Transatlantik 1 mit AIDAbella, Atlantik 12.04.14

Am 3. Tag der Atlantik-Überquerung wird die Zunge angesichts zweifelhaften Buffet-Benehmens spitzer. Im Fotoshop suchen wir verzweifelt nach unseren Bildern und das Abendprogramm endet mit einem fantastischen Solo.


Atlantik 14.04.12 - Karibik nach Mallorca AIDAbella Transatlantik

Langsam passt sich die Uhrzeit an unsere gefühlte Zeit an. Die Umstellung hat den Vorteil, dass wir immer früher auf den Balkon kommen und so immer länger die Sonne genießen können, bis sie über dem Schiff verschwindet. Das ist wieder herrlich.

Restaurant-Auffälligkeiten

Das Frühstück verläuft relativ ruhig, ich wunder mich diesmal nur, dass trotz der ruhigeren See das Besteck unaufhörlich klimpert. Irgendwann registriere ich, dass das gar nichts mit dem Seegang zu tun hat, sondern ein paar kleine Kinder uns lieblich unterhalten. Nichts gegen spielende Kinder, wir haben bekanntlich ja selbst einen Stapel davon, aber manchmal denke ich, es gibt Familien, für die ist es doch eine ganz gute Idee, dass auf der AIDAprima ein eigenes Familienrestaurant gebaut wird. Der Fairness halber muss ich aber auch unbedingt anregen, dass es auch ein eigenes Seniorenrestaurant geben sollte, denn wenn wir beobachten, dass Leute sich am Buffet auffällig danebenbenehmen, sind das weniger die Kinder, sondern mehr einzelne Senioren mit Sonderrechten…

Oder wie wäre es mit einem 3D-Restaurant? Extra für die Dreisten, Doofen und Drottel… Es ist schon erstaunlich, was manche sich rausnehmen am Buffet. Das erzähl ich die Tage mal, manchmal brauche ich etwas Zeit, das in gnädige Worte zu fassen…

Atlantik 14.04.12 - Karibik nach Mallorca AIDAbella Transatlantik

Bei allen sarkastischen Spitzen, die ich so liebe, gibt es aber auch traurige Nachrichten. Aus Deutschland hören wir gerade, dass mein lieber Kollege und Vorgänger Dr. Tripcke nach 15jähriger Krankheit gestorben ist. Das tut uns wirklich leid, denn wir haben immer gern mit ihm zusammengearbeitet und er war immer wieder ein guter Ratgeber. Es war klar, dass er an seiner Krankheit sterben wird, aber man ist trotzdem betroffen, wenn es dann soweit ist. Das mindeste, was wir von hier aus tun können, ist ihm einen anständigen Nachruf zu schreiben und den habe ich grad nach Deutschland abgeschickt.

Sonne, Kunst und Fotos

Ansonsten besteht der Tag wieder aus Balkon mit unendlich Sonne, als die über dem Schiff verschwindet, gehen wir noch ein bisschen auf das oberste Deck, wo wir zwei Sonnenliegen finden. Bis es dann in der prallen Sonne zu heiß wird und wir unseren üblichen Milchkaffee im Café Mare genießen. Nebenbei läuft wieder ein Künstlergespräch, diesmal mit der Bildhauerin Susanne Kraißer, das ist diesmal aber nicht so intellektuell abgehoben wie das letzte Mal, sondern es dreht sich ganz praktisch um die Entstehung ihrer Werke.

„Skip-Bo“ ist übrigens doch kein so komisches Spiel: Heute habe ich mal gewonnen…

Zwischendurch wollen wir uns mal im Fotoshop die Bilder ansehen, die von uns bei jedem Verlassen des Schiffs und auf unserem Ausflug in St. Lucia gemacht wurden. Im Herbst war es noch so, dass die Bilder ausgedruckt an langen Fotowänden hingen und man sich dort aussuchen konnte, ob irgendeins gefiel. Das ist nun geändert worden: Jetzt ist es so, dass es Automaten gibt, vor die man sich stellt, die ein Foto vom Gesicht machen und daraufhin alle gespeicherten Bilder damit vergleichen. Das probieren wir aus und bei mir findet er sofort – ein anderes Ehepaar. Kein einziges Bild von mir. Zum Glück kann man auch nach Orten und Tagen suchen und so finden wir beim Durchsehen von gefühlten 10.000 Bildern doch noch meine Bilder, und es wird klar, warum die automatische Gesichtserkennung nichts finden konnte: Auf den Fotos bin ich immer mit Mütze und Sonnenbrille zu sehen, so laufe ich aber auf dem Schiff nicht rum.

Die beste Ehefrau von allen probiert das natürlich auch mal, mit dem gleichen Ergebnis: Erstaunlicher Weise wird bei ihr das gleiche uns unbekannte Ehepaar gefunden, wie schon bei mir. Sollte uns das nicht zu denken geben?

Das Abendprogramm starten die Schauspieler mit „Kein Bier auf Hawaii“ mit Schauspiel und Gesang. Danach folgt eines der besten Solo-Programme, die wir in den letzten Jahren auf den AIDA-Schiffen gesehen haben: Den Ungarn Krisztian Szücs haben wir bereits vor 1 Jahr auf der Bella erlebt. Damals hatte er ein Programm interaktiv mit der LED-Wand präsentiert. Das hat er noch weiter ausgebaut und erzählt jetzt mit „Meine erfolgs-lose Story“ mit Witz, Selbstironie und Können seine Geschichte der erfolglosen Castings, Tanzschritte und Liebesgeschichten. Dafür hat er Filme aufgenommen, mit denen er tanzt und singt, einmal sogar im Duett mit sich selbst. Das ist ganz fantastisch!

Heute Nacht werden die Uhren erneut eine Stunde umgestellt, nur noch 3 Stunden Unterschied zu Deutschland.

Morgen ist noch ein Seetag.

Atlantik

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