Adria ab Venedig mit der AIDAbella, Bari 12.10.16

Nach der Altstadt-Erkundung letzte Woche genießen wir heute einfach die Sonne. Die Kinder gehen in den Teens-Club und wir haben Zeit zum Lesen, Berichte schreiben und Gedanken über die Kinderstube.

Bari 16.10.12 - Von Venedig durch die Adria AIDAbella

Heute Nacht werden die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt, was uns eine Stunde mehr Schlaf beschert. Nach ausgiebigen Frühstück (Weichei-Index jetzt 4,5/10) schauen wir uns an, wie wir schon von weitem eine ausgedehnte Stadt an der Küste sehen können. Langsam fahren wir darauf zu und legen um 10 Uhr in Bari an.

Letzte Woche haben wir uns hier ja die Altstadt mit dem geklauten Nikolaus angesehen, diese Woche haben wir nach den Abenteuern von gestern und der Altstadt, die morgen vor uns liegt, einfach Lust, die Sonne zu genießen. Denn tatsächlich haben wir fast wolkenlosen Himmel. Im Schatten ist es kühl, wohl nur um die 16°C, aber auf dem Balkon haben wir heute pralle Sonne und werden regelrecht gebraten.

Das lassen wir uns gerne gefallen, lesen fleißig oder schreiben Reiseberichte und schauen auf das Geschehen im Hafen hinunter. Welch ein schöner ruhiger Tag! Zwischendurch raffen wir uns dann auch nur zu einem gemeinsamen Milchshake auf.

Anders als früher, als die Kinder noch kleiner waren, sind sie nun weniger im Kids-Club. Unser Jüngster gehört jetzt schon zur ältesten Kids-Gruppe und kann einfach mit den vielen Kleinen dort nichts mehr anfangen. Zum Glück wird er bei der Teens-Betreuung akzeptiert, wenn er mit seiner Schwester dort hingeht und so können sie dort heute so coole Sachen machen wie „Wii-Action“ oder „Mister X“.

Bari 16.10.12 - Von Venedig durch die Adria AIDAbella

So haben wir während des Sonnenscheins sogar kinderfrei und können einfach die Seele baumeln lassen. Und ein bisschen über Kinder nachdenken:

Letzte Woche stellten noch die Senioren die Mehrheit der Gäste, gefolgt von Familien mit kleinen Kindern. Diese Woche haben offensichtlich weitere Bundesländer Herbstferien bekommen und es sind deutlich mehr Kinder an Bord. Da bleiben Konflikte nicht aus, zuletzt konnten wir ausgiebig beobachten wie es zu einem langandauernden Streit über eine freigehaltene Bankreihe im Theatrium kam. Die Kontrahenten waren eine größere Familie mit kleinen Kindern, die alle zusammensitzen wollten und eine ältere Dame, die es unmöglich fand, stundenlang freizuhalten, bis erst mit Beginn der Show alle auftauchen. Tja, da haben natürlich alle Gedanken etwas für sich, das interessante ist auch nicht, wer nun Recht hat, sondern wie lange man sich hierüber ereifern kann…

Kinderfrei heißt für uns dann auch nur: Frei von unseren Kindern. In der Kabine neben uns leben wohl Großeltern, deren Teenie-Enkel gern zu Besuch kommen. Und es lieben, vom Balkon in die Kabine zu gröhlen oder die Türen derart zu schlagen, dass die Wände wackeln. Nach dem 20. Türenschlag haben wir hier ein Schädel-Hirn-Trauma…

Bari 16.10.12 - Von Venedig durch die Adria AIDAbella

Aber alles gut: Trotz dieses Traumas könnte man die herrliche Sonne nun nicht nicht genießen, im Gegenteil, wir sind gleich ein bisschen stolzer auf unsere Erziehung, die unsere Umgebung vor solchen Traumata schützt…

Wie letzte Woche ist zur Öffnungszeit um 18 Uhr im Marktrestaurant wieder Hauen und Stechen. Eigentlich erschütternd, wie manche jede Kinderstube vergessen und sich dreist dazwischendrängen, statt sich in einer Schlange anzustellen. Als wenn zu befürchte wäre, dass das Büfett irgendwann leergegessen ist und die letzten nichts mehr abbekämen.

Eine Stunde lang wird heute eine Dame immer wieder ausgerufen, der Kapitän sagt schließlich optimistisch durch, dass sie wohl schon an Bord ist, der Computer sie aber nicht registriert hat und solange nicht alle Bord-Karten eingelesen sind, können wir nicht losfahren. Was letztlich daraus wird weiß ich nicht, aber wir verlassen den Hafen mit halbstündiger Verspätung um 18:30 Uhr.

Abends kommt zur besten Zeit um 20 Uhr immer Birtes Prime Time live im Theatrium. Das ist oft sehr nett, zum Beispiel wenn dort der Kapitän eingeladen ist. Allerdings sehen wir uns das meist lieber in der Wiederholung an, die als Dauerschleife die ganze Nacht im Fernsehen läuft, um nicht unfreiwillig in irgendwelche Spiele involviert zu werden. Dabei fällt mir heute wieder auf, wie klein der Fernseher auf der AIDAbella in den Kabinen im Gegensatz zu den größeren Schiffen ist.

Statt der exklusiven Tanzshow ist heute Abend wieder spielen angesagt als Ausgleich zum kinderfreien Tag. Nun habe ich ja vorhin schon etwas zur Erziehung geschrieben. Ich muss den Ball doch flacher halten: Eine heiße Runde „Phase 10“ bringt mal wieder die Erkenntnis, dass wir Verlieren noch üben müssen…

Die nächste Etappe sind 202 km bis nach Dubrovnik.

Bari

Der Lohn des Schreibens ist das Lesen. Das Kommentieren. Besonders das Teilen auf Blogs und Netzwerken!
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