Von Singapur über Sri Lanka nach Mauritius mit der AIDAstella, Singapur 06.05.25
Noch immer müde machen wir heute gleich den nächsten Ausflug. Diesmal besuchen wir die tollen, riesigen Gewächshäuser in Gardens by the Bay. Für eins lassen wir uns viel Zeit, das zweite schaffen wir nur im Sauseschritt, was am Denglisch liegt. Dann geht es hoch hinaus auf die Plattform ganz oben auf dem berühmten Marina Bay Sands Hotel. Und nochmal in die Boote auf den Singapore River.
Bilder folgen hier in Kürze
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SCHIFF JAHR
Als der Wecker klingelt, werde ich gar nicht richtig wach. Immer wieder schlummere ich ein, bis ich durch bin.
So kennen wir das nach einem so langen Flug: es braucht Tage, bis wir wieder durch sind.
Meistens ist es so, dass der erste Tag ein Seetag ist und erst dann die Arbeit losgeht.
So ist es hier aber nicht: die ersten 4 Tage unserer Reise sind Städte und damit Ausflüge. Denn wenn wir schon mal hier sind, müssen wir uns das ansehen, wer weiß, ob es uns nochmal in diese Gegend der Welt verschlägt.
Erst die Durchlaufzeit beachten
So geht es heute also früh los. Wir sind noch in Singapur, heute Abend 17 Uhr legen wir ab.
Damit wir alles schaffen und unter Beachtung der Kaffee-Durchlaufzeit gehen wir wieder zum Frühaufsteher-Kaffee.
Hier steht ein großer Bottich mit Kaffee und dazu kleine Croissants und Apfeltäschchen. Der Kaffee hat einen riesigen Vorteil: er ist kochend heiß. So heiß schmeckt auch der AIDA-Standard-Kaffee gut. Außer uns haben sich noch zwei bis drei andere ins Best Burger @ Sea verirrt.
Um 7 Uhr öffnen die regulären Frühstücks-Restaurants. Wir wechseln ins Marktrestaurant, haben aber so den Vorteil, dass der Kaffee schon mal intus ist. Normalerweise nehmen wir uns für das erste Frühstück an Bord sehr viel Zeit und genießen den Lachs und die Eier. Diese Zeit haben wir heute nicht, das werden wir am ersten Seetag nachholen. Wobei: Zeit für Lachs und Eier ist schon, nur eben nicht in aller Ruhe. Trotzdem schmeckt es wieder richtig gut, auch ist es ein vertrautes Gefühl des Ankommens auf unseren Reisen.
Rettungsübung erst an Tag 2
Dem aufmerksamen Leser ist natürlich aufgefallen, dass ich gestern kein Wort zur Rettungsübung verloren habe. Das liegt schlicht daran, dass gestern keine Rettungsübung war. Das haben nicht alle mitbekommen, uns sind einige Neuankömmlinge mit Weste begegnet. Tatsächlich ist die Rettungsübung heute, weil wir ja auch heute erst ablegen. An dieser Rettungsübung müssen fast alle teilnehmen. Auch Gäste, die schon länger an Bord sind, weil nach internationalen Vorschriften die Rettungsübung alle 30 Tage wiederholt werden muss. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es Gäste gibt, die schon seit über 30 Tagen an Bord sind. Natürlich kennen wir so etwas wie Neid nicht, aber hier werden wir blass.
Dazu passt, dass gestern eine Dame mit uns am Tisch saß, die unsere 16 Tage Fahrt etwas belächeln konnte. Denn sie ist bereits ab Tokio an Bord, und wird auch die komplette Fahrt auskosten einmal um Afrika herum bis Mallorca. Insgesamt 56 Tage.
