Gestrandet in München

Transatlantik 1 mit AIDAbella, München 05.04.14 Mittags

Jeder, der meine Vorliebe für Flüge kennt, wird nachvollziehen können wie schön es ist, gleich nach dem Start umzukehren und in Feuerwehrbegleitung zu landen. Danach haben wir ein Gate ganz für uns. Für viele Stunden…

Wir landen problemlos im trockenen und warmen München. Es bleiben nun knapp 1,5 Stunden zum Umsteigen, der Flughafen ist riesig und wir latschen und latschen. Am Ziel müssen wir durch Passkontrolle und erneuten Sicherheitscheck. Alles reibungslos und hier in München scheint es andere Einstellungsvoraussetzungen für Sicherheitspersonal zu geben, denn es geht tatsächlich auch freundlich.

Inzwischen sind wir arg müde. Gefühlt sind wir ja auch schon 7 Stunden auf den Beinen. In Wirklichkeit auch…

Flugversuch, die Erste…

Pünktlich geht es zum boarding, diesmal in eine deutlich größere Maschine. Wir starten mit einem ungewohnten Ruck und es bleibt uns genug Zeit, uns mit den Filmen vertraut zu machen, die auf dem Monitor vor jedem Sitz angezeigt werden. Unser Jüngster entdeckt dann auch sehr schnell, wie wunderbar man auf den Monitor drücken kann und ups, damit ruft man ja auch gleich eine nette Flugbegleiterin…

Wir denken gerade noch: ja, damit schaffen wir die 10 Stunden Flug, als der Kapitän sich meldet: Der Ruck, den wir gespürt haben, wäre ein Vogel gewesen, der durchs Triebwerk gezogen worden wäre und dies könnte nun beschädigt sein und so könnten wir nicht über den Atlantik fliegen.

Gut, sicher ist sicher, so geht es nach 20 Minuten mit Feuerwehreskorte zurück nach München. Dort schauen sich Techniker das Triebwerk an und es ist gut, dass wir nicht weiter geflogen sind, denn es ist hin und das Flugzeug nicht mehr zu gebrauchen.

Klasse. Alle müssen raus, mit Bussen zu einem kleinen Gate und dort warten. Und warten.

Plan ist, eine neue Maschine aus Düsseldorf einzufliegen. Das ganze wird aber ab jetzt noch mindestens 4 Stunden dauern. Ahhhhhhhhhhhhh!

Aber was haben wir für eine Wahl. Wir wollen immer noch aufs Schiff. Aus den 13 Stunden Flüge und Flughafen werden locker 20. Arme Kinder…

In der Zwischenzeit gibt es 10-Euro-Essens Gutscheine von airberlin. Es ist 13 Uhr und alle haben Hunger und Durst. So bildet sich eine unendliche Schlange mit hunderten gestrandeten Passagieren vor dem einzigen Snack-Point. So wird dann auch das Essen heute noch zu einer echten Geduldsprobe…

Tja, was macht man Stunde um Stunde an einem Gate? Lesen, Reisebericht schreiben, Filme sehen. Sich immer wieder gegenseitig versichern, dass ja keiner was dafür kann, so was auch schon viele andere erlebt haben und ja nur dieser eine Urlaubstag komplett verloren ist. Dann ein bisschen jammern, die Kinder trösten und immer hoffen, dass das mit der Ersatzmaschine wirklich klappt.

Airberlin gibt sich Mühe, uns durch einen Repräsentanten auf dem Laufenden zu halten. Aber warten kann so lang werden.

Zum Glück haben wir den Kindern Filme auf ein Tablet geladen. Die können sie jetzt sehen. Nachher im Flugzeug schlafen wir dann alle. Wenn es denn kommt…

Wer will eigentlich sowas wie Karibik? Ab Hamburg ablegen war eigentlich doch ganz schön. Und definitiv weniger Flug…

…und die Zweite

Wir sind doch noch gar nicht so alt. Aber nach so ein paar Stunden tun doch die Knochen weh. Und die eigentlichen 10 Stunden Flug liegen noch vor uns.

Schön ist, dass niemand meckert. Gut aussehen tut allerdings auch keiner mehr.

Und dann kommt es wirklich! 16:45 Uhr: 6 Stunden nach dem letzten Abflugversuch: Wir sitzen wieder im Flugzeug!

Weiter geht es dann in Düsseldorf.

München