Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius mit der AIDAstella, Indischer Ozean 10.05.25
An Seetagen heißt es vor allem: nichts tun. Genießen. Dem Meer lauschen. Lesen. Spielen. Und Reiseberichte schreiben. Und es ist genug Zeit, einmal unsere Kabine vorzustellen. Und die Unehrlichkeit von AIDA bei Ausflugs-Umbuchungen – und wie wir das Problem lösen.
Bilder folgen hier in Kürze
Begeistert zum ersten Mal in Südostasien
AIDAstella 2025
Heute Nacht wurden die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt, also wieder eine Stunde gewonnen, nur noch vier Stunden Unterschied zu Deutschland. Trotzdem schlafen wir problemlos durch, die Urlaubsruhe ist bei uns angekommen.
Turm-Contest im Restaurant
Um 8 Uhr öffnet wieder das Bella Donna Restaurant, heute sind wir aber schlauer als gestern und sind bereits kurz vor Öffnungszeit da. Und siehe da: es öffnet tatsächlich fünf Minuten früher. Dadurch gehören wir zu den ersten, die ins Restaurant schlendern. Also wir schlendern, andere legen ein Tempo an den Tag, dass der eigene Rollator kaum noch hinterherkommt. Damit bekommen wir heute den letzten Tisch an der Fensterreihe am Heck. Aber der ist wirklich schön mit dem Blick nach draußen.
Lediglich die Kellner sind noch nicht richtig wach und spielen heute den Höchster-Turm-Contest. Das bedeutet, dass zwischendurch nicht abgeräumt wird, sondern erst, wenn es nicht mehr anders geht und die Tische für die nächsten Gäste gebraucht werden. Hier an der Fensterreihe gewinnt eindeutig unser Tisch den Contest mit dem höchsten Teller-Turm.
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich an Seetagen zur völligen Völlerei neige. Das ist möglich, weil wir an Seetagen ein überschaubares Pensum an Laufwegen vor uns haben. Stattdessen kann ich den Bauch problemlos auf dem kleinen Beistelltisch auf dem Balkon ablegen. Damit wäre auch geklärt, wozu dieser Tisch da ist.
An Landtagen ist das naturgemäß nicht möglich, dann neigen wir eher zur Bescheidenheit. Wie gut, dass wir zu Hause recht wenig Seetage haben.
Es ist aber auch zu lecker. Weiterhin ist Lachs da, weiterhin ist der Speck knusprig, der Weich-Ei-Index ist sogar bei 12/12.
Heute ist Programm auf dem Balkon
Gestern hatten wir ja doch ein bisschen Programm, das wir teilweise verpasst haben. Heute haben wir so gar nichts vor. Und das ist auch gut so, denn morgen ist wieder Landtag und morgen geht es wieder los mit Besichtigung. Oder Strand. Oder irgendwas Schönem.
Anders als gestern ist es draußen recht trübe. Deshalb verschlägt es uns noch nicht gleich auf dem Balkon.
Trotzdem ist unser Programm an Seetagen immer ziemlich ähnlich. Vor allem nichts tun. Genießen. Dem Meer lauschen. Lesen. Solitär oder Sudoku spielen. Und natürlich Reiseberichte schreiben.
Am liebsten sitzen wir dazu auf dem Balkon, heute startet es halt in der Kabine. Das passt gut, es ist eh Zeit, unsere Kabine vorzustellen.
Das ist unsere Balkon-Kabine
Wir haben wieder eine Balkonkabine. Das ist für uns seit vielen Jahren bewährt. Bei den letzten Fahrten hatte ich geschrieben, wie wir die Junior Suiten lieben gelernt haben, mit all den Vorteilen, die daran hängen. Wir sind hier aber auf der AIDAstella und allen Schiffen der Sphinx-Klasse ist gemein, dass es keine Junior-Suiten gibt. Es gibt nur normale Suiten und da ist der Preisunterschied zu einer Balkonkabine doch erheblich. Spaßeshalber haben wir beim Buchen mal danach gefragt und sind dann doch etwas erblasst.
