Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Kralendijk / Bonaire 25.11.24

Auf Klein Bonaire haben wir das Schnorcheln lieben gelernt und deshalb kehren wir hierher zurück. Wir achten sehr darauf, das Riff nicht zu beschädigen und erwarten das gleiche auch vom Riff für uns. Was fast klappt. Die Strömung treibt am Riff vorbei, aber wir wiederholen das Schnorcheln auch nochmal gegen den Strom. Und werden mit Korallen und Fischen belohnt. Und einem weißen Strand.


Bilder folgen hier in Kürze

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SCHIFF JAHR

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Bonaire ist die dritte und letzte ABC-Insel, die wir anlaufen. Bekannt ist es vor allem für seine wunderschönen Tauch-Spots.

Tauchen wollen wir aber nicht, sondern heute ist einer der Tage, an denen wir einen Ausflug wiederholen, der uns gut gefallen hat.

Rückkehr nach Klein Bonaire

Das bedeutet, dass wir nun das zweite Mal auf Bonaire sind und das zweite Mal so gar nichts von der Insel sehen, sondern direkt vom Schiff aus übersetzen auf Klein Bonaire.

Das haben wir über AIDA gebucht, man könnte das auch mit den Wassertaxis machen, die ein Stück am Kai entlang erreichbar sind, aber das ist nicht so viel günstiger, dass es die Sicherheit des AIDA-organisierten Ausfluges aufwiegt.

Zunächst aber wachen wir erst einmal auf, ganz von alleine, denn wir haben heute Zeit.

Das Frühstück im French Kiss ist wieder sehr gut und ruhig und wir genießen das ausführlich.

Danach gehen wir ja üblicher Weise auf den Balkon, das wird heute aber nichts, durch die pralle Sonne ist es deutlich zu heiß.
Deshalb geht Lesen und Reisebericht schreiben nur in der Kabine.

Die Zeit vergeht viel zu schnell, zumal auch noch sorgfältiges Eincremen angesagt ist, gibt es doch auf Klein Bonaire kaum Schatten und beim Schnorcheln sowieso nicht.

Katamaran direkt vor dem Schiff

Kurz vor 13 Uhr machen wir uns dann auf den Weg. Treffen ist am Pier direkt vor dem Schiff. Etwas dauert es noch, dann kommt ein Katamaran direkt an den Pier. Gäste steigen aus und wir ein.

So ging das schon den ganzen Tag. Der Ausflugs-Anbieter bringt Gäste auf die Insel, Fahrt dauert rund 30 Minuten, dann holt er nach 3 Stunden die Gäste wieder ab und bringt neue. Wir sind nun die letzte Gruppe.
Auf der Insel gibt es dann eine Anlaufstelle des Anbieters bei eventuellen Problemen oder bei Durst.

Wir steigen nun ein, Platz ist auf 4 längs im Schiff verlaufenden Bänken.
Der Skipper ist Holländer, der gut Deutsch spricht und weist uns ein.
Jeder bekommt eine Karte, mit der wir wieder zurückfahren dürfen und Getränke bekommen.

Korallen-Riffe rund um Bonaire

Klein Bonaire ist Bonaire vorgelagert.
Das Riff geht einmal rund um Klein Bonaire, der schönste Strand ist auf der Nord-, der Bonaire abgewandten Seite.
Das Riff darf nur von der Seeseite, nicht von der Strandseite, umschwommen werden und keinesfalls berührt werden, Korallen sterben sonst ab.

Der Skipper bringt uns an diesen Strand. Schon der Weg dahin ist herrlich: eine grüne Insel, der Strand leuchtet weiß, davor das Wasser hell-türkis, dann ein schmaler schwarzer Streifen, das ist das Riff, dann das dunkelblaue, tiefe Meer.

So ist es übrigens auf ganz Bonaire:
Die Insel ist von Korallen-Riffen umgeben und seit 1979 als Bonaire Marine Park unter Naturschutz gestellt. Die vielen Tauchreviere hier sind von Land aus erreichbar. Die Einstiege werden überall auf Bonaire mit gelben Steinen markiert.
Oder hier auf Klein Bonaire mit einer gelben Stange.
An den Einstiegen sind natürliche Lücken im Riff, so dass man nichts zerstören kann.

Landung am weißen Strand

Direkt hier am Strand ist kein Riff, sondern der Boden fällt plötzlich steil nach unten an. Hier fährt der Kapitän bis an den Strand und lässt uns aussteigen, der restliche Weg muss durchs Wasser gewatet werden, was nicht schwer ist, denn das Wasser ist warm und der Sand ganz fein.

