Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius mit der AIDAstella, Indischer Ozean 19.05.25

Um 5 Uhr bei den Waschmaschinen, um 7 Uhr beim Frühstück um 8 Uhr auf dem Balkon. Das ist für einen Seetag doch nicht normal. Aber bekanntlich gibt es nichts, was es nicht gibt. So auch wirklich fliegende Fische. Die wir beim Philosophieren über unsere Lieblingsplätze auf dem Balkon sehen.


Bilder folgen hier in Kürze

Gestern gab es keine Möglichkeit mehr, die nassen und sandigen Strandsachen durchzuwaschen. Die Idee hatten einfach zu viele andere und vor den Waschmaschinen haben sich Schlangen gebildet, die alle mit Argus Augen auf die verbleibenden Minuten der Waschmaschinen gestarrt haben.

Waschen um 5 Uhr

Für heute Morgen haben wir uns vorgenommen, dass wir frühzeitig am Waschsalon sind, das hatte in der letzten Woche ja auch gut geklappt und wir haben weiter den Vorteil, dass der Waschsalon bei uns gleich um die Ecke ist.

Um 5 Uhr ist die beste Ehefrau von allen zufällig wach und schleicht sich einmal hinaus, um die erste Waschmaschine zu füllen. Zu diesem Zeitpunkt sind schon zwei Trockner im Betrieb, das heißt, es müssen noch früher Leute gewaschen haben.

Natürlich schlummern wir noch einmal ein und als wir nach 45 Minuten die Wäsche in den Trockner umpacken, dann gemeinsam, sind die Waschmaschinen alle belegt.
Zwar müssten wir nicht zwingend wieder waschen, wir durften genug Gepäck mitnehmen, 30 kg pro Koffer, das ist für uns im Flugzeug schon ungewohnter Luxus. Aber es ist schön, Sachen sauber in die Koffer zu bekommen. Und es ist praktisch, dann nicht gleich zu Hause Berge von Wäsche zu haben.

Den Trockner müssen wir zweimal anwerfen, bis alles trocken ist, aber so sind wir um 7 Uhr fertig und können schon zum Frühstück geben.

Frühaufsteher am Seetag

Irgendwie macht AIDA das mit den Restaurant-Öffnungszeiten immer merkwürdiger. Heute öffnet bereits um 7 Uhr das größte Restaurant, das Marktrestaurant. Hätte man uns gefragt, hätten wir vorher gesagt, dass dieses lange nicht voll wird. Und so ist es auch. Wir finden wieder einen wunderbaren Platz am Fenster und mit uns sind nur wenige andere im Restaurant. Auch im weiteren Verlauf füllt es sich nur schleppend, erst gegen 8 Uhr kann man von einer nennenswerten Füllung sprechen. Aber uns egal: Wir haben hier viel Platz, viel Ruhe und genießen das Frühstück wie immer an Seetagen in aller Ausführlichkeit.

Gestern war es schon so und auch heute sind die weich gekochten Eier hart. Irgendwas muss ich beim Koch geändert haben. Der Weich-Ei-Index sinkt dadurch auf 24/28.

Und vor der Sonne auf dem Balkon

Einen weiteren riesigen Vorteil hat diese frühe Aufstehzeit: wir fahren jetzt ja von den Seychellen nach Mauritius. Das geht fast senkrecht nach Süden. Und da unsere Kabine steuerbord ist, bedeutet das, dass wir nach Westen schauen. Was wiederum bedeutet, dass wir Sonne erst ab mittags haben werden. Nach den Erfahrungen der letzten Tage wird es dann zu heiß sein, um auf dem Balkon zu sitzen. Darum sind wir heute bereits um 8 Uhr auf dem Balkon, um die sonnenfreie Zeit noch möglichst ausgiebig genießen zu können.

Und das tun wir. Die See ist heute bewegter als die letzten Tage, schon im Restaurant konnte man überall das Besteck in den Ständern klappern hören. Auch hier merken wir, dass es deutlich mehr auf und ab geht, aber trotzdem, von richtigem Seegang kann man immer noch nicht sprechen.

Was uns heute auffällt ist, dass um uns herum lauter weiße Vögel fliegen und uns begleiten. Das war die letzten 14 Tage nicht so. Ob die uns von den Seychellen bis hier begleiten, oder liegt eine kleinere Insel irgendwo in der Nähe?

In jedem Fall ist die Temperatur jetzt morgens schon herrlich, im Laufe des Tages wird es wieder bis 30 Grad Celsius ansteigen. In der Sonne natürlich noch heißer.

