Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Willemstad / Curaçao 24.11.24

Unser Ausflug geht heute zum Schnorcheln mit Schildkröten und zum Baden an einem wunderschönen Strand mit leuchtend türkisem Meer. Die Schildkröten sind toll, unsere Technik weniger, was zum Beinahe-Austrinken des Meeres führt. Ein Stadtbummel weckt unser Brücken-Trauma wieder, aber mit beherztem Ausfallschritt kommen wir ans Ufer. Der Abend schließt mit einem exklusiven Konzert.


Bilder folgen hier in Kürze

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SCHIFF JAHR

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Bereits bevor der Wecker um 6 Uhr klingelt, wachen wir auf. Der geneigte Leser weiß aus den letzten Berichten aus der Karibik, was das bedeutet: Der Ausflug geht früh los und unter Beachtung der Kaffee-Durchlaufzeit gehen wir beim Frühaufsteher-Kaffee vorglühen.

Und auch das kennt der geneigte Leser: Die frühe Ausflugs-Zeit suchen wir uns nur aus, wenn es nicht anders geht, wir sind schließlich im Urlaub. Dies heute haben wir uns nicht ausgesucht, unser Ausflug wäre erst um 12.30 Uhr losgegangen und da bin ich mir mit dem geneigten Leser einig, dass das nicht früh ist.

Der AIDA-Buchungs-Trick

Aber dann kommt wieder der AIDA-Trick: Im Bordportal wird uns mitgeteilt, dass sich Startzeit und Ausflugskürzel geändert haben. Das ist immer ein sicheres Zeichen dafür, dass ein Ausflug gecancelt wurde und wir auf einen anderen gebucht wurden. So kann AIDA das aber nicht sagen, denn dann hätten sie uns vorher fragen müssen. So jedoch müssen wir nicht gefragt werden. Kostenloses Stornieren ist aber immer möglich bis 24 Stunden vor Ausflug.

Der Hintergrund ist, dass man vorher zwei gleiche Ausflüge buchen konnte. Derselbe Ausflug wurde um 9:30 Uhr und um 12:30 Uhr angeboten. Der eine hatte das Kürzel A, der andere B. Vermutlich sind die Ausflüge nicht voll geworden (AIDA sagt ja fast nie Gründe, bestenfalls heißt es „aus operativen Gründen“, wenn AIDA in Plauderlaune ist, „aus organisatorischen Gründen“) und so wurden sie zusammengelegt. Und so hat sich „B“ unauffällig in „A“ geändert.

Frühaufsteher-Kaffee im Korbsessel

Jedenfalls sind wir um 6:30 Uhr beim Frühaufsteher-Kaffee im Beach Club. Hier ist heute Morgen deutlich mehr los als in der Vergangenheit, oft waren nur vereinzelte Gäste da. Das zeigt, dass so einige Ausflüge früh losgehen. Wieso dann das erste Restaurant erst um 7 Uhr öffnet, ist ein Rätsel. Auf jeden Fall ist die Öffnungszeit des French Kiss um 7:30 Uhr zu spät.

Gemütlich ist es hier: wir sitzen im Beach Club in Korbsesseln, schlürfen Kaffee mit ein paar Mini-Croissants und haben einen wunderbaren Blick auf die sich nähernde Insel mit charakteristischen Bergen.
Alternativ hätten wir auch draußen am Außenpool sitzen können, aber das ist zu frustrierend: Sind doch schon die ersten Schwimmer im Pool und die Läufer auf dem Parcours um das Four Elements unterwegs. Wir dagegen sitzen schon wieder beim Essen.

Das machen wir auch weiter. Der Kaffee läuft schon mal durch und wir wechseln zur Öffnungszeit ins Marktrestaurant. Schließlich wollen wir uns Lachs und Ei nicht entgehen lassen. Das klappt auch, obwohl das Marktrestaurant gerade regelrecht gestürmt wird, finden wir einen Tisch, finden auch Lachs und Eier. Letzteres lohnt aber heute nicht, denn das weiche Ei ist nicht nur weich, sondern überweich, regelrecht roh.

Deshalb wechseln wir um 7:30 Uhr ins French Kiss – nein, das war ein Scherz, das schaffen wir heute nicht mehr.