Also Balkonkabine auf Deck 7. Das bedeutet ein kleiner Balkon, der gerade ausreicht, damit zwei Liegen darauf stehen können. Das ist allerdings tatsächlich völlig ausreichend. Wer mehr Platz braucht, muss ein Deck tiefer buchen, auf Deck 6 sind die Balkone deutlich größer.
Das stand aber gar nicht zur Diskussion. Wir buchen ja am liebsten den Vario-Tarif, weil dieser deutlich günstiger ist als Premium und Premium für uns keine nennenswerten Vorteile hat. Deshalb haben wir bis zum Schluss gewartet, bis unser Reisebüro sich gemeldet hat und mitgeteilt hat, dass wir nun endlich buchen müssen, sonst sind die letzten Balkonkabinen weg. Im Premium-Tarif darf man sich die Kabine aussuchen, es standen zu dem Zeitpunkt noch genau zwei nebeneinander liegende Balkonkabinen zur Auswahl. Haben wir halt eine davon genommen.
Im Premium-Tarif enthalten ist die Wahl der Kabine, die Möglichkeit, einmalig kostenfrei umzubuchen, zwei Flaschen Wasser täglich in der Kabine, ein Foto als Begrüßungsgeschenk und noch ein paar Kleinigkeiten. Bis auf das Wasser nutzen wir das alles nicht und die Wahlmöglichkeit zwischen zwei Kabinen ist halt auch nicht so groß.
So sind wir jedenfalls auf Deck 7 ganz vorne in Höhe des vorderen Treppenhauses. Einen unschlagbaren Vorteil hat diese Kabine allerdings: der Waschsalon ist direkt um die Ecke, was wir gestern ja schon ausprobiert haben.
Unsere Kabine liegt steuerbord. Wie schon gestern erwähnt bedeutet das, dass wir jetzt streng nach Norden gucken, weil wir ziemlich genau westlich fahren. Und das wiederum bedeutet, dass kaum Sonne auf den Balkon kommt, was hier definitiv ein Vorteil ist, weil es auch so viel zu heiß ist.
Die Kabine ist eine typische AIDA Balkonkabine mit Doppelbett, Schreibtisch und einem Sessel, den man als Behelfsbett ausziehen kann.
Einen deutlichen Nachteil haben die Schiffe der Sphinx-Klasse: es gibt zu wenig Steckdosen. Zwei Steckdosen sind hier ausschließlich am Schreibtisch.
Das reicht gerade so zum Handyladen. Für mein Notebook, das die ganze individuelle Eigenheit hat, dass der Akku nicht ohne Ladekabel funktioniert, reicht es nur alternierend zu den Handys. Das größere Problem ist, dass wir jedes Mal feststellen, dass uns ein Verlängerungskabel fehlt. Wie oft wollten wir das schon einstecken? Haben wir wieder nicht.
Also versuche ich, den Sessel so zu schieben, dass ich vor der offenen Balkontür sitze und so wenigstens etwas Meer habe.
Aber auch das reicht nicht, das Kabel ist einfach nicht lang genug. Dafür finde ich unter dem Sessel alte Erdnüsse und Durchfall-Tabletten. Hm, da wird wohl der Sessel nicht oft zum Saugen zur Seite geschoben.
Was wir an Sphinx so lieben
Heute ist das Wetter genauso warm wie die letzten Tage, 30°C, aber es ist diesig. Und schwül. Auch wenn wir es nicht für möglich gehalten hätte, es ist noch schwüler als die letzten Tage. Die Feuchtigkeit hängt in der Luft und auch alle Balkonmöbel sind von der Luftfeuchtigkeit nass.
