Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius mit der AIDAstella, Indischer Ozean 13.05.25

Der Tag auf dem Balkon könnte schöner nicht sein. Das Meer ist wild, die Wellen rauschen, es gibt einen Mix von Sonne und Regen. Gekrönt wird das Ganze von einem wunderbaren Essen, bei dem wir aus dem Restaurant torkeln. Wir hoffen, dass der Guide am Ausflugs-Counter hinterher nicht erzählen wird, dass er das erste Mal erlebt hat, dass ein Änderungswunsch singend vorgetragen wird.


Bilder folgen hier in Kürze

Um 6:30 Uhr wachen wir auf. Es ist Seetag, wir haben alle Zeit der Welt. Fast, denn Seetag heißt natürlich Waschtag. Also raffen wir alle Wäsche zusammen und sausen zum Waschsalon. Wo wir voller Staunen feststellen, dass bis auf eine bereits alle Waschmaschinen besetzt sind. Diese greifen wir uns schnell, in der Zeit kommen weitere Waschwillige, die nun aber warten müssen.

Waschsalon und Restaurant richtig timen

Können die Leute nicht in Ruhe am Seetag ausschlafen? Aber sicherlich hat das zwei Gründe: zum ersten ist die Uhrzeit bereits mehrfach umgestellt worden, heute Nacht wieder um 30 Minuten zurückgestellt, das bedeutet uns trennen nur noch drei Stunden von Deutschland.
Zum zweiten trockenen die Strandsachen auf dem Balkon praktisch gar nicht. Die Luftfeuchtigkeit ist einfach viel zu hoch. Deshalb macht Waschen und Trocknen durchaus Sinn.

Jedenfalls wäscht so unsere erste Maschine, die zweite haben wir nun aufgrund der Fülle nicht untergebracht, folgt aber dann der ersten, als diese fertig ist.

Jetzt heißt es nur noch, das Restaurant geschickt zwischen Waschmaschine und Trockner zu timen. Unser erster Versuch geht ins Bella Donna Restaurant. Das hat vor 10 Minuten aufgemacht und jetzt um kurz nach 8 Uhr sollten alle brav auch in ihren Betten liegen. Außer natürlich die, die in einer Schlange vor dem Waschsalon stehen.

So ist es aber nicht. Bis auf ein paar Behelfs-Tische ist das Restaurant voll, und so beschließen wir, es noch einmal in einer halben Stunde zu probieren, wenn das Marktrestaurant öffnet. Das hat zugleich den Vorteil, dass wir unsere Waschsalon-Geschichte erst abschließen können.

An dieser Stelle trennen wir uns sicherheitshalber. Die beste Ehefrau von allen holt die letzten Sachen aus dem Trockner, der Autor dieser Zeilen wandert schon mal zum Marktrestaurant. Viel zu früh, 8 Minuten vor der Öffnungszeit, da stehen – wie wir in Frankfurt auf dem Flughafen gelernt haben, der geneigte Leser erinnert sich sicherlich – nur die Deppen in der Schlange. Und ich.

Aber doch nicht Deppen, 7 Minuten vor der Zeit öffnet das Restaurant. Und ich bekomme einen richtig schönen Platz am Fenster.

Irgendwann kommt auch die beste Ehefrau von allen, bis dahin habe ich alles zusammen gesammelt, was wir zum Frühstück benötigen. Bis auf den ganz privaten Leckerchen der Ehefrau.

Natürlich lassen wir uns richtig Zeit zum Frühstück und genießen das sehr. Und wie vorher schon berichtet zu viel.
Das Ei ist heute zum Ausgleich sehr flüssig, der Weich-Ei-Index beträgt nun 16/17.

Bord-Portal-Probleme

Auf dem Rückweg gehen wir noch einmal an dem Ausflugs-Counter vorbei. Irgendwie sind wir jetzt dort immer wieder Gast, und das, obwohl wir für jeden Landtag schon von zu Hause aus einem Ausflug gebucht haben. Aber wie berichtet wollten wir oder mussten wir an verschiedenen Tagen umbuchen.

Heute hat unser Auftauchen hier einen besonderen Grund, denn es gibt ein Problem mit dem Bord-Portal. In diesem kann man alle Ausflüge der Landtage sehen und die Ausflugs-Beschreibung genauer studieren. Auch buchen ist von hier aus möglich, nur nicht stornieren.

Merkwürdigerweise steht aber bei Mahé auf den Seychellen, dass kein Ausflug verfügbar wäre. Das ist schon seit Tagen so. Nachdem wir die Beschreibung des von uns gebuchten Ausflugs noch einmal genauer gelesen haben, würden wir uns gerne nach Alternativen umsehen.

Die arme Mitarbeiterin am Ausflugs-Counter muss wahrscheinlich zig Mal am Tag dasselbe sagen, nämlich, dass es ein technisches Problem gibt und aus diesem Grund nur die Ausflüge der Seychellen nicht im Bordportal angezeigt werden. Den Grund kennt sie nicht und weder die Techniker hier an Bord noch die Techniker zu Hause in Rostock konnten das bisher beheben. Man sei aber daran.