Mit dem Bus über die Insel

Zeitig vor 9:30 sind wir am Bus. Insgesamt werden es 40 Teilnehmer, zumeist junge Pärchen, da gelingt es uns mühelos, den Alters-Schnitt nach oben zu treiben.

Die einheimische Reiseleiterin spricht nur Englisch, erklärt alles sehr gut. Wie man schnorchelt, wie mit den Schildkröten umzugehen ist (nicht berühren, nicht ärgern, nicht zu hektisch bewegen, damit sie sich nicht angegriffen fühlen), was man im Wasser nicht machen darf und wann wir uns wo treffen.

Der Bus fährt zunächst ganz nach Norden und dann an der Küste entlang nach Westen. Zum Glück für meine natürliche Höhenskepsis diesmal nicht über die Koningin Julianabrug, die höchste der Karibik, an der sich der Bus letztes Mal ganz schön gequält hatte.

Ziel ist der Playa Grandi, ein Strand, der nicht besonders attraktiv ist, aber der bis heute von Fischern genutzt wird, die traditionell kleine Fische und Fischabfälle über Bord gekippt haben und damit Schildkröten angefüttert wurden.

Niemand kann versprechen, dass heute Schildkröten da sind oder dass die Sicht im Wasser klar ist. Aber ein Versuch ist es wert.

Schnorcheln mit Schildkröten

Ein kleiner Parkplatz ist oberhalb des Strandes. Da keiner am Strand auf Wertsachen aufpassen kann, bleibt alles im Bus außer Flip Flops und Handtücher. Diese können am Fuß der Treppe nach unten auf einem Felsen abgelegt werden.

Dann sollen wir direkt am Pier ins Wasser gehen, denn ansonsten ist der Weg auf glitschigem Felsen entlang. Am Pier kann man sich langtasten.
Was ein guter Begriff ist, denn die Brille gehört auch zu den Wertsachen und liegt im Bus.

Unser Schnorchel-Equipment haben wir mit. Jeder muss nun noch eine Rettungsweste anlegen und diese aufpusten. Damit wird zum einen verhindert, dass jemand ertrinkt, zum anderen, dass jemand taucht und die Schildkröten ärgert.

Der Tipp ist, ganz ruhig auf den Wasser zu liegen und dann kommen die Schildkröten von alleine.

Und genauso kommt es, nur dass es immer ein paar Leute gibt, die sich nicht an die Regeln halten und sich hektisch auf die Tiere stürzen, um sie mit Ihrer Unterwasserkamera einzufangen. Wodurch die Schildis verscheucht werden.

Trotzdem gelingt es uns, einige kleine und große Schildkröten unter uns zu beobachten. Eine taucht dabei so auf, dass ich nur mit Mühe einen Zusammenstoß verhindern kann. Faszinierende Tiere! Das Beobachten lohnt sich.

Allerdings sind dazu zu viele Menschen hier, das macht deutlich mehr Spaß, wenn weniger los ist.

Dazu muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich die Technik nicht im Griff habe. Die Schnorchelmaske lag zu lange trocken und ist deshalb zunächst nicht ganz dicht. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so viel Salzwasser geschluckt zu haben. Und das Wasser ist hier wirklich salzig!
Problematisch ist, dass Salzwasser ein hervorragendes Emetikum ist, was auf Deutsch “Brechmittel” bedeutet. So weit kommt es zum Glück nicht ganz.

Und auch die Kameratechnik geht nicht. Das Handy habe ich um den Hals in einer wasserfesten Folie. In der Vergangenheit haben wir damit schon ganz gute Unterwasseraufnahmen gemacht. Diesmal ist jedoch zu viel Luft darin. Der Vorteil ist, dass das Handy wirklich nicht nass wird. Der Nachteil, dass die Luft das Drücken des Touchscreens verhindert.

Aber egal, die Bilder der Schildis haben wir im Kopf.

Unser Guide hat versprochen, auf dem Pier zu stehen und mit einer Pfeife zu pfeifen, wenn sie eine Schildkröte im Wasser sieht. Und wenn ein Fischerboot einlaufen will und wir Platz machen sollen. Und wenn es Zeit ist, aus dem Wasser zu kommen.
Das funktioniert aber nicht, es sind zu viele Pfeifen auf dem Pier und keiner weiß, was welches Pfeifen wann bedeutet.

