Von Teneriffa in die Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Atlantik 27.10.22

Schon morgens beginnt der Kampf mit der Zeitumstellung, mit europäischen Butterbergen und gegen Magen-Darm-Verseuchte. Im Theatrium ist heute deutlich mehr an interessanten Angeboten, deshalb ziehen wir dort ein und machen uns Umwelt-Gedanken. Ich berichte von unserem Reiseplan und der Shop ist Pflicht. Und wir beginnen endlich mit mehr Bewegung – und wehe der geneigte Leser kommentiert das.

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Wundervolle Strände, türkises Meer und Regenzeit in der Karibik
AIDAperla 2022

Nach der dritten nächtlichen Zeitumstellung in Folge beträgt der Zeitunterschied zu Deutschland nun 4 Stunden. Deshalb sind wir um 3 Uhr hellwach. Das wäre schon nach unserer üblichen Weckerzeit.

Mir scheint, je älter man wird, desto schwerer fällt die Zeitumstellung. So bleibt uns nichts anderes, als Ruhe zu bewahren, noch etwas zu schlummern und den Körper daran zu gewöhnen.

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Wir lernen alles über den europäischen Butterberg und den Darm anderer

Anderen scheint es besser zu ergehen, denn jetzt ist es beim Frühstück anfangs nicht mehr so voll. Wir sind sogar fast alleine, erst gegen 9 Uhr wird es so richtig voll.

Wir dürfen ja wie gestern berichtet wieder ins Casa Nova und es ist sehr ruhig und gemütlich hier. Doch bei unserer üblichen Bestellung gibt es ein Missverständnis: Wir bestellen wie immer 8 Butter, meinen damit diese kleinen Butterröschen. Der Kellner nimmt aber an, dass wir 8 Schälchen meinen, und so bekommen wir heute den berühmten europäischen Butterberg genau auf unseren Tisch. Findet der Kellner lustig, er kommt sogar gelegentlich vorbei und fragt, ob es noch etwas Butter sein darf. Wir befürchten ernsthaft, dass wir ab Morgen dann mit dicken Feuerwehrschlauch und Butterstrahl beliefert werden…

Weniger lustig ist, was wir am Nachbartisch mithören. Dort wird nur etwas Weißbrot mit Marmelade bestellt. Mehr geht nicht, wie dort dem Kellner mitgeteilt wird, man habe schließlich überall vor den Kabinen Tabletts stehen sehen, was bedeute, dass viele Leute Magen-Darm hätten. Sie selbst hätte es nun auch erwischt, und deshalb wollen sie zum Frühstück nur eine Kleinigkeit.

Wir haben zwar die Tabletts nicht gesehen, aber zwei Dinge fallen mir dazu ein: Wenn den Leuten wirklich schlecht ist, kann das kaum eine Seekrankheit sein, denn wie gestern beschrieben ist das Meer ganz flach und es sind so gut wie keine Bewegungen im Schiff zu spüren. Und das zweite: Wieso um alles in der Welt bleibst du mit dem Hintern nicht in der Kabine, wenn du glaubst, Magen-Darm zu haben? Geteiltes Leid ist halbes Leid gilt nicht für Kreuzfahrten!

So umfassend über den Darm anderer informiert geht es wieder auf unseren Balkon. Nach wie vor ist die Luft feuchtwarm bei 23°C und wir sitzen im T-Shirt draußen.

Weniger Fernsehen, weniger Internet

Die myAIDA heute teilt uns mit, dass mit zunehmender Entfernung von Europa das Fernsehprogramm nach und nach ausfällt und hier auf dem Atlantik auch das Internet immer schlechter wird.

Ums Fernsehen ist es nicht schade, hier gibt es genug anderes zu tun. Aber das mit dem Internet ist ein Problem. Ich merke das seit gestern beim Hochladen der Reiseberichte. Das Ganze ist sehr zäh. Den Text auf unseren Blog zu laden geht noch, bei Instagram gibt es keine Chance mehr.