Richtig fliegende Fische

Gegen Mittag nimmt die Dünung etwas zu. Und zugleich sehen wir überall kleine Platscher. Ein genaues Hinsehen zeigt uns, dass es hier fliegende Fische gibt. Wir schrecken ganze Schwärme davon auf. Das weckt meinen Jagdinstinkt und ich lege mich mit der Kamera auf die Lauer. Es gelingt mir aber nicht viel mehr als ein verschwommenes Bild einzufangen. Nessie ist da besser fotografiert und so macht sich die beste Ehefrau von allen über mein abstraktes Foto lustig . Es ist auch gar nicht einfach, kleine durch den inzwischen stärkeren Wind verwirbelte Schaumkronen von Fisch-Platschern zu unterscheiden.
Ich bin auch nicht der einzige, der hier auf die Jagd geht, auch die Vögel, die uns begleiten, haben die fliegenden Fische entdeckt.

Zumindest kann ich einen dieser Fische doch genauer sehen und damit mit einem Vorurteil aufräumen. Ich dachte immer, dass diese Fische einfach nur länger springen. Aber ich kann einen dieser doch viel kleineren Fische, als ich mir vorgestellt habe, beobachten, der eine ganze Strecke lang in der Luft fliegt.
So steigt die Spannung auf dem Balkon immer weiter.

Zwischendurch zieht auch mal ein kleiner dunkler Schauer durch, aber auch das kann uns auf dem Balkon nicht erschüttern, wir bleiben trocken und standhaft.

Von Nachbarn und Stewards

Hier muss ich auch einmal ein lobendes Wort zu unserem Balkon-Nachbarn zu beiden Seiten verlieren: ich kann mich kaum erinnern, dass wir schon einmal so ruhige Nachbarn hatten. Diese sind so gut wie nie auf dem Balkon und auch aus den Kabinen ist kein Laut zu hören. Sehr angenehm.

Wie immer an Seetagen ziehen wir uns auf den Balkon zurück und schließen die Balkontür, damit der Kabinen-Steward in Ruhe unsere Kabine machen kann und sich nicht beim Arbeiten beobachtet fühlt. Heute hängen wir schon sehr früh das Ey-Alter-mach-die-Kabine-Schild raus. Wir denken uns, da die meisten ja noch in der Kabine sind, dass der Kabinen-Steward dann die Kabinen vorzieht, die ein solches Schild rausgehängt haben.

Aber wie wir das auf anderen Fahrten schon erlebt haben, so ist es auch hier: der Steward lässt sich in der Reihenfolge der Kabinen überhaupt nicht beirren. Gegen 12 Uhr sage ich dann, dass er nun aber langsam kommen könnte, damit wir unsere Kabine wieder für uns haben. Genau in dem Augenblick winkt er von innen und signalisiert, dass er gerade einmarschiert ist.
Als er fertig ist, gehen wir wie immer einmal durch die Kabine, um die ganzen Lichter wieder zu löschen. Das muss eine Anweisung sein. Ja, dadurch wird die Kabine auch freundlicher, aber für uns ist das Stromverschwendung.

Unsere Lieblingsplätze auf den Schiffen

So auf dem Balkon ist einmal Zeit, unsere Lieblingsplätze zu beschreiben. Das ist natürlich sehr individuell, und ich bin sicher, dass so mancher Leser eine ganz andere Antwort hat als wir, besonders wenn er mehr Sport, Abenteuer oder Kennenlernen sucht.

Unser Lieblingsplatz ist – und das wird nicht überraschen – fraglos der Balkon. Zumindest auf diesen kleineren Schiffen, wo die unmittelbare Nähe zum Meer gegeben ist. Wir lieben es auf dem Balkon zu sitzen, während unter uns das Meer vorbeizieht. Dabei hören wir ständig das Rauschen der vom Schiff verdrängten Wellen, spüren den Wind und manchmal auch die Sonne. Hier könnten wir Stunden verbringen. Was wir auch tun.

Im Schiff selber ist es die AIDA Bar, die es in dieser Form aber auch nur auf den kleinen Schiffen gibt. Hier ist genug Platz zum Spielen, was wir besonders ausnutzen, wenn wir mit den Kindern unterwegs sind. Und die Versorgung mit Getränken ist natürlich dann auch gesichert. Auf den großen Schiffen gibt es diese Bar so nicht, auf den beiden neuesten AIDA Schiffen, der AIDAcosma und der AIDAnova, gibt es für uns als Alternative dann die Art Bar.

Der schönste Ort zum über die Reling gucken ist für uns ganz hinten. Ja, auch ganz vorne am Bug kann es schön sein, wenn es etwas zu sehen gibt. So haben wir da schon tolle Stunden verbracht bei der Ausfahrt aus der Elbe. Aber ansonsten ist es hinten so schön, weil die Heckwelle sich bis weit in die Ferne zieht. Und das gibt ein Gefühl von Weite und Sehnsucht, das einfach nur schön ist.