Also schätzen wir die 30 Minuten Schnorchelzeit nach Gefühl ein, treffen das auch ganz gut, denn unser Bus steht noch da, als wir die Treppe wieder heraufkommen.
Diesen dürfen wir so wie wir sind mit nassen Badeklamotten benutzen und fahren so zum nächsten Spot.

An lauter Stränden entlang

Die Fahrt geht entlang der Süd-Küste an einigen der über 35 Strände vorbei, die es auf Curaçao gibt.
Dabei muss ich etwas revidieren: bei unserem letzten Besuch auf Curaçao habe ich geschrieben, dass alles sehr trocken und braun ist.
Tatsächlich stehen hier überall Kakteen, umgeben von dornigem Strauchwerk. Das ist diesmal aber überwiegend grün. Vermutlich liegt das daran, dass die Regenzeit gerade vorbei ist, während wir bei unserem letzten Besuch im April hier waren, also vor Beginn der Regenzeit.

Curaçao ist die größte der ABC-Inseln. Anders als viele karibische Inseln, deren Besitz munter zwischen den Ländern hin und her ging, war Curaçao fast durchgehend in niederländischen Besitz. Inzwischen ist es ein autonomes Land im Königreich Niederlande.

So fahren wir auf kleinen Straßen, manche so klein, dass der Bus die Äste steift, umgeben von Grün zum Strand Cas Abao.
Dieser ist im Privatbesitz und der Zugang ist beschrankt. Dort ist eine Zahlung zu entrichten.

Ein türkiser Strand-Traum

Weiter geht es nun nach unten auf einer Sandstraße bis zu einem kleinen Parkplatz. Durch ein paar Bäume leuchtet dabei ein so kräftiges Türkis hindurch, dass ich erst denke, da steht ein angemaltes Gebäude. Tatsächlich ist das aber das Meer, das hier durchschimmert.

Bei unserem letzten Besuch haben wir eine Höhle besichtigt und dann an einem Strand gebadet, der ok war.
Dieser ist jetzt richtig schön:
Heller feiner Sand geht über in ein ganz klares, türkises Meer.

Am Stand eine Bar, Dusche, Toilette, ein paar Bäume. Auf dem Sand sind überall Liegen verteilt. Diese sind für uns inklusive, wir finden zwei direkt an der Wasserlinie.
Schatten gibt es allerdings kaum. Das ist nicht so schlimm, denn draußen auf dem Meer sehen wir Regenschauer und auch hier ziehen vermehrt Wolken vor die Sonne. Dabei ist es mit 30°C schon warm.

An Strand und im Wasser liegen viele ehemalige Korallen. Das Wasser ist ansonsten völlig sauber und herrlich warm. Und das genießen wir ausgiebig.

Nun gelingt es auch, die Luft aus der Kamera zu lassen und Unterwasser zu filmen. Auf dem Film sehen wir dann, dass eine Reihe Fische herumschwimmen.

Hier könnte man im Randbereich auch an einem Riff schnorcheln, dazu reicht aber leider die Zeit nicht.
Gerade 1 Stunde haben wir hier. Das ist die Erfahrung mit solchen kombinieren Ausflügen: es gibt zu viele Gäste, die nicht länger als 1 Stunde am Strand aushalten. Wer länger Strand will, muss reine Strandtransfers buchen.
Und dieser Strand wäre wirklich ein Ziel, an dem wir viele Stunden verbringen könnten.

Ein Freigetränk ist inklusive, das holen wir uns noch, dann müssen wir wieder aufbrechen. Gerade rechtzeitig, denn kaum sind wir im Bus, geht ein kräftiger Schauer nieder.

Kaffee in der Lounge

Um 13:30 Uhr erreichen wir wieder das Schiff. Unser erster Weg ist unter die Dusche zum Entsanden und Entsalzen, denn immer noch sind wir in Badekleidung.

Danach haben wir richtig Kaffeedurst und stillen diesen in der Lounge. Könnte sein, das auch eine kleine Marzipantasche oder Praline auf unseren Teller gelangt, die Verführung ist hier aber auch zu groß.

Gegen 16:30 Uhr haben wir Lust, uns noch etwas die Stadt anzusehen.
Das ist sehr unkompliziert, denn die Stadt liegt direkt vor dem Schiff.

