Kanaren & Madeira ab Gran Canaria mit der AIDAcosma, Atlantik 11.02.25
Dank der Sonne gehen wir immer zwischen Balkon und Wintergarten hin und her. Und zwischen Kabine und Shop. Und zwischen Restaurant und AIDA-Lounge, die wir gleich einmal ausführlich vorstellen.
Bilder folgen hier in Kürze
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SCHIFF JAHR
Mit Schmerzen in jedem Muskel wachen wir auf. Zumindest ist das die Erwartungshaltung nach dem gestrigen Wellen-Achterbahn-Abenteuer.
Aber wir sind viel härter, als wir gedacht haben, denn tatsächlich merken wir davon gar nichts.
Bis die beste Ehefrau von allen auf die Idee kommt, dass wir noch durch die Shops gehen müssen. Plötzlich tut mir doch jeder Muskel weh.
Wer die beste Ehefrau von allen kennt, weiß, dass solche Ausreden aber nicht ziehen. Wir haben noch den 15%-Gutschein von der Glücksrad-Aktion letzte Woche und heute ist wieder diese Aktion. Und es ist ja noch Guthaben aus dem Stornieren von insgesamt 3 Ausflügen da.
Also muss das auf den Kopp gehauen werden.
Der erste Weg geht in…
Der erste Weg ist aber ein ganz anderer. Nein, der geneigte Leser denkt jetzt vermutlich, der erste Weg geht zum Frühstück, weil ich das immer wieder so geschrieben habe.
Heute ist der erste Weg nicht im Dienste des eigenen Hungers, sondern im Dienste der Allgemeinheit, genauer der journalistischen Pflicht gegenüber dem geneigten Leser.
Der erste Weg heute direkt nach dem Aufstehen geht deshalb in die AIDA Lounge. Diese frühe Zeit ist die einzige Zeit, in der ich darauf hoffen darf, dass noch kein anderer in der Lounge ist und ich deshalb Fotos machen kann.
Wenn überall Leute sitzen, finde ich es unangenehm gegenüber diesen Leuten, die dann zurecht vermuten, dass sie weltberühmt werden, weil sie überall auf meinen Fotos auftauchen. Darum vermeide ich es nach Möglichkeit, andere zu fotografieren, und inzwischen bin ich, falls es doch dazu kommt, dazu übergegangen, diese auf den Fotos vor Veröffentlichung zu verpixeln.
Frühstück in Restaurant und Lounge
Erst danach geht es zum Frühstück ins Beach House. Zunächst ist es noch sehr ruhig, wie immer wird es Punkt 9 Uhr richtig voll. Aber wir genießen in aller Ruhe und lassen uns die berühmte Zeit zum Frühstücken. Nur den dritten Kaffee, den schaffen wir hier nicht mehr. Doch, wir hätten ihn noch bekommen, aber da es jetzt so voll ist, hätte es sicherlich einige Zeit gedauert. Und deshalb sind wir sehr geschickt und wechseln in die AIDA Lounge, wo ja der gleiche Kaffeeautomat zur freien Selbstbedienung steht.
Auch in der Lounge könnten wir frühstücken, es ist ein Buffet aufgebaut, das kaum dem kalten Buffet in einem Frühstücks-Restaurants nachsteht. Lediglich Lachs und Eierspeisen würden fehlen. Aber Brötchen, Aufschnitt, Käse, Marmeladen, Joghurt, Müsli, frisch gepresster Orangensaft, es ist alles da. Wir haben uns gefragt, ob das jemand nutzt, wo es doch diese schönen exklusiven Restaurants gibt. Aber wie wir jetzt sehen, gibt es tatsächlich Leute, die offensichtlich nicht groß frühstücken, sondern sich hier ein paar Kleinigkeiten zusammenstellen.
Danach beginnt wieder die Qualitätszeit auf dem Balkon, oder, da jetzt noch keine Sonne bei uns ist und es auch noch recht frisch ist, im Wintergarten. Lesen, Reiseberichte schreiben, es ist unglaublich, wie schnell diese Zeit vergeht.
Der Gutschein muss weg
Gegen späten Mittag wird es dann Zeit für die angekündigte Einkaufsaktion, wir können ja den 15% Gutschein nicht verfallen lassen. Das dauert länger als erwartet, vor allem weil bei den Sachen, die gefallen, die richtigen Größen fehlen. Letztlich wird es ein Hemd für mich (das sowieso im Angebot ist) und ein Parfüm für die beste Ehefrau.
Damit wird es dann auch Zeit für Kaffee in der Lounge. Frühstück ist inzwischen abgeräumt, Mittag hätte es auch gegeben, auch das ist abgeräumt, jetzt wird Kuchen aufgebaut. Und Croissants. Hier vergreife ich mich jetzt, denn ich denke, ich nehme mal ein Croissant, um es mit Marmelade zu beschmieren. Letztlich greife ich aber aus Versehen ein mit Vanillen-Zitronen-Creme gefülltes Croissant. Als Trost nehme ich danach noch eins. Mit Nuss-Nougatcreme gefülltes.
