Mediterrane Highlights 6 mit der AIDAstella, Civitavecchia 27.07.16

Statt Rom heute einmal der nahegelegene schöne Strand. So heißt es. Doch wie es so oft bei Gerüchten ist: Das Wasser ist zwar angenehm nass, doch der Strand ist weder schön noch nahegelegen, was erst zur Meuterei und dann zum Fast-Verdursten führt.

Civitavecchia 16.07.27 - Die kleinen Perlen des Mittelmeers AIDAstella

Rom. 37°C. Jeder Römer, der kann, verlässt die Stadt und ist am Strand. Im Gegensatz zu den zahlreichen Kreuzfahrern. Hier in Civitavecchia liegen allein 7 davon, außer uns die Mein Schiff 3, die Costa Magica, die Norwegian Epic, die Celebrity Constellation, die Sovereign (Pullmantur) und die Star Flyer (Star Clippers). Und so fallen 1000de mit Bus und Bahn über Rom her. Zusätzlich kommen hier noch 4 große Fähren an, die auch den Tag über hier liegen.

Civitavecchia 16.07.27 - Die kleinen Perlen des Mittelmeers AIDAstella

Wir haben Rom bei solchen Gelegenheiten schon bei brennender Sonne oder heftigen Regen kennen gelernt, und Rom ist toll. Aber heute ist eindeutig Strandwetter und da kommt es sehr gelegen, dass Civitavecchia ganz in der Nähe des Hafens Promenade und Strand neu ausgebaut hat. So heißt es…

Mit dem Shuttle in die entgegengesetzte Richtung

Heute gehen wir auch extra früher los, um nicht wieder in der heißesten Sonne zu braten, genauer gegen 11 Uhr. Es gibt die Möglichkeit, zu Fuß zu gehen, dass würde rund 20 Minuten aus dem Hafen heraus dauern. So heißt es…

Oder mit dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Shuttle, hier könne AIDA aber nicht die Fahrtfrequenz beeinflussen. Wir entscheiden uns für den Shuttle, der uns aus dem Hafen bringt, ist ja kein Ding, nur diese unendlich lange Pier bis zur Festung Forte Michelangelo, von da müssen wir nur nach rechts gehen und sind schon an der neuen Promenade. So heißt es…

Der Shuttle-Bus lässt erst einmal auf sich warten, da stehen wir schon einmal in praller Sonne vor dem Schiff. Aber er kommt irgendwann und bringt uns zu der Festung. Wo er allerdings nicht hält, sondern immer weiter fährt, nur blöder Weise links ab und an der Festungsmauer entlang und an den Fischerbooten entlang und immer Richtung Rom. Naja, nicht ganz so weit, sondern hier gibt es auch einen Hafenausgang und einen riesigen Shuttlebus-Bahnhof. Hier sind tatsächlich Wege für Busse zu allen 7 Schiffen gekennzeichnet. Und dementsprechend viel ist hier los. Das Ganze wird abgesichert von schwerbewaffneten Soldaten.

Civitavecchia 16.07.27 - Die kleinen Perlen des Mittelmeers AIDAstella

Tja, und da wir nun in der falschen Richtung sind, müssen wir erst einmal durch die Stadt marschieren zurück zur Festung und von da zum Strand. Dabei gehen wir Hauptstraßen entlang, die ausgesprochen nichtssagend sind, kommen von hier aber oben auf die Festungsmauer und haben so einen schönen Blick über den Fischereihafen und die Kreuzfahrtschiffe. Das ist zumindest so interessant, dass uns der Weg nicht so weit vorkommt (dieser Satz wird gleich noch ganz wichtig).

Am steinigen Sandstrand

An der Festung vorbei geht es nun zur Strand-Promenade. Teils ist sie wohl wirklich neu, teils schon wieder löcherig. Am Anfang ist ein größerer Bereich mit Verkaufsständen und Karussells, letztere aber nicht in Benutzung. Bald darauf folgt ein sehr steiniger Bereich, danach ein ebensolcher, allerdings kurz vor einer Mole besteht der Strand tatsächlich aus mehr Sand als Steinen und nach einer kurzen Umräumaktion können wir die Handtücher ausbreiten.

Der Weg ins Wasser ist auch überwiegend steinig, deutlich daran zu sehen, dass die Badenden wie auf rohen Eiern ins Wasser gehen. Im Wasser gibt es dann Sandbereiche, die aber derart häufig durch scharfkantige und glitschige Felsen unterbrochen sind, dass es schwierig ist, sich im Wasser zu bewegen. Erst am Ende der Mole ist dann das Wasser tief genug, um schwimmen zu können, ohne Angst zu haben die Beine aufzuratschen.

