder künstlichen Lotus-Blüten (die Nationalblüte von Sri Lanka) geschmückt.
Die meisten Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, stattdessen werden überall Essen, Getränke, Eis kostenlos ausgegeben. Wir kommen an mehreren solchen Ständen vorbei und dort bilden sich große Trauben von Menschen. Selbst die Polizei verteilt vor einer großen Polizeistation Snacks an Autofahrer. Statt Knöllchen.

Wir kommen an einer langen Prozession vorbei, von der aus ebenfalls Essen verteilt wird. Riesige Menschenmassen strömen zu den Tempeln.

Je weiter weg, desto einfacher

Zunächst fahren wir vom Hafen aus durch die City von Colombo mit alten Kolonialbauten, teuren Hotels und edlen Banken. Dann durchqueren wir ein Viertel nach dem anderen. Die Wohngegend wird immer günstiger und immer weniger edel. Zu welcher sozialen Schicht jemand gehört, kann man daran sehen, in welchem Viertel er wohnt.

Es gibt in Colombo 15 Stadtviertel, die zwar auch Namen haben, aber der Einfachheit halber durchnummeriert werden von 1 bis 15.
Je weiter wir nach außen kommen, desto kleiner werden die Häuser, desto einfacher die zahlreichen Geschäfte und desto mehr Häuser stehen dazwischen, die verfallen sind.
Nach über 1 Stunde kommen wir das erste Mal in eine Gegend, wo die Häuser nicht mehr dicht an dicht stehen, sondern etwas Grün dazwischen ist und das Meer durchschimmert.

Das währt aber nur kurz, wir fahren schon in die nächste Stadt und dann die nächste, das hört bis zum Ziel nicht mehr auf.

Zwischendurch überqueren wir mehrere große Flüsse, in denen es Krokodile gibt. Nicht meine einzige Sorge: das immer Mal durchblitzende Meer brandet mit hohen Wellen ans Ufer. Und wir wollen ja nachher baden gehen…

Im Resort am Meer

Schließlich kommen wir an einem Resort direkt am Meer in Beruwela an. Nicht weit weg vom letzten Fluss, hoffentlich aber doch soweit, dass die Krokodile hier nicht vorbeikommen.

Das Resort ist sehr schick, wir gehen aber nur einmal quer durch das Hauptgebäude und kommen auf der anderen Seite an einer riesigen Grasfläche raus. Diese geht direkt in den Strand über. Sicherheitspersonal steht während der gesamten Zeit auf dem Gras und passt auf, dass niemand Unbefugtes vom Strand zum Hotel kommt.

An den äußeren Seiten der Grasfläche sind Liegen und Schirme aufgestellt. Wir wenden uns zur Südseite, dort ist ein großer Pool. Daneben ist zum Strand hin eine große Strandsand-Fläche angelegt, auf der im großen Abstand zueinander ebenfalls Liegen mit Schirmer stehen. Hier nehmen wir uns eine Liege und spannen den riesigen Schirm auf. Dann kommen aber schon Mitarbeiter angelaufen, die Auflagen für die Liegen bringen, und den Schirm noch mal richtig öffnen, so dass er auch rundum gut gespannt ist.

Ein anderer Mitarbeiter geht rum und bietet ein Begrüßungsgetränk an, das man sich auch von der Bar selber holen kann. Dieses ist sehr süß und schmeckt nach Zimt, ist aber durchaus lecker.

So halten wir es also problemlos die nächsten 4 Stunden aus. Allerdings ist die Anweisung, sich bereits nach dreieinhalb Stunden zu sammeln, um einen Snack entgegenzunehmen.

Und hier kann man es auch gut aushalten. Die Sonne scheint prall bei 30°C auf uns herab, deshalb ist der große Schirm äußerst willkommen. Neben der Bar sind Duschen und Toiletten, vor uns das Meer.

Rote Flaggen am wilden Meer

Ja, es ist dasselbe Meer, das wir hin und wieder zwischen den Häusern durchblitzen sahen. Und tatsächlich schlägt hier der Indische Ozean mit heftiger Wucht heran. Die Wellen haben Kraft, und das Wasser kommt immer wieder den gesamten schmalen Strand herauf und gräbt Sand am Rand zu dem Hotel-Rasen ab.

Hier an dieser großen Sandfläche ist aber eine Betonbegrenzung und hier müssen wir zwei Stufen zum Strand hinuntergehen. Der Strand ist nicht so weiß wie auf Korallenriffen, sondern hat eher eine gelbe Farbe. Aber er ist total fein, keine Steine im Weg, völlig sauber.

Das Wasser ist nicht so klar, wie in der Karibik, das liegt vor allen Dingen daran, dass durch die starken Wellen immer wieder Sand aufgewühlt wird. Und das wichtigste ist: hier am Hotel sind mehrere rote Fahnen hochgezogen, das bedeutet überall das gleiche: Badeverbot.

Alle, die das versuchen, und das sind einige, werden vom Sicherheitspersonal weggeschickt. Allerdings ein Stück weiter links und rechts vom Hotel sind gelb-rote bzw. gelbe Fahnen. Dort brandet das Meer genauso an, aber vermutlich ist die Rückströmung dort nicht ganz so stark, so dass man dort baden kann. Oder es liegt daran, dass das Hotel die Ertrinkenden nicht genau vor der eigenen Tür haben will.

Bis zur Hüfte oder Nebenhöhlen-Spülung!

Und natürlich machen wir das. Nur gehen wir nicht so weit rein, bis zur Hüfte reicht völlig. Jeder, der hier die Geschichten der besten Ehefrau von allen liest, weiß, dass es ihr gar nicht wild genug sein kann. Und weiß deshalb auch, wie schwer es mir fällt, die Hüftgrenze verbindlich zu bestimmen. Bis die beste Ehefrau von allen das erste Mal von einer solch kräftigen Welle umgeschmissen wird und das Wasser mit Kraft die Nebenhöhlen durchspült…

Die Wellen sind trotzdem herrlich, so macht das Baden am meisten Spaß. Aber sowohl die Strömung zum Strand, als auch der Sog wieder raus zum Meer sind deutlich stärker, als wir das gewohnt sind. Deshalb ist selbst die große Gruppe einheimischer Jugendlicher, die an einer Stelle in das Wasser tobt, so vernünftig, nicht weiter hineinzugehen.

Zwischendurch trocknen wir immer mal wieder auf unseren Liegen. Irgendwann bekommen wir Besuch von einem kleinen Streifenhörnchen, das sich mutig an den Schirmständer hängt und von dort versucht, an die Reste in unseren Gläsern heranzukommen. Das hat noch mal eine deutlichen Niedlichkeitsfaktor.

Lohnt sich die lange Fahrt?

So wird es nur Zeit für ein kleines Fazit: hat sich die Fahrt zu dem Strand gelohnt? Ja, der Strand ist nicht einsam, nicht unberührt, nicht paradiesisch, aber zum Baden sehr schön. Nur nicht zum Schwimmen geeignet.
Hat sich aber dazu eine so lange Anfahrt gelohnt? Eher nicht, wenn es nur um den Strand ginge, aber dass wir unterwegs so viel gesehen haben und dadurch und durch die Erklärung des Guides viel über die Stadt gelernt haben, dadurch war das okay. Aber zwei Stunden sind trotzdem lang.

4 Stunden am Strand vergehen dagegen viel zu schnell. Zwischendurch gibt es als Snack ein Sandwich, das man absolut essen kann.
Und um 15:30 Uhr sammeln wir uns dann alle wieder am Bus vor dem Restaurant. Hier müssen wir eine ganze Weile warten, bis der Bus kommt. Dann nehmen wie üblich alle wieder ihre bisherigen Plätze ein. Was nicht ganz stimmt, irgendwer hat sich weiter nach vorne gemogelt und deshalb sitzen wir alle eine Reihe weiter nach hinten. Das hat für uns Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist: auf der Hinfahrt hatte die Dame vor mir den Sitz nach hinten gekippt. Der ohnehin schon geringe Platz im Bus wurde dadurch noch geringer. Nun sitzt sie selbst auf dem Platz, auf dem ich vorher war, und regt sich darüber auf, dass der Herr vor ihr den Sitz nach hinten gekippt hat. Den Wortwechsel darauf sehe ich mit Wohlwollen. Allerdings stellt sich heraus, dass der Sitz fest eingerastet ist und nicht nach vorne zu stellen ist.
Der Nachteil ist, dass wir jetzt direkt an einem Holm sitzen und nicht mehr freie Sicht aus dem Fenster haben. Was aber wiederum auch nicht so schlimm ist, weil wir auf der Hinfahrt schon fleißig alles angesehen haben und weil es wie berichtet nun über die Autobahn zurückgeht.

Die Situation in Sri Lanka

Das gibt mir die Zeit, wieder ein paar Hintergrundinformationen zu Sri Lanka einzuschmuggeln.
Sri Lanka ist eine Insel, die wie ein Tropfen unterhalb von Indien im Meer liegt. Sie ist kleiner als Bayern, 22 Millionen Menschen leben hier. Bis 1972 war die Insel noch als Ceylon bekannt, heute findet sich der Name noch im Ceylon-Tee.
Heute übt man sich hier erfreulicher Weise in Demokratie und Toleranz. Das ist aber noch nicht lange so: Bis 2009 gab es hier einen Bürgerkrieg zwischen den Tamilen im Norden und der singhalesischen Mehrheit. Erst 2022 gab es eine demokratische Verfassungsreform.

Tatsächlich schaffen wir es damit, pünktlich wieder an Bord zu sein. Und der erste Weg geht wie immer zum Entsanden unter die Dusche.

Abendbrot gibt es dann im Marktrestaurant. Da wir nicht zur Öffnungszeit kommen, sondern etwas später, erwarten wir eigentlich, dass wir Plätze suchen müssen. Das ist aber nicht der Fall, das Restaurant ist ziemlich leer. Offensichtlich sind noch viele Gäste unterwegs. Umso besser. Wir nehmen uns die Zeit, uns einmal durchs Buffet zu essen.

Skyline bei Nacht

Nachdem die Sonne untergegangen ist, machen wir noch mal einen Rundgang über Deck, um die beleuchtete Skyline zu sehen. Dabei sticht ein hoher Fernsehturm heraus, der aussieht, als hätte er eine Zwiebel obendrauf. Das soll aber eine Lotusblüte sein, und jetzt, wo dort eine Farbanimation drüber läuft, ist das auch gut zu erkennen.

Mit Verspätung laufen wir um 20:30 Uhr aus, weil wir noch auf einem verspäteten Ausflug warten mussten. Dann geht es langsam wieder aus dem Hafen hinaus und für uns in das Bett. Denn so ein Tag am Meer macht müde.

Die 2. Show der Sängerin Lili Sommerfeld sehen wir deshalb nur am Kabinen-TV. Wieder eine großartige Stimme, mit der sie Diven der Filmgeschichte vorträgt.

Die nächste Etappe sind 778 Kilometer bis Malé. Morgen ist aber erst einmal ein Seetag.

Auf Safari im Nationalpark

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Hambantota / Sri Lanka 11.05.25

Warum der Ausflug nicht für Schwangere und Rückenkranke geeignet ist, verstehen wir jetzt. Wozu Vierrad-Antrieb und starke Nerven gut sind, auch. Da das blinkende Symbol den Fahrer nicht beunruhigt, lässt mich das auch kalt. Erst riechen wir sie nur, dann sehen wir sie: Elefanten in freier Wildbahn. Und noch mehr Tiere, wir sind glücklich.

Zum ersten Mal wurden die Uhren heute Nacht um 30 Minuten zurückgestellt. Das haben wir noch nie erlebt, dass der Unterschied zur Greenwich Mean Time nicht ganze Stunden umfasst. Der Kapitän sagt aber, dass es das in Asien öfter gäbe.
Somit nur noch 3,5 Stunden Unterschied zu Deutschland.

Frühes Frühstück zum Muttertag

Während in Deutschland ungewöhnlicher Weise alle am Sonntag um 3:30 Uhr noch faul in den Betten liegen, sind wir schon auf dem Weg ins Marktrestaurant. Und mit die ersten. Es füllt sich auch nur sehr langsam, insofern kommen wir überall gut an die Buffets heran.

Warum das Marktrestaurant nun heute so früh öffnet, ist mir nicht klar. Denn Ankunft in Hambantota ist erst um 11 Uhr. Vielleicht hat AIDA gedacht, dass die Uhr ja nun schon seit Singapur um 2,5 Stunden zurückgestellt wurde und deshalb alle früh wach sind. Ist wohl aber nicht so.

Vielleich warten auch alle bis 10:30 Uhr, dann gibt es nämlich Sekt umsonst für alle Mütter. Das könnte daran liegen, dass Muttertag ist. Damit ganz liebe Grüße an unsere Mütter zu Hause, wir haben Euch lieb!

Unser Ausflug geht heute erst um 12 Uhr los, dadurch haben wir alle Zeit der Welt zum Frühstücken. Was wir auch im Marktrestaurant ausnutzen.

Hier gibt es gar nichts

Beim Einfahren sehen wir ein quadratisches Hafenbecken. An zwei Seiten liegen Container-Schiffe, das größte davon wird den gesamten Tag von einem Schlepper gegen den Kai gedrückt.

Wir legen an und ein Rundgang zeigt: hier ist gar nichts. Vor dem Schiff kein Terminalgebäude, nein überhaupt gar kein Gebäude. Nur eine Betonfläche. An den anderen Hafenseiten sehen wir Container-Brücken, ein riesiges Feld voller Autos, und auch sonst eigentlich gar nichts. Rundherum ebenfalls das große Nichts: eine riesige matschige mit Kraut bewachsene Fläche. Das war’s.
Von einer Stadt ist weit und breit nichts zu sehen.
An dieser Stelle sind wir ganz froh, dass wir nicht beschlossen haben, auf eigene Faust irgendwo rum zu wandern.

Wie immer ist gute Vorbereitung alles, und so packen wir reichlich Wasser ein, hier dringend nötig, weil die Hitze wirklich schlaucht. Andererseits werden im Bus und an den Jeeps Wasser verteilt, das wussten wir aber ja nicht vorher.
Eincremen ist extrem wichtig, wie wir nachher noch merken werden. Auch Mückenspray nutzen wir (Stichwort Urwald), später scheint es aber so, als ob das nicht nötig gewesen wäre.

Längste Schlange ever

Kurz bevor es zu unserem Ausflug losgeht, sagt der Kapitän durch, dass es vor der Gangway einen langen Stau gibt. Der sollte sich aber in 15 Minuten aufgelöst haben und Individual-Gäste sollten etwas später gehen.

Damit erreicht er genau das Gegenteil: Individual-Gäste gehen trotzdem und alle Ausflugs-Gäste rasen los, weil diese mit mehr Wartezeit rechnen.

Wir gehen auch früher los und stehen in der längsten Schlange ever: Gangway ist Deck 5 in Höhe vorderes Treppenhaus. Die Schlange geht nun außen von der Gangway über das ganze Deck 5 bis zu den Türen im hinteren Treppenhaus, zurück im Gang vor den Kabinen bis über die Rezeption hinaus ins vordere Treppenhaus.

Das dauert tatsächlich über eine halbe Stunde, bis wir vom Schiff runter und an den Bussen sind. Damit zu spät. Aber da das allen anderen auch so geht, ist das nicht schlimm. Der erste Bus ist fast voll, deshalb beschließt die beste Ehefrau von allen, schon mal zum nächsten Bus zu gehen. Das stößt auf keinen nennenswerten Widerstand und so sind wir die ersten. Wobei da jemand lernfähig ist: wir sitzen nicht wieder direkt hinter dem Guide, sondern zwei Reihen weiter.

Immerhin sitzen wir schon mal drin. Vor den Shuttle-Bussen, die Individual-Reisende zum Hafenausgang bringen, ist eine ebenso lange Schlange wie eben an Bord. Und das in der prallen Mittagshitze.
Diese Shuttle-Busse laden die Gäste vor dem Hafen im Nirgendwo ab. Weiter geht es dann mit zahlreichen TukTuks oder Taxen zur Stadt.

Wie Omas Kleiderschrank

Unser Bus hier ist nicht mehr ganz taufrisch, es riecht wie im Kleiderschrank meiner Oma, so eine Mischung aus alten Klamotten und Mottenkugeln. Die Getränkehalter sind gerostet und bei Abfahrt klappert es überall etwas. Aber er fährt.

Der einheimische Guide spricht hervorragend Deutsch, ist aber trotzdem kaum zu verstehen, weil das Mikrofon ordentlich hallt. Aber was ich verstehe, baue ich hier mit ein.

Der Tsunami von 2004 hat Sri Lanka schwer getroffen. Unter anderem auch die Gegend hier und den Nationalpark, zu dem wir jetzt fahren.
Die Chinesen haben die Gelegenheit ergriffen und den Hafen neu gebaut, als einen wichtigen Teil ihrer Seidenstraße. Im Moment noch völlig überdimensioniert, aber das kann auch zukunftsorientiert sein.

Das riesige Eingangstor hat z.B. 5 oder 6 Abfertigungsspuren. Die aber alle mit Betonklötzen gesperrt sind, bis auf eine, durch die wir jetzt durchfahren.

Durch ländliches Gebiet

Unser Ziel ist der Yala-Nationalpark, etwa 1 Stunde Busfahrt entfernt.
Hin geht die Fahrt entlang der Küste, durch ein sehr ländliches Gebiet. Hier ist die Gegend sehr feucht, was auch an vielen Reisfeldern liegt. Die Einwohner sind überwiegend Bauern und wir sehen zum ersten Mal Reisfelder in verschiedenen Stadien. Alle sind grün, was wir nicht wussten ist, dass der Reis gelb wird, wenn er fertig ist, wie bei unserem Getreide.

Auch Affen sehen wir in manchen Büschen am Fahrbahnrand. Für die Bauern ist das ein Problem, weil diese viel Obst essen. Ebenso die Elefanten. Wenn die Elefanten außerhalb des Nationalparks umher ziehen, schaden sie der Ernte der Bauern. Das lassen sich die Bauern nicht gefallen, so gibt es jedes Jahr genauso viele durch Bauern getötete Elefanten wie umgekehrt.

Mittag in der Lodge

Zuerst geht es zu einer Safari Lodge direkt am Rand des Nationalparks, in der wir Mittag bekommen. Dazu fahren wir an dem Sammelpunkt der Safari-Jeeps vorbei in einen Nebenweg. Das dreistöckige Gebäude mit den umliegenden Bungalows ist sehr gut erhalten und nett mit kleinen Indoor-Teichen angelegt. Dahinter ist ein Pool und dann der Strand, an den der Indische Ozean mit ordentlichem Wellengang anschlägt.

Mittag gibt es im ersten Stock in Form eines Buffets. Dazu bekommt jeder einen keinen Melonen-Drink und eine kleine Flasche Cola

Nach den Erfahrungen in Madagaskar sind wir vorsichtiger und greifen nur zu Speisen, die gut durchgegart sind. Dazu gehört ein dick panierter Fisch, Hühnchen und Reis. Das Hühnchen ist allerdings explodiert und besteht aus lauter Knochensplittern. Insgesamt war die Qualität auf Madagaskar besser.

Mit dem Safari-Jeep in den Nationalpark

Von hier geht es den Weg zurück zu den Safari-Jeeps. Diese sind hinten mit offener Ladefläche, mit Dach, an den Seiten nur Haltestangen, auf der Ladefläche 6 Sitze montiert. Seltsam ist, das der Fahrer vorne eine normale rundum geschlossene Kabine hat. Angesichts der Tatsache, dass es hier eine große Population frei lebender Leoparden gibt: sollte uns das nicht zu denken geben?

Wir steigen hoch zu den Sitzen, jeweils 6 pro Jeep. Die Sitze sind ganz bequem, erhöht und leicht absteigend angebaut, so dass wirklich jeder gut sehen kann.

Zunächst führt eine Straße zum Eingangstor. Vorher müssen die Fahrer die Tickets besorgen, dazu parken sie kreuz und quer vor dem Shop an der Straße.

Der Nationalpark ist riesig. Er umfasst 1.512 km² und ist nicht der einzige, aber der älteste Nationalpark Sri Lankas. Man hat hier einen Hauptweg durchgelegt und viele kleine Nebenwege. Die Wege bestehen alle aus rotem Sand. Im Hauptweg sind große Schlaglöcher, die Nebenwege sind teils von Bächen durchzogen.

Durch Schluchten und entlang von Kanten

So etwas liebt unser Fahrer. Wir haben den Eindruck, dass er leicht verrückt ist, denn er sucht Wege, an denen der Regen kleine Schluchten gegraben hat und genau da fährt er durch. So manches Mal denken wir, wir liegen gleich auf, aber irgendwie bringt der Vierrad-Antrieb uns hindurch. Er fährt aber auch gern direkt an Abbruchkanten entlang, bei denen wir nicht wissen, ob die Reifen noch auf der Straße Halt haben. Hin und wieder kommt ein Angstschrei von einer der anwesenden Damen. Nein, natürlich nicht von der abenteuerlichsten Ehefrau von allen, Kommentar der anwesenden Tochter: „Mama, Du bist so peinlich“.
Gerne fährt der Fahrer auch schräge Abhänge herunter, bei denen wir sicher sind, dass der Wagen gleich auf die Seite kippt. Macht er aber gerade eben nicht.
Jedenfalls dreht, biegt und hoppelt der Wagen ordentlich. Für uns ist das ein Abenteuer, für Schwangere und Menschen mit Rückenschäden wäre das ein Problem. Darauf wurde aber auch in der Ausflugsbeschreibung hingewiesen. Allerdings nicht auf die Nervenstärke, die wir hier brauchen und natürlich zeigen.

