Transatlantik 1 mit AIDAbella, Bridgetown / Barbados 09.04.14

Mit ein bisschen suchen und vorbei an schönem Hafen und weniger schönem Viertel finden wir einen wahren karibischen Traumstand, der locker zu Fuß zu erreichen ist. Wir baden und genießen die Sonne, bevor Feliks Büttner die Atlantik-Überquerung einleitet.

Bridgetown Barbados 14.04.09 - Karibik nach Mallorca AIDAbella Transatlantik

Als wir kurz nach 8 zum Frühstück gehen, sind viele Gäste schon auf Ausflügen unterwegs und so haben wir reichlich Platz. Um 10 Uhr machen wir uns dann selbst auf dem Weg. Eigentlich hätten wir gern wieder einen Strandtransfer gebucht, diese organisierte Form ist zwar nicht ganz günstig, hat aber den Vorteil, dass Transfer, Liegen, Getränke organisiert sind und wir uns um nichts kümmern müssen. Und sollte es mal Probleme geben, kümmert sich das Schiff. Damit haben wir in der Vergangenheit nur gute Erfahrungen gemacht. Hier auf Barbados haben wir jedoch nichts mehr bekommen. Als wir unsere Ausflüge im Internet gebucht hatten, war hier schon alles ausgebucht. So haben wir jede Menge Reiseberichte gelesen und uns informiert, was wir selber auf die Beine stellen können. Und sind dabei darauf gestoßen, dass ein schöner Strand in Schiffsnähe sein soll. Mit Ausdrucken aus Google Maps bewaffnet machen wir uns jetzt auf den Weg.

Auf dem Weg zum Stadtstrand

Neben uns haben mit der Celebrity Equinox und der Canival Valor noch zwei amerikanische Schiffe festgemacht, das führt dazu, dass die Stadt mit Amerikanern überschwemmt ist. Aber zwischen denen können wir auch Einheimische ausmachen. Der Weg hinaus führt erst einmal durch ein Terminal, in dem wir durch geschickte Wegführung an allen Geschäften vorbei müssen. In den Geschäften ebenfalls überwiegend Amerikaner. Zwischen den Geschäften die asiatischen Schiffs-Mitarbeiter, die hier kostenloses WiFi auf Ihren Tablets nutzen. Das einzige, was mich irritiert, sind mehrere voll geschmückte Weihnachtsbäume, die zum Kauf von Weihnachtsschmuck einladen. Nun sind wir ja in Deutschland auch gewohnt, dass das Weihnachtsgeschäft immer früher beginnt, aber schon vor Ostern?

Der Weg zum Stadtstrand von Bridgetown geht immer am Ufer entlang, zunächst durch eine kleine nette Parkanlage, dann vorbei am Fischereihafen (das ist nicht mehr so nett), dann über sehr gute Holzstege entlang von Jachtanlegern neben dem Stadtzentrum vorbei, über eine Brücke, durch ein arg zerfallen aussehendes Viertel (hier gehen wir lieber etwas schneller), dann können wir hinter einer langen Häuserzeile schon den Strand sehen. Der erste Zugang führt durch ein Restaurant, wo aber Pakete mit Liegen, Trinken und Taxitransfer gekauft werden müssen. Hierhin bringen auch Taxen große Mengen Gäste von den Schiffen. Das machen wir natürlich nicht und tatsächlich, keine 100m weiter ist ein öffentlicher kostenloser Strandzugang. Hier werden wir zwar freundlich angesprochen, ob wir Motorboot fahren oder Schnorcheln wollen, ansonsten können wir uns ganz unbehelligt an Ort und Stelle direkt am Wasser auf unsere Poolhandtücher legen. Wer möchte, kann sich an den Restaurants nebenan Liegen und Sonnenschirme leihen, aber da wir ja leider gar nicht so viel Zeit haben und mit reichlich Nord- und Ostsee-Erfahrung legen wir uns auf Handtücher. Sicherheit gibt hier, dass ständig Polizisten am Strand patrouillieren. Viele sehr geschäftstüchtige Verkäufer versuchen, Schiffsfahrten an den Kunden zu bringen, das machen die aber alles recht moderat, es werden vor allem Neuankömmlinge angesprochen, wir haben fast die ganze Zeit unsere Ruhe. Auch fliegende Händler gibt es nur sehr vereinzelt. Schwieriger ist die Musik von einer der Strandbars, wir hoffen, dass dort Karaoke angeboten wird, so grauslig schräge Stimmen sollten jedenfalls nicht bezahlt werden…

Bridgetown Barbados 14.04.09 - Karibik nach Mallorca AIDAbella Transatlantik

Ein karibischer Traum

Der Stadtstrand Carlisle Bay selbst ist ein absoluter Traumstrand. Sicher voll mit Touristen, viele Mitfahrer sind an ihren gelb-weißen AIDA-Poolhandtüchern zu erkennen, aber keineswegs überfüllt. Der Sand ist absolut sauber und so hellweiß, wie man sich das von der Karibik vorstellt. Der Unterschied zu den Inseln bisher ist, dass Barbados nicht vulkanischen Ursprungs ist, sondern aus einem Riff entstanden ist. Damit besteht der Sand aus weißem Muschelkalk. Das Wasser ist türkisblau und absolut klar. Der Strand fällt sanft ins Wasser ab, das Wasser ist ruhig, aber 7m vom Strand entfernt gibt es eine schöne kräftige Welle. Damit macht das Baden richtig Spaß. Was absolut fehlt (nein, es fehlt uns nicht) sind Algen, Quallen oder sonst irgendetwas, das das Wasser trübt.