Jedenfalls ist nun heute die Rettungsübung, sie wird einmal morgens und einmal nachmittags angeboten. Da wir später auf Ausflug sind, gehen wir gleich als erstes um 8 Uhr hin. Die Rettungsübung nennt sich jetzt ja digitale Sicherheitseinweisung, und das hat den Hintergrund, dass der erste Teil der Übung am Handy absolviert werden kann, dort ist der Sicherheitsfilm zu sehen und weitere Informationen abzurufen. Das haben wir bereits gestern erledigt, heute müssen wir nun zu unserer Rettungsstation und dort die Bordkarte einmal einlesen lassen. Dazu ist die Weste anzulegen. Das machen wir, und sind dann mit die ersten an der Station. Das Einlesen der Karte dauert pro Person keine Sekunde und schon sind wir wieder auf der Kabine. Welch ein Unterschied zu den Rettungsübungen der Vergangenheit, bei denen wir wie die Pökel-Heringe gestapelt eng an eng auf Deck 5 standen und mehr oder weniger lange die Ansagen des Sicherheitspersonals hören mussten. Länger war es immer dann, wenn Kabinen nicht erschienen sind und wir auf diese warten mussten. Diese Kabinen wurden dann durchgesagt, das fühlte sich für alle an wie eine kollektive Bestrafung und man hat sich die Kabinennummern gemerkt, um den Rest der Reise über diese lästern zu können.
Ausflug oder eigene Faust?
Um 9 Uhr machen wir uns auf den Weg zu den Bussen. Heute begleitet mich ein bisschen Sorge, weil in der Ausflugsbeschreibung steht, dass dieser nicht für Menschen mit Höhenangst geeignet ist. Na ja, das betrifft natürlich keinen von uns, denn bei mir liegt ja lediglich eine natürliche Höhen-Skepsis vor. Also habe ich jetzt keine Angst, sondern lediglich Skepsis bei der Frage, was da auf uns zukommen mag. Wir werden sehen.
In jedem Fall ist der Ausflug anders als gestern, auch wenn wir wieder in dem Hotel Marina Bay Sands sind. Diesmal bleiben wir aber nicht unten, sondern werden bis ganz oben fahren. Lediglich die Bootsfahrt ist dieselbe wie gestern. Diese gehört auch heute nun mal zu dem Ausflug dazu, und der Plan war ja, dass wir gestern die Skyline bei Nacht und heute dann eben bei Tag sehen. Der geneigte Leser hat natürlich in Erinnerung, dass „bei Nacht“ gestern nicht so richtig geklappt hat.
Nach dem, was wir gestern gesehen haben, hätten wir das allerdings heute auch alles problemlos auf eigene Faust machen können. Die Metrostation ist nicht so weit vom Terminal weg und man kann hier in Singapur wirklich alles wunderbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen. Das merken wir uns fürs nächste Mal.
Wie in der Vergangenheit neigen wir ja immer etwas dazu, uns an einer neuen Destination erst einmal in Sicherheit zu wiegen und Ausflüge mit AIDA zu machen, und wenn wir uns so einen Eindruck verschafft haben, dann beim nächsten Mal auf eigene Faust loszuziehen. Das hat sich bisher für uns bewährt, und das werden wir so wohl auch beibehalten.
Schranke im Weg
Wie gestern sind wir viel zu früh am Bus, weil wir damit gerechnet haben, dass die Sicherheitskontrolle voller ist und länger dauert. Das ist aber nicht so, sie ist zwar genauso ausführlich wie gestern, aber wir sind innerhalb von wenigen Minuten hindurch.
Auch am Bus ist es wie gestern, kaum sind wir angekommen, fährt der Bus los, auch wenn er nicht ganz voll ist. Diesmal ist der Reiseleiter auch chinesisch-stämmig, spricht aber Deutsch. Wobei, wie wir nachher merken werden, er seine Deutsch-Kenntnisse manchmal etwas überschätzt, tatsächlich ist es manchmal mehr ein Denglisch. Auch eine schöne Abwechslung, gestern war es ja eher Singlisch.