Solange können wir nicht warten, denn wer weiß, ob es überhaupt gelingt, das freizuschalten und ob bis dahin interessante Alternativen weggebucht sind. Deshalb fragen wir zumindest, was es noch für Strandausflüge gibt und nehmen das noch einmal mit zum Nachdenken.

Nachdenken bei wilder Dünung

Nachdenken können wir dann ja wunderbar in der Kabine, denn selbstverständlich lockt der Balkon. Heute wieder besonders, denn es ist nicht mehr so diesig wie neulich, die Sonne scheint bei angenehmen 29°C. Auch ist es nicht so schwül, wie es die letzten Tage war. Das könnte daran liegen, dass ein ordentlicher Wind weht. Wovon wir natürlich auf dem Balkon nichts mitbekommen.

Auch das Meer ist deutlich wilder als sonst, die Dünung ist zu spüren, wenn die Stabilisatoren nicht ausgefahren wären, würde das Schiff ganz schön schwanken.

Von der Kabine aus verfolgen wir zwischendurch den Lektor, der im Theatrium über die Malediven berichtet und das gibt wieder einmal interessante Einblicke. Natürlich werde ich darüber morgen genauer berichten.

Auch schauen wir noch einmal in den Waschsalon, mit dem Waschen sind wir fertig, aber es gibt drei Teile zu Bügeln. Im Waschsalon sind zwei Bügelbretter, aber immer, wenn wir gucken, ist nicht daran zu denken, diese zu benutzen. Der gesamte Waschsalon steht voller Menschen, die darauf warten, dass eine Maschine frei wird. Vermutlich wird die Minutenanzeige dort so lange hypnotisiert, bis sie auf Null runtergewandert ist. Und dann hofft man, dass der Besitzer der Maschinen auch kommt, und wenn er das nicht tut, wird er gedanklich mit Hass überschüttet. Insgesamt merkt man, dass die Stimmung im Waschsalon nicht so fröhlich ist wie sonst, sondern doch eher etwas angespannt. Wie gut, dass wir fertig sind.

Also hier noch mal ein Tipp für den geneigten Leser: waschen macht nur Sinn zu einer sehr frühen oder sehr späten Zeit an Seetagen oder eben an Landtagen, wenn alle anderen an Land sind. Bitte diesen Tipp aber nicht weitersagen, damit wir weiterhin eine freie Maschine finden.

Sonne auf dem Balkon dank Äquator-Nähe

Natürlich ist am Seetag auch wieder Zeit für einen Caramel Macchiato im Café Mare. Währenddessen laufen im Theatrium die Proben für die Show heute Abend. Gerade ist „Let’s Get Loud“ dran. Und laut ist sicherlich richtig, es ist kaum möglich, die Kellnerin zu verstehen. Zum Glück weiß sie schon, was wir immer trinken. Wobei ich jetzt gar nicht weiß, ob ich das in diesen Reiseberichten schon einmal erwähnt habe.

Wir fahren jetzt nicht mehr streng östlich, sondern mehr Südosten. Da das für den genauen Leser natürlich nicht reicht, sage ich es genauer: 253,4°.
Das dürfte der Grund sein, warum wir jetzt mehr Sonne auf dem Balkon haben, als die letzten zehn Tage. Es gelingt uns jetzt kaum noch, komplett im Schatten zu sein, irgendein Körperteil ist immer in der Sonne. Deshalb müssen wir nun auch zur Sonnencreme greifen, ich hatte ja mehrfach berichtet, wie stark die Sonne hier ist. Selbst wenn sie hinter Wolken verborgen ist, hat sie noch das Potential, die Haut zu schädigen.

Dabei nähern wir uns immer mehr dem Äquator, zur Kaffee-Zeit befinden wir uns bei 5° Nördlicher Breite.

Wackelnde Brüstung auf dem Balkon

Ich muss noch einmal zwei Probleme auf dem Balkon ansprechen. Das erste Problem ist harmlos: die Zwischentür zu unserer Nachbar-Kabine klappert unaufhörlich. Das lässt sich leicht mit einem geschickt gefalteten AIDA-Katalog beheben

Das andere Problem ist aus meiner Sicht deutlich größer. Die Schraube, mit der die Balkon-Brüstung am Schiffsskelett befestigt ist, ist lose. Dadurch können wir den Handlauf samt Glas-Reling problemlos hin- und herschieben. Das wäre noch kein Problem, wenn die Schraube in einem Loch stecken würde. Tut sie aber nicht, sie steckt in einem Schlitz. Wahrscheinlich ist hier schon einmal die Metall-Halterung weggebrochen.
Die Sorge ist nun, dass wenn man sich dort doller gegenlehnt, die gesamte Brüstung nach unten wegknickt.

