Von Teneriffa in die Dominikanische Republik mit der AIDAperla, St. George’s / Grenada 02.11.22

Mit dem Wassertaxi wollen wir auf eigene Faust zum schönen Strand fahren. Kräftiger Regen, langes Warten bis der letzte Platz besetzt ist und kaputte Motoren stemmen sich gegen unseren Plan, der aber Dank karibischer Gelassenheit doch klappt. Baumbesetzer können uns auch nicht schrecken und am Ende baden wir bei strahlendem Sonnenschein im türkisen Wasser. Nur mit Champagner wird das nichts.

Grand Anse Strand St. Georges 22.11.02 Wundervolle Straende tuerkises Meer und Regenzeit in der Karibik AIDAperla 033

Wundervolle Strände, türkises Meer und Regenzeit in der Karibik
AIDAperla 2022

Natürlich stehen wir früh auf und gehören zu den ersten im Casa Nova. Heute haben wir zwar keinen Ausflug, aber das ist Grund genug, weil wir auf eigene Faust unterwegs sind. Und dann ist früh losgehen wichtig, um vor dem Ablegen wieder an Bord zu sein. Zumindest, wenn man auf Busse, Bahnen, Taxen oder wie in diesem Fall auf Wassertaxis angewiesen ist. Und noch mehr, wenn man in Italien oder der Karibik ist. Falls der geneigte Leser den Faden verloren hat: Wir sind nicht in Italien, wohl aber in der Karibik.

Das Frühstück ist wieder lecker Der Kellner von gestern Abend ist auch da und heute stehen unsere dunklen Brötchen mit Körnern schon bereit, bevor wir sie bestellen.

Wassertaxi Anleger St. Georges 22.11.02 Wundervolle Straende tuerkises Meer und Regenzeit in der Karibik AIDAperla 012

Gewaltige Regengüsse und das lange Warten aufs Wassertaxi

Um 10 Uhr verlassen wir das Schiff. Oder wollen es verlassen, da draußen gerade ein gewaltiger Regenguss niedergeht, warten wir halt noch eine Weile auf Deck 3.

Nach dem Guss geht es aber los. Wir wissen aus Reiseberichten, dass gleich in der Nähe ein Wassertaxi zum besten Strand der Insel fährt. Und dorthin wollen wir. Vom Pier geht es ins Terminalgebäude. Dort gleich links halten, ist auch ausgeschildert, dann verlassen wir das Hafengebäude durch einen Nebeneingang. Noch ein kurzes Stück am Kai entlang, dann geht es über eine Treppe nach unten zu einem kleinen Pier. Dort hält gerade ein Wassertaxi und wird beladen. Als wir ankommen ist es schon so voll, dass wir beim besten Willen nicht mehr reinpassen. Also warten wir auf das nächste.

Inzwischen kommen auch weitere Gäste, der Pier wird voll. Aber es kommt erstmal kein Wassertaxi, dafür ein gewaltiger neuer Schauer.

Taxi-Verführung

Ein wild gestikulierender Taxifahrer will alle Gäste vom Pier zu sich ins Taxi einladen, Preis sei irgendwie der gleiche. Viele nehmen das an. Aber als wir angesichts des Regens fast mürbe sind und in die Richtung gehen, kommen uns andere schon wieder entgegen. Sie sind wieder ausgestiegen, weil das Taxi so vollgequetscht wurde, dass es nicht mehr zu verantworten ist.

Also flüchten wir erstmal unter ein paar Arkaden. Und als der Regen vorbei ist, kommt wunderbarer Weise auch das Wassertaxi. Wir Verbleibenden steigen ein. Und dann beginnt das Warten, denn das Wassertaxi fährt erst los, wenn es voll ist. Und das dauert, denn wegen des Regens ist erstmal keiner von der AIDAperla ausgestiegen.

Während des Wartens ein Wort zu dem Regen: gestern haben wir ja gelernt, dass hier Regenzeit ist. Deshalb können immer wieder kräftige Schauer runterkommen. Nur im Gegensatz zu Deutschland ist es hier ja warm, und genauso der Regen. Also alles andere als unangenehm, zumal wir ja eh ins Wasser wollen.