Civitavecchia 16.07.27 - Die kleinen Perlen des Mittelmeers AIDAstella

Drei aus unserer Familie (wie immer verrate ich natürlich nicht, welche drei) trauen sich ins Wasser und auch in den tieferen Bereich. Und haben dann die gute Idee, einfach die Mole hochzukrabbeln, um dann auf den Steinplatten der Mole bequemer als über scharfkantige Felsen zurückzugehen. Sind nur leider keine Steinplatten, sondern scharfkantiger einbetonierter Kies. Da stehen sie dann und winken, bis der eine an den Taschen zurückgebliebene ein Einsehen hat und die Schuhe bringt. Ja, ich hatte schon immer eine schnelle Auffassungsgabe…
Nach dieser Erfahrung marschiere ich dann einfach mit meinen Joggingschuhen ins Wasser, was die ganze Angelegenheit sehr unkompliziert macht. Allerdings klebt dann nach dem Baden auch die Hälfte des vorhandenen Strandsands an meinen Botten.
Vermeiden können wir aber nicht, dass unser Kleiner sich den kleinen Zeh heftig an so einem Felsen stößt.

Kurz zusammengefasst ist der Strand nicht wirklich schön, aber das Baden bei knapp 30°C und praller Sonne ist herrlich.

Ein sehr langer, trockener Marsch

Natürlich müssen wir auch wieder zurückgehen und beschließen, den direkten Weg zum Schiff zu gehen, statt erst wieder in die andere Richtung durch die Stadt zum Shuttle, dort ewig anstehen, bis mal einer kommt und mit dem dann wieder zurückzufahren.
Einer von uns behauptet auch steif und fest, dass der direkte Weg zum Schiff genauso weit ist wie durch die Stadt zum Shuttle und solange die beste Ehefrau von allen hier mitliest, wird diese Behauptung auch mit allen Mitteln verteidigt.

Der Weg zum Schiff führt dann eine schier endlose Pier aus reinem Beton mit ebensolcher hoher Betonmauer. Hier fängt sich die Sonne besonders gut und diese steht auch noch so, dass es kein bisschen Schatten gibt. Das wird dann ein (natürlich nur wegen der mangelnden Abwechslung des zu sehenden) schier endloser Weg über eine Betonwüste. Dies wiederum führt zu einer zwischenzeitlichen Meuterei, währenddessen nur einer Freude daran hat, die ganzen Schiffe zu fotografieren.

Star Flyer Civitavecchia 16.07.27 - Die kleinen Perlen des Mittelmeers AIDAstella

Unser letzter Wasservorrat ist längst aufgebraucht und so drohen wir, nachdem wir an einigen Schiffen vorbei sind, in Höhe der Norwegian Epic zu verdursten. Das Schiff ist aber auch ein unglaublich großer Kasten, der überhaupt kein Ende nimmt. Unsere einzige Rettung ist, dass direkt vor unserem Schiff ein Getränkestand aufgebaut ist und wir mit trockener Kehle noch das Wort „Eistee“ herausstauben können. Übrigens der köstlichste Eistee, den wir jemals getrunken haben oder je trinken werden…

An Bord muss es dann noch der übliche Milchshake sein, aber was soll ich sagen, nach den nicht zu bekommenden Froozies letzte Woche ist nun weder Erdbeer noch Vanille zu bekommen, so dass wir auf öde Bananenmilchshakes ausweichen müssen. Gut, wenn der geneigte Leser in den letzten Tagen mal die Erdbeer-Milchshakes zählt, von denen ich berichtet habe, dann mag uns an diesem Mangel selbst die Schuld treffen, aber ansonsten läuft doch hier irgendetwas mit der Bevorratung schief…

Das Entsanden und danach folgende Abendbrot im Marktrestaurant tun wieder richtig gut, und da die einzige Show heute die Schlagergranaten sind, spielen wir lieber eine ausführliche heiße Runde „Phase 10“, bis unsere Kleine zur Movie Night geht. In der Zwischenzeit kommen die Fischerboote zurück in den Hafen, anhand der Möwenmassen hinter jedem Boot ist gut zu sehen, wer erfolgreich war oder eher nicht.

Zum Abschluss des Tages können wir auch nach Einbrechen der Dunkelheit bei angenehmer Temperatur noch lange auf dem Balkon sitzen und ein Schiff nach dem anderen den Hafen verlassen sehen, wir sind um 22:15 Uhr dann die letzten, die auslaufen.

Die nächste Etappe sind 224 km bis Olbia / Sardinien.

Civitavecchia

Die Norwegian Epic fährt in tiefster Nacht an der AIDAstella vorbei

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