Und Lieblingsrestaurants gibt es auch

Böse Zungen würden nach Lektüre meiner Berichte natürlich behaupten, dass unser Lieblingsplatz überhaupt nur ein Restaurant sein kann. Ist aber nicht, auch wenn wir natürlich Lieblings-Restaurants identifiziert haben. Das wäre hier auf dem kleinen Schiffen das Buffalo Steak House oder auf der AIDAcosma das Ristorante Mamma Mia. Aber wenn man die Zeit, die wir im Restaurant verbringen, in Relation setzt, können Restaurants doch nicht unsere Lieblingsplätze sein.

Vor allem, weil wir nur zweimal am Tag ins Restaurant gehen. In aller Regel pflegen wir nur ein ausgiebiges, ein sehr ausgiebiges Frühstück zu uns zu nehmen und dann erst abends wieder Essen zu gehen. Zwischendurch gibt es noch mal einen unauffälligen Kaffee und es kann sein, dass ich bisher völlig unabsichtlich vergessen habe zu erwähnen, dass wir uns hierzu Kekse aus Deutschland mitgebracht haben. AIDA bietet zur Kaffeezeit auch Kuchen an, aber dieser ist durch die Bank nicht so unser Fall.

Was wir auf den kleinen Schiffen vermissen

Wo wir gerade bei den Lieblingsplätzen sind: so sehr, wie wir an diesen kleinen Schiffen besonders die Nähe zum Meer lieben – und das ist ja gerade mit unseren Balkon-Erlebnissen auch noch einmal deutlich geworden – so gibt es doch auch ein paar Sachen, die wir hier vermissen und an den großen Schiffen schätzen. Allen voran ist das die Restaurant-Vielfalt, noch mal die Möglichkeit, abends statt ins Buffet Restaurant ins Mamma Mia oder ins French Kiss oder ins Oceans zu gehen, ohne gleich ein Vermögen auszugeben wie im Rossini oder im Buffalo Steak House.

Und wir müssen zugeben, dass wenn man einmal eine Junior-Suite hatte, mit all den Vorteilen, die es da gibt, dann ist man für die kleineren Schiffe doch verdorben. Zumindest uns geht das so. Heike und Jürgen haben davon immer so begeistert erzählt, dass wir diese ausprobieren mussten – und dann war es geschehen. Was uns hier nun fehlt, ist die exklusive Lounge. Mit den gemütlichen Sesseln, den Leckereien und Getränken, die dort stehen, dem schönen Außenbereich.

Das wissen auch die Verantwortlichen und haben ja nun im Rahmen der „AIDA Evolution“ angefangen, die kleineren Schiffe nachzurüsten. Eine solche Lounge soll zumindest tagsüber im Rossini eingerichtet werden. Aber trotz aller Bemühungen wird das nicht dasselbe sein, wie auf den großen Schiffen.
Natürlich kann man so aber auch zusammenfassen, dass weiterhin jedes Schiff seine Vorteile hat.

Der Norden und der Süden

Langsam zieht die Sonne zu uns herum. Für uns ist es immer noch ungewohnt, dass die Sonne jetzt mittags nicht vor uns im Süden, sondern hinter uns im Norden steht. Wir alle hatten in der Schule gelernt, dass die Sonne im Osten aufgeht, über den Süden zieht und dann im Westen wieder untergeht und dass sie im Norden nie zu sehen ist. Osten und Westen ist hier auf der Südhalbkugel das gleiche, aber anders als bei uns auf der Nordhalbkugel zieht die Sonne hier über den Norden und nicht über den Süden und ist im Süden nie zu sehen.

Mit kleinen Abkühlunterbrechungen und natürlich einem Caramel Macchiato bleiben wir bis zum Sonnenuntergang auf dem Balkon.

Einfallsloser Show-Mangel

Im Marktrestaurant ist heute noch einmal Thema Frankreich. Etwas einfallslos, weil wir das auf dieser Reise schon hatten, aber genauso lecker.

Noch einfallsloser ist das Show-Programm. So wie wir es immer wieder kritisiert haben, ist es auch hier, dass es kaum vernünftige Shows gibt. So ganz verstehen wir das nicht. Ein Musical-Darsteller an Land tritt fast jeden Tag auf. Da muss es doch möglich sein, wenn man hier an Bord lebt, auch fast jeden Tag eine Show zu präsentieren.

Stattdessen gab es gestern, als ich schon leicht weggedämmt war, einen Film von einer Show auf einem der anderen Schiffe. Einen Film. Auf der LED-Wand. Im zweiten Show Spot trat dann die Gastkünstlerin Gina de l’Amore, auf, die wir als Travestiestar schon kannten.

Heute also wieder keine Show, sondern im ersten Show-Spot gibt es eine Versteigerung zugunsten von Cruise & Help und im zweiten Show-Spot singt die Crew dann mit der Band im Wettbewerb.
Alles wichtig, aber kein Ersatz, sondern sollte Ergänzung der Shows sein!
Diese deutliche Reduktion der großen Shows wird bei uns weiterhin eine Kritik an AIDA bleiben.

Auch morgen ist noch ein Seetag.

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Rückblick auf die Häfen dieser Reise