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Wir warten immer noch, deshalb die Vorschau auf den Tag: Es gibt im Verlauf des Vormittags noch kleinere Regeneinheiten, keine großen Schauer mehr, und ab Mittag ist es wolkenlos sonnig und sehr heiß. 28°C.

Kurz vor einer Revolte geht es los

Um 11:15 Uhr sind langsam so viele Gäste eingetrudelt, dass es losgeht. Wir legen ab. Naja, und dann nochmal zurück, da kommen noch 2 Gäste. Diese Rückwärtsfahrt führt fast zu einer Revolte an Bord, der Kapitän aber bleibt weiterhin ganz gelassen.

Schließlich geht es aber doch los, rund 20 Minuten zum Grand Anse Strand südlich vom Hafen. Wie wir schon gesehen haben, ist der auch mit Taxi oder gar zu Fuß zu erreichen. Zu Fuß würde man gut 1 Stunde brauchen, es geht aber durch eine dreckige, unschöne Gegend mit wilden Autofahrern ohne Fußwege. Letzteres ist hier überall so, wie wir von vergangenen Reisen wissen.

Hier am Grand Anse Beach waren wir vor 3,5 Jahren schon einmal zum Abschluss eines geführten Ausflugs. Im Vergleich mit den AIDA-Ausflügen sind die Wassertaxis aber spottbillig, 10,- Dollar für ein Hin- und Rückticket pro Person.

Am herrlichen Grand Anse Strand

Tatsächlich ist der Strand so schön, wie wir ihn in Erinnerung haben. Der Strand ist komplett sauber, feiner weißer Sand, das Wasser ist türkis und klar. Es gibt kaum Wellenbewegung, was daran liegt, dass wir hier in einer langgezogenen Bucht sind.

Überall am Strand sind Bäume. Anfangs liegen wir noch ohne Baum, weil es ja noch bewölkt ist, aber bei einem kleinen Schauer ziehen wir uns unter einen solchen ausladenden Baum zurück. Der bringt gegen Regen so gut wie gar nichts, aber als dann die Sonne mit voller Kraft durchbricht, ist es hier sehr schattig und angenehm.

Grand Anse Strand St. Georges 22.11.02 Wundervolle Straende tuerkises Meer und Regenzeit in der Karibik AIDAperla 036

Der Baum ist voller Leben. Anfangs ist es schön, einfach dazuliegen und durch die Blätter in den Himmel zu schauen. Dann entdecke ich unbekannte Vögel und später auch kleine Echsen, die an den Ästen entlanglaufen und Insekten fangen.

Baumbesetzer beeindrucken uns wenig

Leben ist auch unter dem Baum, eine kleine Gruppe Gäste hat diesen Baum für sich beansprucht und alle möglichen Klamotten im Geäst verteilt. Und die Rucksäcke auf die wenigen Stellen geknallt, an denen am Baum neues Grün sprießt. Dabei ist nie mehr als einer dieser Gruppe hier im Schatten, die anderen sitzen in praller Sonne am Wasser. Aber wenn die denken, dass uns das abschreckt, dann kennen die keine Niedersachsen. Natürlich legen wir uns in den Schatten dieses Baumes und andere folgen dann unserem Beispiel. So.

Und dann geht es ins Wasser. So herrlich klar und so warm, das ist wunderschön. Da anfangs die Sonne noch nicht da ist, trauen wir uns auch ohne Shirt zu baden, als die Sonne durchkommt, halten wir den Sonnenbrand in den Schatten.

Direkt hinter dem Strand liegen gute Hotels. Alle klein, keines darf größer als die Palmen sein. Und alle mit großem, gepflegten Garten. Auch vor den Hotels ist es wunderschön, aber davor beginnt die Stadt und das habe ich ja schon beschrieben.