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Jetzt auf dem Balkon fällt auf, dass zumindest etwas mehr Bewegung im Wasser ist, auch wenn wir das auf dem Schiff immer noch nicht spüren. Gestern war das Meer ja wirklich spiegelnd glatt wie eine gut gebügelte Tischdecke. Heute sieht man zumindest kleine Wellchen und hin und wieder mal eine kleine Schaumkrone.

Der Verlauf dieser Reise mit 9 Inseln

So auf das Meer blickend heute mal eine paar Worte zu unserem Reiseverlauf:

Die AIDAperla ist vorletzte Woche in Hamburg zur Trans-Reise ausgelaufen. Sehr viele, die jetzt an Bord sind, sind schon ab Hamburg dabei. Manche mussten das Schiff dann in Teneriffa verlassen und haben die Fahrt die Westküste Europas hinunter genossen. Andere sind an Bord geblieben und werden dann erst in der Karibik abreisen.

Ein bisschen haben wir uns gewundert, dass einige Schulkinder an Bord sind, wenn wir zurückfliegen, sind nämlich nirgends mehr Ferien. Aber jetzt wissen wir, dass das daran liegt, dass für viele Reisende dann in Barbados Schluss ist.

So haben wir das ja auch schon mal gemacht, nur umgekehrt, aus der Karibik kommend, mit dann nur 3 Inseln. Und wenn wir noch auf die Ferien angewiesen wären, hätten wir das wieder so machen müssen.

Unsere Idee war diesmal, nicht die Westküste hinunterzufahren, das haben wir schon ein paar Mal gemacht, sondern dafür mehr Inseln in der Karibik zu erleben. Deshalb sind wir erst in Teneriffa aufgestiegen, fahren jetzt die 6 Seetage und werden dann 9 Inseln besuchen, von denen wir viele noch gar nicht kennen. Zum Abschluss gibt es dann noch einen Seetag.

Anders machen wir das auch mit den Ausflügen: Auf nahezu jeder Insel haben wir einen Ausflug gebucht. Zum einen gibt es sehr viel mehr interessante Angebote als bei den letzten Reisen, zum anderen ist es preislich ein ziemlicher Unterschied, ob man für 2 oder für 8 Leute bucht.

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Der Whirlpool blubbert unter dem Balkon

Unter uns blubbert derweil der Whirlpool des Spa-Bereichs vor sich hin. Heute muss er besonders laut blubbern, denn die Insassen des Pools überbieten sich gegenseitig in der Lautstärke, mit der sie sich verständlich machen möchten. Wenn ich nicht so diskret wäre, könnte ich ja nun Geschichten aus dem Leben erzählen…

Was jedes Mal wieder erschreckt ist, wie schnell so ein Tag Nichtstun vergeht. Ruckzuck ist es Kaffeezeit.

Heute ist der Plan etwas anders als sonst, denn während die letzten Tage überwiegend Angebote sind, die uns nicht so interessieren, haben wir heute lauter Termine. Dabei gibt es aber immer noch keine große Show. Obwohl Sänger und Tänzer an Bord sind, wie wir uns bei einer Probe überzeugen konnten, hatten diese bis heute keinen Auftritt.

Scouts und Piraten

Um 14 Uhr gehen wir am Ausflugschalter vorbei. Auf Grenada hatten wir noch keinen Ausflug gebucht, wir wollten an Bord schauen, ob uns da noch etwas interessiert. Der Strandausflug ist jedoch ausgebucht, voraussichtlich werden wir dort also auf ein Wassertaxi angewiesen sein. Auch bei unseren anderen Fragen können uns die Scouts im Moment nicht weiterhelfen.

Deshalb gehen wir weiter ins Theatrium, dort ist ein Vortrag des Lektors Peter Grimm über Piraten. Er schlägt einen großen Bogen von den Anfängen über Kaperbriefe bis zur Situation vor Somalia.

Einen Kaffee gönnen wir uns heute im Theatrium, konsequenter Weise ohne die gestern kritisierten Kuchen.

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Das Schiff fährt mit Elektro

Auch die Nautische Stunde mit dem 1. Offizier und dem Sicherheitsoffizier hören wir uns heute an. Das haben wir lange nicht gemacht und erfahren so einiges Neues.