Nach einiger Zeit sehe ich, dass am Armaturen-Brett eine rote Leuchte aufdringlich blinkt. Mal sehen, ob wir noch zurück kommen. Aber da es den Fahrer nicht zu stören scheint, beschließe ich, dass es mich auch nicht stört und verschweige das den Mitfahrern.

Was der Fahrer aber richtig gut macht ist, immer nach Tieren Ausschau zu halten, dann wenn er welche sieht, anzuhalten und genau zu beobachten, wie lange wir zum Fotografieren brauchen. Das ist sehr angenehm.

Unterschiedliche Landschaften im Nationalpark

Die Tiere sind es ja, weshalb wir diese Safari machen, dann in diesem Nationalpark haben wir eine hohe Dichte an den verschiedensten teils auch seltenen Tieren. Unsere Hoffnung ist, die freilebenden Elefanten zu sehen, vielleicht auch einen Leoparden.

Zunächst geht es den Hauptweg entlang, und wir staunen über den unterschiedlichen Charakter des Parks. Mal ist es eher eine Steppe mit einzelnen Büschen, dann ist es ein undurchdringlicher Wald mit Dornenbüschen und teils hohen Bäumen. Immer wieder tauchen urplötzlich Felsen auf, manche bilden ein kleines Plateau, in der Entfernung, dann sogar richtig hohe Felsen, von denen einer tatsächlich wie ein Elefant aussieht. Hoffentlich ist das nicht der einzige Elefant, den wir sehen.

Manchmal ist der Boden sehr trocken, manchmal stehen Pfützen im Weg. Es gibt mehrere große Seen hier. Immer wieder sehen wir am Wegesrand Termitenbauten.

Der erste Elefant!

Zunächst riechen wir nur den Elefantendung (ja, ich gebe es zu, wir waren mit den Kindern öfter im Zoo, als sie klein waren), der von Zeit zu Zeit zu uns weht. Aber tatsächlich dauert es gar nicht lange, als wir im Busch nicht weit vom Weg entfernt einen einzelnen Elefanten sehen. Wow, das ist schon eindrücklich ein richtiger Elefant in freier Natur und nicht nur im Zoo!

Jetzt fängt die Safari an, Spaß zu machen und erinnert uns an unsere Walpirsch in der Karibik. Nach allen Seiten halten wir Ausschau nach Tieren. Recht verbreitet sind hier Wasserbüffel. Der erste mag uns gar nicht, dreht uns den Hintern zu und kotet erst einmal ordentlich ab. Ich bin nicht schnell genug mit meiner Kamera, deshalb behaupte ich, dass ich dem Büffel etwas Privatsphäre lasse. Aber die Paparazzi-Ehefrau hält voll drauf.
Andere Büffel grasen friedlich neben der Straße, gegen Abend sehen wir zunehmend Wasser-Büffel, die wirklich in den Seen Baden, wo nur der Kopf und der Rücken rausgucken, auf denen dann oft auch kleine Vögel sitzen. So wie man das im Fernsehen schon mal gesehen hat. Nur eben jetzt live und in Farbe.

Immer wieder begegnen uns hier Pfauen, auch die kennen wir bisher nur aus dem Vogelpark. An den Teichen sehen wir Ibisse und Reiher. Und das eine oder andere Krokodil. Einen Hornvogel, einen Marabu, Adler. Und lauter Tiere, die wir nicht namentlich benennen können. Sehr beeindruckend, wie hier alles frei lebt. Aber auch die kleinen Tiere sind wunderschön, so fliegen hier kleine leuchten grüne Vögel herum. Und eine Schildkröte sehen wir, die so ganz anders aussieht als unsere Griechische Landschildkröten zu Hause. Wir bringen denen ein Foto von der entfernten Verwandtschaft mit.

Wir sind wirklich sehr beeindruckt.

Und eine ganze Elefanten-Familie

An einem Nebenweg steht plötzlich eine lange Schlange von Safari-Jeeps. Jeder versucht sich in eine gute Position zu bringen und dann sehen wir, warum die sich hier sammeln: hier ist eine ganze Elefantenfamilie, die sich rund um ein Junges aufgestellt hat. Zum Glück stören wir die nicht lange auf ihrem Weg zum Wasser, aber das so live zu sehen ist wirklich sehr beeindruckend.

Im weiteren Verlauf sehen wir noch zwei Mal einzelne Elefanten durch die Büsche streichen.

Ein Plan geht aber nicht auf: Die beste Ehefrau von allen wollte gern ein Elefantenbaby mit im Koffer nach Hause nehmen, weil die so süß sind. Das hätte sich bestimmt gut mit den Schildkröten verstanden. Nach langer Diskussion einigen wir uns darauf, dass das Baby doch besser in Freiheit bei der Familie aufgehoben ist.

Was wir nicht sehen, sind Leoparden. Das ändert sich erst, als wir schon aus der Park raus sind.

Der Fahrer hat Zeit

Vorher fällt uns aber auf, dass die Zeit vergeht und vergeht und der Fahrer immer noch einen Seitenweg und noch einen weiteren Seitenweg fährt. Irgendwann sind wir sicher, dass wir es keineswegs mehr pünktlich schaffen werden, wieder am Bus anzukommen. An dieser Stelle sind wir sehr froh, dass wir diesen Ausflug nicht auf eigene Faust gemacht haben, denn wenn wir dann nicht so rechtzeitig zum Schiff kommen, ist es möglich, dass das Schiff weg ist. Bei von AIDA organisierten Ausflügen wartet das Schiff garantiert, bis wir wieder da sind.

Vorher wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass wir ausreichend trinken sollen und uns wirklich gut mit Sonnen-Schutz eincremen. Zwar hat der Wagen ein Dach, aber trotzdem habe ich auf der Hälfte der Fahrt die ganze Zeit Sonne auf der linken Seite. Die beste Ehefrau von allen sitzt auf der anderen Seite und als wir dann zurückfahren, ist die Sonne schon beim untergehen. Tatsächlich wird es schon dunkel, als der Fahrer sich zum Ausgang aufmacht. Doch wir müssen sagen, der hat wirklich alles gegeben, um uns möglichst viel zu zeigen.

Die Hitze ist wirklich groß hier. Ununterbrochen Sonne mit 32°C. Das macht auch der Fahrtwind nicht wett. Besonders die Kamera merkt das, die sich wegen der Hitze immer mal verabschiedet.

Chaos-Knäuel vor dem Tor

Als wir dann am Ende aus dem Tor wieder raus fahren und auf der Straße sind, gibt es plötzlich eine riesige Ansammlung von den Safari-Jeeps. Wie schafft man es, auf einer zweispurigen Straße 7 Jeeps nebeneinander zu stellen? Ganz einfach, die Jeeps stehen nicht nur auf der Straße, sondern fahren mit halsbrecherischem Tempo auch auf die Seitenstreifen. Egal wie schräg diese abfallen. Unser verrückter Fahrer rast auch an allen vorbei über den Seitenstreifen, dass wir nun doch langsam Sorge bekommen. Aber wir sehen, dass auch andere Fahrer genauso verrückt sind und am Ende ist die ein riesiges Knäuel von Safari-Jeeps, von dem wir noch nicht wissen, wie es sich wieder auflöst. Den Grund dafür sehen wir nicht gleich, aber nach einer Zeit entdecken wir tatsächlich einen Leoparden, der neben der Straße im Busch hergeht. So haben wir doch noch einen Leoparden in freier Wildbahn gesehen. In diesem Fall sogar außerhalb des Nationalparks.

Es dauert zwar ein bisschen, aber irgendwie schaffen die Fahrer dann doch, dieses Knäuel wieder aufzulösen. Wir wissen jetzt auch wie: mit Hupen und Sirenen. Keine Ahnung, wie das hilft, aber irgendwann sind wir frei, wenn nun auch erst recht spät dran sind. Zum Glück steht unser Bus noch da, wir Sechs sind tatsächlich die letzten, auf die der ganze Bus gewartet hat.

Zu spät am Schiff

Dann geht es wieder zurück zum Schiff, diesmal aber eine andere Strecke durch mehrere Städte. Hier sind jetzt im Dunkeln die Geschäfte hell erleuchtet, offensichtlich liebt man es hier bunt und blinkend. Vor vielen Geschäften brennt direkt neben der Straße ein kleines Feuer, das keiner beaufsichtigt. Was das bedeutet, fragen wir uns, wissen es aber nicht.

Alle Mann an Bord ist 19:30 Uhr. Wir kommen aber erst 10 Minuten später an. Allerdings nicht nur unserer Bus, sondern nach uns kommen noch mehrere weitere Busse.

Nun sind wir ganz schön fertig, das war alles sehr aufregend und sehr spannend. Hunger haben wir eigentlich nicht so richtig, wir haben vor allem Durst und im Bella Donna Restaurant finden wir einen Tisch. Eine kleine Perlhuhnbrust geht, aber ansonsten nur noch Unmengen von Obst. Besonders die frische Mango hat es uns angetan. Dazu passt auch noch ein kleines Eis. Hier ein Tipp, falls es der geneigte Leser noch nie probiert hat: Mango auf Kokos-Eis schmeckt wirklich hervorragend.

Und dann geht es nur noch ins Bett.

Die nächste Etappe sind 272 Kilometer bis nach Colombo, auch in Sri Lanka.

Am Seetag ist unser Programm auf dem Balkon

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 10.05.25

An Seetagen heißt es vor allem: nichts tun. Genießen. Dem Meer lauschen. Lesen. Spielen. Und Reiseberichte schreiben. Und es ist genug Zeit, einmal unsere Kabine vorzustellen. Und die Unehrlichkeit von AIDA bei Ausflugs-Umbuchungen – und wie wir das Problem lösen.

Heute Nacht wurden die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt, also wieder eine Stunde gewonnen, nur noch vier Stunden Unterschied zu Deutschland. Trotzdem schlafen wir problemlos durch, die Urlaubsruhe ist bei uns angekommen.

Turm-Contest im Restaurant

Um 8 Uhr öffnet wieder das Bella Donna Restaurant, heute sind wir aber schlauer als gestern und sind bereits kurz vor Öffnungszeit da. Und siehe da: es öffnet tatsächlich fünf Minuten früher. Dadurch gehören wir zu den ersten, die ins Restaurant schlendern. Also wir schlendern, andere legen ein Tempo an den Tag, dass der eigene Rollator kaum noch hinterherkommt. Damit bekommen wir heute den letzten Tisch an der Fensterreihe am Heck. Aber der ist wirklich schön mit dem Blick nach draußen.

Lediglich die Kellner sind noch nicht richtig wach und spielen heute den Höchster-Turm-Contest. Das bedeutet, dass zwischendurch nicht abgeräumt wird, sondern erst, wenn es nicht mehr anders geht und die Tische für die nächsten Gäste gebraucht werden. Hier an der Fensterreihe gewinnt eindeutig unser Tisch den Contest mit dem höchsten Teller-Turm.

Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich an Seetagen zur völligen Völlerei neige. Das ist möglich, weil wir an Seetagen ein überschaubares Pensum an Laufwegen vor uns haben. Stattdessen kann ich den Bauch problemlos auf dem kleinen Beistelltisch auf dem Balkon ablegen. Damit wäre auch geklärt, wozu dieser Tisch da ist.
An Landtagen ist das naturgemäß nicht möglich, dann neigen wir eher zur Bescheidenheit. Wie gut, dass wir zu Hause recht wenig Seetage haben.

Es ist aber auch zu lecker. Weiterhin ist Lachs da, weiterhin ist der Speck knusprig, der Weich-Ei-Index ist sogar bei 12/12.

Heute ist Programm auf dem Balkon

Gestern hatten wir ja doch ein bisschen Programm, das wir teilweise verpasst haben. Heute haben wir so gar nichts vor. Und das ist auch gut so, denn morgen ist wieder Landtag und morgen geht es wieder los mit Besichtigung. Oder Strand. Oder irgendwas Schönes.

Anders als gestern ist es draußen recht trübe. Deshalb verschlägt es uns noch nicht gleich auf dem Balkon.
Trotzdem ist unser Programm an Seetagen immer ziemlich ähnlich. Vor allem nichts tun. Genießen. Dem Meer lauschen. Lesen. Solitär oder Sudoku spielen. Und natürlich Reiseberichte schreiben.

Am liebsten sitzen wird dazu auf dem Balkon, heute startet es halt in der Kabine. Das passt gut, es ist eh Zeit, unsere Kabine vorzustellen.

Das ist unsere Balkon-Kabine

Wir haben wieder eine Balkonkabine. Das ist für uns seit vielen Jahren bewährt. Bei den letzten Fahrten hatte ich geschrieben, wie wir die Junior Suiten lieben gelernt haben, mit all den Vorteilen, die daran hängen. Wir sind hier aber auf der AIDAstella und allen Schiffen der Sphinx-Klasse ist gemein, dass es keine Junior Suiten gibt. Es gibt nur normale Suiten und da ist der Preisunterschied zu einer Balkonkabine doch erheblich. Spaßeshalber haben wir beim Buchen mal danach gefragt und sind dann doch etwas erblasst.

Also Balkonkabine auf Deck 7. Das bedeutet ein kleiner Balkon, der gerade ausreicht, damit zwei Liegen darauf stehen können. Das ist allerdings tatsächlich völlig ausreichend. Wer mehr Platz braucht, muss ein Deck tiefer buchen, auf Deck 6 sind die Balkone deutlich größer.

Das stand aber gar nicht zur Diskussion. Wir buchen ja am liebsten den Vario-Tarif, weil dieser deutlich günstiger ist als Premium und Premium für uns keine nennenswerten Vorteile hat. Deshalb haben wir bis zum Schluss gewartet, bis unser Reisebüro sich gemeldet hat und mitgeteilt hat, dass wir nun endlich buchen müssen, sonst sind die letzten Balkonkabinen weg. Im Premium-Tarif darf man sich die Kabine aussuchen, es standen zu dem Zeitpunkt noch genau zwei nebeneinander liegende Balkonkabinen zur Auswahl. Haben wir halt eine davon genommen.

Im Premium-Tarif enthalten ist die Wahl der Kabine, die Möglichkeit, einmalig kostenfrei umzubuchen, zwei Flaschen Wasser täglich in der Kabine, ein Foto als Begrüßungsgeschenk und noch ein paar Kleinigkeiten. Bis auf das Wasser nutzen wir das alles nicht und die Wahlmöglichkeit zwischen zwei Kabinen ist halt auch nicht so groß.

So sind wir jedenfalls auf Deck 7 ganz vorne in Höhe des vorderen Treppenhauses. Einen unschlagbaren Vorteil hat diese Kabine allerdings: der Waschsalon ist direkt um die Ecke, was wir gestern ja schon ausprobiert haben.

Unsere Kabine liegt steuerbord. Wie schon gestern erwähnt bedeutet das, dass wir jetzt streng nach Norden gucken, weil wir ziemlich genau westlich fahren. Und das wiederum bedeutet, dass kaum Sonne auf den Balkon kommt, was hier definitiv ein Vorteil ist, weil es auch so viel zu heiß ist.

Die Kabine ist eine typische AIDA Balkonkabine mit Doppelbett, Schreibtisch und einem Sessel, den man als Behelfsbett ausziehen kann.
Einen deutlichen Nachteil haben die Schiffe der Sphinx-Klasse: es gibt zu wenig Steckdosen. Zwei Steckdosen sind hier ausschließlich am Schreibtisch.

Das reicht gerade so zum Handyladen. Für mein Notebook, das die ganze individuelle Eigenheit hat, dass der Akku nicht ohne Ladekabel funktioniert, reicht es nur alternierend zu den Handys. Das größere Problem ist, dass wir jedes Mal feststellen, dass uns ein Verlängerungskabel fehlt. Wie oft wollten wir das schon einstecken? Haben wir wieder nicht.

Also versuche ich, den Sessel so zu schieben, dass ich vor der offenen Balkontür sitze und so wenigstens etwas Meer habe.
Aber auch das reicht nicht, das Kabel ist einfach nicht lang genug. Dafür finde ich unter dem Sessel alte Erdnüsse und Durchfall-Tabletten. Hm, da wird wohl der Sessel nicht oft zum Saugen zur Seite geschoben.

Was wir an Sphinx so lieben

Heute ist das Wetter genauso warm wie die letzten Tage, 30°C, aber es ist diesig. Und schwül. Auch wenn wir es nicht für möglich gehalten hätte, es ist noch schwüler als die letzten Tage. Die Feuchtigkeit hängt in der Luft und auch alle Balkonmöbel sind von der Luftfeuchtigkeit nass.

Trotzdem setzen wir uns natürlich raus auf dem Balkon, lesen und lauschen dem Meer. Das ist das, was wir an dieser Schiffs-Klasse so lieben: Die Nähe zum Meer. Unter unserem Balkon läuft direkt das Meer entlang, wir sehen, hören und riechen das Meer. Das fehlt uns auf den größeren Schiffen, bei denen man entweder sehr viel weiter oben ist oder eine Promenade den direkten Blick aufs Meer versperrt.
Natürlich gibt es auf den großen Schiffen auch Vorteile, die wir hier vermissen, darüber berichte ich einen anderen Seetag.

Damit habe ich nun Gelegenheit, das Ausflugsdrama, dass ich gestern nur angedeutet habe, genauer zu erklären. Eben haben wir eine Lösung gefunden, mit der wir ganz zufrieden sind.

AIDA ist beim Umbuchen unehrlich!

Gestern saßen wir also nichts Böses ahnend im Café Mare bei einem Caramell Macchiato und haben im Bordportal eine Nachricht gefunden, in der AIDA uns mitteilt, dass sich bei unserem Ausflug in Malé (Malediven) die Startzeit geändert hat. Soweit ist das möglich, zwar gefällt uns eine so frühe Startzeit ganz und gar nicht, aber AIDA behält sich vor, dass sich die Startzeit eines Ausflugs jederzeit ändern kann.

Aber genau hier ist AIDA dann unehrlich. Denn sie schreiben auch, dass sich neben der Startzeit auch das Ausflugskürzel geändert hat. Und was bedeutet das? Das bedeutet schlicht, dass AIDA uns ungefragt auf einen anderen Ausflug umgebucht hat. Der hat zwar die gleichen Inhalte, aber eben eine andere Zeit.
Tatsächlich gibt es den von uns gebuchten Ausflug unter der bisherigen Nummer, auch zu der bisherigen Zeit, auch noch. Das belegt, dass es tatsächlich eine Umbuchung ist. Und genau da sind wir der festen Meinung, dass AIDA das nicht ungefragt machen darf. Diese ganze Formulierung von AIDA halten wir für unehrlich.

Dann hätte AIDA das so machen müssen, wie wir dann als Begründung am Schalter hören. Nämlich, dass der Ausflug zu voll war, weil AIDA vorher nicht wusste, wie viel Kapazität vor Ort ist. Nun haben sie einfach alle, die als letztes gebucht haben, in einen anderen Ausflug gesteckt. Korrekter Weise hätten sie es ja so machen müssen, dass sie jeden anschreiben, (was die jetzt ja auch getan haben, mit dem falschen schon genannten Aussagen) und schreiben müssen: “Ausflug zu voll, kann passieren. Wir hätten da eine Alternative: gleiche Ausflug, nur deutlich früher, wer will?” Das wäre korrekt gewesen.

Und das hatten wir schon mal kritisiert. Damals war es noch schlimmer, weil das so kurzfristig war, dass eine Stornierung nicht mehr möglich war. Das ist hier anders, alle Ausflüge können bis zwei Tage vorher, 19 Uhr, storniert werden, und da ist noch Zeit.

Wir sind also gestern zu dem nächstgelegenden Ausflugsschalter und fragen nach Alternativen. Dabei würde uns am meisten interessieren, welches denn die schönste der maledivischen Inseln ist, dann würden wir dorthin umbuchen. Das weiß aber leider die Mitarbeiterin auch nicht. Also erklären wir ihr in der uns eigenen Höflichkeit die Problematik. Dabei kann sie nun auch nicht helfen, sagt aber zu, dass wenn in dem ursprünglichen Ausflug etwas frei wird, wir die ersten sind, die dorthin zurückgebucht werden. Nun, wir werden sehen, wir haben ja noch etwas Zeit.

