Adria ab Venedig mit der AIDAbella, Korfu 04.10.16

Korfu erkunden wir heute zum ersten Mal, dazu erwandern wir uns die schmalen Gassen der Altstadt und kleine Parks. Dahin führen sogar zwei Bus-Shuttle. Die Altstadt ist absolut sehenswert, besonders abseits der Touristenströme. Danach interviewe ich noch den Küchenchef zu einer versuchsweisen Neuerung im Weite Welt Restaurant und wir hören wieder 5 fantastische Stimmen.

Korfu 16.10.04 - Von Venedig durch die Adria AIDAbella

In der Nacht werden die Borduhren eine Stunde vorgestellt, so dass wir weniger Zeit zum Schlafen haben. Dafür bringt der Morgen einen zunächst diesigen, dann sonnigen Blick auf die albanische Küste. Zwischen Albanien und der Insel Korfu schieben wir uns hindurch, die Meeresstraße ist hier so schmal, dass man fast von Korfu nach Albanien schwimmen könnte. Weiter südlich wird Korfu deutlich schmaler und damit der Abstand zu dem dann griechischen Festland deutlich größer.

Um 11:30 Uhr legen wir in Korfu-Stadt an. Die Costa Deliziosa und die Thomson Celebration (TUI) sind schon vor Ort. Korfu-Stadt ist die größte Stadt auf der griechischen Insel Korfu, rund ein Drittel der 113.000 Inselbewohner leben hier. Korfu selbst ist die nördlichste der Ionischen Inseln, eine Inselgruppe in der Adria.

Der Liegeplatz ist so weit von der Altstadt entfernt, dass man es zwar zu Fuß noch schaffen kann, dann ist allerdings die Lust zum Schlendern durch die Stadt nicht mehr da. Deshalb bietet sich hier ein Shuttle an. Davon gibt es sogar zwei: Der erste wird vom Hafen gestellt und ist kostenlos. Er führt vom Schiff zum Hafenterminal. Dieser ist sicherlich sinnvoll, wenn man nicht gut zu Fuß ist oder den am weitesten entfernten Liegeplatz hat. Für uns macht der wenig Sinn, denn der Fußweg sind nur 10 Minuten und die sind gut, um sich erst einmal an die knalligen 26°C bei heißer Sonne zu gewöhnen. Das machen wir so. Dabei begegnen uns gehetzte Leute, die noch die Costa erreichen wollen, die in Kürze ablegt, was sie wohl auch noch schaffen.

Alte Festung Korfu 16.10.04 - Von Venedig durch die Adria AIDAbella

Hinter dem Terminal bietet dann AIDA einen Shuttle in die Stadt an. Den nehmen wir, denn wir wollen lieber in der Altstadt laufen. Allerdings sind 7 Eur für ein Tagesticket („Tages“ bedeutet bei AIDA: Einmal hin und zurück, nicht etwa den ganzen Tag beliebig oft hin und her). Ganz schön happig, so weit ist es nun auch wieder nicht, die Fahrt ganz ans Ende der Altstadt bis vor die Alte Festung dauert etwas mehr als 10 Minuten. Wobei zu berücksichtigen ist, dass es einerseits Staus geben kann, andererseits griechische Busfahrer das Gaspedal wirklich lieben.

Die Alte Festung, die erst vor wenigen Jahren für die Öffentlichkeit freigegeben wurde, von der Altstadt durch einen Graben getrennt und über eine Brücke zu erreichen ist, sehen wir uns nur von außen an. Davor ist ein kleiner Park mit hübschen Wegen und mehreren Springbrunnen (die alle nicht genutzt werden). Hier setzen wir uns und schauen erst einmal auf die Festung, auf eine Karte, die wir uns aus der Information am Bushalteplatz besorgt haben und auf die vielen Leute, die hier Fotos machen.

Von hier gehen wir so weit es geht am Wasser entlang Richtung altem Hafen. Neben dem eindrucksvollen Palast von St. Michael und St. Georgios ist wieder ein sehr hübscher kleiner Park, schattig, mit schönem Blick auf das unter uns liegende Wasser (zu dem früher einmal eine Metall-Wendeltreppe führte, die jetzt gesperrt ist) und hinüber zum Festland. Weiter am Wasser entlang geht es dann auf der anderen Seite des Palasts, hindurch durch das Tor St. Nikolaos. Noch ein Stück am Wasser entlang und dann gehen wir einfach Richtung Zentrum hinein in die Altstadt.

Korfu 16.10.04 - Von Venedig durch die Adria AIDAbella

Das ist etwas, das wir immer wieder als lohnend empfinden: Nicht nur die Wege gehen, die alle Touristen gehen, sondern die Seitengassen durchwandern. Und davon gibt es hier zahllose: Die Häuser stehen dicht an dicht, dazwischen führen Treppen hoch zu Gassen, diese wieder zu neuen Gassen und weiteren Treppen. Eine Orientierung ist hier nur möglich durch einen entsprechend angelegten Sinn. Und dadurch, dass oft auch kleinste Gassen Straßennamen haben (die allerdings alle nicht auf unserem Plan verzeichnet sind).

Das Straßenpflaster und die Treppen sind exzellent in Schuss. Viele Fensterläden und Fenster stehen offen, oft zwängen wir uns an Wäscheständern hindurch und es hängen über uns zahlreiche volle Wäscheleinen. Auffällig sind viele kleine Kirchen, die einfach in die Häuserzeilen integriert sind, erkennbar an den anderen Fenstern und den Glocken, die neben der Klimaanlage des benachbarten Hauses stehen.