So sieht die AIDA Lounge aus
Wie versprochen ist das nun die Gelegenheit die AIDA Lounge vorzustellen, insbesondere, da sie nicht allgemein zugänglich ist. So oft, wie wir auf der Cosma schon waren, hatten wir nicht einmal die Chance, hier hineinzugucken. Und, wie ich vor ein paar Tagen berichtet hatte, haben wir den Außenbereich in der Vergangenheit komplett übersehen. Deshalb hier die Vorstellung:
Die AIDA Lounge befindet sich auf Deck 17 am mittleren Treppenhaus. Sie geht über die gesamte Innenbreite des Schiffs und hat auf der Steuerbordseite einen Außenbereich.
Zugänglich ist die Lounge ausschließlich für Gäste der Suiten und der Junior-Suiten. Die Lounge ist deutlich größer als auf der AIDAperla oder AIDAprima, was auch daran liegt, dass es hier sehr viel mehr Suiten gibt. Außerdem hat sie diesen Außenbereich, den gibt es auf der Perla oder Prima nicht direkt, dafür gibt es dort ja das getrennte Patio Deck.
Die Lounge ist mit vielen Zwischen-Elementen unterteilt in mehrere Bereiche. Hinter dem Eingang befinden sich zunächst niedrige Tische und kleine Sessel. Große Fenster ermöglichen einen Blick auf das Geschehen auf dem Sonnendeck backbord.
Zur Mitte hin folgt ein Buffet mit Tischen und Stühlen.
Dahinter gibt es eine Bar mit entsprechenden gemütlichen Sitzgelegenheiten.
Und dann folgt ein großer Außenbereich. Auch dort ein Bereich mit niedrigen Tischen und Sesseln, dahinter ein Bereich mit sehr gemütlichen Liegen. Und ein Infinity-Pool. Das ist alles sehr hübsch gemacht mit (künstlichen) Blumen auf den Tischen, mit hübsch zusammengerollten Pool-Handtüchern auf den Liegen. Insgesamt ist die Einrichtung sehr geschmackvoll und nicht zu vergleichen mit der in meinen Augen eher veralteten goldenen Einrichtung auf der Perla oder Prima.
Der Außenbereich ist übrigens ganz anders als auf der ansonsten baugleichen AIDAnova: Dort befindet sich der Außenbereich 1 Deck höher.
Das Buffet ist hier auch deutlich größer und reichhaltiger als auf der AIDAprima/perla, es gibt eine eigene Tee-Ecke, Softdrinks, Sekt und Wein stehen zur freien Verfügung.
Es gibt hier eigene Kellner, die ständig für Ordnung sorgen und Buffet und Getränke nachfüllen.
Und es gibt eigene Toiletten hier, auf der Perla oder Prima muss man diese erst einmal außerhalb suchen.
Kurz, hier kann man sich wohlfühlen und – so man möchte – den gesamten Urlaub verbringen.
Verhungern zwischen den Buffet-Zeiten
Was natürlich gar nicht geht, sind die Lücken zwischen den einzelnen Buffet-Zeiten. Hier droht ein erhebliches Verhungern. Dieses Problem muss AIDA unbedingt noch angehen, möchten sie gewährleisten, dass auch alle Gäste wieder gesund von Bord kommen.
Tatsächlich steht hier ein Schild, auf dem steht, dass die Buffet-Zeiten klar geregelt sind:
Frühstuck 7:00-11:00 Uhr, Mittag 11:30-14:00 Uhr, Kaffee 14:30-17:00 Uhr, Abendbrot 17:30-22.00 Uhr.
Das bedeutet, zwischendurch ist immer 30 Minuten nichts zu bekommen. Außer Getränke, die gehen immer. Wie kann das in der heutigen Zeit sein?
Die beste Ehefrau von allen sagt, dass ich das nicht immer so schreiben soll, weil möglicherweise Menschen sonst denken, ich würde das ernst meinen. Aber hier vertraue ich auf dem geneigten Leser, der mir die Intention quasi von der Lippen abliest
Zwischen Balkon und Wintergarten
Inzwischen ist die Sonne herumgezogen und wir haben sie auf unserem Balkon. Also höchste Zeit, wieder in die Kabine zu gehen.
Lange geht das aber nicht, denn in der Sonne ist es wirklich brennend heiß. Eigentlich sind nur 19°C, in der direkten Sonne eher Backofen. Aber wer will sich darüber beschweren…
Vor einer Woche hatte ich ja über die Gäste-Zusammensetzung berichtet und mich gefragt, wie sich das auf dieser Fahrt ändert.
Ich dachte, dass ich als Antwort geben könnte, dass kaum noch Kinder im schulpflichtigen Alter da sind. Stimmt aber nicht, denn es sind unverändert junge Familien mit kleinen und schulpflichtigen Kindern, unverändert junge Paare, und verändert viel weniger älteres Semester.
Da es nicht sein kann, dass der alle die Schule schwänzen, googeln wir noch einmal. Und tatsächlich sind Winterferien in Mecklenburg-Vorpommern, in Teilen der Schweiz und Österreichs.