Die Lösung des Ausflugs-Problems

So war also der Stand gestern. Heute nun, bevor wir jetzt auf dem Balkon sitzen, haben wir am Fernsehen noch die Übertragung aus dem Theatrium gesehen, bei der im Rahmen der “Hafen Lounge” die Ausflüge der nächsten Inseln vorgestellt werden. Auch der Malediven. Dort sehen wir nun erstmals Bilder der verschiedenen Inseln und der Lektor macht deutlich, dass die alle wunderschön sind, dass es nur eine Frage des Geschmacks ist, auf welche Insel man fährt. Das sind alles teure Ressorts, die eine hat das Riff näher, die andere hat noch einen Pool dabei, das eine ist etwas luxuriöser als das andere, manche Inseln größer, manche kleiner.

Tatsächlich würden uns hier zwei andere Inseln reizen, einmal die Insel, bei der das Riff zum Schnorcheln ganz nahe ist. Blöderweise vergessen wir bei all diesen Inseln wieder, welche Insel das ist und auch der Mitarbeiter am Schalter später weiß es nicht. Aber wir meinen, dass hier die Zeit des Ausflugs auch nur relativ kurz ist.
Unser bisher gebuchter Ausflug hat einen Aufenthalt von 6 Stunden, das sollte es auch schon sein. Vor allem für den Preis.

Die andere Insel, die sich interessant anhört, ist die kleinste Insel. Man kann sie in 10 Minuten umrunden. Deutlicher Unterschied zu dem bisher gebuchten Ausflug ist, dass keine Liegen inklusive sind und wohl auch eher keine zu kriegen sind. Ich hoffe es liegt nicht daran, dass die Insel so klein ist, dass keine Liege drauf passt.

Bei dem Vortrag wird betont, dass es jetzt noch problemlos möglich ist, alles umzubuchen, wenn man eine interessantere Insel gehört hat, und das ist jetzt tatsächlich der Fall. Im Bordportal sehen wir, dass bei allen diesen Ausflügen nur noch ganz wenige Plätze frei sind, also laufen wir zum nächsten Ausflugsschalter. Und tatsächlich ist es möglich, dass wir auf diese kleine Insel umbuchen. Ob wir damit wirklich die schönere Insel gefunden haben, das werden wir dann erst sehen, auf jeden Fall haben wir die bessere Startzeit. Denn dieser Ausflug geht zur gleichen Zeit los wie unser ursprünglicher Ausflug und das ist okay.

Natürlich Caramell Macchiato

Nun sitzen wir weiter auf dem Balkon und lesen. Das Wetter hat sich nicht geändert, zwischendurch wurde es durch umliegende Regengebiete etwas dunkler, aber es bleibt insgesamt diesig und sonnenfrei.

Wir sind weiterhin mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, der Weg nach Sri Lanka ist weit. Trotzdem werden wir erst morgen um 11 Uhr dort ankommen. Das Meer wirkt recht ruhig, aber durch eine Dünung von weiter entfernten Wettergebieten würde das Schiff ganz schön schwanken, wenn nicht die Stabilisatoren ausgefahren wären. Sind sie aber.

Mittags gehen wir natürlich ins Café Mare zu einem Caramell Macchiato, der geneigte Leser hat sicherlich schon darauf gewartet.
Danach geht es aber direkt wieder auf den Balkon, heute gibt es kein anderes Programm. Bis zum Abendbrot.

Das gibt es dann im Marktrestaurant. Thema ist heute USA und wir schaffen beim besten Willen nicht alles, was heute so lecker ist: Pulled Pork Burger und Cesar-Salat, jeweils zum selbst zusammenstellen. Gegrillte Rindersteaks, Zwiebelringe, Mozarella-Sticks, scharfe Chicken Wings, Rippchen, und als Krönung ganz frische Mango.

Zum Abschluss sehen wir die Show „Musical Dreams“, die wir schon von einigen Fahrten kennen. Es ist wieder schön, aber besonders die gewaltigen Stimmen beeindrucken. Wenn die Solisten zu Viert singen, klingt es wie ein riesiger Chor.

Morgen sind wir dann in Hambantota.

Der erste ersehnte Seetag

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Indischer Ozean 09.05.25

Nach dem Ausflugs-Marathon können wir endlich am Seetag herunterkommen und relaxen. Das machen wir in aller Ausführlichkeit und verpassen einige Termine, weil wir nur noch machen, wozu wir Lust haben. Dazu gehört die Vorstellung unserer Route, ein Rentner-Bashing mit Entschuldigung und ein butterzartes Filet.

Heute ist endlich der erste Seetag. Damit ist klar, wohin vor dem Aufstehen der erste Gang geht: natürlich in den Waschsalon. Das bietet sich hier an, denn unsere Kabine ist fast genau neben dem Waschsalon. Gestern Abend haben wir schon geguckt, aber natürlich waren da alle Waschmaschinen belegt. Heute, so früh morgens, ist das kein Problem, wir sind fast die ersten. Und so können wir unsere ganzen sandigen Strandsachen schon einmal durchwaschen.

Endlich Seetag

Warum sage ich „endlich“ erster Seetag? Ganz einfach, weil es nun schön ist, einmal zur Ruhe zu kommen und alles Erlebte zu reflektieren. Bis jetzt war es gefühlt so, dass wir auf das Schiff gekommen sind und entweder den nötigsten Schlaf nachgeholt haben oder auf Ausflügen waren. Vier Tage lang jagte ein Ausflug den nächsten, und wir haben viele spannende Sachen gesehen, da wird es Zeit, diese ein bisschen sacken zu lassen und in der Erinnerung zu schwelgen.

Bei den meisten Fahrten haben wir es bisher erlebt, dass der erste Tag nach Ankunft ein Seetag ist. Damit kann man nach der Anreise erst einmal runterkommen und ins Urlaubsfeeling einsteigen. Das fehlte hier bisher etwas und das holen wir nun nach.

Dabei ist es jetzt gar nicht mehr so früh, offensichtlich haben wir immer noch Nachholbedarf. Denn heute Nacht wurden die Uhren das erste Mal eine Stunde zurückgestellt. Wir sind auf dem Weg nach Westen. Damit unterscheiden uns jetzt nur noch 5 Stunden von Deutschland.

Auch alle Restaurants sind daran angepasst, das erste Restaurant öffnet erst um 7:30 Uhr, und dann alle halbe Stunde ein weiteres.

Ein verpasster Tisch

Wir schaffen es in der Mitte. Auf dem Weg packen wir die Wäsche in den Trockner um und sind dann pünktlich zur Öffnungszeit um 8 Uhr im Bella Donna Restaurant.

Leider gibt es eine kleine Verzögerung bei dem Trockner, denn der ist in einer Sprache eingestellt, die wir bei besten Willen nicht verstehen und damit können wir nicht die richtige Trockenzeit einstellen. Also packen wir alles noch einmal in einen anderen Trockner um. Prinzipiell ist das kein Problem, es ist genug frei, und das Schönste ist, dass das Kartenlesegerät mal wieder kaputt ist und deshalb alle Waschmaschinen und Trockner umsonst sind. Genauso wie das Waschmittel.

Aber diese Verzögerung kostet uns unseren schönen Fensterplatz. Das Restaurant hat wenige Minuten früher geöffnet, und schon sind alle Fensterplätze belegt. Wir sehen gerade noch, wie der letzte Tisch an eine ältere Dame weggeht.

Zum Glück gibt es hier noch ein paar mehr Tische und wir finden einen netten Tisch in einer Ecke. Innerhalb kürzester Zeit füllt sich dann das Restaurant. Von all unseren bisherigen Fahrten wissen wir, dass um 9 Uhr die Hauptzeit des Frühstücks ist. Hier ist es jetzt 8 Uhr und brechend voll. Das liegt schlicht daran, dass ja heute Nacht die Uhren umgestellt wurden, und bei vielen ist es deshalb jetzt noch 9 Uhr. Vielleicht nicht auf der Uhr, aber vom Gefühl her.

Kevin und die Rentner-Gang

Ausflüge sind gut dazu geeignet, Freundschaften fürs Leben zu schließen. So treffen wir hier Kevin von gestern wieder. Samt Mutter und Oma. Kevin hat über Nacht die Beine verloren und wird die ganze Zeit durch das Restaurant getragen. Dadurch darf die schon gestern gebeutelte Oma alle Teller auf strenge Anweisung füllen. Welch ein merkwürdiges Gespann. Vielleicht ist das mit dem Freundschaften schließen doch keine so gute Idee.

Wo ich gerade beim Lästern bin, möchte ich mich hiermit bei allen nicht betroffenen ostdeutschen. Rentnern entschuldigten. Denn ich habe beschlossen, im nächsten Leben ostdeutscher Rentner zu werden. Sowohl gestern am Strand als auch heute im Restaurant gibt es einige davon, die die ganze Zeit nichts Besseres zu tun haben, als mit ihren vielen Reisen zu prahlen. Nun, hier viele Rentner zu treffen ist jetzt nicht so ungewöhnlich, die Gäste bestehen überwiegend aus Rentnern. Aber in der genannten Gruppe geht es nur um die Frage, ob man seit 10 oder seit 20 Jahren Rentner ist und alle überbieten sich darin, welche Reisen schon gemacht wurden.
Wir sind uns sehr wohl bewusst und sehr dankbar dafür, dass wir so viel reisen können. Aber wenn wir das hören, sind wir doch Waisen-Knaben. Die Krönung ist, dass dann im nächsten Atemzug über die Migranten geschimpft wird, die die Sozialkassen ausbeuten. Dadurch geht es uns allen ja so schlecht, besonders der Rentner-Gang hier an Bord…
Ich weiß, dass dieses Rentner-Bashing durchaus auch ein Vorurteil sein kann und ich will hier nicht meinerseits Vorurteile verbreiten. Aber das ist nun mal das, was wir hier gerade hören!

Endlich Zeit zum Frühstück

Zurück zum Frühstück. Endlich haben wir mal alle Zeit der Welt. Und die lassen wir uns auch. Nicht nur, um den Nachbar-Tischen, zuzuhören und lästern zu können, sondern auch fürs Essen. Was gibt es eigentlich für ein besseres Konzept, als reichlich Essen mit Entertainmentprogramm? Das haben wir hier, auch wenn die Entertainer nicht immer ganz freiwillig unserer Unterhaltung dienen.

Leider verführt die viele Zeit auch dazu, dass ich 50 % mehr esse als sonst, mehr Brötchen, mehr Ei. Apropos Ei, der Weich-Ei-Index ist bei tollen 9/9. Auch Lachs ist weiter reichlich da, heute sind die Schälchen wieder überfüllt, so dass ein Berg auf dem Brötchen entsteht. Macht aber nichts, schmeckt wunderbar.

Gerne lasse ich den geneigten Leser auch daran teilhaben, dass ich mir auch mal ein Brötchen mit Quark und Marmelade gönne. Heute ist es das erste Mal wirklich Quark, denn erst heute mit der vielen Zeit habe ich den Quark an einer ganz anderen Stelle gefunden als gedacht. Daraus folgt, dass die letzten Tage auf meinem Brötchen kein Quark, sondern Naturjoghurt war. Für ganz Dumme wie mich steht es auch dran. Macht aber nichts, hat trotzdem geschmeckt.

Zwischendurch einmal zum Waschsalon rennen, denn die Trockner lassen sich hier auf maximal 21 Minuten einstellen, das ist für den Haufen Wäsche zu wenig. Also noch einmal der Trockner anwerfen. Das ist für nachfolgende Gäste auch kein Problem, denn deren Waschmaschinen brauchen mindestens eine Dreiviertelstunde.

Qualitätszeit auf dem Balkon

Am Ende des Frühstücks ist dann auch der zweite Trockengang fertig, kurz Bügeln und Zusammenlegen und dann beginnt die Qualitätszeit.

Qualitätszeit bedeutet natürlich: Balkon. Unsere Kabine liebt steuerbord. Wir fahren ziemlich stur nach Westen. Das bedeutet, dass wir von unserem Balkon nach Norden gucken. Und das wiederum bedeutet, dass wir keine direkte Sonne auf dem Balkon haben und das ist richtig gut, denn von den letzten Tagen wissen wir, dass es mit direkter Sonneneinstrahlung nicht auszuhalten wäre.
So allerdings halten wir das sehr gut aus. Es sind schwüle 28°C, also weiter sehr warm. Durch den Fahrtwind ist es aber sehr angenehm. Nebenbei haben wir von dem Kapitän gelernt, dass die Wassertemperatur die gleiche ist wie die Lufttemperatur auch. Das haben wir ja gestern schon beim Baden gemerkt, wie leicht es war, ins Wasser zu gehen.

Der Himmel ist leicht bewölkt, hin und wieder zieht ein kräftiger Schauer durch. Auch das ist nicht ungewöhnlich und gehört zu dieser Gegend.

Das ist unsere Route

Jetzt auf dem Balkon nutze ich die Gelegenheit, um die Route vorzustellen. Insgesamt ist die AIDAstella auf dem Weg von Tokio nach Mallorca. Früher war es so, dass auf diesem Weg der Suez-Kanal durchquert wird. Auch das haben wir schon einmal erlebt, als wir von Dubai nach Mallorca gefahren sind. Aufgrund der unsicheren politischen Lage und der Bedrohung durch jemenitische Terroristen ist es im Moment nicht möglich, durch den Suezkanal zu fahren. Deshalb hat AIDA (und andere Reedereien) langfristig die Reisen geändert und die Routen führen jetzt einmal um ganz Afrika herum.

Diese Reise war als Ganzes zu buchen oder auch im Teilstück. Wir haben ein solches Teilstück gebucht. Gerne hätten wir das sogar ein bisschen länger gemacht und wären bis Kapstadt gefahren. Merkwürdiger Weise wäre die Reise bis Kapstadt sogar günstiger gewesen, als dies kürzere Teilstück. Das hat etwas mit Angebot und Nachfrage zu tun. Aber beruflich schaffen wir es nicht, und konnten nur den kürzeren Abschnitt buchen, immerhin auch 16 Tage. Wie gesagt, im nächsten Leben ostdeutscher Rentner…

Start für uns war in Singapur, unser Ziel wird dann Mauritius sein. Sehr schade ist, dass wir in Mauritius nur absteigen können und nicht noch ein oder zwei Tage Zeit haben. Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, dass wir schon einmal auf Mauritius waren, und dort einen Tag sehr genossen haben. Die beiden nächsten Tage konnten wir dann leider keine Ausflüge machen, weil mich Montezumas Rache erwischt hatte, vermutlich nach dem Genuss einer ansonsten sehr leckeren Speise auf Madagaskar.
Gerne hätten wir die eine oder andere Insel auf Mauritius nachgeholt, denn insgesamt hat es uns dort gefallen.

Aber wir haben natürlich sehr schöne Ziele auf der gesamten Fahrt. Sehr schönen auch das vorletzte Ziel Mahé auf den Seychellen. Das war eines unserer schönsten Ziele überhaupt und wir freuen uns sehr darauf. Davor landen wir an lauter Zielen, die wir noch nicht kennen.

Nun ist der Weg von Südostasien bis Afrika weit. Deshalb haben wir zwischendurch so einige Seetage auf dem Indischen Ozean. Das allerdings kann uns gar nicht erschüttern, denn neben schönen Zielen lieben wir auch diese ruhigen Seetage, die wir einfach auf dem Balkon sitzen können, auf das Meer rausschauen können, das Rauschen der Wellen hören und einfach die Seele baumeln lassen können. Also genau das, was wir gerade machen. Das war die letzten vier Tage nicht möglich, umso mehr holen wir das nun nach.

Gestartet sind wir mit zwei Tagen in Singapur, gestern und vorgestern waren wir in Malaysia in zwei sehr unterschiedlichen Häfen. Jetzt folgen die ersten beiden Seetage, bevor wir in Sri Lanka ankommen. Auch dort haben wir zwei Tage in zwei verschiedenen Häfen.

Nach Sri Lanka haben wir dann einen Seetag, bevor wir in Malė auf den Malediven angekommen. Danach sind es sogar drei Seetage am Stück und wir erreichen Mahė auf den Seychellen. Leider haben wir dort nur den einen Tag, nachdem was wir dort schon gesehen haben, könnten wir dort sogar mehrere Wochen verbringen. Danach folgen zwei Seetage und wir sind dann am Ziel in Port Louis auf Mauritius.

Das sind jetzt zwischendurch einige Seetage, aufgrund der großen Entfernung, ist das nicht anders möglich. Andererseits haben wir auch unser Kontingent an Land-Tagen an den ersten vier Tagen bereits abgearbeitet.

Wir sind sehr schnell unterwegs, um rechtzeitig übermorgen in Sri Lanka zu sein. Trotzdem passieren wir erst heute Morgen die letzten ausgelagerten indonesischen Inseln. Es ist alles hier riesig.

Nur wozu wir Lust haben!

Eigentlich wollen wir um 11 Uhr zur Ocean Lounge in das Theatrium gehen, wo der Lektor Knut Edler von Hofmann Sri Lanka vorstellt. Das ist immer sehr informativ, wenn ein Lektor an Bord ist und die kommenden Destinationen vorstellt. Aber gerade hatte ich geschildert, wie schön das auf dem Balkon ist, und es ist völlig unmöglich, sich aus dem Liegestuhl zu erheben. Einerseits schade, andererseits ist es Urlaub und wir machen nur noch, wozu wir Lust haben.

Dazu gehört auch, dass wir uns ausnahmsweise mittags einen Caramell Macchiato im Café Mare gönnen. Der ist wieder lecker. Blöder Weise schauen wir nebenbei etwas im Bordportal nach und da sehen wir das Drama: AIDA hat mal wieder einen Ausflug geändert und lügt uns an. Das hatten wir schon mal und diese Halbwahrheiten von AIDA sind so unnötig und ärgern uns wieder so richtig. So sehr, dass ich darüber erst morgen berichte, wenn wir uns wieder beruhigt haben und das Problem gelöst ist.
Erst einmal wieder auf dem Balkon runterkommen.

Das butterzarte Filet

Heute Abend ist das übliche Clubtreffen um 17:30 Uhr in der Anytime Bar. Und heute nehmen wir uns vor, endlich einmal hinzugehen, wir hätten da so ein paar Fragen. Das haben wir auf all unseren Reisen noch nie gemacht.
Und leider klappt es auch heute wieder nicht, denn wir haben um 18 Uhr einen Tisch im Buffalo Steak House reserviert, da dürfte das Club-Treffen noch nicht zu Ende sein.

Wir werden schon erwartet und bekommen einen ganz tollen Tisch ganz hinten am Fenster. Und das Essen ist wieder dermaßen gut: Die Vorspeisenvariationen für Zwei sind schon köstlich. Aber das butterzarte Rinderfilet erst. Jedes Mal wieder ein Hochgenuss. Bei den Zutaten divergieren wir. Bei Sauce Bernaise sind wir uns noch einig, aber dann nehme ich gebratenen grünen Spargel und Süßkartoffel-Pommes, die beste Ehefrau von allen gegrillte Champions und Knoblauchbrot. Vermutlich möchte sie auf dem Balkon schlafen.
Einen Nachtisch schaffen wir einfach nicht mehr, das holen wir dann mit einem übergroßen Cocktail bei der Show nach.

Zur Show kommen wir nur wenige Minuten zu spät. Die Gast-Künstlerin Lili Sommerfeld stellt Songs der großen Diven vor. Mit einer ganz tollen Stimme, die an Alicia Keys erinnert.

Auch Morgen ist noch ein Seetag.

Inselhopping zur schwangeren Frau und zum Natur-Strand

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Langkawi / Malaysia 08.05.25

Mit dem Inselhopping heute wird es deutlich stressfreier als bei der Stadtbesichtigung der letzten Tage. Nach dem Süßwassersee auf der Insel der schwangeren Frau landen wir mit Schwung an einem schönen Strand und können das erste Mal ausführlich baden. Die Natur auf Langkawi ist wirklich schön und Affen und Kevin sorgen für Unterhaltung.

In der Nacht sind wir der Küste Malaysias folgend in der Straße von Malakka zwischen Malaysia und Sumatra (gehört zu Indonesien) weiter Richtung Norden gefahren. Bis kurz vor Thailand. Dort liegt die zu Malaysia gehörende Insel Langkawi.
Zu Langkawi gehören neben der Hauptinsel, an der wir jetzt liegen, noch rund 100 weitere Inseln.

Der Tag heute verspricht, deutlich stressfreier zu werden als die letzten Tage. Wir haben heute keine Anreise, wir machen zwar einen Ausflug aber diesmal nicht zur Stadtbesichtigung. Im Gegenteil, wir besuchen Inseln und relaxen am Strand.

Endlich mehr Zeit beim Frühstück

Das geht schon beim Frühstück los. Zwar öffnet das Bella Donna Restaurant erst um 7 Uhr, aber unser Ausflug geht auch erst um 10:15 Uhr los. Das heißt also genug Kaffee-Durchlaufzeit. Natürlich sind wir pünktlich um 7 Uhr im Restaurant, und haben so heute ein bisschen mehr Zeit als an den letzten Tagen, das kann gerne so weitergehen. Gestern allerdings waren die Schälchen mit dem Lachs nur wenig gefüllt, so dass vier Schälchen gerade einmal für ein Brötchen ausreichten. Heute nehme ich nur zwei Schälchen, weil ich denke, dass mir ein halbes Brötchen mit Lachs heute reicht, die sind aber so voll, dass das locker für zwei Brötchen reicht. Aber egal, Lachs geht immer, auch wenn er in diesem Fall so hoch gestapelt werden muss, dass Mundsperre droht, wenn noch der Meerrettich oben drauf kommt. Auch egal, was Eierschlangen können, können wir schon lange: den Mund über den Anschlag hinaus aufzumachen.