Faszinierend finde ich dabei immer wieder, dass das Schiff genauso wie unser Mustang zu Hause mit Elektromotor angetrieben wird. Umweltfreundlicher geht es dabei nicht. Nur das erzeugen des Stroms mit Diesel ist verantwortlich für die schlechte Öko-Bilanz der Kreuzfahrt. Das wird sich aber in den nächsten Jahren zunehmend ändern. Bereits jetzt fahren die beiden größten Schiffe der AIDA-Flotte mit Flüssiggas (LNG). Und auch da geht die Entwicklung weiter, man weiß aber noch nicht so recht wohin, es gibt erste Versuche mit einer Batterie bei AIDA, es kann aber auch Ammoniak werden, mal sehen.

Wir freuen uns auf jeden Fall über diese Entwicklung, denn unsere Kreuzfahrt-Leidenschaft ist so ziemlich der letzte Fleck auf unserer recht weißen Umwelt-Weste.

Belgien im Weite Welt Restaurant

Zum Abendbrot geht es heute ins Weite Welt Restaurant. Thema ist heute Belgien. Darunter können wir uns vorher nicht viel vorstellen. Und nachher eigentlich auch nicht, bis auf Pommes und warme Apfelsuppe erscheint uns das Ganze gar nicht so typisch. Die sehr erhofften belgischen Waffeln jedenfalls gibt es nicht. Dafür etwas mehr Wackelei, nun merkt man tatsächlich einen Hauch von Seegang.

Zu den Restaurants erzähl ich dann morgen noch ein bisschen.

4XL im Shop

Auch der Abend ist mit Terminen ausgefüllt. Damit wollen wir auch erreichen, nicht so früh ins Bett zu fallen, um die Zeitumstellungen besser wegzustecken.

Die Show des Trios „Soul Train“ um 19 Uhr verpassen wir wegen des Abendbrots zum Teil. Der andere Teil sagt uns nicht so zu. Das mag auch daran liegen, dass die Alternative zum Theatrium der Shop ist. Tagelang bin ich schon drumrum gekommen, jetzt gibt es keine Ausrede mehr. Einziger Trost ist, dass eine Menge von Brax reduziert ist. Bei den Herren zumeist in Größen, die mir die beste Ehefrau von allen aufschwatzen will, was ich nur mit dem bösesten Blick kommentiere, dessen ich fähig bin. 4XL. „Fällt auch gar nicht so groß aus“, sagt sie, während sie das Hemd hochhält und ich fast eine Stunde brauche, sie darin wiederzufinden.

Wir einigen uns auf eine Hose für die beste Ehefrau von allen, die ist auch in kleinen Größen da.

Das Theatrium tobt

Die täglich Prime Time schauen wir uns auch mal live im Theatrium an, plätschert so ganz nett vor sich hin.

Da sie recht früh zuende ist, können wir noch unseren Vorsatz umsetzen, wieder mit mehr Bewegung zu beginnen. Deshalb gehen (ja, gehen!) wir die 1.285 Decks nach oben. Dort finden wir den Jogging-Parcours. Den wir auch einmal rund um das Four Elements gehen (ja, auch gehen). Natürlich sollte es noch mehr Bewegung sein, aber nun fängt die Show im Theatrium gleich an. Schade, schade, aber immerhin sind wir so zum ersten Mal auf dieser Reise nach oben gekommen (mit Ausnahme einer sehr kurzen Stippvisite, als wir uns am Anfang Poolhandtücher aus dem Beach Club geholt haben).

Der Show-Act um 21 Uhr ist der Travestie-Künstler France Delon. „Die Alte singt schon wieder“ sagen nicht wir, sondern so heißt das Programm. Das tut sie dann auch und dazwischen gibt es gewohnt frivole kleine Geschichten. Das Theatrium tobt.

Das gibt auch uns den Mut, mal etwas Neues zu probieren. Gin haben wir noch nie probiert. Erst pur, dann mit Eis – werden wir nicht wieder machen.

Morgen ist noch ein Seetag.

Atlantik


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