Die Fahrt beginnt mit einem kleinen Unfall, denn vor dem Terminal sind Schranken. Als der Bus davor hält, öffnen diese sich, aber als der Bus anfährt, schließt eine der Schranken sofort wieder. So schnell kann der Busfahrer gar nicht bremsen und so verbiegt er die Schranke ordentlich. Das wird innerhalb von wenigen Minuten geklärt, und wir können weiterfahren.
Neben uns sehen wir jetzt ein weiteres Kreuzfahrtschiff, irgendwann gestern Abend oder in der Nacht hat hier die Mein Schiff 6 festgemacht, die insgesamt fast die gleiche Route hat wie wir.
In the Gardens by the Bay
Unser erstes Ziel sind heute die Gardens by the Bay. Das ist ein riesiger Garten, zu dem auch zwei gewaltige Kuppeln gehören, die als Gewächshaus dienen und in denen die empfindlicheren Pflanzen ausgestellt sind. Diese Gewächshäuser besuchen wir heute.
Los geht es in dem flacheren Gewächshaus Flower Dome. Am Eingang hängt eine Schautafel und unser Reiseleiter erklärt uns genau, wie wir durch diesen Garten hindurchgehen, und wo wir uns am Ausgang treffen.
Ein wenig wundert uns, dass wir dafür so viel Zeit haben und deshalb frage ich noch einmal nach, ob wir dann das zweite Gewächshaus auch gemeinsam besuchen, aber genau hier überschätzt sich unser Reiseleiter und beantwortet deshalb meine Frage falsch. Das führt dazu, dass wir uns sehr viel Zeit in diesem ersten Gewächshaus lassen. Und erst als wir das durch haben und noch ein bisschen im Kiosk herumgetrödelt haben, fragt er uns, ob wir denn auch schon das zweite Gewächshaus besichtigt haben. Super, haben wir ja noch nicht, und dafür haben wir jetzt noch genau 15 Minuten Zeit.
Im Flower Dome
Zunächst aber das erste Gewächshaus Flower Dome. Hier stehen Pflanzen aus aller Welt. Neben Baobab Bäumen, die wir schon auf Madagaskar gesehen haben, und vielen verschiedenen Kakteen gibt es auch ein riesiges Tulpenfeld. Das sieht alles sehr sehr schön aus und es lohnt sich, diese verschiedenen Pflanzen genauer zu betrachten. In mehreren Ebenen kann man hier durch den Garten gehen und tatsächlich kann man sich dazu viel Zeit lassen. Zwischendurch stehen immer wieder Skulpturen, die zu dem jeweiligen Thema passen, so sehen wir aus Holz geschnitzte Adler oder Antilopen oder auch einen Drachen. Wir sehen stilisierte Zebras und Holzgiraffen, die sich als Zebra oder Gepard verkleidet haben. Das ist alles sehr liebevoll angelegt.
Zudem kann man durch die Fenster des Gewächshauses immer wieder die Skyline sehen, ein schöner Blick innen, ein schöner Blick nach außen.
Kurz im Cloud Forest
Zu dem zweiten Gewächshaus Cloud Forest haben wir nun leider nicht mehr so viel Zeit. In diesem ist ein Regenwald aufgebaut. Er beginnt mit einem riesigen Wasserfall, der von hoch oben aus dem Gewächshaus herunterstürzt. Das ist schon beeindruckend. Einmal um den Regenwald herum, kann man nun mit einem Lift nach oben fahren und von da in einem Rundwanderweg von ganz hoch oben bis nach unten wieder heruntergehen. Rundwanderweg meint hier eine scheinbar frei in der Luft schwebende Gangway. Dabei immer mit schönen Blick in und um den Regenwald herum. Das schaffen wir nun heute nicht und das ist wirklich schade, denn ich sehe hier kein Problem mit der Höhen-Skepsis. Aber allein das Folgen zu den Ausgangsschildern verbraucht unsere Zeit.