Für viele geht ja hier die Reise zu Ende, denn wie oft auf den Routen der ganz großen Schiffe üblich, gibt es zwei Start und Endpunkte. Zum einen ist das Gran Canaria, wo wir gestartet sind, zum anderen ist das Teneriffa wo wir morgen sein werden. Auch da werden uns wieder eine Reihe Gäste verlassen und neu ankommen.
Punkte für die großen Schiffe
Ich hatte in der Vergangenheit schon öfter darüber philosophiert, welche Schiffsgröße nun die beste für uns ist. Hatten wir früher eindeutig die kleineren Schiffe bevorzugt, kamen in den letzten Jahren immer mehr die großen Schiffe in den Fokus. Tatsächlich gibt es drei Punkte, die für uns für die größeren Schiffe sprechen:
Der erste Punkt ist, dass es auf den kleinen Schiffen bisher keine Junior-Suiten und nur wenige Suiten gibt, was dazu führt, dass diese nahezu immer im Premium Tarif weggehen. Ebenso gibt es keine exklusive Lounge. Das soll sich jetzt ändern, alle kleinen Schiffe sollen dahingehend umgebaut werden, dass das Rossini tagsüber als Lounge dienen soll. Auch sollen mehr Suiten auf den kleineren Schiffen geschaffen werden.
Der zweite Punkt ist die Vielfalt an Restaurants. Das gilt besonders für die AIDAcosma und die AIDAnova. Auf dieser Fahrt haben wir es wieder erlebt, wie schön es ist, in so unterschiedlichen Restaurants speziell zubereitete Speisen zu essen.
Der letzte ist ein Umweltgesichtspunkt. Je größer (und neuer) das Schiff ist, desto eher ist es in der Lage, mit umweltfreundlicheren Brennstoffen zu fahren.
AIDAcosma und nova sind sogar in der Lage, nur mit LNG (Liquid Natural Gas) zu fahren. Auch das ist ein fossiler Brennstoff, und sicherlich nicht das Optimum, um Kreuzfahrt zu einem umweltfreundlichen Urlaub zu machen, aber es bedeutet eine deutliche Verbesserung gegenüber Brennstoffen auf Erdölbasis.
Und das möchten wir gerne fördern, bis endlich alle Schiffe auf immer umweltfreundlichere Verfahren umgestellt sind, die Zukunft wird vermutlich irgendwo bei Ammoniak und damit grünem Wasserstoff liegen.
Dazu kommt noch, dass wir ein besonderes Verhältnis zur AIDAcosma haben, weil dies das einzige Schiff ist, dass wir quasi aus dem Kreißsaal abgeholt haben, sprich auf der Ems bei der Überführung von Werft zur Nordsee am Deich begleitet haben.
Essen auf dem Gang
Abends haben wir noch einmal im French Kiss reserviert. Hatten wir letzte Woche den schönsten Platz, ist es jetzt der blödeste.
Grund dürfte sein, dass wir keinen Tisch mehr zu Beginn um 18 Uhr bekommen haben, sondern erst um 18:30 Uhr, da sind die schönsten Tische weg.
Das French Kiss ist aufgebaut wie ein französisches Straßencafé. Mitten hindurch führt die Promenade, in diesem Fall ist es der Gang vom Theatrium zu den hinteren Restaurants. Und direkt am Gang stehen kleine Zweier-Tische. Diese haben nicht die stabilen Stühle wie die hinteren, größeren Tische, sondern kleine Holzstühle.
Diese kleinen Tische sind sicher ok für einen Kaffee, vielleicht noch ein kleines Stück Tarte, aber hier wird das ganze Menü gereicht. Und dafür finden wir den Tisch zu klein und auch zu sehr am Gang, wo jeder Vorbeikommende auf den Teller guckt.
Auch der Kellner ist nicht so auf Zack wie letzte Woche. Er ist nett, sieht aus wie eins der vorhin erwähnten schulpflichtigen Kinder und versorgt uns letztlich mit allem Bestellten, halt langsam. Gut, wir sind nicht auf der Flucht, aber mit fast 1,5 Stunden für 4 kleine Gänge hätten wir nur im Rossini gerechnet.
“Cordula Grün“ bis in die Nacht
Damit verpassen wir den ersten Teil des „Steampunk Circus“ im Theatrium und können nur das Ende im Stehen auf Deck 8 sehen.
Etwas anderes ist uns noch aufgefallen, an dem AIDA scheinbar aufgegeben hat: In der Vergangenheit wurde immer viel Wert darauf gelegt, dass Männer abends im Restaurant lange Hosen tragen. Das stand auch noch als kleiner Satz in dem Begrüßungsschreiben, dem „Käpt’ns Kompass“. Nur darauf achten tut hier keiner, so sind kurze Hosen abends auch in den Spezialitäten-Restaurants verbreitet.
Mit früh schlafen gehen wird das heute eh nichts. Unter uns im Brauhaus ist heute das berüchtigte „Alpenglühn“ mit DJ und Nagelpflock. Ich weiß nicht, inwieweit das wirklich bayerisch ist, Gerhard, aber wir hören die halbe Nacht vor allem „Cordula Grün“ gröhlen.
Morgen sind wir dann in Santa Cruz De Tenerife / Teneriffa.
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