Auch der Speck für die beste Ehefrau von allen ist heute besonders knusprig. Und dazu bekommen wir, weil wir so früh sind, noch einen Platz ganz hinten im Restaurant mit Ausblick auf das Außerdeck. Besser kann es nicht starten.

Eincremen kurz vorm Äquator

Es kann gar nicht oft genug betont werden, wie wichtig Sonnenschutz ist, besonders hier, denn wir sind nur wenig vom Äquator entfernt. Und das bedeutet, dass selbst bewölkte Sonne noch ordentlich Kraft hat. Sonnenbrand ist unbedingt zu vermeiden, darüber wird nachher am Strand noch zu reden sein.
Auch die Formalien müssen wieder eingehalten werden, das bedeutet, dass wir das Handy mit der Kopie des Reisepasses dabei haben müssen und wieder die aktuelle „AIDA heute“, in der die Adresse eines lokalen Ansprechpartners für uns steht.

Jedenfalls nutzen wir die Zeit, uns vernünftig einzucremen, auch ein bisschen Mücken-Schutz tragen wir auf, und dann sind wir pünktlich eine halbe Stunde vor Beginn auf dem Weg. Nicht, dass wir übereifrig wären, sondern AIDA hat uns gewarnt, dass der Weg zu dem Bussen ungewöhnlich lang ist. Das ist er auch, denn die Brücke zum Ufer ist wirklich lang. Für uns kein Problem, wir sind in 7 Minuten am Terminal, aber für geh-eingeschränkte Menschen dürfte der Weg eine ordentliche Herausforderung sein.

Mit Schwung über das Meer

Direkt vor dem Ausgang werden wir gesammelt. Etwas vor der Zeit darf die erste Gruppe dann schon zu den Booten. Mit uns sind noch 24 weitere Gäste dabei und wir werden gleichmäßig auf zwei Boote verteilt, nämlich 16 hier und 10 dort. Die anderen Gäste folgen danach, dürften aber die Inseln dann zeitversetzt anfahren, was die Pontons am Ufer etwas entlastet.

Hier allerdings sind noch keine Pontons, hier ist ein kleiner Hafen gebaut, gleich rechts um die Ecke. Hier liegen Schnellboote, die mit 16 Leuten plus Kapitän plus Guide auch schon maximal ausgelastet sind.

Der Guide spricht Englisch, ist aber wieder gut zu verstehen. Im Zweifelsfall fährt das andere Boot bei uns noch einmal längsseits, dort ist ein AIDA-Scout und übersetzt.

Was jetzt kommt, lieben wir sehr. Wir sind ja auf einem Schnellboot und der Kapitän holt alles raus was das Schiff kann. Wir rasen förmlich über die Wellen. Da das Meer insgesamt sehr glatt ist, machen wir nur wenige Sprünge, aber manchmal ist es doch wie zuletzt auf Madeira und wir kommen recht hart auf. Das macht wieder richtig Spaß und der frische Wind ist dabei herrlich. Denn auch heute sind draußen wieder schwüle 30°C.

Und auch der Ausblick ist toll. Hier sind unzählige kleine Inseln, manche wie an einer Perlenschnur hintereinander aufgereiht und klein und rund mit schmalen Verbindungsbrücken dazwischen. Manche ragen hoch als Berge. Allen gemeinsam ist, dass sie komplett mit Urwald bewachsen sind. Nur an wenigen Abbruchkanten sieht man den beigen oder grauen Felsen hindurch. An ganz vielen Inseln sieht man zwischen den Bäumen immer ein bisschen hellen weißen Sandstrand, das ist wirklich alles sehr schön. Nur das Wasser ist hier nicht so türkis wie in der Karibik, sondern hat eher die Farbe, die wir von Nord- oder Ostsee kennen.

Insel der schwangeren Frau

Der Ausflug heute heißt „Inselhopping“. erstes Ziel ist die Insel der schwangeren Frau, Pulau Dayang Bunting. Viele in unserem Boot sprechen kein gutes Englisch und verstehen immer nur „Insel der Frau“, und können deshalb den Anblick nicht richtig nachvollziehen. Leider sprechen sie nicht nur kein Englisch, sondern hören auch nicht zu, so dass meine Übersetzung nicht ankommt.

Jedenfalls heißt die Insel so, weil der Bergkamm von dieser Ansicht aus aussieht, wie eine liegende Frau, gut zu erkennen sind Kopf, Brust und dicker Bauch. Da wir alle hier so schlank sind, kann diese Analogie auch nur verstanden werden, wenn man das „schwangere“ mit übersetzt.

Wir fahren um die Insel herum, an der anderen Seite ist eine Mole, an der wir anlegen können. Das ist für gehbehinderte Menschen ein noch größeres Hindernis, denn vom Boot zur Mole ist ein ziemlicher Höhenunterschied. Das geht jetzt nach unten auch ganz gut, zurück dürfte es manchem schwerfallen, so hoch auf das Boot zu steigen.
Ich nehme aber schon mal vorweg: mit ein bisschen Unterstützung schaffen das alle.

Wieder Stufen!

Unser Guide besorgt die Tickets und mit diesen können wir nun nach oben in den Wald gehen, über die Spitze hinweg und dann auf der anderen Seite wieder nach unten. Und wir machen wir das? Natürlich über Treppen. Nach dem Tag gestern entwickeln wir so langsam ein Treppen-Trauma. Denn auch die Stufen hier sind unregelmäßig und viel zu schmal für westeuropäische Füße. Und irgendjemand hat die Stufen gezählt, es sind 200 Stufen.

Außerdem werden wir genau wie gestern vor den Affen gewarnt. Diese leben hier, folglich ist es ihr Revier und wir sind Eindringlinge. Der Guide sagt noch einmal sehr deutlich, dass die Affen Gangster sind und wir unbedingt aufpassen müssen.

Tatsächlich sehen wir an einer Stelle einen Affen sitzen, und stecken schnell Handy und Brille in die Tasche. Uns nützt das, denn der Affe interessiert sich nicht für uns. Andere Gäste erzählen uns, das kurz nach uns eine Frau hier lang gegangen ist, die eine hübsche pinke Tasche hatte. Die Gäste berichten, dass man gar nicht so schnell gucken konnte, wie der Affe aufgesprungen ist und die Tasche geklaut hat und mit dieser im Dschungel verschwunden ist. Auch eine Suche hat diese nicht wieder zu Tage gebracht. Wie ärgerlich für diese Frau, denn Sie wird vermutlich genau wie wir Papiere, Geld, Bordkarte, Handy in die Tasche gesteckt haben.

Jedenfalls geht es nun erst die Treppen nach oben, zwischendurch lesen wir uns ein paar Schilder durch, das hat nicht den Grund, dass sie so interessant sind, sondern dass wir damit unauffällig eine Pause machen können.

Ein See umgeben von Bergen

Auf der anderen Seite geht es dann wieder nach unten und dann sind wir auch sehr schnell am Ziel, nämlich einem großen Süßwassersee, der hier oben auf der Insel und rundum von Bergen umschlossen ist.

An diesen See wurden Pontons aufgebaut, von denen aus man schwimmen kann oder Kajak fahren kann. Zu beidem ist zwingend eine Schwimmweste vorgeschrieben, denn der See ist sehr tief und das scheint nicht ohne Gefahr zu sein. Tatsächlich sehen wir im Laufe des Weges am Ufer ein gekentertes Boot, das da allerdings schon länger feststeckt.

Schwimmen wollen wir hier nicht. Das wäre laut Ausflugsbeschreibung möglich gewesen, aber unser Guide hat bei Ankunft an dieser Insel abstimmen lassen, ob wir so wie in der Beschreibung hier schwimmen, dann zum Strand fahren und dort noch mal schwimmen, oder ob wir hier die Zeit verkürzen und dafür mehr Zeit am Strand haben. Einstimmig haben sich alle Gäste für letzteres entschieden, bei manchen kann es auch daran liegen, dass sie die Frage nicht verstanden haben.

Stattdessen geben wir an einem Steg immer am Ufer lang. Dieser führt zur mystischen Kurve. Das ist offensichtlich ein Aussichtspunkt am schmalen Ende des Sees. Ganz so weit kommen wir aber nicht, der Weg ist zwar nur 300 m lang, aber durch die vorherige Abstimmung haben wir eine Zeitbegrenzung und wir müssen kurz vom Ziel wieder umkehren.

Insgesamt ist dieser See sehr nett. Rundrum der grüne Wald, der im Felsen aufsteigt, dann dieser Steg, der direkt am Grün entlang führt, manchmal durch das Grün hindurch, so wachsen mitten durch den Steg Bäume. Damit würden Kinderwagen oder Rollatoren nicht durchkommen, deshalb wäre das in Deutschland nicht erlaubt. Hier allerdings ist es kein Problem, da diese hier eh nicht durchkommen aufgrund einiger Stufen. Und da haben wir sie wieder, die Stufen.

Diese müssen wir wieder zurück. Die Richtung ist durch Pfeile vorgegeben. So geht das erste Stück diesmal über Stufen, die ausgesprochen hoch sind. Aber wir kommen am anderen Ende an.

Dort ist eine Toilette. Auch diese ist kostenpflichtig, genau wie gestern haben wir immer noch kein einheimisches Geld. Das geht einigen so. Eine Frau erklärt deshalb am Kassenhäuschen, dass sie von AIDA sei. Warum auch immer, das reicht dem Kassierer und sie darf kostenfrei hinein. Dadurch ermutigt, macht die beste Ehefrau von allen natürlich dasselbe.

Strand auf der nächsten Insel

Wieder auf dem Boot, geht es nun mit Schwung weiter zur nächsten Insel, Pulau Beras Basah. Auf dem Weg begegnen und jede Menge Jetskis, offensichtlich kann man diese für Gruppenausflüge mieten. Damit steht schon fest, was wir das nächste Mal machen.

Ein paar Inseln weiter halten wir an einem Ponton an. Dieser Ponton besteht quasi aus miteinander befestigen Plastikkanistern. Hier ist es noch schwieriger, von dem Boot auf dem Ponton zu kommen. Und noch schwieriger ist es, hier voranzukommen, denn er bewegt sich mit jeder Welle deutlich mit, so dass man immer mal aus dem Gleichgewicht kommt. Zum Glück ist der Ponton breit genug, so dass Ausfallschritte zur Seite möglich sind. Dies dürfte sich aber für gehbehinderte Menschen als größtes Hindernis erweisen. Trotzdem schaffen es alle, manche nur von zwei Seiten fest untergehakt.

Der Strand wurde beworben als naturbelassener Sandstrand. Und so ist es auch. Wir sehen hier einen langgezogenen Strand, an dem einige Bäume stehen, die richtig Schatten geben. In zweiter Reihe dahinter sind ein Imbiss, ein Anbieter für Bootsfahrten und eine lange Reihe kleiner bunter Häuser. Die sehen aus wie Umkleidekabinen.

Während wir ankommen, müssen andere schon wieder aufbrechen. Das hat den Vorteil, dass jetzt Plätze unter den Bäumen im Schatten frei werden. So geht es in den nächsten Stunden auch weiter, Gäste kommen an und reisen ab. Keineswegs nur von der AIDA, auch andere Nationen sind hier vertreten.

Der Strand ist weiß, mit grobem Muschelkalk, durchsetzt mit Steinen. Hier muss man also etwas aufpassen, wenn man ins Wasser geht. Diese Steine sind aber sehr glatt und wenn man an der richtigen Stelle hineingeht, macht das gar nichts.

Das Wasser ist sehr sauber, wie gesagt, nicht so klar und durchsichtig, wie in der Karibik, sondern eher im Nordsee-Style. Es ist aber wunderbar warm und macht zur Luft überhaupt keinen Unterschied. Deshalb ist das Reingehen auch leicht, egal wie oft wir das probieren.

Kevin wär gern allein zu Haus

Und das machen wir den Rest der Zeit hier: abwechselnd baden und im Schatten relaxen. Dabei gibt es hier viel zu gucken und zu hören. Direkt an unserem Baum hängt eine Schaukel und es ist interessant, wie professionelle Influenzer versuchen, hier die besten Filmchen für Instagram oder Tiktok zu drehen.

Aber es menschelt auch, und nichts ist bekanntlich so interessant wie das. Neben uns liegt Kevin (Name von der Redaktion geändert), zwei Jahre alt, mit Mutter und Oma. Normalerweise belauschen wir ja andere nicht, aber die Mutter hat ein Organ, das noch bis zu den nächsten Bäumen hinüber reicht, was sage ich, bis zu den nächsten Inseln. Und so bekommen wir unfreiwillig mit, wie Kevin umsorgt wird:
„Kevin, geh nicht ans Wasser, du hast bestimmt schon 3 Liter getrunken, weil die Oma nicht aufgepasst hat. Mutter, du musst besser auf Kevin aufpassen. Man kann dich ja nicht mal eine Sekunde mit ihm allein am Wasser lassen“
„Kevin, hebe diesen Stein nicht hoch, davon kriegst du einen Leistenbruch“
„Kevin, wir müssen noch ins Krankenhaus, da sind drei Punkte auf deinem Arm“
„Kevin wird hier richtig eingecremt, nicht so wie ihr das mit uns gemacht habt. Ich war ja in der Sonne immer verbrannt, Blasen überall. Das werden wir Kevin jetzt ersparen“
„Nein“, sagt die Oma, „das hast du falsch in Erinnerung“
Und so weiter und so fort.

Und so wichtig, wie gutes Eincremen ist, was die arme Oma sich gefallen lassen muss, hätte bei uns bereits dazu geführt, dass wir Kevin in die Arme der Mutter drücken und uns von der Insel machen. Wenn unsere Kinder so mit uns reden würden, würde so mancher Bär tanzen. Aber die Oma ist ganz gechillt, wahrscheinlich kennt sie das nicht anders.
Wir befürchten allerdings, dass auf diese Weise der arme Kevin einen veritablen Dachschaden entwickeln wird.

Zwischendurch hören wir das Donnergrollen eines nahenden Regengebiets. Naiv wie wir sind. Denn das Regengebiet nähert sich wirklich, aber das „Donnergrollen“ entsteht, wenn viele Menschen von den Booten über die Pontons gehen…

Das Rückkehr-Ritual

Mit so einem Spektakel vergehen die 2 Stunden am Strand leider viel zu schnell und wir müssen wieder aufbrechen.

Zunächst gibt es noch eine Verwirrung, weil sich eine Dame aus dem anderen Boot in unser Boot verirrt hat, und nun nicht mehr alle Platz haben. Nachdem das aber geklärt ist, rasen wir wieder mit dieser herrlichen Geschwindigkeit zum Schiff zurück. Dabei weist uns der Guide darauf hin, dass wir uns gleich beeilen müssen, weil Regen droht. Tatsächlich sehen wir von hinten ein dichtes Regengebiet auf uns zukommen. Im Laufe des Nachmittags merken wir allerdings, dass es uns verfehlt und an uns vorbeizieht.

Zurück an Bord gibt es immer das gleiche Ritual: zuerst ein Gang über Deck, um die Umgebung zu fotografieren. Dann den Tausch der nassen und sandigen Strandtücher gegen frische auf dem Pooldeck. Dann gibt es einen leckeren Caramell Macchiato im Café Mare. Danach geht es in die Kabine zum Entsanden. Gerade dieser Muschelsand klebt gut auf der Haut und so wird das Dusch-Ritual eher sehr ausgiebig.

Danach haben wir noch Zeit auf dem Balkon und beobachten die ankommenden Gäste, die nun in Massen auf das Schiff strömen.
Zwischendurch gehen wir noch zum Ausflugscounter, um einen Ausflug in Colombo umzubuchen. Ursprünglich hatten wir dort einen Ausflug zu Tempelanlagen mit anschließendem Strand. Aber Tempelanlage hatten wir gestern genug und deshalb buchen wir das auf einen reinen Strandausflug um, auch wenn dieser eine längere Anfahrt bedeutet. Das werden wir dann in Colombo genauer sehen.

Notausschiffungen sind Mist

Eigentlich soll es um 17 Uhr losgehen, aber wir verspäten uns um eine halbe Stunde. Zum einen kommen mehrere Busse deutlich zu spät, zum anderen muss noch eine medizinische Notausschiffung durchgeführt werden. Sechs starke Mechaniker tragen den Patienten die Gangway hinunter, unten stehen mehrere Sicherheitsleute mit vielen Decken, die den Patienten vor dem Blicken der Neugierigen auf dem Weg zum Krankenwagen schützen. Das ist sehr gut gemacht.
Aber wie furchtbar ist das? Ist es immer schon schlimm, wenn Gäste im Ausland vom Schiff ins Krankenhaus gebracht werden müssen, wie ist das dann aber erst in diesen Ländern?
Unsere besten Wünsche gehen mit dem Patienten.

Um 17:30 Uhr geht es dann los, und wir haben noch einmal einen wunderschönen Blick auf die von Urwald bedeckten Inseln.
Dabei sehen wir, dass hinter dem Berg, an dem wir lagen, in einer Bucht eine Stadt ist. Dort ist an hohen Hotels ein sehr schöner Sandstrand, den man auch hätte zu Fuß vom Schiff in einer guten halben Stunde erreichen können. Nächstes Mal.

Wiederholte Internet-Probleme

Abendessen gibt es heute im Marktrestaurant. Thema ist Frankreich, das kennen wir so, dass es dort dann die kleinen Camemberts mit Preiselbeeren gibt. Das allein reicht als Argument, aber zartes gegrilltes Rinderfilet, Hühnerkeule in Weißwein geschmort, Kroketten und Mango-Reis schaden auch nicht.

Endlich gibt es auch mal wieder eine Show. Sogar eine neue Show, bei unserer letzten Reise haben wir die Entstehung der Show beobachten können.
“80’s Forever” ist eine Show mit Sängern, Tänzern und Akrobaten. Wir dachten, dass vermutlich die Hits der 80er abgesungen werden. Diese sind auch dabei, aber es geht noch mehr um das Lebensgefühl dieser Zeit, um Aerobic, Vokuhila, Schulterpolster und Zauberwürfel.

Nun steht nur noch auf dem Programm, den Reisebericht hochzuladen, Familie und Freunde warten zu Hause schon darauf. Nur geht es leider nicht. Aus irgendeinem Grund ist mein inklusives Volumen schon verbraucht, das in unserer Clubstufe enthalten ist. Vermutlich hat der Computer trotz gegenteiliger Anweisung im Hintergrund irgendwelche Daten heruntergezogen. Also bleibt nur noch das Inklusiv-Volumen der besten Ehefrau von allen. Denn die Möglichkeit, sich minutenweise einzuwählen, so wie es früher war, wird von AIDA nicht mehr angeboten. Man kann nur noch tageweise oder für die ganze Reise das Internet buchen. Langsames Internet kostet pro Tag 18 €, schnelles Internet sogar 36 €.

Das Problem ist nun dasselbe, das wir schon mal auf der AIDAperla in der Karibik erlebt haben: die beste Ehefrau von allen bucht immer ein Social Media Paket. Das ist preislich vertretbar und damit sind wir mit den Kindern zu Hause verbunden. Es ist nun aber aus technischem Gründen nicht möglich, zwei Pakete gleichzeitig zu buchen. Das bedeutet, dass sie an das inklusive Volumen nicht herankommt.
Also wandere ich spät noch einmal zur Rezeption. Erfreulicherweise kann die Mitarbeiterin dort mir helfen: schon bevor ich ausgeredet habe, hat sie mein Handy in der Hand, tippt eine Adresse ein und damit geht es dann. Was sie geöffnet hat, ist der alte Internetzugang, so wie wir ihn von früher kennen. Und an dieser Stelle ist es auch möglich, mehrere Pakete gleichzeitig zu nutzen. Wir müssen jetzt nur immer über den alten Internet-Zugang gehen und nicht über die aktuelle App und es funktioniert einwandfrei. Das ist eine ausgesprochene Erleichterung, ungern hätte ich den wartenden Leser enttäuscht.

Wo wir gerade bei den Internet-Paketen sind: Zur Social Media Flat gehören bei AIDA weiterhin wichtige Apps wie Signal, Bluesky oder Mastodon nicht. Wohl aber WhatsApp. Aber auch hier gibt es Einschränkungen: Die beste Ehefrau wollte gern unseren Ältesten zum Geburtstag gratulieren, aber die Telefonie bei WhatsApp hat AIDA in der Social Media Flat gesperrt. Deshalb nochmal von hier: Herzlichen Glückwunsch, alles Gute, wir sind froh, Euch zu haben!

Die nächste Etappe sind 2.067 Kilometer bis Hambantota / Sri Lanka. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Hoch auf dem Petronas Tower und in den Batu-Höhlen

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Port Klang / Malaysia 07.05.25

Unser Frühstücksplan geht heute nur halb auf und das führt zu einem kleinen Notfall. Auch die natürliche Höh(l)en-Skepsis meldet sich heute ganz anders als erwartet, nämlich nicht im 86. Stock der Petronas Towers oder auf der Brücke zwischen den beiden Türmen in 10 Millionen Metern Höhe, sondern in den heiligen Höhlen.