Da wir das einzige Kreuzfahrt-Schiff im Hafen sind, sind fast nur AIDA- und einige wenige Hotelgäste am Strand. Neben dem Pier des Wassertaxis kann man Liegen und Schirme mieten, da ist es sehr voll. Aber je weiter man geht, desto leerer wird es.

Nach viel Baden und Lesen und Echsen-Gucken geht es um 15 Uhr zu dem kleinen Anleger der Wassertaxis. Das ist bei uns eiserne Maxime seit der Klappbrücke von Zeebrügge (und auch davor): Wir gehen so früh los, dass wir noch Alternativen haben, falls etwas schief geht.

Mit Gelassenheit startet auch der Motor

Und so dauert es wieder eine Weile, bis ein Wassertaxi kommt. Und als es da ist und ein paar Gäste entlassen hat, ist etwas mit dem Motor. 50 Leute stehen auf dem Pier und schauen zu, wie erst Kabel geprüft werden, dann der Motor mit Schraubenschlüsseln geöffnet und schließlich mit einer improvisierten Schnur von Hand angelassen wird. Auch hier kommt niemand der Einheimischen in Unruhe, mit Gelassenheit geht alles.

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Als der Motor wieder läuft, ist auch ein zweites Wassertaxi da, das wir nehmen. Das wird voll, und das andere auch noch und tuckert nun hinter uns her.

So geht aber alles gut, es ist nur eng, weil die Wassertaxis wirklich komplett vollgestopft werden. Aber immerhin hat jeder einen Sitzplatz. Einen kleinen. Ein- und Aussteigen ist auch nicht so einfach über die schwankende Bordwand. Aber die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit.

Champagner nicht für uns

Um 16 Uhr sind wir tatsächlich wieder an Bord und finden auf der Kabine eine Flasche Champagner. Wirklich nett von AIDA, aber die beiliegende Karte ist an jemand anderen gerichtet und der Absender ist nicht AIDA, sondern eine Maike. Weil wir so nett sind, sagen wir an der Rezeption Bescheid, schließlich freut sich jemand anderes über dies Geschenk und diese Freude, die Maike machen wollte, wollen wir niemandem verderben. Der Wink mit dem Zaunpfahl an der Rezeption, dass wir gar nichts gegen den Champagner hätten, nur die Karte falsch ist, wird leider so gar nicht verstanden.

Das übliche Ritual nach dem Strand ist ja entsanden und dann erfrischt in den Abend zu gehen. Und genau das machen wir, nachdem wir noch einen Moment auf dem Balkon genossen haben. Ohne Champagner (hallo AIDA?).

Waschsalon zur Halbzeit

Abendbrot gibt es heute im Marktrestaurant, Das steht hier nicht, aber wir vermuten, dass es Farewell gibt, da ja doch viele abreisen. Ist auch so und ist lecker. Einzig in unserer Ecke werden die Tische arg vernachlässigt, die Kellner hier haben eher miteinander zu tun.

Vorher gehen wir noch in den Waschsalon. Wir konnten ja nur 20 Kilogramm mitnehmen und trotz aller Sparsamkeit reicht das nicht für eine 17tägige Reise. Deshalb haben wir so geplant, dass wir in der Mitte der Reise einmal waschen müssen. Das machen wir heute, 2 Maschinen, danach 1 Trockner und nun sollte es bis zum Schluss reichen.

Im Theatrium hören wir uns noch einen Vortrag des Lektors Peter Grimm über Barbados an, den  er wie immer launig vorträgt.

Mehr Programm ist für uns nicht. Eigentlich sollten heute Crew und Gäste zusammen singen, aber das muss wegen Erkrankungen ausfallen. Dafür singen die Sänger vom Piano begleitet. Aber daran fällt uns etwas auf: Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht noch an viele Reiseberichte, in denen wir fast jeden Abend eine große Show gesehen haben. Aber obwohl hier ja 6 Sänger und 8 Tänzer an Bord sind, gab es während der letzten 10 Tage ganze 2 (in Worten zwei) Shows. Das ist traurig.

Die nächste Etappe sind 278 Kilometer bis Bridgetown.

St. George’s / Grenada


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