Wie gesagt, das wäre auch ein Ziel gewesen, dass man sehr schön auf eigene Faust machen kann und dann seine eigene Zeiteinteilung hat. Auch von dem riesigen Garten außerhalb der Gewächshäuser sehen wir so fast gar nichts und auch das hätte sich wirklich gelohnt.
Auf dem Marina Bay Sands
Die nächste Station ist wieder das Marina Bay Sands Hotel. Diesmal geht es nicht um das Hotel selber, auch nicht um das riesige Casino darunter, sondern um die Aussichtsplattform hoch oben. Falls der geneigte Leser das Hotel nicht vor Augen hat: es besteht aus drei Türmen, die oben mit einer riesigen Plattform verbunden sind, die aussieht wie ein Surfbrett, das oben aufgelegt ist. Auf dieser Plattform befindet sich ein riesiger Infinity Pool. Dieser allerdings ist nicht zu besichtigen, sondern den Hotelgästen vorbehalten. Was wir besichtigen können, ist aber die Aussichtsplattform daneben. Diese befindet sich im 56. Stock und man kommt nur mit einem Aufzug dorthin. Genauer sind es drei Aufzüge, vor denen sich eine Schlange bildet. Diese wird nach und nach von Mitarbeitern abgearbeitet, die immer so rund 15 Personen in den Aufzug lassen.
Nach oben geht es zügig, und man kann jetzt oben angekommen einmal um die Spitze des „Surfbrettes“ herumgehen. Der Boden ist erfreulicher Weise ein Holzboden, der keinen Blick nach unten zulässt, das kommt meiner natürlichen Höhenskepsis entgegen. Die Reling besteht aber komplett aus Glas. Teilweise aber in Kopfhöhe offen mit Metallschnüren, so dass kein Gast herunterfallen kann. Das kommt dem Fotografieren entgegen, das ja durch das Spiegeln des Glases sonst erschwert wäre. Hier mache ich einige schöne Fotos vom Finanz-Distrikt. Dummerweise habe ich erst noch nicht nachgedacht, dann merke ich aber, dass die gesamten Wände nur aus Glas bestehen und da findet die Höhen-Skepsis dann doch, dass es gar nicht so sicher ist, direkt ans Glas heranzutreten.
Stau in der Hitze
Lange können wir uns hier nicht aufhalten, denn wir haben eine Zeit-Vorgabe, und da reicht es wirklich nur, einmal auf dieser Ebene auf der einen Seite rauszukommen, herum zu gehen und auf der anderen Seite wieder hineinzugehen. Wobei: Hineingehen würden wir gerne, das geht aber nicht, weil sich hier eine lange Schlange vor den Fahrstühlen gebildet hat, die weit auf die Plattform herausragt. Und da stehen wir nun in wirklich brennender Sonne. Es ist unglaublich heiß mit über 30°C. Das haben wir bisher gar nicht so gemerkt, weil wir fast immer im Bus oder im Gewächshaus waren und nur kurze Wege draußen hatten. Womit wir uns den Einheimischen angepasst haben, die sich ebenfalls vor allen Dingen im Sommer (Juni und Juli) in der heißesten Zeit überwiegend in Shopping Malls aufhalten und kaum draußen.
So stehen wir nun in der Hitze und fühlen uns halb verbrannt. Zum Glück geht es aber Stück für Stück weiter, und irgendwann kommen auch wir dran und können den Fahrstuhl nach unten nutzen. Inzwischen ist es viel zu spät, und wir würden lange nach der verabredeten Zeit unten ankommen. So geht es aber nicht nur uns, sondern allen. Und inzwischen ist auch unser Reiseleiter hochgefahren und versichert uns, dass er auf alle wartet. Tatsächlich sind wir am Ende viel zu spät, aber sind noch mit die ersten, die unten ankommen, die meisten anderen kommen erst nach uns.
Und nochmal Bootsausflug
Unser letzter Weg ist dann zu dem Bootsausflug, den wir gestern exakt so gemacht haben. Hier sehen wir noch mal das wirklich ein Bus nach dem anderen angekarrt wird, weil eben diese Bootsfahrt zu vielen Ausflügen dazu gehört und die einzelnen Ausflüge noch mal auf viele Busse aufgeteilt sind.