Der Wecker klingelt um 5 Uhr. Dabei wäre überhaupt kein Wecker nötig gewesen, denn draußen ist lautes Donnergrollen. Regen und Gewitter sind in dieser Gegend der Welt relativ häufig, aber ein Blick vom Balkon zeigt, dass wir uns nicht erinnern können, schon einmal so viele Blitze gesehen zu haben. Selbst auf unserer Fahrt nach Frankfurt vor vier Tagen nicht und das war schon ein heftiger Gewitter-Sturm, der geneigte Leser erinnert sich.

Wir wissen nicht, wie das passieren konnte, aber AIDA hat versehentlich die Restaurant-Öffnungszeiten doch an die früheren Ausflüge angepasst. Das Bella Donna Restaurant öffnet bereits um 6 Uhr. Das passt gut zu unserem üblichen Plan, die Kaffee-Durchlaufzeit mitzuberechnen und dann völlig losgelöst zum Ausflug gehen zu können.

Deshalb sind wir auch mit die ersten im Restaurant, danach füllt es sich nur langsam. Heute können wir uns auch das erste Mal ein klein bisschen mehr Zeit beim Frühstück lassen, aber nicht so ausführlich wie gewohnt, denn der Ausflug geht früh los.

Der Hafen von Port Klang

Unser Ziel heute ist Malaysia, das zweite Land in Südostasien. Anlegen ist gegen 7:30 Uhr, so sehen wir noch, wie wir langsam zwischen dem Land und einer Insel auf einer schmalen Wasserstraße zum Hafen fahren. Der Hafen ist Port Klang.

Wenn AIDA selber schreibt, dass ein Ort “etwas am Glanz verloren hat”, dann ist davon auszugehen, dass sich eine Besichtigung tatsächlich nicht lohnt. Und das steht heute in der Beschreibung von Port Klang. So haben wir auch heute einen Ausflug gebucht und laufen nicht einfach auf eigene Faust los. Das wäre auch schwierig gewesen, denn das Cruise Terminal ist deutlich außerhalb der Stadt mitten in die Pampa gebaut. Und die Hauptstadt Kuala Lumpur ist noch mal eine ganze Ecke weit entfernt. Deshalb wieder ein AIDA Ausflug.

Das Terminal scheint noch nicht sehr alt zu sein und besteht aus einem Gebäude, das sogar höher ist als unser Schiff. Das ist schon ungewöhnlich. Insgesamt sieht es auch sehr schick aus und hat eine schöne hölzerne Gangway. Die eigentliche Stadt Klang ist in weiter Ferne zu sehen und noch viel weiter weg die Kräne des Containerhafens.

Nur mit Passkopie

Der Tag wird wieder so heiß wie die letzten Tage, schwüle 32°C, dabei fehlt dann aber der kühlende Meereswind. Deshalb legen wir ordentlich Sonnenmilch auf und nach den Empfehlungen hier auch Mückenschutz.

Treffpunkt ist diesmal nicht an den Bussen, sondern im Theatrium, was daran liegt, dass hier nicht viel Platz vor dem Terminal ist.

Wichtig ist, hier eine Passkopie mitzunehmen (Foto im Smartphone reicht) und die Adresse lokaler Ansprechpartner. Diese ist in der „AIDA heute“ abgedruckt und diese nehmen wir mit.

Rechtzeitig vor 8:15 Uhr sind wir am Theatrium und dürfen dann auch schon mit der ersten Gruppe zu den Bussen gehen. Offensichtlich ist das Terminal für größere Schiffe konzipiert, denn die Gangway geht ganz schön steil nach oben, für Gäste mit Rollator nicht allein zu bewältigen.

Der Bus steht bereit, ist ruckzuck gefüllt, und dann geht es direkt los. Reiseleiter ist diesmal ein sehr gut Englisch sprechender einheimischer Guide.

Kleiner Notfall im Bus

Aber was macht die gemeinste Ehefrau von allen? Hat der Guide, der mich immer ansprechen wollte – und ich habe kaum was verstanden – in Costa Rica nicht gereicht?
Ja, sie setzt sich in die zweite Reihe, direkt hinter den Guide. Nicht weil es sein müsste, mehrere Reihen weiter hinten sind noch frei.
Ob er mir wieder lauter Fragen stellt?
Ich nehme es vorweg: nein, tut er nicht. Aber ich werde ihm gleich eine entscheidende Frage stellen.

Über Mautstraßen geht es nun zur Hauptstadt Kuala Lumpur. An guten Tagen benötigt der Bus für diese Strecke rund eine Stunde, was sicherlich auch an der sehr schwungvollen Fahrweise liegt. Da wir nun mitten in der rush hour, sind, kündigt der Guide an, dass es eher anderthalb Stunden werden. Heute ist aber die hour besonders rushig. Jedenfalls brauchen wir sogar über zwei Stunden.

Wir stehen also mehrfach im Stau und das mag der Grund sein, warum es zu einem kleinen Notfall kommt: irgendjemand im Bus benötigt dringend eine Toilette. Eine Toilette gibt es im Bus nicht. Und jeder, der das schon einmal erlebt hat weiß, wie quälend das ist, wenn man muss und keine Toilette absehbar ist.

Also sprechen wir den Guide an und der kümmert sich wirklich rührend: er bespricht mit dem Fahrer, von der Schnellstraße herunterzufahren, will erst eine Tankstelle anfahren, die aber nicht so schnell erreichbar ist und hält dann einfach an einem Bürohaus, wo er die Mitarbeiter überredet, ihre Toilette zur Verfügung zu stellen.

Die Petronas Twin Tower

Trotzdem kommen wir noch vor unserem gebuchten Slot an den Petronas Towers an. Die Zeit war sicherheitshalber so gebucht und bei früherer Ankunft war geplant, noch einen Foto-Spot vor den Twin Towers aufzusuchen. Das wird nun einfach hinten dran gehängt.

Die Petronas Twin Towers sind aus einigen Kinofilmen bekannt: es sind zwei scheinbar runde Türme mit Metall- und Glasfassade, die mit einer Brück verbunden sind. Der Grundriss ist allerdings nicht wirklich rund, sondern achteckig, und ist aus der islamischen Tradition entnommen.

Der Eingang in die Tower führt zunächst zur Shopping Mall, von hier geht es eine Etage nach unten und dort ist der Eingang zu dem Fahrstuhl, der zunächst zu der Brücke im 41. Stock führt.

Hier wird unsere Gruppe in zwei Teile geteilt. Der erste Teil, zu dem wir gehören, stellt sich schon vor dem Fahrstuhl auf, der zweite Teil ist dann eine Viertelstunde später dran. So sind die Gruppen hier getaktet, damit es oben nicht zu voll wird. Das hat vermutlich (hoffentlich) nicht den Grund, dass die Brücke unter der Last der Menschen zusammenstürzt, sondern eher den, dass jeder genug sehen kann.

Die Marienkäfer-Gruppe bitte zur Toilette!

Zur Unterscheidung bekommen die Gruppen unterschiedlich farbige Aufkleber. Wir bekommen den roten und es wird beschlossen, dass wir die Marienkäfer-Gruppe sind.

Leider gibt es da eine Verwirrung: Der Guide gibt die Tickets an vier Personen, die gar nicht zu unserer Gruppe gehören. Er meint, das liegt daran, dass er sich noch nicht jedes Gesicht merken kann, erstaunlich ist dann aber, dass diese vier Personen nichts dazu gesagt haben. Jedenfalls ist es nun ein bisschen aufwändig, vier Ersatztickets zu besorgen. Am Ende gelingt das aber.

Vor den Fahrstühlen gibt es erst eine Toilette (wo alle, die nicht im Büro auf Toilette waren, jetzt hingehen. Und auch die eine von mir nicht Verpetzte, die im Büro war).
Und dann eine Sicherheitskontrolle, bei der wie gewohnt Taschen und elektronische Geräte in eine Wanne gelegt werden müssen. Dahinter müssen dann größere Taschen und Rucksäcke an einer Gepäckaufbewahrung kostenfrei abgegeben werden. Das ist erforderlich, weil gar nicht so viel Platz im Fahrstuhl ist.

Oben auf der Brücke

Der Fahrstuhl fasst 20 Personen. Damit ist er dann aber auch wirklich sehr voll. Die erste Station ist im 41. Stock. Hier führt in 170 Metern Höhe die höchste doppelstöckige Brücke der Welt von einem Turm zum anderen.

Auf dieser Brücke haben wir nun 10 Minuten Zeit, in beide Richtungen zu gucken und Bilder zu machen. Das ist schon sehr eindrücklich, von oben auf die umliegenden Häuser und Hochhäuser zu schauen.

Von diesen Hochhäusern gibt es hier einige, nicht nur in der City, sondern wir haben schon auf der Fahrt jede Menge bewohnte Hochhäuser gesehen. Der Grund liegt sicher darin, dass Kuala Lumpur eine der am schnellsten wachsenden Metropolen Asiens ist.

Ganz oben auf dem Turm

Nach einiger Zeit werden wir dann wieder zum Fahrstuhl gerufen und es geht nun hoch zum 83. Stock. Dies ist noch nicht das Ziel, sondern wir müssen nun umsteigen in einen anderen Fahrstuhl, der uns noch einmal bis zur Aussichtsplattform im 86. Stock bringt. Dieser Fahrstuhl ist deutlich kleiner und es können immer nur so zehn Leute transportiert werden.

In dieser Aussichtsplattform stehen mehrere Modelle der Twin Tower und der Stadt. Rundum sind deckenhohe Fenster, aus denen wir einen tollen Blick über die gesamte Stadt haben. Es ist allerdings etwas diesig, das heißt, in der Ferne ist nicht viel zu sehen.

Auch das schauen wir uns genau an und fotografieren einmal rundum. Hier können wir wirklich einmal auf die gesamte Stadt herunter gucken, außer auf der Nachbar-Turm, der ja genauso hoch ist.
Nebenan auf dem Nachbar-Turm sind gerade Fensterputzer zugange. Ich bin gerade sehr froh, dass hier rundherum Beton und Glas ist, die hängen an einer Gondel frei schwebend in der Luft. Meine Theorie ist, dass die keine natürliche Höhen-Skepsis besitzen.

Noch ein Foto-Spot

Es geht den gleichen Weg wieder hinunter, zunächst mit dem kleinen Fahrstuhl drei Stockwerke. Hier ist eine Pause, die ist offensichtlich auch gewollt, denn es gibt hier einen Souvenirshop. Dann geht es ganz nach unten und wir haben etwas Zeit, um durch die Shopping Mall der Petronas Towers zu gehen. Zumindest auf dieser Etage gibt es nur Luxusmarken. Wir riskieren eine Blick hier und dort und dann geht es zu unserem Treffpunkt unterhalb eines Petronas-Formel-1-Rennwagens.

Mit uns hat anscheinend auch die Polizei-Schule Ausgang, denn eine große Gruppe junger Polizisten und Polizistinnen besucht den Tower. Erstaunlich, dass alle Polizistinnen ein Kopftuch tragen.
Mehrfach im Turm wurde die Einheit verschiedener Ethnien und Religionen betont. Aber Malaysia hat da noch Probleme: Die christliche Minderheit klagt über islamistische Bedrohung und behördliche Gängelei.

Dann führt uns der Guide noch vor den Tower, damit wir den besten Foto-Spot finden. Nach genug Fotos geht es dann zurück zum Bus.

Im Zentralmarkt

Nächster Stopp ist dann der Zentralmarkt. Das ist ein historischer Markt, auf dem die Einwohner in typisch asiatischer Manier alle Dinge des täglichen Lebens kaufen konnten. Inzwischen mehrfach renoviert, bekommt man nun viel Kunsthandwerk, Souvenirs, Kleidung, und auch Restaurants sind genug da.

Unsere Kinder wollten gerne ein T-Shirt vom Hard Rock Café haben. Das ist aber nicht hier, sondern ist eine ganze Ecke weiter und das hätten wir nur besuchen können, wenn wir auf eigene Faust losgezogen wären. Das ist halt der Nachteil von gebuchten Ausflügen, man kann nicht nach eigenen Wünschen die Zeit planen, sondern es geht von einem Spot zum nächsten.
Hier gibt es zwar mit Sicherheit ganz echt gefälschte Hard Rock Café T-Shirts. Aber das wäre ja nicht richtig, wenn wir den Kindern nur Fälschungen mitbringen.

Anders als in anderen Ländern wird im Kuala Lumpur meist Dollar nicht akzeptiert. Deshalb ist nur mit einheimischer Währung, dem Malaysischen Ringgit zu zahlen oder wo es akzeptiert wird, mit Visa Card. An Bord gibt es keine Möglichkeit, Ringgit zu tauschen, aber unser Guide zeigt uns, wo hier im Markt Geldwechselstuben sind.

Da einige Shops Visa Card akzeptieren, tauschen wir aber kein Geld. Bleib nur das Problem, dass die Toiletten im Markt kostenpflichtig sind. Unser Guide stattet uns aber mit Aufklebern aus, die uns als Gruppe ausweisen und damit dürfen wir die Toiletten kostenlos benutzen.

Es ist alles ordentlich hier und man kann da auch einmal durchlaufen und sich auch gut ein bisschen Kunsthandwerk angucken, aber wir hätten diesen Stopp nicht unbedingt gebraucht.

Batu-Höhlen in der Höhe

Unser letztes Ziel sind dann die Batu-Höhlen. Am Rand der Stadt liegt ein Felsen, in dem schon über Jahrhunderte Höhlen bekannt waren. Irgendwann hat ein Hindu diese entdeckt und fand sie so faszinierend, dass er in die größte Höhle einen hinduistischen Tempel eingebaut hat. Nun ist der ganze Höhlenkomplex und der Bereich davor ein hinduistisches Heiligtum, an dem sich zu religiösen Festen viele hunderttausend Menschen versammeln.

Vor dem steilen Felsen wirken die Gebäude auf uns eher bunt und etwas kitschig. Hinter den Gebäuden ist eine riesige goldene Götterstatue errichtet und daneben führen Treppen hoch in die Höhle.
Das hat uns keiner vorher gesagt, dass wir ja auch noch sportlich sein müssen und Treppen steigen müssen. Diese Treppen gehen relativ steil hoch und sind in mehrere bunte Felder eingeteilt. Wir legen los und gehen mal zwei Felder hoch, dann noch zwei Felder und dann überlegen wir, ob das nicht so genug ist. Oder denken wir dann hinterher, dass wir es doch bereuen, wenn wir nicht einmal hoch geguckt haben? Also gehen wir immer Felder für Felder mit kleinen Pausen zwischendurch bis ganz nach oben. Insgesamt 272 Treppenstufen.

Nein, das ist kein Tippfehler, da steht nicht 27, sondern 272. Nur zur Sicherheit.

Bei der Hitze eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit. Oben dann eine riesige Höhle fast wie eine Kathedrale. Darin dann hinduistische Tempel.
Ob sich das jetzt so sehr gelohnt hat, weiß ich nicht, vielleicht wären interessanter noch die Nebenhöhlen, in denen dann auch Stalaktiten und Stalagniten zu sehen sind. Aber dazu ist keine Zeit, auch jetzt haben wir wieder einen relativ enges Zeitfenster und wir müssen noch die ganze Treppen wieder hinunter.

Affen und schmale Stufen

Im Vorfeld wurden wir gewarnt, dass hier Affen seien, die gerne auch mal Essen oder Glänzendes klauen. Wir sind schon bereit, unsere Brillen wegzustecken. Aber keine Spur von den Affen.
Obwohl: keine Spur stimmt nicht, denn hier haben wir den Beweis, dass die Affen Essen klauen und dieses dann verdauen und dieser Beweis war an der Randmauer und ich habe ihn nun am Finger. Das stinkt vielleicht!

Wenn man nun denkt, dass das Hochsteigen der Treppen ein Problem war, dann gilt das nicht für jeden. Denn diese Treppen sind relativ steil und schmal. Man muss also beim Herabsteigen schon aufpassen, dass man die Füße richtig setzt. Und weil das so steil ist, ist das für Menschen mit natürlicher Höhen-Skepsis keine gute Idee nach vorne zu gucken und damit die Tiefe zu sehen, sondern es ist eine bessere Idee auf die Füße zu gucken, dass die richtig sitzen, und die Tiefe zu ignorieren.
Hier noch etwas für Kenner: vielleicht hat die Autokorrektur in diesem Zusammenhang doch Recht, die immerzu auf “natürliche Höhlen-Skepsis” korrigieren will…

Erleichtert kommen wir sturzfrei unten an. Mehr Erleichterung geht aber nicht, wir überlegen noch kurz, die Toiletten hier zu benutzen, die sind aber kostenpflichtig und wir haben ja immer noch kein einheimisches Geld.

Also hoffen wir, dass es keinen neuen Notfall gibt.

Jetzt sehen wir auch die Affen, die sich nicht auf der Treppe rumtreiben, sondern an einem Seitenweg, umringt von vielen Menschen.

Etwas Geografie zum Abschluss

Die Rückfahrt dauert tatsächlich nur eine gute Stunde, ist wohl kein Berufsverkehr mehr unterwegs.
Unser Guide war sehr agil und hat alles gut und ausführlich erklärt. Nun haben wir ihn aber geschafft und er ist sichtbar müde und blättert auf der Rückfahrt nur noch Instagram durch. Auch wir sind müde und schlafen tatsächlich ein Teil der Rückfahrt ein. Da steckt immer noch der Jetlag in uns. Und es gibt erfreulicher Weise keinen weiteren Notfall.

Insgesamt müssen wir sagen, dass der Guide seine Sache gut gemacht hat, er hat sich gut gekümmert Sein Englisch war meistens gut zu verstehen und er hat uns immer mal eine Audiodatei mit deutschem Reiseführer vorgespielt.
Dabei hat er sich angehört wie Kaya Yanar, wenn er einen Inder spielt.
Allerdings können nicht alle Gäste Englisch und so haben wir die wichtigsten Passagen für die Nachbar-Bank übersetzt. Ja, unter den Blinden ist der Einäugige König…

So ist nun auf der Rückfahrt noch etwas Zeit für ein bisschen Geographie, damit sich der geneigte Leser besser zurechtfindet, als wir das vorher gemacht haben.

Malaysia liegt auf einer großen Halbinsel, deren oberer Teil noch zu Thailand gehört. Vielleicht hat der geneigte Leser das Bild noch vor Augen, dass von Thailand aus so ein dicker Tropfen ins Meer hängt. Das ist die Halbinsel, auf der oben Thailand ist, in der unteren Hälfte Malaysia, und ganz unten an der Spitze ist dann Singapur, wo wir gestern waren.

Das ist aber noch nicht alles, denn hier auf der Halbinsel liegt nur die Hälfte von Malaysia. Ein Stück weiter, getrennt durch das Südchinesische Meer, ist die Insel Borneo und in deren Nordwesten liegt die andere Hälfte von Malaysia. Eigentlich quasi ganz einfach.

Teppanyaki im East und ein erster Cocktail

Gegen 16:30 Uhr sind wir wieder am Schiff. Die Sicherheitskontrolle ist hier bei weitem nicht so ausführlich wie in Singapur, sondern eher so wie man das aus allen Häfen kennt: Taschen und Elektrogeräte müssen in die Wanne gelegt werden, einmal durch eine Detektor gehen und das war’s.

Heute ist noch Zeit für einen kleinen Caramell Macchiato im Café Mare. Danach warten wir auf das Auslaufen um 17:30 Uhr. Die Wartezeit müssen wir in der Kabine verbringen, denn bei praller Sonne ist es auf dem Balkon einfach zu heiß. Aber nach dem verspäteten Ablegen dreht das Schiff und wir können mit Blick auf das Land das Auslaufen genießen. Dabei fahren wir am Container-Terminal vorbei und staunen, wie unendlich viele Kräne hier sind und dass vor jedem Kran tatsächlich auch ein kleines Containerschiff liegt. Malaysia ist offensichtlich eine Exportnation.

Zum Abendbrot geben wir heute um 18:30 Uhr in das East Restaurant. Dieses kleinste Restaurant ist meist nicht unsere erste Wahl. Aber hier gibt es heute Teppanyaki. Diese Art, uns rohe Zutaten auszusuchen und diese dann durchgaren zu lassen, mögen wir gerne. Vorweg gibt es heute eine sehr leckere Kürbis-Apfel-Curry-Suppe und zum Nachtisch eine ganz ausgezeichnete Käseplatte. Wobei der dänische Käse einem wirklich die Schuhe auszieht.

Wir sind gerade fertig, als wir den Sonnenuntergang sehen. Ein feuerroter Ball schwebt über dem Meer, ganz romantisch. Aber erstaunlich, wie schnell die Sonne hier untergeht!

Da wir auf dieser Reise noch überhaupt keinen Cocktail hatten, gehen wir zum Abschluss in die AIDA Bar und genießen den ersten Cocktail dieser Reise.

Die nächste Etappe sind 440 Kilometer bis nach Langkawi, auch in Malaysia.