Am Strand verteilen sich die Gäste dann entlang von Büschen.
Diese sind nicht hoch genug, um Schatten zu spenden, weshalb einige eine Strandmuschel aufgebaut haben. Was nur an kleinen Einbuchtungen zwischen Büschen geht, denn der Strand ist schmaler als so eine Muschel.

Wir haben auch unsere neue Schirm-Konstruktion dabei, bauen sie aber letztlich nicht auf, weil wir fast nur im Wasser sind

Erst einmal direkt ins Wasser zum Angewöhnen, dann zum Riff-Einstieg, dann ein Brötchen essen, das man kostenfrei auf Deck 3 für Ausflüge mitnehmen darf, dann nochmal vom Strand aus gegen den Strom zum Riff schwimmen. Wahnsinn.

Das Outing als Schnorchel-Dummi

Dazu gleich mehr, vorher muss ich mich noch als absoluter Schnorchel-Dummi outen.

Ich hatte ja gestern bereits davon berichtet, dass ich immer wieder Wasser in die Nase bekomme, das auch wirklich hinein und in den Rachen läuft und neben Hustenanfällen zum Salzwasser-Schlucken führt.
Erst zwischen den einzelnen Schnorchel-Gängen fällt mir ein, dass das ja auch am Bart liegen könnte, den ich mir aufgrund der Ereignisse vor der letzten Reise, der geneigte Leser erinnert sich mitleidsvoll, habe wachsen lassen.
Und da fällt mir ein, dass doch eine Schicht Vaseline im Schnurrbart die Abdichtung bringen müsste.

Woher aber jetzt Vaseline nehmen? Doch da kommt wieder die berühmte Tasche der besten Ehefrau von allen zum Einsatz, in der sich nicht nur Zip-Beutel und Pflaster anfinden, sondern auch Nivea.
Davon eine dicke Schicht unter die Nase verteilen und tatsächlich hält das eine Weile dicht.

Keine Schildkröten, keine Wespen-Quallen

Zunächst finden wir eine Strand-Ausbuchtung neben einer kleinen Konifere. Mit zwei Schritten sind wir im Wasser, der Sand ist etwas gröber, mit einzelnen Bruchstücken abgestorbener Korallen bedeckt.

Hier schnorcheln wir uns ein und folgen dem Meeresgrund, bis er in die Tiefe abstürzt.
Hier hatte ich beim letzten Mal Schildkröten gesehen, heute sind keine da. Leider auch keine Seepferdchen, die es hier geben soll.
Dafür auch keine Wespenquallen, die hier je nach Strömung manchmal hereingetrieben werden und deren Stich wirklich wie ein Wespenstich schmerzt, die Kinder haben das letztes Mal schmerzhaft erfahren. Die beste Ehefrau von allen hielt das für Anstellerei, bis sie selbst getroffen wurde. Mich hat es damals nicht erwischt, vermutlich weil ich über und über mit Badelatschen bedeckt war, was das Schwimmen nicht gerade erleichtert hat.

Barfuß zum Riff-Einstieg

Nach einer kurzen Pause gehen wir dann am Strand zur Einstiegsstelle. Diesmal aufgrund der Erfahrung vom letzten Mal ohne Schuhe. Diese waren nötig, weil in Höhe des Riffs der ganze Strand mit abgestorbenen Korallen-Bruchstücken bedeckt ist und diese können spitz und scharfkantig sein, wie wir noch sehen werden.

Der Weg geht aber, wenn wir genau an der Wasserkante gehen, haben wir zumeist Sand unter den Füßen. Später sehen wir, dass es weiter hinten in den Büschen auch einen Fußweg zum Riff gibt.

Der Einstieg ist problemlos, und direkt hier können wir die ersten Fische beobachten. Eine Art flacher, runder Barsch schwimmt direkt unter mir, mindestens einen halber Meter im Durchmesser.

Wir sehen noch viele kleinere Fische, manche gestreift, manche bunt, zwischen Korallen die eher weiß-grau bis gelb leuchten.
Das ist schon sehr schön. Und der Grund, weshalb wir vor 5 Jahren hier auf Klein Bonaire das Schnorcheln lieben gelernt haben.

