Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius mit der AIDAstella, Indischer Ozean 16.05.25
Auf der Südhalbkugel waren wir zwar schon einmal, aber noch nie sind wir mit dem Schiff über den Äquator gefahren. Das wird sehr nett zelebriert mit einem gemeinsamen Sprung. Aber heiß ist es in der prallen Sonne. Deshalb lieber Balkon und ein Blick auf die Gäste-Zusammensetzung.
Bilder folgen hier in Kürze
Begeistert zum ersten Mal in Südostasien
AIDAstella 2025
Wir sind immer noch nicht in der Zeitzone angekommen, die wir hier eingestellt haben. Jedenfalls ist es um 5 Uhr hell draußen. Und wir sind wach.
Ein bisschen schlummern wir noch einmal ein, denn bis zum Frühstück ist noch Zeit.
Ein schöner Blick nach hinten
Heute hat AIDA die Öffnungszeiten ganz merkwürdig festgelegt. Bereits um 7 Uhr öffnet das größte Restaurant, das Marktrestaurant. Eine halbe Stunde später folgt das East, am Schluss nach einer weiteren halben Stunde das Bella Donna Restaurant.
Das ist früh. Eigentlich haben wir ja Seetag, aber vielleicht geht es ja vielen so wie uns, dass sie relativ früh wach sind.
Wir sind pünktlich zur Öffnungszeiten am zuletzt öffnenden Bella Donna Restaurant und fast alleine. Wir finden wieder einen wunderschönen Tisch am Heck. Der Blick geht nach draußen über den Außenbereich des Restaurants und zur Heck-Welle. Das ist wirklich ein schöner Blick, besonders die Heck-Welle hat uns das angetan, sie vermittelt so ein Gefühl von Weite und Sehnsucht.
Das Restaurant füllt sich nur sehr langsam und viele Tische bleiben frei. So haben wir viel Platz an den Buffets und genießen die Frühstückszeit ausgiebig.
Noch heißer auf dem Balkon
Keine Frage, danach ist dann wieder der Balkon dran. Irgendwann heute Morgen muss es heftig geregnet haben, aus dem Restaurant konnten wir hinter uns noch ein Regengebiet sehen. Denn überall in den Außenbereichen des Schiffes und auch auf unserem Balkon ist es nass. Das führt dazu, dass es heute nicht nur heiß ist, sondern auch deutlich schwüler als gestern. Den ganzen Tag über haben wir fast wolkenlose Sonne bei 30°C.
Hier muss ich den geneigten Leser noch auf einen wichtigen Umstand hinweisen: wenn ich die Temperaturen schreibe, dann sind das immer Temperaturen im Schatten. Es versteht sich von selbst, dass unter praller Sonne diese Temperaturen deutlich höher liegen. Nur damit verständlich ist, warum es irgendwann auf dem Balkon nicht mehr auszuhalten ist.
Und die Sonne brennt hier wirklich heiß. In den letzten Tagen hatte ich ja schon von der Äquatornähe geschrieben. Diese Äquatornähe ändert sich heute zum Äquator selbst.
Irgendwann sind wir nur noch wenige Minuten entfernt – gemeint sind Winkelminuten, das bedeutet, kurz vor Äquatorquerung. Ich verfolge das im Bordportal, da finden sich die fast aktuellen nautischen Daten.
Der gemeinsame Äquator-Sprung
Um 10:45 Uhr sind wir eingeladen zur Äquator-Sprung auf dem Pooldeck. Tatsächlich scheint das gesamte Schiff anwesend zu sein, es ist rappelvoll, sowohl auf dem Deck selber als auch auf der Reling rundherum. Wir finden nur noch ein Platz in der dritten Reihe, können aber trotzdem durch Lücken hindurch das Geschehen verfolgen.
Das möchte ich gerne einmal filmen, aber egal wie hoch ich die Kamera halte, die ältere Dame vor mir hält das Handy immer noch höher, so dass ich mehr Handy als Pooldeck filme.
Der Kapitän ist selbst zum Pooldeck gekommen und verkündet mit Standverbindung zur Brücke, wann wir den Äquator wirklich überqueren.
Ab 1 Minute vorher wird die Zeit heruntergezählt und in dem Moment, als wir den Äquator überqueren, springen alle einmal symbolisch über den Äquator herüber und das Typhon erschallt. Das ist schon sehr nett gemacht.
Tatsächlich überlegen wir jetzt gerade, und wir können uns nicht erinnern, den Äquator schon einmal per Schiff überquert zu haben. Neptun und seine Helfer haben wir schon öfter erlebt, dann sind wir aber meist über irgendeinen Polarkreis gefahren.
Wir waren auch schon einmal auf der Südhalbkugel, das war unsere Reise von den Seychellen über Madagaskar und Mauritius vor 1,5 Jahren.
Dorthin sind wir aber mit dem Flugzeug gekommen. Und darin gab es merkwürdigerweise kein Springen über den Äquator
Somit ist es nun das erste Mal. Nachdem wir erfolgreich über den Äquator gehoppelt sind, verkündet der Kapitän, dass wir nun in Neptuns Reich seien. Tatsächlich leben 90% der Weltbevölkerung auf der Nordhalbkugel, nun sind wir auf der Südhalbkugel. Und tatsächlich erscheint wenig später Neptun mit Gefolge. Er nimmt als Tribut den Schlüssel des Schiffes entgegen. Der Kapitän bietet ihm dazu das auf dem Schiff durchbratende Fleisch an. Damit meint er uns, denn es ist tatsächlich unsagbar heiß hier in der Sonne auf dem Pooldeck.