Von Blumendom und Regenwald hoch über Singapur

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Singapur 06.05.25

Noch immer müde machen wir heute gleich den nächsten Ausflug. Diesmal besuchen wir die tollen, riesigen Gewächshäuser in Gardens by the Bay. Für eins lassen wir uns viel Zeit, das zweite schaffen wir nur im Sauseschritt, was am Denglisch liegt. Dann geht es hoch hinaus auf die Plattform ganz oben auf dem berühmten Marina Bay Sands Hotel. Und nochmal in die Boote auf den Singapore River.

Als der Wecker klingelt, werde ich gar nicht richtig wach. Immer wieder schlummere ich ein, bis ich durch bin.

So kennen wir das nach einem so langen Flug: es braucht Tage, bis wir wieder durch sind.

Meistens ist es so, dass der erste Tag ein Seetag ist und erst dann die Arbeit losgeht.
So ist es hier aber nicht: die ersten 4 Tage unserer Reise sind Städte und damit Ausflüge. Denn wenn wir schon mal hier sind, müssen wir uns das ansehen, wer weiß, ob es uns nochmal in diese Gegend der Welt verschlägt.

Erst die Durchlaufzeit beachten

So geht es heute also früh los. Wir sind noch in Singapur, heute Abend 17 Uhr legen wir ab.
Damit wir alles schaffen und unter Beachtung der Kaffee-Durchlaufzeit gehen wir wieder zum Frühaufsteher-Kaffee.
Hier steht ein großer Bottich mit Kaffee und dazu kleine Croissants und Apfeltäschchen. Der Kaffee hat einen riesigen Vorteil: er ist kochend heiß. So heiß schmeckt auch der AIDA-Standard-Kaffee gut. Außer uns haben sich noch zwei bis drei andere ins Best Burger @ Sea verirrt.

Um 7 Uhr öffnen die regulären Frühstücks-Restaurants. Wir wechseln ins Marktrestaurant, haben aber so den Vorteil, dass der Kaffee schon mal intus ist. Normalerweise nehmen wir uns für das erste Frühstück an Bord sehr viel Zeit und genießen den Lachs und die Eier. Diese Zeit haben wir heute nicht, das werden wir am ersten Seetag nachholen. Wobei: Zeit für Lachs und Eier ist schon, nur eben nicht in aller Ruhe. Trotzdem schmeckt es wieder richtig gut, auch ist es ein vertrautes Gefühl des Ankommens auf unseren Reisen.

Rettungsübung erst an Tag 2

Dem aufmerksamen Leser ist natürlich aufgefallen, dass ich gestern kein Wort zur Rettungsübung verloren habe. Das liegt schlicht daran, dass gestern keine Rettungsübung war. Das haben nicht alle mitbekommen, uns sind einige Neuankömmlinge mit Weste begegnet. Tatsächlich ist die Rettungsübung heute, weil wir ja auch heute erst ablegen. An dieser Rettungsübung müssen fast alle teilnehmen. Auch Gäste, die schon länger an Bord sind, weil nach internationalen Vorschriften die Rettungsübung alle 30 Tage wiederholt werden muss. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es Gäste gibt, die schon seit über 30 Tagen an Bord sind. Natürlich kennen wir so etwas wie Neid nicht, aber hier werden wir blass.

Dazu passt, dass gestern eine Dame mit uns am Tisch saß, die unsere 16 Tage Fahrt etwas belächeln konnte. Denn sie ist bereits ab Tokio an Bord, und wird auch die komplette Fahrt auskosten einmal um Afrika herum bis Mallorca. Insgesamt 56 Tage.

Jedenfalls ist nun heute die Rettungsübung, sie wird einmal morgens und einmal nachmittags angeboten. Da wir später auf Ausflug sind, gehen wir gleich als erstes um 8 Uhr hin. Die Rettungsübung nennt sich jetzt ja digitale Sicherheitseinweisung, und das hat den Hintergrund, dass der erste Teil der Übung am Handy absolviert werden kann, dort ist der Sicherheitsfilm zu sehen und weitere Informationen abzurufen. Das haben wir bereits gestern erledigt, heute müssen wir nun zu unserer Rettungsstation und dort die Bordkarte einmal einlesen lassen. Dazu ist die Weste anzulegen. Das machen wir, und sind dann mit die ersten an der Station. Das Einlesen der Karte dauert pro Person keine Sekunde und schon sind wir wieder auf der Kabine. Welch ein Unterschied zu den Rettungsübungen der Vergangenheit, bei denen wir wie die Pökel Heringe gestapelt eng an eng auf Deck 5 standen und mehr oder weniger lange die Ansagen des Sicherheitspersonals hören mussten. Länger war es immer dann, wenn Kabinen nicht erschienen sind und wir auf diese warten mussten. Diese Kabinen wurden dann durchgesagt, das fühlte sich für alle an wie eine kollektive Bestrafung und man hat sich die Kabinennummern gemerkt, um den Rest der Reise über diese lästern zu können.

Ausflug oder eigene Faust?

Um 9 Uhr machen wir uns auf den Weg zu den Bussen. Heute begleitet mich ein bisschen Sorge, weil in der Ausflugsbeschreibung steht, dass dieser nicht für Menschen mit Höhenangst geeignet ist. Na ja, das betrifft natürlich keinen von uns, denn bei mir liegt ja lediglich eine natürliche Höhen-Skepsis vor. Also habe ich jetzt keine Angst, sondern lediglich Skepsis bei der Frage, was da auf uns zukommen mag. Wir werden sehen.

In jedem Fall ist der Ausflug anders als gestern, auch wenn wir wieder in dem Hotel Marina Bay Sands sind. Diesmal bleiben wir aber nicht unten, sondern werden bis ganz oben fahren. Lediglich die Bootsfahrt ist dieselbe wie gestern. Diese gehört auch heute nun mal zu dem Ausflug dazu, und der Plan war ja, dass wir gestern die Skyline bei Nacht und heute dann eben bei Tag sehen. Der geneigte Leser hat natürlich in Erinnerung, dass „bei Nacht“ gestern nicht so richtig geklappt hat.

Nach dem, was wir gestern gesehen haben, hätten wir das allerdings heute auch alles problemlos auf eigene Faust machen können. Die Metrostation ist nicht so weit vom Terminal weg und man kann hier in Singapur wirklich alles wunderbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen. Das merken wir uns fürs nächste Mal.

Wie in der Vergangenheit neigen wir ja immer etwas dazu, uns an einer neuen Destination erst einmal in Sicherheit zu wiegen und Ausflüge mit AIDA zu machen, und wenn wir uns so einen Eindruck verschafft haben, dann beim nächsten Mal auf eigene Faust loszuziehen. Das hat sich bisher für uns bewährt, und das werden wir so wohl auch beibehalten.

Schranke im Weg

Wie gestern sind wir viel zu früh am Bus, weil wir damit gerechnet haben, dass die Sicherheitskontrolle voller ist und länger dauert. Das ist aber nicht so, sie ist zwar genauso ausführlich wie gestern, aber wir sind innerhalb von wenigen Minuten hindurch.

Auch am Bus ist es wie gestern, kaum sind wir angekommen, fährt der Bus los, auch wenn er nicht ganz voll ist. Diesmal ist der Reiseleiter auch chinesisch-stämmig, spricht aber Deutsch. Wobei, wie wir nachher merken werden, er seine Deutsch-Kenntnisse manchmal etwas überschätzt, tatsächlich ist es manchmal mehr ein Denglisch. Auch eine schöne Abwechslung, gestern war es ja eher Singlisch.

Die Fahrt beginnt mit einem kleinen Unfall, denn vor dem Terminal sind Schranken. Als der Bus davor hält, öffnen diese sich, aber als der Bus anfährt, schließt eine der Schranken sofort wieder. So schnell kann der Busfahrer gar nicht bremsen und so verbiegt er die Schranke ordentlich. Das wird innerhalb von wenigen Minuten geklärt, und wir können weiterfahren.

Neben uns sehen wir jetzt ein weiteres Kreuzfahrtschiff, irgendwann gestern Abend oder in der Nacht hat hier die Mein Schiff 6 festgemacht, die insgesamt fast die gleiche Route hat wie wir.

In the Gardens by the Bay

Unser erstes Ziel sind heute die Gardens by the Bay. Das ist ein riesiger Garten, zu dem auch zwei gewaltige Kuppeln gehören, die als Gewächshaus dienen und in denen die empfindlicheren Pflanzen ausgestellt sind. Diese Gewächshäuser besuchen wir heute.

Los geht es in dem flacheren Gewächshaus Flower Dome. Am Eingang hängt eine Schautafel und unser Reiseleiter erklärt uns genau, wie wir durch diesen Garten hindurchgehen, und wo wir uns am Ausgang treffen.
Ein wenig wundert uns, dass wir dafür so viel Zeit haben und deshalb frage ich noch einmal nach, ob wir dann das zweite Gewächshaus auch gemeinsam besuchen, aber genau hier überschätzt sich unser Reiseleiter und beantwortet deshalb meine Frage falsch. Das führt dazu, dass wir uns sehr viel Zeit in diesem ersten Gewächshaus lassen. Und erst als wir das durch haben und noch ein bisschen im Kiosk herumgetrödelt haben, fragt er uns, ob wir denn auch schon das zweite Gewächshaus besichtigt haben. Super, haben wir ja noch nicht, und dafür haben wir jetzt noch genau 15 Minuten Zeit.

Im Flower Dome

Zunächst aber das erste Gewächshaus Flower Dome. Hier stehen Pflanzen aus aller Welt. Neben Baobab Bäumen, die wir schon auf Madagaskar gesehen haben, und vielen verschiedenen Kakteen gibt es auch ein riesiges Tulpenfeld. Das sieht alles sehr sehr schön aus und es lohnt sich, diese verschiedenen Pflanzen genauer zu betrachten. In mehreren Ebenen kann man hier durch den Garten gehen und tatsächlich kann man sich dazu viel Zeit lassen. Zwischendurch stehen immer wieder Skulpturen, die zu dem jeweiligen Thema passen, so sehen wir aus Holz geschnitzte Adler oder Antilopen oder auch einen Drachen. Wir sehen stilisierte Zebras und Holzgiraffen, die sich als Zebra oder Gepard verkleidet haben. Das ist alles sehr liebevoll angelegt.

Zudem kann man durch die Fenster des Gewächshauses immer wieder die Skyline sehen, ein schöner Blick innen, ein schöner Blick nach außen.

Kurz im Cloud Forest

Zu dem zweiten Gewächshaus Cloud Forest haben wir nun leider nicht mehr so viel Zeit. In diesem ist ein Regenwald aufgebaut. Er beginnt mit einem riesigen Wasserfall, der von hoch oben aus dem Gewächshaus herunterstürzt. Das ist schon beeindruckend. Einmal um den Regenwald herum, kann man nun mit einem Lift nach oben fahren und von da in einem Rundwanderweg von ganz hoch oben bis nach unten wieder heruntergehen. Rundwanderweg meint hier eine scheinbar frei in der Luft schwebende Gangway. Dabei immer mit schönen Blick in und um den Regenwald herum. Das schaffen wir nun heute nicht und das ist wirklich schade, denn ich sehe hier kein Problem mit der Höhen-Skepsis. Aber allein das Folgen zu den Ausgangsschildern verbraucht unsere Zeit.

Wie gesagt, das wäre auch ein Ziel gewesen, dass man sehr schön auf eigene Faust machen kann und dann seine eigene Zeiteinteilung hat. Auch von dem riesigen Garten außerhalb der Gewächshäuser sehen wir so fast gar nichts und auch das hätte sich wirklich gelohnt.

Auf dem Marina Bay Sands

Die nächste Station ist wieder das Marina Bay Sands Hotel. Diesmal geht es nicht um das Hotel selber, auch nicht um das riesige Casino darunter, sondern um die Aussichtsplattform hoch oben. Falls der geneigte Leser das Hotel nicht vor Augen hat: es besteht aus drei Türmen, die oben mit einer riesigen Plattform verbunden sind, die aussieht wie ein Surfbrett, das oben aufgelegt ist. Auf dieser Plattform befindet sich ein riesiger Infinity Pool. Dieser allerdings ist nicht zu besichtigen, sondern den Hotelgästen vorbehalten. Was wir besichtigen können, ist aber die Aussichtsplattform daneben. Diese befindet sich im 56. Stock und man kommt nur mit einem Aufzug dorthin. Genauer sind es drei Aufzüge, vor denen sich eine Schlange bildet. Diese wird nach und nach von Mitarbeitern abgearbeitet, die immer so rund 15 Personen in den Aufzug lassen.

Nach oben geht es zügig, und man kann jetzt oben angekommen einmal um die Spitze des „Surfbrettes“ herumgehen. Der Boden ist erfreulicher Weise ein Holzboden, der keinen Blick nach unten zulässt, das kommt meiner natürlichen Höhenskepsis entgegen. Die Reling besteht aber komplett aus Glas. Teilweise aber in Kopfhöhe offen mit Metallschnüren, so dass kein Gast herunterfallen kann. Das kommt dem Fotografieren entgegen, das ja durch das Spiegeln des Glases sonst erschwert wäre. Hier mache ich einige schöne Fotos vom Finanz-Distrikt. Dummerweise habe ich erst noch nicht nachgedacht, dann merke ich aber, dass die gesamten Wände nur aus Glas bestehen und da findet die Höhen-Skepsis dann doch, dass es gar nicht so sicher ist, direkt ans Glas heranzutreten.

Stau in der Hitze

Lange können wir uns hier nicht aufhalten, denn wir haben eine Zeit-Vorgabe, und da reicht es wirklich nur, einmal auf dieser Ebene auf der einen Seite rauszukommen, herum zu gehen und auf der anderen Seite wieder hineinzugehen. Wobei: Hineingehen würden wir gerne, das geht aber nicht, weil sich hier eine lange Schlange vor den Fahrstühlen gebildet hat, die weit auf die Plattform herausragt. Und da stehen wir nun in wirklich brennender Sonne. Es ist unglaublich heiß mit über 30°C. Das haben wir bisher gar nicht so gemerkt, weil wir fast immer im Bus oder im Gewächshaus waren und nur kurze Wege draußen hatten. Womit wir uns den Einheimischen angepasst haben, die sich ebenfalls vor allen Dingen im Sommer (Juni und Juli) in der heißesten Zeit überwiegend in Shopping Malls aufhalten und kaum draußen.

So stehen wir nun in der Hitze und fühlen uns halb verbrannt. Zum Glück geht es aber Stück für Stück weiter, und irgendwann kommen auch wir dran und können den Fahrstuhl nach unten nutzen. Inzwischen ist es viel zu spät, und wir würden lange nach der verabredeten Zeit unten ankommen. So geht es aber nicht nur uns, sondern allen. Und inzwischen ist auch unser Reiseleiter hochgefahren und versichert uns, dass er auf alle wartet. Tatsächlich sind wir am Ende viel zu spät, aber sind noch mit die ersten, die unten ankommen, die meisten anderen kommen erst nach uns.

Und nochmal Bootsausflug

Unser letzter Weg ist dann zu dem Bootsausflug, den wir gestern exakt so gemacht haben. Hier sehen wir noch mal das wirklich ein Bus nach dem anderen angekarrt wird, weil eben diese Bootsfahrt zu vielen Ausflügen dazu gehört und die einzelnen Ausflüge noch mal auf viele Busse aufgeteilt sind.

Gestern haben wir schon gesehen, dass der optimale Platz steuerbord ist, um alles zu sehen, was uns gezeigt wird. Das machen wir heute wieder. Und erstaunlicher Weise sieht man auch noch mal andere Sachen als gestern. Vielleicht weil alles nicht mehr so neu ist und man auch so auf andere Details achtet.

Heute werden genau wie gestern im Bus laufend Wasserflaschen verteilt. Tatsächlich ist es bei dieser schwülen Hitze so wichtig, ausreichend zu trinken und so leert sich eine Flasche nach der anderen.

Die Rückfahrt zum Terminal ist unspektakulär und diesmal schaffen wir auch, ohne diese mitzunehmen durch die Schranken zu kommen.

Auch das Prozedere, an Bord zu kommen, ist genau wie gestern mit dem ganzen Aufwand, der hier betrieben wird.

Freundliche Menschen überall

Apropos Aufwand: alles hier geschieht mit einem riesigen Personalaufwand. An jeder kleinen Kurve steht ein Mitarbeiter und weist uns den Weg selbst dann, wenn es gar keinen alternativen Weg gäbe.
An der Sicherheitsschleuse stehen auch deutlich mehr Mitarbeiter, als nötig wären, und gehen immer wieder helfend zur Hand. Dabei findet alles mit einer unglaublichen Freundlichkeit statt und jeder Mitarbeiter grüßt höflich, lächelt und wünscht einen guten Tag.

Manchmal staunen wir darüber, dass wirklich alte Menschen hier mitarbeiten. Wir haben den Eindruck, dass an der Sicherheitsschleuse 80jährige stehen. Die beste Ehefrau von allen meint, dass ich übertreibe, die würden nur so alt aussehen. Aber ich glaube, ich habe Recht.

Sauber und sicher

Dazu passt, dass die Reiseleiterin gestern uns erklärt hat, dass in Singapur die Regel gilt, dass man nur Geld hat, wenn man arbeitet. Wenn man nicht arbeitet, kein Geld. Vielleicht ist das der Grund, warum hier auch sehr alte Menschen noch arbeiten.

Insgesamt ist Singapur ein sehr sicheres Land. Hier ist das problemlos möglich zu jeder Tag- oder Nachtzeit auf den Straßen zu sein. Und man muss keine Angst haben, überfallen zu werden. Kriminalität ist hier ausgesprochen gering, was sicher auch mit den drakonischen Strafen zusammenhängt. Das geht bis zur Todesstrafe für Drogenvergehen. Mit Todesstrafe ist es nicht bedroht, aber es kann teuer werden, wenn man hier in der Öffentlichkeit isst oder trinkt (mit Ausnahme von Wasser) oder ohne Rezept Kaugummi kaut. Da ist die Stadt sehr streng. Mit der Konsequenz, dass hier nirgends Kaugummireste auf den Bürgersteigen kleben. Und auch keine anderen Reste. Es ist unglaublich sauber, wie wir das in keiner anderen Stadt dieser Größe je gesehen haben. Sauber, ordentlich und schön, das könnte unserem deutschen Gemüt sehr gefallen.

Vorsicht: eine politische Äußerung

Hier fällt mir glatt eine politische Äußerung ein. Der geneigte Leser, der nicht auf Politik in Reiseberichten steht, mag diesen Absatz überspringen: Da gibt es in Deutschland eine inzwischen als rechtsextremistisch eingestufte Partei, die beklagt, wie unsicher es auf unseren Straßen geworden sei und das Migranten in die Schuhe schiebt. Schuldige in der selbst herbeigeredeten Krise zu suchen hat ja eine gewisse Tradition.

Singapur besteht nahezu komplett aus Migranten verschiedenster Nationen und trotzdem gibt es hier kein Sicherheitsproblem. Es muss also auch andere Möglichkeiten geben, Kriminalität zu bekämpfen, als gegen Ausländer zu hetzen und diese in Massen abschieben zu wollen.

Dabei will ich allerdings nicht Singapur in allem als positives Beispiel nehmen, denn mit Meinungsfreiheit und Menschenrechten ist es hier nicht weit her. So sind z. B. Proteste bei Strafe verboten, es gibt eine strenge Zensur der Medien und insgesamt eine enge Überwachung des Einzelnen. Das allerdings würde jener rechtsextremistischen Partei in Deutschland sicherlich auch gefallen…

Singapur ist klein, aber bedeutend

An dieser Stelle noch ein paar Worte zu Singapur, der Autor dieser Zeilen will ja auch seinem Bildungsauftrag nachkommen:

Singapur ist ein Stadtstaat, der an der Südspitze der malaysischen Halbinsel auf einer Insel liegt, die auch Singapur heißt. Rund 60 kleinere Inseln gehören noch dazu. Auf der einen Seite liegt das Südchinesische Meer, auf der anderen die Straße von Malaysia. Singapur ist mit rund 5 Millionen Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten Städte der Welt. Und inzwischen eins der wichtigsten asiatischen Finanz- und Handelszentren.

Wie schon erwähnt, sind einige Regeln in Singapur sehr streng. Dazu gehört, dass frühestens 2 Tage vor Einreise ein Einreiseformular ausgefüllt werden muss. Das ist kostenlos, muss aber genau sein. Ich hatte gestern ja schon von den Einreise-Automaten am Flughafen berichtet, die nicht meine besten Freunde werden. Diese gleichen den Reisepass mit dem Formular ab. Das Formular selbst muss nicht vorgezeigt werden. Allerdings hängt vor den Automaten ein großer QR-Code, mit dem man das Formular noch schnell nachholen kann.

Weiterhin ist es erforderlich, stets den Reisepass im Original mitzuführen. Anders wäre ja auch das Verlassen und Zurückkehren an Bord nicht möglich, da ja jedes Mal der Reisepass gescannt wird.

