Lektoren und Edutainer
An so einem Seetag ist es gar nicht so einfach, alle Programmpunkte abzuarbeiten. Neben dem Balkon und dem Essen referieren jede Menge Lektoren, die wir heute auch vorstellen.
An so einem Seetag ist es gar nicht so einfach, alle Programmpunkte abzuarbeiten. Neben dem Balkon und dem Essen referieren jede Menge Lektoren, die wir heute auch vorstellen.
Für manche ist Frühstück einfach zu früh, besonders wenn die Uhren umgestellt wurden. Das Wetter macht auch nicht mit, es ist trübe und nass. Unsere Kabine ist sauber, aber auf dem Balkon tobt der Kampf gegen Farbekonfetti. Und der Kapitän ist gezwungen, schneller zu fahren.
Meine Brötchenoberseite verhält sich wie ein störrischer Gaul und wirft den Lachs ab. Das ist dann auch das Aufregendste, das heute passiert und das ist das Beste, was wir an so einem entspannten Seetag sagen können: nichts passiert, Ruhe auf dem Balkon. Außer die dunklen Wolken, die sich über uns zusammenziehen. Nach dem Spiel. Aber wir schaffen auch Wichtiges zu besprechen, wie die aktuelle Gästezusammensetzung und die Lösung des Kinderrätsels.
Die Gläser rutschen auf den Tischen und kündigen das aufziehende Sturmtief an. Das hat auch Auswirkungen auf uns: Der Kapitän ruft alle zusammen und erklärt die Routenänderung, um das Tief im Hafen auszusitzen. Natürlich haben wir Verständnis und beobachten das vorzeitige Einlaufen auf den Azoren genau.
Die Stadt liegt direkt vor dem Schiff und so ist heute der Plan, zu Fuß durch Ponta Delgada zu laufen. Das wird am Ende mehr, als wir geplant haben, aber es ist auch zu schön, besonders der Botanische Garten mit seinen verschlungenen Wegen.
Da wir wegen des Sturmtiefs einen zweiten Tag in Ponta Delgada statt auf der Insel Terceira verbringen, gehen wir noch einmal in die Stadt und bewundern diese von oben. Den immer wiederkehrenden Schauern gehen wir aus dem Weg und haben Zeit, die Azoren näher zu beleuchten.
Der Seetag wird bestimmt von Schlingern, Wind und Ausfallschritten. Der Kapitän ruft deshalb wieder alle zusammen, um den geänderten Fahrplan zu besprechen. Und der Balkon ist trotzdem gut zu genießen.
Es schaukelt nicht mehr ganz so sehr wie gestern, aber wir müssen Gas geben, bevor das nächste Sturmtief uns erreicht. Das ist so riesig, dass sich erneut der ganze Fahrplan ändert. Und da wir nun viel Zeit haben, beleuchten wir einmal genauer, was von der Ankündigung von AIDA zu halten ist, das größte Flotten-Erneuerungsprogramm der Geschichte zu starten.
Nachdem wir nun ungeplant in Lissabon statt in A Coruña landen, machen wir einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt, die schöner ist als früher. Meistens scheint die Sonne, das Sturmtief treibt nur hin und wieder Regen, Hagel oder Gewitter über uns. Mit herrlichem Regenbogen.
So schnell kommen wir nicht aus Lissabon raus. Die Ausfahrt ist dann aber richtig schön. Das Meer dagegen hat weiter viel Energie und das äußert sich im Schlingern des Schiffs. Das Versprechen auf weniger Seegang kann der Kapitän erstmal nicht halten. Dafür ist die Sonne auf dem Balkon herrlich!
Statt in Cherbourg rasen wir nun über den Atlantik. Der Seegang ist dabei ruhiger, der Balkon noch einmal richtig schön. Das gibt Zeit, einmal die Seekrankheit genauer zu beleuchten. Und wir versuchen, mit in die Werft zu kommen.
Dass Portsmouth nun besonders schön sei, können wir nicht behaupten. Aber wir erleben eine exzellente Organisation, freundliche Menschen und einen bewegenden Abschied. Und das hätten wir fast verpasst, denn weder steht der Hafen auf dem Fahrplan, noch lässt das Wetter das Anlaufen im Zick-Zack zu.
Egal wie lange die Fahrt dauert: Der letzte Tag kommt unweigerlich. Grund zum Philosophieren über Urlaubslänge und Zufriedenheit. Dazu gehört, dass es immer Frühstück gab und das nie schweigend. Dafür versorgt uns AIDA mit Slapstick, Highspeed und butterzartem Filet.
Ein ruhiges Frühstück schaffen wir noch, bevor wir dann endgültig von Bord müssen. Zum Glück werden wir abgeholt und sind nicht auf streikende Bahn oder Flieger angewiesen. Das Fazit der Reise fällt dann positiv aus, besonders für den Karibik-Teil.
Vor die Entspannung an tropischen Inseln hat die Erde die lange Anreise mit unendlichen Treppen, Märschen und Popo-Plattsitzen gesetzt. Aber das vergeht und sattes Grün, mutige Busfahrer und komplizierte Einreiseformalitäten lassen uns glauben, in der Karibik zu sein.