Gestern haben wir schon gesehen, dass der optimale Platz steuerbord ist, um alles zu sehen, was uns gezeigt wird. Das machen wir heute wieder. Und erstaunlicher Weise sieht man auch noch mal andere Sachen als gestern. Vielleicht weil alles nicht mehr so neu ist und man auch so auf andere Details achtet.
Heute werden genau wie gestern im Bus laufend Wasserflaschen verteilt. Tatsächlich ist es bei dieser schwülen Hitze so wichtig, ausreichend zu trinken und so leert sich eine Flasche nach der anderen.
Die Rückfahrt zum Terminal ist unspektakulär und diesmal schaffen wir auch, ohne diese mitzunehmen durch die Schranken zu kommen.
Auch das Prozedere, an Bord zu kommen, ist genau wie gestern mit dem ganzen Aufwand, der hier betrieben wird.
Freundliche Menschen überall
Apropos Aufwand: alles hier geschieht mit einem riesigen Personalaufwand. An jeder kleinen Kurve steht ein Mitarbeiter und weist uns den Weg selbst dann, wenn es gar keinen alternativen Weg gäbe.
An der Sicherheitsschleuse stehen auch deutlich mehr Mitarbeiter, als nötig wären, und gehen immer wieder helfend zur Hand. Dabei findet alles mit einer unglaublichen Freundlichkeit statt und jeder Mitarbeiter grüßt höflich, lächelt und wünscht einen guten Tag.
Manchmal staunen wir darüber, dass wirklich alte Menschen hier mitarbeiten. Wir haben den Eindruck, dass an der Sicherheitsschleuse 80jährige stehen. Die beste Ehefrau von allen meint, dass ich übertreibe, die würden nur so alt aussehen. Aber ich glaube, ich habe Recht.
Sauber und sicher
Dazu passt, dass die Reiseleiterin gestern uns erklärt hat, dass in Singapur die Regel gilt, dass man nur Geld hat, wenn man arbeitet. Wenn man nicht arbeitet, kein Geld. Vielleicht ist das der Grund, warum hier auch sehr alte Menschen noch arbeiten.
Insgesamt ist Singapur ein sehr sicheres Land. Hier ist das problemlos möglich zu jeder Tag- oder Nachtzeit auf den Straßen zu sein. Und man muss keine Angst haben, überfallen zu werden. Kriminalität ist hier ausgesprochen gering, was sicher auch mit den drakonischen Strafen zusammenhängt. Das geht bis zur Todesstrafe für Drogenvergehen. Mit Todesstrafe ist es nicht bedroht, aber es kann teuer werden, wenn man hier in der Öffentlichkeit isst oder trinkt (mit Ausnahme von Wasser) oder ohne Rezept Kaugummi kaut. Da ist die Stadt sehr streng. Mit der Konsequenz, dass hier nirgends Kaugummireste auf den Bürgersteigen kleben. Und auch keine anderen Reste. Es ist unglaublich sauber, wie wir das in keiner anderen Stadt dieser Größe je gesehen haben. Sauber, ordentlich und schön, das könnte unserem deutschen Gemüt sehr gefallen.
Vorsicht: eine politische Äußerung
Hier fällt mir glatt eine politische Äußerung ein. Der geneigte Leser, der nicht auf Politik in Reiseberichten steht, mag diesen Absatz überspringen: Da gibt es in Deutschland eine inzwischen als rechtsextremistisch eingestufte Partei, die beklagt, wie unsicher es auf unseren Straßen geworden sei und das Migranten in die Schuhe schiebt. Schuldige in der selbst herbeigeredeten Krise zu suchen hat ja eine gewisse Tradition.