Morbus Bahlsen
Wer will, kann jetzt verschiedene Prüfungen in unterschiedlichen Bars des Schiffs ableisten, und wenn er alle abgeleistet hat, von Neptun getauft werden.
Und man kann ein Zertifikat zur Äquator-Überquerung erwerben. Das ist bestimmt nett, dafür wollen die hier aber 19 € haben und da frage ich mich, ob die einen Morbus Bahlsen haben.
Falls der geneigte Leser diese un-medizinische, laienhafte Krankheitsbezeichnung nicht kennt, das bedeutet, einen an der Waffel zu haben.
Natürlich ist das ein gutes Geschäft für AIDA, denn wenn nur jeder vierte ein solches Zertifikat haben will, dann sind das leicht verdiente 10.000 €.
Auch in der Kabine wird es heiß
Wir sind jedenfalls wieder auf dem Balkon. Noch ist Schatten und damit deutlich angenehmer als oben an Deck.
Auch das Meer ist angenehm, eine ganz flache, glatte Decke mit wenig Dünung. Das ist wieder herrlich zum Lesen und Träumen.
Aber die Sonne kommt immer mehr auf den Balkon, und dann ist es irgendwann nicht mehr auszuhalten. Dann bauen wir um wie gestern, so dass wir beide irgendwie Schatten haben, gehe zwischendurch zum Abkühlen zu einem Caramel Macchiato ins Café Mare und auch mal für einige Zeit in die Kabine.
Der Nachteil des Umbaus ist, dass wir die Balkontür nicht schließen können. Das ist natürlich Absicht, damit derjenige, der in der Tür sitzt, trotzdem Meer-Feeling hat. Der Nachteil ist dann aber, dass es in der Kabine genauso feuchtwarm wird wie draußen, weil dann naturgemäß die Klimaanlage nicht geht. Deshalb müssen wir zwischendurch die Tür auch mal schließen.
Ein Blick auf die Gäste
Heute werfen wir mal einen Blick auf die Zusammensetzung der Gäste. Es handelt sich ja hierbei um eine Transreise, also keine Rundfahrt, sondern die Überführung von einer Destination zu einer anderen. Gestartet ist das Schiff ein Tokio, landen wird es in Palma de Mallorca.
Solche Reisen sind klassischerweise Reisen, die besonders gern Vielfahrer nutzen. Von denen sind eine Menge an Bord. Wie viele dabei genau der höchsten Clubstufe angehören, konnte ich noch nicht herausfinden. Da aber Frühstück sowohl im Rossini (traditionell für die Suiten) als auch im Buffalo Steak House (traditionell für die höchste Clubstufe) angeboten wird, gehe ich davon aus, dass doch einige an Bord sind.
Ebenso klassisch auf solchen Reisen ist, dass die Mehrzahl an Bord Rentner sind. Zumindest wer die gesamte Fahrt mitmachen möchte, wird kaum so viel Urlaub haben, dass man sich das als Arbeitnehmer erlauben könnte.
Dreiviertel der Gäste sind Rentner. Der Rest junge Erwachsene und ganz wenige junge Familien. Aufgrund der langen Flüge staunen wir, dass überhaupt Kinder an Bord sind, aber tatsächlich gibt es eine kleine Gruppe kleiner Kinder.
Auffällig ist auf dieser Fahrt die hohe Anzahl der Allleinreisenden. Schon im Gesprächen bei Ausflügen ist uns das aufgefallen, und es wurde auch noch mal angesagt, dass 296 Alleinreisende an Bord sind. Ob das speziell für Alleinreisende beworben wurde, wissen wir nicht, die Anzahl ist jedenfalls ungewöhnlich hoch. Besonders auch deshalb, weil diese uns erzählt haben, dass der Alleinreisenden-Zuschlag für eine Kabine 80 % beträgt.
Schön ist allerdings, dass AIDA für diese Gruppe zum Kennenlernen einige Angebote vorhält, wie z. B. spezielle Essenszeiten.
Und noch ein leckeres Filet
Apropos Essen: Abendbrot gibt es heute im Buffalo Steak House. Wir haben noch einmal reserviert. Heute sind wir die ersten, bekommen wieder diesen wunderbaren Tisch ganz hinten am Fenster und genießen wieder ein hervorragendes Filet. Dabei entdecken wir, dass man hier auch den verführerischen Limoncello Sprizz bestellen kann, den wir vom Ristorante Mamma Mia der AIDAcosma kennen, und so wird der Abend rund.
Da stört dann auch nicht die ungewöhnlich lange Zeit zwischen Vorspeise und Hauptgang, der Kellner hatte da wohl was vergessen.
Ein bisschen schauen wir noch beim „Urlaubsduell“ im Theatrium zu, das der Fernsehshow „Familien-Duell“ nachempfunden ist und gehen zum Schluss noch beim Bücherverleih vorbei. Doch was das bedeutet, erzähle ich morgen, wenn ich die Veränderungen vorstelle.
Morgen ist auch noch ein Seetag.
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