Nun haben wir nicht die Absicht, uns dagegen zu werfen, aber man weiß ja nicht, was so passiert. Und eine unsichere Brüstung kommt meiner natürlichen Höhlen-Skepsis auch nicht gerade entgegen, denn hier auf Deck 7 sind wir schon sehr hoch. Darum hatte ich schon vor zwei Tagen der Rezeption Bescheid gesagt und sie haben versprochen, einen Mechaniker zu schicken, der sich das anguckt. Haben sie wohl auch gemacht, denn mein Katalog war aus der Tür gezogen, aber an der Brüstung hat sich nichts geändert. Da muss ich noch einmal nachfragen, denn das geht so nicht. Ich habe das ganze Bewegungsspiel mal auf Film gebannt, das sieht wirklich nicht gut aus. Das möchte ich gerne nochmal der Rezeption zeigen, aber die beste Ehefrau von allen fesselt mich auf dem Balkon aus der Sorge heraus, der Balkon könnte dann gesperrt werden.

Ein Gourmet-Abendbrot

Abends haben wir im Gourmet-Restaurant Rossini reserviert. Es hat etwas, von vorne bis hinten bedient zu werden und das in aller herrlichen Ruhe. Welch ein Unterschied zu den Buffet-Restaurants.

Das Essen ist wirklich exzellent. Es gibt heute
Serrano-Parmesansuppe mit Melone, Serrano-Panna Cotta, Champagner,
Wolfsbarsch mit Schinkenschaum, Bouillabaisse-Püree, Sepia,
Apfel-Sorbet,
Churros mit Tonkabohne, Waldbeeren, Macadamia.

Jetzt wollte ich hier in diesem Bericht ein bisschen mit meinem Wissen angeben. Leider klappt es nicht so ganz.
Das hat folgenden Grund: zu unserer Club-Stufe gehört ein Drei-Gänge-Menü im Rossini (oder eine Iris-Fotografie oder eine Massage).
Bisher war so, dass wir irgendwann gebucht haben, und uns vom Sechs-Gänge-Menü haben überraschen lassen. Aus diesen sechs Gängen dürfen dann drei Gänge gewählt werden. Dazu kommen dann noch der Gruß aus der Küche und ein Zwischengang.

Das ist manchmal gut gegangen, weil es lauter Vorschläge gab, die wir sehr gern mögen. Manchmal traf es aber auch nicht so unseren Geschmack.
Jetzt sind wir schlauer und buchen nicht mehr blind, denn im AIDA Bordportal kann man auch die Speisekarte des Rossini einsehen, und da steht für jeden Tag das geplante Menü.
Diesmal halten sie sich allerdings nicht ganz daran, denn statt der angekündigten Entenbrust gibt es Lammkaree, das mögen wir beide nicht so gerne.
Aber prinzipiell klappt das, und deshalb der Tipp an den geneigten Leser: einmal vor dem Reservieren in die Karte gucken.

Zu dem Gutschein gehört neben dem Menü auch eine Weinbegleitung. Das geht los mit einem Prosecco zur Begrüßung, weiter mit einem Weißwein zur Vorspeise und mündet in einem Rotwein zur Hauptspeise. Dazu gibt es Wasser so viel wir wollen.

Das ist nun doch heftig, denn so viel Wein auf einmal sind wir gar nicht gewohnt. Am Ende torkeln wir etwas aus dem Restaurant, aber das Essen war wieder fantastisch.

Hoffentlich haben wir nicht gesungen!

Inzwischen finden wir eine Nachricht im AIDA-Bordportal, dass das Problem mit den Ausflügen auf den Seychellen nicht gelöst werden konnte, aber dass sie eine PDF hochgeladen haben, in denen alle Ausflüge zu sehen sind. So eine Nachricht war längst überfällig, bevor die Gäste-Massen an den Ausflugs-Counter laufen und danach fragen. Auch wenn man die PDF nicht so schnell erstellen konnte, wäre zumindest eine erklärende Nachricht wichtig gewesen.

Während des Essens haben wir immer wieder Zeit gehabt, uns die verschiedenen Ausflüge anzugucken. Wir hatten bisher einen Ausflug auf La Digue gebucht, haben jetzt aber erst gesehen, dass das vor allen Dingen Fahrradfahren in der Gruppe bedeutet. Wir aber wollen lieber die wunderschönen Strände der Seychellen genießen, davon haben wir ja bei unseren letzten Besuch dort schon einiges kennengelernt. Also suchen wir uns einen anderen Ausflug aus und gehen nun direkt nach dem Essen zum Ausflugs-Counter, um umzubuchen.

Die Mitarbeiterin am Ausflugs-Counter sagt uns, dass sie ehrlich darauf hinweisen muss, dass dieser Ausflug ganz neu im Programm ist und wir die ersten sind, die diesen buchen. So besteht die latente Gefahr, dass dieser Ausflug am Ende abgesagt wird und wir dann gar nichts haben. Aber das riskieren wir. Alles ist besser als nur Fahrradfahren und kein Strand.

Die einzige Sorge, die wir uns machen ist, dass die Mitarbeiterin hinterher erzählt, dass es das erste Mal ist, dass jemand seinen Umbuchungswunsch singend vorgetragen hat. Wir denken nicht, dass wir sowas getan haben, aber nach den Weinmengen im Rossini ist nichts unmöglich.

Morgen sind wir dann in Malé / Malediven.

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