Im Wasser überall Badende, aber auch hier ist es nicht zu voll. Vor den Badenden liegen in sicherer Entfernung Jachten, mitten zwischen den Badenden landen immer mal kleine Boote an, um Touristen aufzunehmen.

Das ist nun richtig karibischer Traumstrand, wie man sich das vorstellt. Das einzige, was noch fehlt, ist die Einsamkeit und ein paar Kokospalmen. Solche Strände gibt es auf Barbados natürlich auch, und wer die Zeit und Muße hat, kann sich so etwas von Taxifahrern zeigen lassen. Wir befinden uns gerade auf der Westseite, der karibischen Seite der Insel. Auf dieser Seite sind die Traumstrände. Die Ostseite, die atlantische Seite, zeichnet sich eher durch surfergeeignete Wellen aus.

So viel Zeit haben wir leider nicht, denn aufgrund der weiten Überfahrt über den Atlantik ist das Ablegen heute früher geplant. Trotzdem genießen wir hier 2 Stunden baden und Sonne. Einfach nur herrlich. Mehr hätte es dann aber ohne Schirm unter der karibischen Sonne auch nicht sein dürfen, denn trotz Sunblocker haben wir einige rote Stellen zu beklagen. Noch nicht Sonnenbrand, aber kurz davor. Das merkt man auch gar nicht so, denn bei 30°C geht immer ein Wind und die Sonne wird auch gelegentlich von Wolken verdeckt.

Zurück geht‘s dann auf dem gleichen Weg. Hin haben wir etwa 45 Minuten gebraucht, da es keine Wegweiser zum Strand gibt, mussten wir gelegentlich unsere Karte zum Orientieren nutzen. Zurück sind es dann nur gut 30 Minuten. Als wir dann am Schiff ankommen, sind wir völlig ausgetrocknet, obwohl wir Wasser mitgenommen haben. Man unterschätzt die Wärme doch.

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Früher Start zur Überfahrt

Deshalb lassen wir uns direkt so sandig wie wir sind in der Bella Bar fallen und es gibt erst einmal eine Runde eisgekühlter Milchshakes. Das tut richtig gut. Im Anschluss füllen wir dann die Flüssigkeit beim Kaffeetrinken im Restaurant wieder auf.

Wie schon erwähnt, geht es ungewöhnlich früh wieder los. Bereits um 15:50 Uhr legen wir ab und es beginnt das Abenteuer Atlantik-Überquerung. Barbados wird von jeher als letzte Insel zum Auffüllen der Vorräte vor Atlantiküberquerung genutzt, da sie die östlichste der karibischen Inseln ist. Und so werden wir das nächste Land dann auch erst genau in 1 Woche sehen. Bis dahin werden wir 4864 Kilometer zurücklegen.

Das Ablegen und den Rest des Nachmittags genießen wir wieder auf dem Balkon, bis es kühl wird. Danach kommt erst einmal das große Entsanden. Erstaunlich, wo überall Sand hineinkriecht, aber Dusche und kräftiges Rucksack-Ausschütteln löst das Problem.

Am Spätnachmittag gibt es ein „Künstlergespräch“ im Theatrium. Dabei habe ich eine Begebenheit vergessen zu erzählen: Am Flughafen München, an dem wir ja etwas Zeit hatten (der geneigte Leser erinnert sich) ging an uns vorbei ein älterer Herr mit einem – sagen wir – nicht völlig modern aussehendem Anzug. Unter dem Arm ein Postpaket mit AIDA-Aufklebern. Das Auftreten und dieses Paket (und die Tatsache, dass dieser Herr nicht mit uns am Gate warten musste) legte uns nahe (und führte zu den üblichen Ellenbogenstößen: „Guck mal“), dass das nur ein VIP sein kann. Und nun sitzt er hier im Theatrium und das zeigt, dass wir richtig geschlussfolgert haben. Es handelt sich um Feliks Büttner (wer ihn nicht kennt: Künstler, hat den AIDA-Mund geschaffen), der hier mit der Künstlerin Susanne Kraißer im Gespräch auf der Bühne sitzt. Die beiden Künstler sind also hier mit an Bord (das hat der geneigte Leser jetzt meinen Worten wahrscheinlich schon entnommen) und unterhalten sich gerade über Kunst. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich diesem Gespräch nicht lange folge, denn das wirkt auf mich derart abgehoben intellektuell, dass ich die Segel streichen muss. Ich hoffe, ich bekomme nun keinen schlechten Ruf als Kunstbanause (als der ich mich schon öfter geoutet habe)…

Später folgt dann ein Vortrag über den Atlantik mit unserem Lektor Thomas Laukötter, dem ich nicht nur intellektuell besser folgen kann, sondern der mir auch gut gefällt (den Vortrag meine ich, Herrn Laukötter kenne ich sonst nicht).

Morgen ist dann erst einmal Seetag.

Bridgetown / Barbados

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Feliks Büttner live