Singapur besteht nahezu komplett aus Migranten verschiedenster Nationen und trotzdem gibt es hier kein Sicherheitsproblem. Es muss also auch andere Möglichkeiten geben, Kriminalität zu bekämpfen, als gegen Ausländer zu hetzen und diese in Massen abschieben zu wollen.
Dabei will ich allerdings nicht Singapur in allem als positives Beispiel nehmen, denn mit Meinungsfreiheit und Menschenrechten ist es hier nicht weit her. So sind z. B. Proteste bei Strafe verboten, es gibt eine strenge Zensur der Medien und insgesamt eine enge Überwachung des Einzelnen. Das allerdings würde jener rechtsextremistischen Partei in Deutschland sicherlich auch gefallen…
Singapur ist klein, aber bedeutend
An dieser Stelle noch ein paar Worte zu Singapur, der Autor dieser Zeilen will ja auch seinem Bildungsauftrag nachkommen:
Singapur ist ein Stadtstaat, der an der Südspitze der malaysischen Halbinsel auf einer Insel liegt, die auch Singapur heißt. Rund 60 kleinere Inseln gehören noch dazu. Auf der einen Seite liegt das Südchinesische Meer, auf der anderen die Straße von Malaysia. Singapur ist mit rund 5 Millionen Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten Städte der Welt. Und inzwischen eins der wichtigsten asiatischen Finanz- und Handelszentren.
Wie schon erwähnt, sind einige Regeln in Singapur sehr streng. Dazu gehört, dass frühestens 2 Tage vor Einreise ein Einreiseformular ausgefüllt werden muss. Das ist kostenlos, muss aber genau sein. Ich hatte gestern ja schon von den Einreise-Automaten am Flughafen berichtet, die nicht meine besten Freunde werden. Diese gleichen den Reisepass mit dem Formular ab. Das Formular selbst muss nicht vorgezeigt werden. Allerdings hängt vor den Automaten ein großer QR-Code, mit dem man das Formular noch schnell nachholen kann.
Weiterhin ist es erforderlich, stets den Reisepass im Original mitzuführen. Anders wäre ja auch das Verlassen und Zurückkehren an Bord nicht möglich, da ja jedes Mal der Reisepass gescannt wird.
“Sie haben Urlaub!“
Bereits auf Deck 5 stehen Mitarbeiter, die unsere Reisepässe einsammeln. Für die nächsten Häfen werden sie an der Rezeption gebraucht.
Zurück ab Bord hat das Café Mare noch nicht geöffnet, deshalb gibt es einen Milchkaffee in der AIDA Bar.
Das Auslaufen gegen 17 Uhr schauen wir uns vom Balkon aus an. Wir fahren dabei um eine Insel und sehen dann unzählige andere Schiffe um uns herum fahren. Was kein Wunder ist, denn die Straße von Malakka, der wir jetzt folgen, ist die dichtbefahrenste Wasserstraße der Welt.
Abendessen gibt es dann um 18 Uhr im Marktrestaurant. Thema ist Arabien und wir finden genug Leckeres.
Als Show stellen sich heute wieder die AIDA Stars vor. Die “Shining Stars” sehen wir immer gerne, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.
Wieder sehr gute Stimmen dabei, auch wenn eine Solistin ihren Solo-Part nicht vorstellt. Und ein Tänzer fehlt.
Weiter erstaunlich ist, dass kein einziger ukrainischer Tänzer oder Tänzerin dabei ist. Das war in der Vergangenheit anders, jetzt kommen die meisten aus westeuropäischen Ländern. Diese Entwicklung beobachten wir seit einigen Fahrten.
Zum Abschluss machen wir heute etwas, das wir früher sehr gemocht haben, das es aber auf den großen AIDA-Schiffen so nicht gibt: die große Begrüßung der Gäste mit Sektbuffet am Pooldeck. Das hat etwas von Tradition und formellen Urlaubsstart und alte AIDA-Fahrer kennen noch das “Sie haben Urlaub!”. Doch, das mögen wir.
Die erste Etappe sind 389 Kilometer bis Port Klang in Malaysia.
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