Sich treiben lassen reicht

Das Wasser ist recht wild hier auf der Seeseite des Riffs, aber die Strömung treibt am Riff entlang zum Strand zurück. Deshalb ist schwimmen nicht nötig, sondern einfach treiben lassen und nach unten gucken.
Allenfalls sind Schwimmbewegungen sinnvoll, wo man zu nah ans Riff kommt. Zum einen, um das Riff zu schonen. Zum anderen passe ich einen Moment nicht auf und stoße gegen einen toten Teil des Riffs. Diese Korallen-Skelette sind steinhart und scharfkantig, was deutlich an der Schürfwunde am Knie zu sehen ist.
Jetzt haben wir so darauf geachtet, dass wir das Riff nicht beschädigen, da wäre es umgekehrt auch nett gewesen.

Am Strand zurück eine kurze Pause. Da ich nicht mit Brille tauchen kann, musste ich mich für den Weg am Riff orientieren, sobald ich den Kopf aus dem Wasser genommen habe, konnte ich die beste Ehefrau von allen nicht entdecken. Und auch nicht viel anderes sehen. Das ist nicht schön, denn wer passt dann auf diese auf?

Nochmal zum Riff

Nach einer Erholungspause schwimmen wir dann noch einmal vom Strand aus gegen die Strömung zum Riff. Dank des Creme-Tricks kann ich jetzt noch viel besser beobachten und auch die Kamera funktioniert. Erstaunlich, was so ein Smartphone in einer Folie noch für eine Qualität hat, eigentlich ist das ja nicht für Unterwasseraufnahmen gedacht.

Leider sind hier in Strandnähe große Teile des Riffs abgestorben, das sieht aus wie ein riesiger Friedhof. Es finden sich allerdings auch hier, wie wir das in der Vergangenheit erlebt haben, immer wieder lebende Korallen und Fische dazwischen.
Gerade die oberflächennahen Riffe haben es in Zeiten der Erderwärmung schwer, da können Taucher in den tieferen Schichten mehr beobachten.

Noch eine kurze Pause, dann sind die 3 Stunden tatsächlich schon vorbei und unser Katamaran kommt uns abholen. Schade, wir hätten hier noch ein paar Stunden verbringen können.

Aber merke: Vaseline für den Bart und Spüli für die klare Sicht müssen in den Rucksack.
Einen Sonnenbrand haben wir diesmal trotz praller Sonne mit 29°C tatsächlich nicht bekommen, ein Grund dürfte dafür sein, dass ich im T-Shirt geschnorchelt habe.

Hartnäckige Dusch-Verweigerer

Wir werden wieder direkt am Schiff abgesetzt und springen gleich unter die Dusche. Was gar nicht so einfach ist, denn der Sand klebt richtig fest auf der Haut.

Kurz nach 18 Uhr ist Auslaufen. So denken wir, dass die Leute sich das ansehen und deshalb die Restaurants leer sind. Richtig gedacht: das Marktrestaurant ist fast völlig leer und wir essen sehr ruhig und sehr lecker.

Danach gehen wir noch in die Lounge zu einem Cocktail. Da es sonst keine so schönen Plätze für uns gibt, so wie die AIDA Bar auf den kleineren Schiffen, genießen wir den halt in der Lounge. Im Gegensatz zu dem zahlreichen Sekt und Wein hier sind die Cocktails nicht inklusive, aber dafür ist es schön ruhig.

Und verführerisch: wie können die hier einfach so viele kleine Häppchen wie Tatar oder Entenrillette hinstellen? Das geht nun gar nicht.
Und doch halten wir durch, wir naschen nicht mehr, das Marktrestaurant hat uns geschafft.

Und die Kellnerin schafft uns auch, begeht sie doch das Sakrileg, der besten Ehefrau von allen den Aperol unter der Nase wegzunehmen, obwohl da noch ein Schluck drin ist. Ihr Glück, dass sie gleich wegläuft…

Das Programm im Theatrium interessiert uns weniger. Statt einer schönen Show tritt die Band “Fireworks” auf. Das macht wenig Sinn, denn wer diese hören will, kann sie allabendlich im Beach Club hören. Es bleibt immer wieder dieselbe Frage: warum lässt AIDA nicht täglich die Solisten und Tänzer auftreten? Musical-Darsteller an Land treten auch fast täglich auf.

Dafür schlafen wir dann erstaunlich schnell ein, so ein Schnorchel-Tag erschöpft schon ganz schön.

Die nächste Etappe sind 742 Kilometer bis nach St. George’s / Grenada. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Kralendijk


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