Mit unserer Orientierung klappt es ganz gut und wir kommen plötzlich heraus an etwas breiteren Gassen mit unzähligen Restaurants, Andenken- und Kleiderläden. Auch hier hilft ein alter Trick, um weiterzukommen, selbst wenn man nicht weiß, wie man aus dem Gewirr herauskommt: Dort wo man auf andere Wege und Gassen trifft, immer den breiteren folgen, irgendwann münden die in einen Hauptweg.

So sind wir jetzt im Bogen durch die Altstadt wieder zurückgekommen bis zu den Liston, alten Arkaden, an denen man gut in Restaurants sitzen kann. Davor liegt ein riesiger alter Platz, Spianada, den einst die Venezianer als Exerzierplatz angelegt haben. Dieser ist jetzt aufgeteilt in einen Kricketplatz mit riesigen Parkplatz darum und einen Park. In diesen setzen wir uns. Die Wege durch diesen Park sind nett, allerdings im Zentrum steht eine Art Pagode, die rundum von einer Teerstraße umrundet ist. Diese Straße kann zwar nicht befahren werden, aber da sind die vielen Steinplatten in den anderen Parks doch netter.

Korfu 16.10.04 - Von Venedig durch die Adria AIDAbella

Vor dem Park finden wir dann wieder die Brücke zur Alten Festung und unseren Busparkplatz. Zufällig sind auch noch genau zwei Plätze frei und schon fahren wir wieder los zum Schiff. Warum zwei Plätze? Die Kinder sind ja im Allgemeinen und Speziellen nicht so begeistert von Städtewanderungen, deshalb haben sie heute frei, morgen allerdings müssen sie uns dann begleiten, sonst hängen sie nur auf der Kabine rum.

Da wir diese Runde zweimal machen, ist unser Plan so, dass wir nach der Stadtbesichtigung heute für nächste Woche einen Mietwagen bestellt haben. Das Büro dafür haben wir heute auch schon einmal entdeckt.

Einen Latte Macchiato Caramel schaffen wir noch, nachdem wir wieder an Bord sind, dann dürfen wir uns ein bisschen auf dem Balkon ausruhen. Zum Abendessen geht es dann ausnahmsweise ins Weite Welt Restaurant, wo um 18 Uhr die Familienzeit beginnt. Das bedeutet, dass nur Eltern mit Kindern eingelassen werden, erst eine halbe Stunde später wird das Restaurant dann für die Allgemeinheit freigegeben. Die Speisen in dem geöffneten vorderen Teil des Restaurants sind dann auch eher kindgerecht. Nachdem dann der hintere Teil des Restaurants geöffnet wird, entdecken wir dort nicht nur den geliebten Schokoladenbrunnen, sondern auch einen asiatischen Bereich, in dem man sich sein Essen aus rohen Zutaten selbst zusammenstellen kann, das dann live gegart wird. Total toll, vor allem wegen der großen Vielfalt hier. Dazu muss ich gleich den Küchenchef interviewen, der am Anfang dieser Station steht und kurz den Ablauf erklärt: Demnach gibt es das schon auf drei anderen AIDA-Schiffen (wo wir das im East Restaurant schon gesehen haben), hier wird es aber heute ausprobiert, je nach Verlauf auch morgen noch einmal. Ganz zufrieden ist er damit aber nicht, da der Bereich etwas gedrängt ist und sich deshalb die auf ihr Gericht wartenden nach hinten durchstauen. Zudem scheinen sich viele Gäste eher versehentlich in diesen Bereich zu verirren, weil sie gewohnt sind, sich an den Schlangen vorm Buffet anzustellen. Nun, ich finde die Sache sehr gut und ermutige zum Weitermachen!

Nach dem Essen haben wir noch Zeit für eine Runde „DOG“, da die Vorstellung der AIDA Stars nicht wie üblich zu zwei Zeiten, sondern nur einmal um 21 Uhr stattfindet. Auch dieses Spiel ist sehr erfolgreich, diesmal gewinnen die Eltern. Falls der geneigte Leser es versäumt hat mitzuzählen: Der Einzige, der die beiden bisherigen Spiele gewonnen hat, ist der Autor dieser Zeilen…

Die Vorstellung der AIDA Stars sehen wir immer wieder sehr gerne, denn die Solisten erzählen in einem Einspieler aus ihrem Leben und performen dann einen Song ihrer Wahl. Dadurch lernen wir die Sänger ein bisschen besser kennen, wodurch es noch mehr Spaß macht, den Shows zuzusehen. Und es zeigt uns, dass wir zwei Sänger bereits von anderen Fahrten kennen. Allerdings stehen heute nur 5 Solisten auf der Bühne, irgendwie fehlt eine Sängerin, leider kommentarlos. Dafür haben alle 5 verbliebenen wieder fantastische Stimmen.
Dazu gönnen wir uns heute einen Aperol, aber wir müssen wieder feststellen: Jürgen, deine sind besser!

Die nächste Etappe sind 341 Kilometer bis nach Bari.

Korfu

Der Lohn des Schreibens ist das Lesen. Das Kommentieren. Besonders das Teilen auf Blogs und Netzwerken!
Bisher keine Bewertungen
Von der Sternstunde zu gelogenen Fotos
Die Stadt des großen Nikolaus-Klaus