Trotzdem setzen wir uns natürlich raus auf dem Balkon, lesen und lauschen dem Meer. Das ist das, was wir an dieser Schiffs-Klasse so lieben: Die Nähe zum Meer. Unter unserem Balkon läuft direkt das Meer entlang, wir sehen, hören und riechen das Meer. Das fehlt uns auf den größeren Schiffen, bei denen man entweder sehr viel weiter oben ist oder eine Promenade den direkten Blick aufs Meer versperrt.
Natürlich gibt es auf den großen Schiffen auch Vorteile, die wir hier vermissen, darüber berichte ich einen anderen Seetag.
Damit habe ich nun Gelegenheit, das Ausflugsdrama, dass ich gestern nur angedeutet habe, genauer zu erklären. Eben haben wir eine Lösung gefunden, mit der wir ganz zufrieden sind.
AIDA ist beim Umbuchen unehrlich!
Gestern saßen wir also nichts Böses ahnend im Café Mare bei einem Caramel Macchiato und haben im Bordportal eine Nachricht gefunden, in der AIDA uns mitteilt, dass sich bei unserem Ausflug in Malé (Malediven) die Startzeit geändert hat. Soweit ist das möglich, zwar gefällt uns eine so frühe Startzeit ganz und gar nicht, aber AIDA behält sich vor, dass sich die Startzeit eines Ausflugs jederzeit ändern kann.
Aber genau hier ist AIDA dann unehrlich. Denn sie schreiben auch, dass sich neben der Startzeit auch das Ausflugskürzel geändert hat. Und was bedeutet das? Das bedeutet schlicht, dass AIDA uns ungefragt auf einen anderen Ausflug umgebucht hat. Der hat zwar die gleichen Inhalte, aber eben eine andere Zeit.
Tatsächlich gibt es den von uns gebuchten Ausflug unter der bisherigen Nummer, auch zu der bisherigen Zeit, auch noch. Das belegt, dass es tatsächlich eine Umbuchung ist. Und genau da sind wir der festen Meinung, dass AIDA das nicht ungefragt machen darf. Diese ganze Formulierung von AIDA halten wir für unehrlich.
Dann hätte AIDA das so machen müssen, wie wir dann als Begründung am Schalter hören. Nämlich, dass der Ausflug zu voll war, weil AIDA vorher nicht wusste, wie viel Kapazität vor Ort ist. Nun haben sie einfach alle, die als letztes gebucht haben, in einen anderen Ausflug gesteckt. Korrekter Weise hätten sie es ja so machen müssen, dass sie jeden anschreiben (was die jetzt ja auch getan haben, mit dem falschen schon genannten Aussagen) und schreiben müssen: “Ausflug zu voll, kann passieren. Wir hätten da eine Alternative: gleiche Ausflug, nur deutlich früher, wer will?” Das wäre korrekt gewesen.
Und das hatten wir schon mal kritisiert. Damals war es noch schlimmer, weil das so kurzfristig war, dass eine Stornierung nicht mehr möglich war. Das ist hier anders, alle Ausflüge können bis zwei Tage vorher, 19 Uhr, storniert werden, und da ist noch Zeit.
Wir sind also gestern zu dem nächstgelegenen Ausflugsschalter und fragen nach Alternativen. Dabei würde uns am meisten interessieren, welches denn die schönste der maledivischen Inseln ist, dann würden wir dorthin umbuchen. Das weiß aber leider die Mitarbeiterin auch nicht. Also erklären wir ihr in der uns eigenen Höflichkeit die Problematik. Dabei kann sie nun auch nicht helfen, sagt aber zu, dass wenn in dem ursprünglichen Ausflug etwas frei wird, wir die ersten sind, die dorthin zurückgebucht werden. Nun, wir werden sehen, wir haben ja noch etwas Zeit.
