Westeuropa 9 mit der AIDAsol, Santa Cruz de Tenerife / Teneriffa 29.08.15

Natur pur ist heute angesagt: Natur- und Nationalpark um den höchsten Berg Spaniens liefern unglaubliche Eindrücke. Danach gibt es noch einmal ein Sand-Peeling am Sahara-Strand. Dabei vermeiden wir Fallen und Lügen.

Parque National del Teide Santa Cruz de Tenerife Teneriffa 15.08.29 - Norwegen Fjorde England Frankreich Spanien Portugal Marokko Kanaren AIDAsol Nordeuropa Westeuropa

Aus der Elbe in die Fjorde, Westeuropa hinunter bis nach Gran Canaria
AIDAsol 2015

Für heute haben wir uns über Internet einen Mietwagen reserviert. Um 10 Uhr legen wir an. Zu 11 Uhr haben wir den Wagen bestellt. Ein Seat Ibiza für 55 Eur, das ist ein Witz im Vergleich dazu, was uns ein AIDA-Ausflug kosten würde. Als einzige der kanarischen Inseln ist es hier aber schwierig, das Cicar-Büro zu finden, wie wir vom letzten Mal wissen. Damit es dem geneigten Leser nicht genauso geht wie uns beim ersten Mal hier die genaue Beschreibung:

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Der genaue Weg zum Mietwagen

Vom Schiff aus gehen wir zu einem neuen modernen Terminal, das völlig ungenutzt dasteht. Auf dem Boden markiert ein blauer Strich den Weg zur Stadt, dem wir auch folgen. Vorbei an dem Eingang zu den Fähren. Vorbei an einem Parkplatz, auf dem schon ein großes Cicar-Schild steht. Weiter dem blauen Strich folgend folgt ein weiteres Terminalgebäude, in dem auch Treppen sind, die auf das Dach und von hier in die Stadt führen. Wir müssen aber in das Gebäude hinein. Im ersten Stock ist ein winziges Büro. Nirgends ein Hinweise hierauf, nur an den Fenstern klebt das Cicar-Logo. Und hiervor steht eine lange Schlange. Die beiden Mitarbeiter im Büro mühen sich redlich, alle bestellten Wagen abzugeben. Aber irgendwas ist ja immer, diesmal eine Familie, die den Wagen zwar für heute, aber auf der falschen Insel bestellt hat. Es zeichnet die Mitarbeiter aus, dass sie sich nicht nur um dieses Problem kümmern, sondern das auch lösen. Aber es ist unerträglich warm hier drin und nach einer 3/4 Stunde sind wir völlig durchgeschwitzt. Zum Glück klappt bei uns alles auf Anhieb und wir gehen mit Schlüssel in der Hand zurück zum Parkplatz. Das erste, was wir dort machen, ist in den ebenfalls überhitzten Wagen zu steigen und die Klimaanlage auf Höchstleistung zu drehen. Das tut gut!

Bloß nicht auf Google hören!

Nachdem wir letzten Mal mit dem Mietwagen in den Loro Parque gefahren sind, ist unser Plan diesmal, Richtung Teide zu fahren und zum Abschluss noch einen Strand zu besuchen. Der Teide ist der höchste Berg ganz Spaniens und rund 1.000 Meter höher als die Zugspitze. Von weitem können wir ihn schon sehen mit einem Halbkranz aus Wolken.

Zunächst geht es aber herunter vom Parkplatz. Auch hier gibt es zwei Fallen, die ich dem geneigten Leser gern ersparen möchte: Die einzige Parkplatz-Ausfahrt führt auf eine Einbahnstraße, von der man nur nach rechts oder links abbiegen kann. Hier ist es wichtig, in keinem Fall auf Google Maps zu hören und rechts abzubiegen, denn dies führt viele Kilometer durch den Hafen und die gleiche Strecke wieder zurück, weil es dort keine Ausfahrt gibt. Auch in der Stadt dreht Google Maps durch und will uns lauter unnötige Schleifen führen. Über Land funktioniert es aber gut.
Die zweite Falle ist der Parkplatz. Letztes Mal bin ich letztlich über angrenzende Parkplätze, Schranken und Betonsperren gefahren, um zum Parkplatz zurückzukommen. Da der Parkplatz ja nur auf eine Einbahnstraße führt und das andere Ende dieser Einbahnstraße beim Schiff ist, ist das schwierig. Richtig ist, aus der Stadt kommend schon vor dem Parkplatz eine kleine Straße Richtung Schiff zu nehmen, dann fährt man zwischen Plastiksperren hindurch zum richtigen Ende der Einbahnstraße.