Da ist es wieder, unser Brücken-Trauma

Aus dem Schiff heraus geht es vorbei an Souvenirläden, am Renaissance Wind Creek Curacao Resort zur ehemaligen Festung Riffort. Die Mauern stehen noch, innen ist sie sehr hübsch ausgebaut mit Restaurants und kleinen Läden über 3 Stockwerke. Mehrere Brücken führen von einer Seite zur anderen.

Durch die Festung hindurch kommen wir zur Bucht St. Anna Bay, die die Stadt in zwei Teile teilt und zum Hafen führt.
Die Stadtteile Otrabanda und Punda sind verbunden mit einer Pontonbrücke, der Koningin Emmabrug. Zu beiden Seiten sehr hübsche, bunte alte niederländische Giebelhäuser.

Die Brücke selbst besteht aus schwimmenden Pontons, die wie kleine Boote geformt sind. Darauf die Holzbrücke selber.

Gerade jetzt öffnet sie für ein kleines Stück, um ein Schiffchen durchzulassen und schließt gleich wieder.
Das ist unsere Chance, über die Brücke zu gehen, denn wir denken, wenn sie gerade geöffnet hat, wird sie jetzt erstmal begehbar sein.

Denken wir, und da ist es dann wieder das Brückentrauma aus Zeebrügge, wo wir vor der geöffneten Klappbrücke standen und so dringend zum Schiff zurück mussten.
Hätten wir bloß den Guide vorhin im Bus genauer zugehört, denn sie sagte, dass es keine festen Öffnungszeiten gibt, sondern die Brücke nach Bedarf geöffnet wird.
Dabei bedeuten rote Flaggen eine Öffnung für 10 Minuten, blaue Flaggen für 45 Minuten.

Jedenfalls sind wir nahezu über die Brücke herübergegangen, da hören wir ein lautes Motorgeräusch und ein Klingeln. Der Brückenwärter springt aus seinem Häuschen, über dem eine kleine Flagge steckt. Blau natürlich.
Er schickt uns alle wieder zurück, denn die Brücke hat sich bereits vom Ufer gelöst, und bedeutet uns gestenreich, die Beine in die Hand zu nehmen.

Die Brücke klappt nicht nach oben, sondern schwenkt zur Seite auf zu dem Ufer, von dem wir kommen.
Wir lassen uns natürlich nicht scheuchen, sondern gehen zügig zurück, während andere wild laufen.
Das reicht aber, denn die Brücke klappt ja nun herum, und am Drehpunkt ist es noch möglich, mit einem großen Schritt ans Ufer zu kommen. Ist die Brücke ganz geöffnet, klappt das nur noch mit Mühe.

So sind wir also unter lautem Klingeln wieder zurück, denn wir wollen jetzt nicht 45 Minuten am anderen Ufer gebunden sein.
Was wir aber auch nicht wären, denn nun fährt eine Fähre gratis von einem Ufer zum anderen.

Erst ist nichts zu sehen, aber dann kommt ein kleines Containerschiff aus dem Hafen.

Das sehen wir uns dann von der Festung aus an, an der man über alte Stufen auf die Plattform nach oben gelangt, Trittfestigkeit ist auf den Stufen geboren.

Das reicht dann für heute und wir gehen zum Schiff zurück.

Show und exklusives Konzert

Nach einer kleinen Pause ist dann Zeit für eine Show. Heute wird die Tanz-Show “Secret Garden” geboten. Die haben wir schon einmal gesehen und die gefällt uns wieder gut.

Gleich um die Ecke ist das East Restaurant, ein Buffet-Restaurant in dem es auch den Teppanyaki Grill gibt. Das ist dann unser Abendbrot.

Im Anschluss gibt es heute ein exklusives Konzert mit der Live-Band „Fireworks“ auf dem Patio Deck. Das hören wir uns einmal an. Es ist schon sehr nett hier, nur die Liegen sind eigentlich nicht so gut zum Sitzen geeignet. Die Sitzbänke am Wasser sind aber alle besetzt.

Um 22 Uhr legen wir dann ab. Der Kapitän kündigt an, noch eine Pirouette vor der Bucht mit Ausblick auf die Ponton-Brücke zu machen. Das ist schön, weil wir von unserem Balkon keinen Blick auf die Stadt hatten, nun können sie die nächtlich beleuchtete Brücke noch einmal bewundern.

Die nächste Etappe sind 133 Kilometer bis nach Kralendijk / Bonaire.

Willemstad


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