“Sie haben Urlaub!“

Bereits auf Deck 5 stehen Mitarbeiter, die unsere Reisepässe einsammeln. Für die nächsten Häfen werden sie an der Rezeption gebraucht.

Zurück ab Bord hat das Café Mare noch nicht geöffnet, deshalb gibt es einen Milchkaffee in der AIDA Bar.

Das Auslaufen gegen 17 Uhr schauen wir uns vom Balkon aus an. Wir fahren dabei um eine Insel und sehen dann unzählige andere Schiffe um uns herum fahren. Was kein Wunder ist, denn die Straße von Malakka, der wir jetzt folgen, ist die dichtbefahrenste Wasserstraße der Welt.

Abendessen gibt es dann um 18 Uhr im Marktrestaurant. Thema ist Arabien und wir finden genug Leckeres.

Als Show stellen sich heute wieder die AIDA Stars vor. Die “Shining Stars” sehen wir immer gerne, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.
Wieder sehr gute Stimmen dabei, auch wenn eine Solistin ihren Solo-Part nicht vorstellt. Und ein Tänzer fehlt.

Weiter erstaunlich ist, dass kein einziger ukrainischer Tänzer oder Tänzerin dabei ist. Das war in der Vergangenheit anders, jetzt kommen die meisten aus westeuropäischen Ländern. Diese Entwicklung beobachten wir seit einigen Fahrten.

Zum Abschluss machen wir heute etwas, das wir früher sehr gemocht haben, das es aber auf den großen AIDA-Schiffen so nicht gibt: die große Begrüßung der Gäste mit Sektbuffet am Pooldeck. Das hat etwas von Tradition und formellen Urlaubsstart und alte AIDA-Fahrer kennen noch das “Sie haben Urlaub!”. Doch, das mögen wir.

Die erste Etappe sind 389 Kilometer bis Port Klang in Malaysia.

Gleich ran an den ersten Ausflug

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Singapur 05.05.25, Teil 2

Geschwächelt wird nicht, egal wie müde wir sind, deshalb gibt es bereits am Abend der Ankunft den ersten Ausflug. Mit dem Boot geht es über den Singapore River, zu einem Nachtmarkt, zur Lasershow und einem Abschluss-Cocktail. Zuvor gelingt es uns, mit Umweg über die Rezeption die Kabine zu entern.

Kein Restaurant für Neuankömmlinge

Also gehen wir als erstes in eins der Restaurants, um den Durst zu stillen. Und wenn ein bisschen Obst da ist, ist das auch nicht schlecht. Das zumindest ist die Idee, die ein ankommender Gast nach einer fast 24-stündigen Reise hat. Aber nicht mit AIDA. So wie wir das in der Vergangenheit auch kennengelernt haben, werden nicht extra Restaurants für ankommende Gäste geöffnet. Tatsächlich ist es so, dass die Frühstückszeit schon vorbei ist und die Mittagszeit beginnt erst in einer guten Stunde. Das bedeutet, es gibt jetzt gar nichts zu essen und zu trinken. Nur kostenpflichtig an den Bars. Das ist auf den großen AIDA-Schiffen anders, weil dort die Snackbars fast den ganzen Tag geöffnet haben. Auf den kleinen AIDA-Schiffen – und die AIDAstella gehört inzwischen zu den kleineren Schiffen – sieht das anders aus. Nicht schön und deutlich Verbesserungsbedarf, aber ich glaube nicht, dass AIDA daran etwas ändern wird.

So gehen wir also ins Café Mare, das heute zum Glück schon geöffnet hat, und genießen in alter Tradition einen Caramell Macchiato. Das tut total gut, vor allen Dingen, weil wir durch die Hitze einen unglaublichen Durst haben. Dazu trägt auch bei, dass wir im Flugzeug immer zu wenig trinken, was einfach daran liegt, dass wir nicht dauernd die Flugzeug-Toilette benutzen wollen. Das wäre übrigens bei dem letzten Flug auch gar nicht so leicht gewesen, denn immer wieder gab es Turbulenzen, bei denen wir uns anschnallen mussten und die Toiletten gesperrt waren.

Zum Glück hat das Café Mare noch ein Goodie: obwohl noch keine Kuchenzeit ist, gibt es einige kleine Leckereien umsonst dazu. In diesem Fall Zimtschnecken, die tatsächlich sehr lecker sind.

Zu früh für die Kabine

Danach versuchen wir, auf die Kabine zu kommen, aber es ist jetzt noch deutlich zu früh. Sie steht offen und der Steward ist zugange. Offiziell werden die Kabinen erst um 16 Uhr frei gegeben. Oft sind diese schon früher fertig, aber in diesem Fall nicht, es ist erst 11 Uhr.

Nun heißt es also warten. Damit sind wir nicht allein, denn das geht allen Neuankömmlingen so und gleichzeitig warten hier viele auf ihren Abflug. Deshalb liegen überall Menschen herum und schlafen.

Das tun wir nicht, aber wir warten, bis es endlich 12 Uhr ist und dann stürmen wir das Bella Donna Restaurant. Wir sind immer noch so durstig und deshalb gehören die Saft- und Wasserspender ganz uns. Und da wir heute Abend nicht essen gehen werden, ist auch ein kleiner Krustenbraten oder Salat drin.
An sich sind wir gar nicht so hungrig, im Rückblick muss man sagen, dass wir im Flugzeug doch ganz schön gemästet worden. Aber wir müssen ja vorbeugen, wenn wir heute Abend nichts kriegen, dann jetzt. Das erkläre ich nachher.

Nach dem Essen setzen wir uns noch einmal in die AIDA Bar. Aber ich beschließe zwischendurch einmal zur Kabine zu gucken. Diese ist inzwischen geschlossen, das lässt hoffen. Offensichtlich aber noch nicht freigegeben, denn die Karten funktionieren nicht.

Das kommt mir dann aber doch komisch vor, dass die Karten so gar nicht funktionieren, deshalb schaue ich noch einmal hin, zunächst mit dem gleichen Resultat, aber ich finde den Steward und frage ihn. Der verkündet freudig, dass er die Kabine fertig hat und sogar schon unsere Koffer hineingestellt hat. Das ist wirklich sensationell früh. Unsere Karten gehen aber immer noch nicht, offensichtlich sind diese defekt. Der Steward lässt mich aber hinein. Also lasse ich die Kabinentür einen Spalt offen stehen und sause in die AIDA Bar, um die beste Ehefrau von allen zu holen.

Eine eigene Geschichte an der Rezeption

An dieser Stelle beschließen wir Arbeitsteilung, die beste Ehefrau von allen räumt schon einmal die Koffer aus, während ich zur Rezeption gehe und unsere Karten reparieren lassen. Das ist wieder einmal ein Unterfangen für sich, das eigentlich einen eigenen Reisebericht verlangt.

Vor der Rezeption ist eine lange Schlange. Von den drei Mitarbeitern dort beschließt eine, jetzt aber erst einmal Mittagspause zu machen. Die beiden anderen sind mit längeren Problemen beschäftigt. Irgendwann ist eine Spanisch sprechende Familie dran, die nicht ins Internet kommt. Hierdurch werden alle Mitarbeiter gebunden und es wird noch ein weiterer Mitarbeiter angerufen, der Spanisch spricht und dann am Telefon übersetzt. So nett es ist, dass die Mitarbeiter jetzt das Problem auch lösen wollen, so doof ist das für alle anderen, die hier in einer Schlange stehen, die immer länger und länger wird. Vermutlich wäre es besser gewesen, wenn sich nur ein Mitarbeiter um das Problem kümmert oder noch besser ein Termin gemacht wird, bei dem dann der Spanisch übersetzende Kollege anwesend ist. Das geschieht aber nicht und so warten und warten wir alle und werden Zeuge, wie ein Internetproblem sehr schwierig ist und dann auch noch auf Spanisch gelöst wird.

Irgendwann geht es denn weiter und irgendwann bin auch ich dran. Tatsächlich liegt das Problem an den Karten, diese lassen sich nicht neu programmieren. Offensichtlich ist der Magnetstreifen defekt. Deshalb müssen diese neu gedruckt werden und das dauert ebenfalls ein paar Minuten. Vermutlich sehr zur Freude der Leute hinter mir in der Schlange. Aber irgendwann habe ich unsere neuen Karten in der Hand, diese funktionieren auch, und der große Vorteil ist, dass die Kabine jetzt komplett eingeräumt ist.

Ehrlicherweise kriege ich davon aber nicht mehr viel mit, denn zurückgekehrt von der Rezeption falle ich direkt ins Bett und bin schlagartig eingeschlafen.

Große Mühe, wach zu werden

Um 16:30 Uhr klingelt der Wecker und ich habe große Mühe, wach zu werden. Aber beim Aufschlagen der Augen erkenne ich, dass wir hier in einer AIDA Balkonkabine sind und draußen vor dem Balkon ist die Skyline von Singapur zu sehen. Und damit sind wir an dem Punkt angekommen, an dem der heutige Reisebericht begonnen hat.

Jetzt heißt es nur noch fertig machen, denn um 18 Uhr beginnt unser Ausflug. Treffpunkt ist wie meist an den Bussen und hier heißt es frühzeitig loszugehen, denn wir haben ja vorhin erlebt, wie umfangreich die Kontrollen hier sind. Tatsächlich ist es auch so wie vorhin berichtet, allerdings sind hier wieder so viele Geräte aufgebaut, dass das ganze Prozedere sehr schnell geht und wir deutlich zu früh am Bus sind.

Das macht aber gar nichts, denn noch andere sind früh, und als der Bus zu dreiviertel gefüllt ist geht es auch schon los. Das ist deshalb möglich, weil viele Busse denselben Ausflug machen und alle nur teilweise gefüllt sind.

Mit dem Bus durch das nächtliche Singapur

Mit an Bord ist eine chinesisch-stämmige Reiseleiterin. Diese spricht ein ausgezeichnetes Englisch und erklärt uns gleichzeitig, dass hier in Singapur eher eine Mischung gesprochen wird. Ein eigenes Singapur Englisch oder Singlisch.

Offensichtlich sorgt AIDA dafür, dass hier möglichst deutsche Reiseleiter sind, deshalb ist bei uns im Bus der Lektor, der die ganze Zeit über das Englisch übersetzt. Das ist wirklich sehr angenehm und hilft dem Verständnis ungemein. Und so lernen wir eine Menge über Singapur, das erzähle ich morgen dann genauer. Den Lektor Knut Edler von Hofmann kennen wir übrigens schon von einer vergangenen Reise.

Der Weg vom Terminal in die Stadt ist nicht sehr weit. In weniger als 10 Minuten sind wir im Stadtzentrum, sehen den Finanzdistrikt und sehen die hübschen kleinen Häuser in Chinatown. Diese haben alle Fensterläden, die teilweise bunt angemalt sind.

Bootsfahrt auf dem Singapore River

Unser erstes Ziel ist heute eine Bootsfahrt auf dem Singapore River. Diese machen wir gleich zweimal. Das heißt heute und auch morgen. Das liegt daran, dass bei vielen Ausflügen diese Bootsfahrt automatisch mit dabei ist, also haben wir gedacht, nicht so schlimm, sehen wir die Fahrt heute einmal bei Nacht und dann morgen tagsüber. Genauso ist es auch beworben, nämlich mit „Nächtliche Bumboot-Fahrt“.

Wie so oft verspricht Werbung aber mehr als sie einhält. Denn dadurch, dass wir zuerst die Bootstour machen, ist es um diese Zeit überhaupt noch nicht dunkel. Das bedeutet, dass wir heute die Fahrt am hellen Abend machen. Morgen dann am hellen Vormittag. Naja.

Der Singapore River ist kein Fluss, wie es klingt, sondern ein Meeresarm, der sich in das Land gegraben hat. Am Anfang dieses Meeresarmes ist eine Bucht, das Marina Bay Reservoir.
Diese Bucht wurde durch einen Staudamm vom Meer getrennt, und so ist in dieser Bucht kein Salzwasser mehr, sondern diese Bucht wird genutzt als Süßwasserreservoir für die Stadt.

Auf diesem Süßwasserreservoir fahren wir jetzt mit einem traditionellen chinesischen Boot, das inzwischen aber modern mit Elektromotor ausgestattet ist, schließlich möchte man das Süßwasser nicht unbedingt verunreinigen.

Das Boot fasst etwa 50 Leute, so viele sind wir aber nicht, deshalb verteilt sich das gut. Der größte Teil des Bootes ist überdacht, die Fenster zu den Seiten sind aber offen. Der kleinere Teil hinten im Boot ist ohne Überdachung. Wir nehmen uns eine Bank im Inneren des Bootes, denn immer wieder kommen Regenschauer herunter bei knapp 30°C und hier sitzen wir nun trocken.

Die gesamte Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde, größer sind River und Bucht nicht. Währenddessen läuft ein Band auf Deutsch ab, das gut erklärt, was wir am Ufer sehen. Zunächst der ehemalige Hafen, in dem früher die Schiffe entladen wurden: Kulis haben auf den Schultern über wackelige Planken die Waren an Land getragen. Dahinter dann chinesische Handelshäuser, die heute größtenteils zu Restaurants ausgebaut sind. Kurz danach kommen hinter diesen traditionellen Häusern moderne Hochhäuser, die schon zum Finanzdistrikt gehören. Wir fahren vorbei an riesigen edlen Hotels wie dem Fullerton Hotel.
In der Bucht dann ein Wahrzeichen der Stadt, der Merlion, eine Figur, die im oberen Teil aus Löwenkopf und im unteren Teil aus Fisch besteht. Aus dieser kommt ein großer Wasserstrahl.
Weiter geht es dann auf der anderen Seite der Bucht. Dort fahren wir an der großen Marina Bay Sands Hotel mit den bekannten drei Türmen vorbei, sehen das Riesenrad Singapore Flyer. Ein Museum, das aussieht wie eine Palme. Am Kino und Kulturstätte, die aussehen wie eine stachelige Durian Frucht, fahren dann zurück unter historischen Brücken und haben einen Blick auf die Esplanade, auf der einst die Engländer täglich flaniert sind.

Nachtmarkt und Lasershow

Von der Bootsfahrt aus fahren wir weiter mit dem Bus zu einem Nachtmarkt. Dies ist ein riesiger überdachter Markt, in dem in einem Durcheinander von kleinen Gängen viele kleine Läden sind, die alles anbieten, was man gebrauchen könnte. Sehr angenehm ist, dass wir uns hier sehr sicher fühlen und dass die Händler absolut zurückhaltend sind. Keiner quatscht die Gäste an oder bedrängt sie.
Die Früchte sind ganz am Rand im Außenbereich des Marktes. Das liegt daran, dass auch die berühmte Kotzfrucht Durian angeboten wird. Schon von weitem riecht man dies fruchtige stinken, weshalb auch der Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln verboten ist.

Dann geht es weiter zu dem schon genannten Marina Bay Sands Hotel. Durch dieses gehen wir hindurch, unser Ziel ist aber nicht die Shopping Mall, die ausgesprochen teuer aussieht, sondern auch dort gehen wir hindurch, hinten wieder heraus und kommen dort zu einer Lasershow.

Hier ist eine freie Fläche über mehrere Terrassen und von hier können wir Fontänen sehen, die rhythmisch zur Musik tanzen. Das kennen wir aus Dubai von der Dubai Fountain. Hier allerdings ist weniger los und wir haben einen deutlich besseren Blick. Außerdem wird hier mit den Fontänen ein Wassernebel erzeugt, auf den mit dem Laser sehr schöne Bilder erzeugt werden. Das gefällt uns noch einmal deutlich besser als in Dubai. Dadurch, dass es inzwischen dunkel geworden ist, ist diese Laserlichtshow auch ein toller Effekt.

Ein Cocktail zum Abschluss

Auf der Weiterfahrt kommen wir am Raffles Hotel vorbei, auch ein Traditionshotel. Die Besonderheit ist, dass dieses Hotel früher am Strand lag. Ein ganzer Teil Singapurs ist durch Sandaufschüttung entstanden, dadurch liegt das Hotel nun in der Stadt. Weite Bereiche, die jetzt grün sind, sollen noch mit Hochhäusern bebaut werden. Dazu muss sich der Sand aber erst über Jahrzehnte setzen.

Zuletzt geht es dann zu dem Fullerton Hotel, das wir vorhin bei unserer Bootsfahrt schon gesehen haben. Angekündigt war ein Besuch in einem exklusiven Club, dies scheint aber eher der Frühstücksbereich des Hotels zu sein. Allerdings ist hier drin alles sehr edel. Mit dem Charme der reichen Vergangenheit. Hier bekommen nun alle einen Singapur Sling, der im Ausflugspreis enthalten ist. Vorher hat uns die Reiseleiterin noch einmal erzählt, was alles in so einem Singapur Sling hinein gehört. Allerdings ist dieser hier deutlich entschärft und enthält weniger Alkohol als im Original, was uns in diesem Fall auch entgegenkommt, denn mit dem wenigen Essen des heutigen Tages könnte das sonst lustige Konsequenzen haben.

Der Bus bringt uns dann zurück zum Schiff, irgendwie kommen wir noch in unsere Kabine und fallen dann ins Bett und sind schneller eingeschlafen als wir denken können.

Auch morgen sind wir noch in Singapur.

Zum allerersten Mal in Südostasien

Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius, Singapur 05.05.25

Unsere neue Kreuzfahrt beginnt 2 Tage früher. Mit Gewittersturm, „Deppen“ in der Schlange, einem Hotel und zwei Flügen. Geduld erweist sích als Kernkompetenz – mehr oder weniger. Und trotz schwüler Hitze und Tücken der Flughäfen kommen wir zum ersten Mal in Südostasien an.
Um 16:30 Uhr wache ich auf. Ich bin müde, komme kaum durch, und es ist sehr kühl. Nach ein bisschen Orientieren kommt mir das Zimmer aber bekannt vor: eine typische AIDA Balkonkabine. Ein Blick zum Balkon zeigt dann Merkwürdiges: draußen ist eine Skyline, die Skyline von Singapur.

Aber natürlich fängt hier unsere Reise nicht erst an. Sondern bereits vor 2 Tagen. Das hatten wir noch nie, dass die Geschichte bereits zwei Tage vor dem Schiff beginnt.
Und damit ich erst einmal langsam aus dem Nebel aufwachen kann, berichte ich von Anfang an:

Es beginnt vor zwei Tagen

Um 13 Uhr wollten wir loskommen. Eine Dreiviertelstunde später schaffen wir es. Bis dahin alles aufarbeiten, keine ungelösten Fragen hinterlassen und alles bei der Arbeit aufarbeiten, was bisher liegen geblieben ist. Aber das ist das Schöne heute: Wir sind überhaupt nicht gehetzt, wir können uns für alles Zeit lassen und haben so von Anfang an eine sehr ruhige Reise ohne in Stress zu kommen.

Das ist der Vorteil, wenn wir nicht direkt zum Flughafen fahren, sondern vorher noch eine Übernachtung im Hotel haben. Das haben wir in der Vergangenheit immer wieder gerne gemacht, aber es war nicht immer möglich. Diesmal klappt es: Abflug ist in Frankfurt und schon einmal in der Vergangenheit haben wir ein Hotel in Gateway Gardens gebucht. Zwar ist die Fußgänger-Brücke zum Terminal 2 immer noch nicht fertig (nicht einmal angefangen), aber nach wie vor ist es nur eine S-Bahn-Station bis zum Flughafen.

Der Himmel kommt herunter

In strahlendem Sonnenschein geht es los. Das ändert sich schon vor den Kasseler Bergen: es zieht sich immer weiter zu und plötzlich kommt ein gewaltiges Gewitter mit Sturmböen herunter. So gewaltig, dass wir akut langsam werden müssen, um nicht von der Autobahn gefegt zu werden.
Bis auf ein paar Lebensmüde, die immer noch überholen müssen, fahren alle im Schleichtempo mit Warnblinklicht. Absolut sinnvoll, denn durch den Regen ist sonst überhaupt nichts zu sehen.
Dazu kommen Blätter und Blütenstaub, die eine erhebliche Schmiere auf der Straße hinterlassen und auch einzelne Äste.

Es bleibt nicht bei dem einen Gewitter, das wiederholt sich ein paar Mal.

In Kassel machen wir wieder Zwischenstation, nicht weil wir müssen, sondern weil wir müssen. Toiletten haben Vorteile. Dann laden wir halt gleich. Und genießen Baguette und Streuselschnecke.
Und dass es hier in Strömen regnet, kennen wir auch schon. Wobei es erst anfängt, als wir mit unserer Beute wieder im Wagen sitzen. Romantisches Picknick im Trockenen, während der Himmel über uns einstürzt.

Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, dass wir diesen Rastplatz beim letzten Mal nicht gefunden haben und deshalb andere Lader ohne Essen vor einem Hotel angefahren haben. Die damalige Dunkelheit mag uns entschuldigen, denn heute im Hellen sehen wir, dass unser Lieblings-Ladepark nur einmal um die Kurve ist.

Kurz bevor wir die Skyline von Frankfurt sehen – für eine deutsche Stadt recht beeindruckend – können wir nochmal die Blitze am Himmel malerisch auf die Erde stürzen sehen.