Die Lösung des Ausflugs-Problems
So war also der Stand gestern. Heute nun, bevor wir jetzt auf dem Balkon sitzen, haben wir am Fernsehen noch die Übertragung aus dem Theatrium gesehen, bei der im Rahmen der “Hafen Lounge” die Ausflüge der nächsten Inseln vorgestellt werden. Auch der Malediven. Dort sehen wir nun erstmals Bilder der verschiedenen Inseln und der Lektor macht deutlich, dass die alle wunderschön sind, dass es nur eine Frage des Geschmacks ist, auf welche Insel man fährt. Das sind alles teure Ressorts, die eine hat das Riff näher, die andere hat noch einen Pool dabei, das eine ist etwas luxuriöser als das andere, manche Inseln größer, manche kleiner.
Tatsächlich würden uns hier zwei andere Inseln reizen, einmal die Insel, bei der das Riff zum Schnorcheln ganz nahe ist. Blöderweise vergessen wir bei all diesen Inseln wieder, welche Insel das ist und auch der Mitarbeiter am Schalter später weiß es nicht. Aber wir meinen, dass hier die Zeit des Ausflugs auch nur relativ kurz ist.
Unser bisher gebuchter Ausflug hat einen Aufenthalt von 6 Stunden, das sollte es auch schon sein. Vor allem für den Preis.
Die andere Insel, die sich interessant anhört, ist die kleinste Insel. Man kann sie in 10 Minuten umrunden. Deutlicher Unterschied zu dem bisher gebuchten Ausflug ist, dass keine Liegen inklusive sind und wohl auch eher keine zu kriegen sind. Ich hoffe es liegt nicht daran, dass die Insel so klein ist, dass keine Liege drauf passt.
Bei dem Vortrag wird betont, dass es jetzt noch problemlos möglich ist, alles umzubuchen, wenn man eine interessantere Insel gehört hat, und das ist jetzt tatsächlich der Fall. Im Bordportal sehen wir, dass bei allen diesen Ausflügen nur noch ganz wenige Plätze frei sind, also laufen wir zum nächsten Ausflugsschalter. Und tatsächlich ist es möglich, dass wir auf diese kleine Insel umbuchen. Ob wir damit wirklich die schönere Insel gefunden haben, das werden wir dann erst sehen, auf jeden Fall haben wir die bessere Startzeit. Denn dieser Ausflug geht zur gleichen Zeit los wie unser ursprünglicher Ausflug und das ist okay.
Natürlich Caramel Macchiato
Nun sitzen wir weiter auf dem Balkon und lesen. Das Wetter hat sich nicht geändert, zwischendurch wurde es durch umliegende Regengebiete etwas dunkler, aber es bleibt insgesamt diesig und sonnenfrei.
Wir sind weiterhin mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, der Weg nach Sri Lanka ist weit. Trotzdem werden wir erst morgen um 11 Uhr dort ankommen. Das Meer wirkt recht ruhig, aber durch eine Dünung von weiter entfernten Wettergebieten würde das Schiff ganz schön schwanken, wenn nicht die Stabilisatoren ausgefahren wären. Sind sie aber.
Mittags gehen wir natürlich ins Café Mare zu einem Caramel Macchiato, der geneigte Leser hat sicherlich schon darauf gewartet.
Danach geht es aber direkt wieder auf den Balkon, heute gibt es kein anderes Programm. Bis zum Abendbrot.
Das gibt es dann im Marktrestaurant. Thema ist heute USA und wir schaffen beim besten Willen nicht alles, was heute so lecker ist: Pulled Pork Burger und Cesar-Salat, jeweils zum selbst zusammenstellen. Gegrillte Rindersteaks, Zwiebelringe, Mozarella-Sticks, scharfe Chicken Wings, Rippchen, und als Krönung ganz frische Mango.
Zum Abschluss sehen wir die Show „Musical Dreams“, die wir schon von einigen Fahrten kennen. Es ist wieder schön, aber besonders die gewaltigen Stimmen beeindrucken. Wenn die Solisten zu Viert singen, klingt es wie ein riesiger Chor.
Morgen sind wir dann in Hambantota.
ÜBERSCHRIFT BILDER
GALERIE
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!