Trotzdem kommen wir am Ende flott an, das liegt vor allem daran, dass die Straßen am Samstagnachmittag recht frei sind.

Erst einmal ins Hotel

Als erstes fahren wir zu unserem Hotel und checken ein. Davor sind genug Kurzparkplätze, die von automatischen Sensoren überwacht werden. Überschreiten der Kurzzeitparkzeit kostet “mindestens 35,- Euro”.

Einchecken ist problemlos an der Bar, so sind wir unsere Koffer schon einmal im Zimmer losgeworden.

Dann fahren wir erst zu einem Schnell-Lader, einfach weil wir Zeit haben und dadurch das Auto für die Rückfahrt schon einmal voll haben. Wir lieben das, wenn wir von einem Flug kommen, dass wir direkt ohne Pause loskönnen. Denn wenn der Urlaub schon zu Ende ist, dann will man auch nach Hause.

Die Ladezeit vertreiben wir uns mit einem kleinen Spaziergang. Vor einiger Zeit hatte ich Gateway Gardens ja bereits ausführlich beschrieben, deshalb erspare ich das dem geneigten Leser heute.
Wir stehen jetzt kurz vor den Terminals. Neben uns ein gewaltiger Parkplatz mit bestimmt 100 Taxen, die in 3 Reihen vor Schranken warten. Von Zeit zu Zeit gehen diese auf und lassen ein paar Taxen durch. Vermutlich ist das die Warteschlange vor dem Flughafen.

Von hier aus geht es nun zum Parkhaus. Das haben wir vor Wochen gebucht und wir können nun per QR-Code einchecken. Hier steht unser Pony trocken und (hoffentlich) sicher bis nach dem Urlaub.

Zu Fuß zum Hotel sind es gerade mal 10 Minuten, dann bleibt nur noch das Bett, denn der Tag auf der Autobahn war anstrengend.

Der Tag des Fluges

Die Nacht war trotz der Flughafen Nähe sehr ruhig. So freuen wir uns jetzt auf ein leckeres Frühstück. Das haben wir mitgebucht, würde man das einzeln dazu buchen, würde es 18 € kosten. Pro Person. Dafür ist es aber zu zweckmässig. Lachs gibt es natürlich nicht, aber auch keine Frühstückseier. Als warme Speisen lediglich Rührei und Kartoffeln. Die Auswahl ist insgesamt nicht sehr groß, aber die Qualität ist gut. Welch ein Unterschied zu dem üppigen Buffet letztes Mal in einem Nachbar-Hotel! So frühstücken wir nicht sehr lange, was auch gut ist, wir werden am Flughafen erwartet.

Zweckmäßig ist auch das Zimmer. Es gibt keinen Schrank, das Zimmer ist klein, das Bad auch. Also genau richtig für eine Nacht vor dem Flug, bei dem man den Koffer nicht auspackt.

Apropos Koffer, natürlich hätten wir diese gern längst abgegeben. Verschiedene Fluglinien bieten einen Vorabend Check-In an. Das ist aber hier nicht möglich. Auch ein Online-Check-In ist nicht möglich, das liegt an AIDA, die bei Emirates-Flügen grundsätzlich die Buchungsnummer nicht herausrücken. Das hat uns im Vorfeld schon dazu gezwungen, die Sitzplätze teuer bei AIDA zu buchen, schließlich wollen wir bei so einem langen Flug nicht getrennt sitzen. Teuer bedeutet 50 € pro Person. Pro Flug. Bei zwei Flügen hin und zurück. Das kann sich der geneigte Leser nun selber ausrechnen.

So müssen wir nun also früh am Flughafen sein, denn wir müssen am Schalter einchecken und auch die Zeit für die Sicherheitskontrolle mit einrechnen.

Um 7:30 Uhr brechen wir auf, in 10 Minuten sind wir mit unseren Koffern an der S-Bahn, die Fahrt zum Flughafen dauerte dann zwei Minuten.

Ankunft ist am Terminal 1. In der Vergangenheit sind wir dann zum Terminal 2 zu Fuß gegangen. Diesmal aber leitet uns die Ausschilderung zu einem Shuttle-Bus. Der bringt uns richtig zum Terminal. 2, so lange wie der Fahrer aber Pause hat, hätten wir das zu Fuß lässig geschafft.

Die Self-Check-In-Schalter können wir nicht nutzen, auch diese funktionieren nur nach vorherigem Online-Check-In. Also stellen wir uns in der Schlange vor dem Schaltern. Erfreulicherweise dauert dies aber nicht allzu lange und wir können zum Gate gehen.

“Deppen“ in der Schlange

Hier verlassen wir zunächst die EU durch eine elektronische Passkontrolle. Dahinter sind immer ein paar Gates zusammengefasst und haben jeweils eine eigene Sicherheitskontrolle.

Vor dieser warten wir nun in einem langen Gang, denn die hat noch gar nicht geöffnet. Irgendwann sagt eine Mitarbeiterin, dass man sich nun anstellen kann. Das machen wir erst, geben dann aber doch noch einmal für einen Toilettengang auf, der sich hier als Vorteil erweist, denn es dauert noch eine halbe Stunde, bis sich die Sicherheitskontrolle öffnet.

In dieser Zeit finden wir einen Platz direkt neben dem Eingang des Sicherheitspersonals. Und hier erleben wir einmal mehr, wie wichtig gutes Personal ist: eine Mitarbeiterin lässt sich lautstark darüber aus, wie schlecht der Job ist und dass sie sich bald einen anderen Job sucht. Überhaupt sei dies das schlimmste Gate für die Arbeit. Und dann diese ganze Deppen, die da schon eine halbe Stunde vor Öffnung an der Sicherheitskontrolle stehen…
Nun hätten wir auch beinahe zu den “Deppen” gehört und sind froh, dass wir das nicht tun.

Am Gate gibt es nur wenige Plätze und die meisten müssen stehen. Viele freiwillig in der Schlange vor dem Schalter.
Wir finden einen abgelegenen Platz dort, wo eine Sicherheitsschleuse nach und nach Crews ausspuckt. Wir sehen, dass graue Crew nach rechts muss, die beige Emirates-Crew nach links. Nett wie ich bin will ich den Nachkömmlingen, die nicht genau die Richtung wissen, unauffällige Zeichen geben. Aber die beste Ehefrau von allen sagt, dass ich mit den Faxen aufhören soll, weil ich ja gar nicht weiß, wer wohin will. Und prompt laufen die nächsten Crew-Mitglieder falsch. Und kommen irgendwann von selbst drauf.

Irgendwann kommt dann das Boarding-Personal. Dort am Schalter wird aber nur der Pass mit den Bordkarten abgeglichen, aber dahinter sind dann Stühle. Nicht genug, Stehen tut jetzt aber auch mal gut.

6 Stunden bis Dubai

Eingestiegen wird hier konsequent nach Zonen. Wir sind die letzten, weil wir weit vorne sitzen.
Genauer vor einem Notausgang, noch genauer vor den Toiletten.
Wir hatten uns überlegt, dass es niemanden stört, wenn wir hier die Sitze zurücklehnen. Und genauso ist es: hinter uns ist zwar eine Wand, aber weit genug weg zum Zurücklehnen.

Aber es geht natürlich noch besser: um zum Platz zu kommen, müssen wir durch die großen Sitze der Business Class. Wär auch mal was.

Um noch neidischer zu werden, erzählen Leute in der Schlange hinter uns, dass sie sogar 4 Wochen an Bord bleiben. Andere können das toppen mit 6 Wochen. Plötzlich sind wir mit unseren 16:Tagen in der Minderheit…

6 Stunden sind es nun bis Dubai.
Eigentlich reicht das für einen Flug völlig aus, dass noch ein zweiter hinterherkommt, ist schon gewöhnungsbedürftig. Der ganze Tag geht damit flöten.
Aber wenn man mal weiter entfernte Destinationen erreichen will, ist das unvermeidlich.
Außer natürlich, man hat die nötige Zeit und Kleingeld für eine Weltreise.

Eine halbe Stunde rollen wir über das Vorfeld, müssen noch eine Lufthansa-Maschine an uns vorbeirollen lassen, bis wir endlich abheben.

Als wir in der Luft sind, gibt es erst einmal Mittag. Der Kartoffelsalat als Appetizer ist erstaunlich gut, ebenso das Geflügel, der Schokobrownie mit Salted Caramel und der Cookie. Und Brötchen und Kekse mit Käse. Und das Vanilleeis.
Kein Vergleich mit Eurowings oder Condor!

Als wir in der Höhe von Bagdad sind, sind wir bereits seit Stunden unterwegs und werden es auch noch viele Stunden sein. Noch nie hatten wir so einen langen Flug. Und noch nie hatten wir einen Zwischenaufenthalt. Was nicht ganz stimmt: einmal waren wir in München gestrandet, weil wir nicht aufgepasst haben, und erst von Hamburg nach München geflogen sind und dort dann umsteigen mussten. Es war ein Desaster.

Irgendwie vergeht die Zeit mit Film und Schreiben. Das Entertainment-Programm samt Spielen mit Konsole ist inklusive.

Wo ist das Gate?

Nahezu pünktlich landen wir in Dubai und nun beginnt die spannende Frage, ob wir es schaffen, auf diesem riesigen Flughafen von einem Gate zum anderen zu kommen. Auf dem Lageplan, der auf die Tickets gedruckt ist, steht unter anderem ein Bus, der 40 Minuten bis zum entferntesten Gate im selben Terminal braucht. Wir haben aber nur 1 Stunde Zeit, bis wir am nächsten Gate sein sollen.

Aus dem Flugzeug heraus sind die Wegweiser zum Umsteigen durch rote Schilder “Connections” sehr gut ausgeschildert.
Zudem hängen dort mehrfach elektronische Tafeln mit den Anschlussflügen.
Wir müssen zum Gate A1. Wenn wir nur wüssten, wo wir gerade sind.

Jedenfalls werden wir zu einer Sicherheitskontrolle geleitet. Hier müssen alle noch einmal durch.
Und dann gibt es einen Lageplan: nur 10 Minuten bis A1. Das ist gut!

Frühzeitig werden wir wieder aufgerufen. Diesmal werden die Bordkarten an einer Schleuse am Gate eingelesen. Dann geht es weiter zum eigentlichen Boarding. Wieder warten, aber es beginnt pünktlich.

6:45 Stunden bis Singapur

Im Flieger haben wir die gleichen Plätze gebucht. Ist auch der gleiche Flugzeugtyp, eine Boeing 777. Die Dame neben uns ist auch die gleiche.

Schön war auf den Flügen in die Karibik, dass es außen nur 2 Plätze waren, da konnten wir alleine sitzen. Hier sind es 3-4-3.

Los geht es mit etwas Verspätung, wir müssen noch auf einen Fluggast warten, der von einem anderen Flug kommt. Draußen ist es inzwischen stockdunkel. Beim Start haben wir dann einen schönen Blick auf die Skyline von Dubai bei Nacht.

Essen gibt es auch wieder, diesmal Thai Beef. Etwas scharf, obwohl es schon für den europäischen Geschmack angepasst ist. Die Qualität ist auch wieder gut. Nett dazu die Butter, die gute Lurpak, die wir aus zahlreichen Dänemark-Urlauben kennen.

Jetzt haben wir unseren bisher östlichsten Punkt überschritten, die Vereinigten Arabischen Emirate. Weiter östlich waren wir noch nie.
Indonesien, Sri Lanka, Malaysia, Singapur: Südostasien geht bei uns etwas durcheinander. Und nein, Indonesien steht nicht auf unserer Route. Aber die anderen Länder werden wir ja nun sehen und dann einordnen können.

Da dieser zweite Flug ein Nachtflug ist, werden die Lichter ausgemacht und wir haben Zeit zum Schlafen. Was viele auch tun, auch die beste Ehefrau von allen. Ich schlummere nur hin und wieder etwas ein. Dadurch wird es ein müder Tag.

Einreise-Automaten mögen mich nicht

Wir landen etwas vor der Zeit in Singapur. Und damit beginnt ein Ritual, das von uns alle Nervenstärke fordert und besonders bei der besten Ehefrau von allen die Kernkompetenz zum Vorschein bringt: die Einreise und das Warten am Kofferband.

Die Einreise erinnert mich ein bisschen an Dubai vor 2 Jahren. Damals war es erforderlich, in eine Kamera zu lächeln, bis der Sicherheitsbeamte zufrieden ist. Das war für mich eine fast unlösbare Herausforderung, denn der Sicherheitsbeamte war nicht zufrieden. Egal wie ich geguckt habe, mit oder ohne Brille, bis er schließlich aufgegeben hat und mich mit einem Lächeln durchgewunken hat.

Und so unglaublich es klingt: hier ist es dasselbe. Zur Einreise werden hier Durchgangsbeschränkungen genutzt, die zwei hintereinander geschaltete Automaten haben. Am ersten Automaten muss der Reisepass eingelegt werden und dieser wird gescannt. Sobald das erledigt ist, öffnet sich eine Schranke und geht es weiter zum zweiten Automaten. In diesen muss man hineinlächeln und eine Umrandung zeigt an, wie der Kopf gehalten werden soll. Ich mache es genauso, aber wie in Dubai ist der Automat nicht zufrieden zu stellen. Anders als in Dubai sitzt hier aber kein Beamter direkt hinter, sondern der Automat ändert die Farbe und dann kommt ein Beamter. Das geht hier aber auch sehr schnell, der Beamte ist ausgesprochen freundlich und bittet mich die Brille abzunehmen den Kopf so oder so zu halten, wie aber auch immer, der Automat ist nicht zufriedenzustellen. Hier gibt aber der Beamte schneller auf, die beste Ehefrau von allen, die längst durch ist, kann beobachten, wie der Beamte dann auf seinem Tablet den Durchgang freigibt.

Ach ja, einen Punkt habe ich vergessen: nachdem das Bild erkannt ist oder wie bei mir auch nicht erkannt ist muss man noch den Daumenabdruck auf einem inzwischen etwas verschmierten Scanner hinterlassen. Dieser befindet sich direkt unterhalb des Automaten, der das Bild einliest, und es wird gut erklärt, was man tun muss, wenn man hinguckt. Was ich nicht tue, weil ich ja den Sicherheitsbeamten angucke, der mir erklärt, was ich mit Brille oder Kopf zu tun habe. Aber auch den Daumen erklärt er und schon funktioniert es. Die beste Ehefrau von allen hat das natürlich alles von alleine verstanden und tippelt schon mit den Füßen. Schließlich wollen wir zu den Kofferbändern.

Kernkompetenz in Geduld

Bis zu den Kofferbändern ist es nicht weit und es geht auch sehr schnell los. Ein Koffer nach dem anderen kommt, nur nicht unsere. Beruhigend ist hierbei, was eine andere Dame feststellt, nämlich, dass alle Koffer, die jetzt ankommen, ohne AIDA-Banderole sind. Das heißt, es werden erst die Koffer entladen, die nicht aus Frankfurt durchgeschleust sind.

Irgendwann kommen auch die Koffer mit AIDA-Banderolen, nur unsere nicht. Einer nach dem anderen sammelt seinen Koffer ein und geht. Der Geduldsfaden der besten Ehefrau von allen nähert sich langsam dem unerbittlichen Ende. Und dann, kurz vor Schluss, kommen sie doch. Welch eine Beruhigung! Zu oft haben wir schon gehört, dass jemand seinen Koffer nicht bekommen hat.

Beim Zoll werden wir nicht aufgehalten und dahinter empfängt uns ein sehr lebhafter Mitarbeiter. Alle ankommenden AIDA Gäste werden auf einen Haufen gesammelt. Nach einiger Zeit wird dieser Haufen vorne aufgelöst, indem ein AIDA Mitarbeiter in einer langen Liste jeweils die Kabinen Nummern abstreicht, womit er überprüft, ob ein Shuttle gebucht ist. Hat sich eine Gruppe gesammelt, wird diese dann zum Bus geführt. Der Haufen hat ein großes Problem, weil dadurch Gäste, die zuletzt angekommen sind, sich plötzlich an den Seiten nach vorne schieben. Manche sind da ja gnadenlos.

Da wir ja zu der ersten Gruppe gehörten, die aus dem Flugzeug ausgestiegen ist, hat uns die Sicherheitskontrolle nur wenige Minuten gekostet, besonders auch deshalb, weil hier unzählige Geräte vorhanden sind.
Aber das Warten an den Kofferbändern und das Stehen in dem Haufen haben uns locker anderthalb Stunden gekostet.

Schwüle Hitze wie eine Keule

Beim Rausgehen aus dem Flughafen erwischt uns die Hitze wie eine Keule. Wie von unserer Ältesten, die schon einmal in Singapur war, angekündigt, herrscht hier eine schwüle Hitze, die einen pur niederschlägt. Im Gegensatz dazu sind die Gebäude oft recht kühl klimatisiert, was den Unterschied zu draußen noch drastischer macht.

So ist es auch hier im Bus, dieser ist deutlich zu kühl eingestellt und viele Gäste versuchen, die kühle Lüftung über sich auszustellen.

Die Busse werden hier nicht vollgeladen, so dass es keine Probleme damit gibt, dass man einen Platz suchen müsste. Und dann geht es los Richtung Hafen.

Der erste Eindruck direkt vor dem Flughafen erinnert an. Dubai: viel Grün. Viele Palmen. Im Unterschied zu Dubai aber kaum Bewässerung, das ist hier nicht in dem Ausmaß nötig.

Die weitere Fahrt zeigt dann auch ein anderes Bild. Es dominieren nicht mehr Palmen, sondern knorrige Bäume, auf denen in jeder Astgabel irgendwelche Farne wachsen. Es ist unglaublich grün, gerade zum Meer hin, teilweise eine grüne Blätterwand.

Umfangreiche Kontrollen im Terminal

In 20 Minuten kommen wir an einem schräg ins Meer gebauten Gebäude an, das ist das Terminal. Der Bus kann direkt unter das Terminal fahren, dann geht es über Rolltreppen nach oben. Auch hier gibt es mehrere Sicherheitsstufen: zuerst wird der Pass angesehen. Im weiteren Verlauf erleben wir dann, dass wer bereits eine Bordkarte hat, muss hier beides vorzeigen, damit das miteinander verglichen wird. Dann geht es durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, Handy, Schlüssel, Rucksack, Mütze, alles muss in eine Wanne gelegt werden und wird durchleuchtet. Auch das nehme ich vorweg: das ist nicht das letzte Mal, sondern bei jedem Verlassen und bei jedem Entern der Schiffes wird dieselbe Kontrolle noch einmal durchgeführt.

Mitarbeiter stehen hier an Kreuzungspunkten und trennen Neuankömmlinge ohne Bordkarte von denen, die schon eine haben. Die ohne Bordkarte dürfen jetzt zum Check-in weitergehen. Dort wird nach üblichen Prozedere der Ausweis fotografiert und ein Foto von uns gemacht. Das ist die Stelle, an der wir üblicherweise die Überholspur nutzen, die uns von der Club-Stufe her zusteht. Die könnten wir heute auch nutzen, wenn wir einfach nur angeben wollen würden. Tun wir aber nicht, was einfach daran liegt, dass es hier so leer ist, dass wir den ganz normalen Weg nehmen können und sofort drankommen.

Dahinter kommt dann die nächste Sicherheitsstufe. Das ist dann eine Kontrolle exakt wie am Flughafen: wieder zwei Schranken. Am ersten Gerät wird der Reisepass eingelesen, am zweiten Gerät dann ein Foto gemacht und mit dem Reisepass verglichen. Das war die Stelle, wo ich am Flughafen nicht weitergekommen bin ohne Hilfe, hier ist es so, dass die Sicherheitsmitarbeiter schon gleich freischalten, sobald die Nase halbwegs am richtigen Feld ist. Im Gegensatz zum Flughafen werden hier aber keine Fingerabdrücke genommen.

Danach geht es dann weiter. Zu dem normalen Gang an Bord. Erst ein Sicherheits-Offizier vom Schiff, der genau auf der Bordkarte prüft, ob da das richtige Reisedatum eingetragen ist. Dann über eine endlose Gangway auf das Schiff, dort dann das erste Einlesen der Bordkarte. Und dann sind wir auf dem Schiff. Und unendlich durstig und müde. Sehr müde.

An dieser Stelle gibt es deshalb eine Regenerations-Pause, morgen schreibe ich hier weiter.

Unsere wegen Corona abgesagten Reisen

  • Von Gran Canaria nach Mallorca 4 mit der AIDAnova 04.04.-11.04.20
  • Kurzreise nach Schweden mit der AIDAmar 02.05.-06.05.20
  • Mediterrane Highlights, Spanien, Portugal mit Ibiza mit der AIDAstella 02.08.-23.08.20
  • New York, Florida und Karibik mit der AIDAluna 10.10.-24.10.20
  • Orient ab Dubai mit der AIDAprima 01.01.-08.01.21
  • Von Gran Canaria nach Mallorca mit der AIDAnova 03.04.-10.04.21
  • Italien & Mittelmeerinseln, Spanien & Portugal mit der AIDAstella 08.08.-29.08.21
  • Von Hamburg nach Teneriffa mit der AIDAperla 15.10.-25.10.21