Wir hören also nicht auf Google, sondern fahren ein kleines Stück auf der TF5 und dann weiter auf der TF24 Richtung La Esperanza. Von hier geht es quer durch den Parque Natural de Corona Forestal.

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Wunderschöne Ausblicke im Wald

Zwanzig Kilometer fahren wir durch einen herrlichen Wald über Serpentinen. Alle paar Kilometer gibt es einen Aussichtspunkt. An fast jedem halten wir und werden mit einem wunderschönen Blick zunächst über Santa Cruz (bei Google heißt es Santa C-R-U-Z) und weiter oben auf den Teide belohnt. Dabei liegt die Strecke, die wir fahren, nicht in den Wolken, aber neben dem Teide breitet sich in den Wäldern ein breites Wolkenband aus. Wir stehen im Wald, der herrlich nach warmem Waldboden duftet, aus den Bäumen heraus sehen wir auf den Teide in herrlichem Sonnenschein, steil unter uns die Wolken. Welch ein herrliches Bild!
An jedem Aussichtspunkt stehen Tafeln, die erklären, was man sieht und auch manche Hintergrundinformation bieten, zum Beispiel zu den zahlreichen Bränden der Vergangenheit.

Ich glaube, die lügen mit der Höhe

Weiter hoch wandelt sich das Bild, die Pflanzen werden immer kleiner und spärlicher. Hier beginnt der Parque National del Teide. Gleichzeitig werden die Serpentinen enger, die Felsen daneben steiler. Der geneigte Leser, der aus vergangenen Berichten meine Vorliebe für große Höhen kennt, kann sicher meine Begeisterung nachvollziehen. Die schweißnassen Hände kommen jedenfalls nicht von der Hitze und wir fahren immer langsamer. Woher kommt mir jetzt bloß mein neues Lieblingswort “Bremskraftverlust” in den Sinn?
Ganz im Gegensatz dazu übrigens die zahlreichen Motorradfahrer, die die Serpentinen so mehr als Rennstrecke verstehen.

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Etwa in 20.000 Metern Höhe (auf den Schildern am Wegesrand steht 2.150 Meter, aber ich glaube die lügen) gibt es eine Straßengabelung weiter Richtung Teide oder nördlich Richtung Puerto de la Cruz. Da wir mit den Aussichtspausen schon fast 2 Stunden bis hierher gebraucht haben, fahren wir auf der TF 21 Richtung Puerto de la Cruz, wo wir bald wieder im Wald landen. Hier sind die Serpentinen zahlreicher und enger als bei der Hinfahrt. Die Aussichtspunkte hier lohnen sich aber heute nicht, weil wir jetzt mitten durch die Wolken fahren. Demnach ist es unten in Puerto dann auch bewölkt. Von hier aus fahren wir die Autobahn TF 5 zurück nach Sante Cruz und hierdurch weiter am Meer lang zum Playa de las Teresitas.

Saharasand am Playa de las Teresitas

Dieser Strand ist ca. 7 Kilometer von unserem Liegeplatz entfernt und auch gut per Bus erreichbar. Der langgezogene Sandstrand wurde künstlich aufgeschüttet mit Sand aus der Sahara. Es wurden Palmen angepflanzt und Kioske errichtet. Zum Meer hin wurde mit einem langen Steinsteg eine künstliche Bucht abgegrenzt, mit einer weiteren Steinlinie die Wellen abgehalten, so dass das Wasser hier sehr ruhig und für kleine Kinder geeignet ist.

Hinter dem Strand ist ein ewig langer Parkplatz. Diesen fahren wir ganz durch bis ans Ende des Strands, dort ist weniger los. Die wenigen Schattenplätze unter den Palmen sind alle belegt, so legen wir uns direkt in die knallige Sonne. Und knallig meine ich wirklich, immerhin sind wir hier in Höhe Afrika und innerhalb kürzester Zeit rötet sich die Haut trotz Sonnenmilch. Gleichzeitig wehen uns einige Böen um die Ohren, die mit dem feinen Sahara-Sand zusammen eine sandstrahlende Wirkung haben. Perfektes Peeling.
Das Wasser ist herrlich warm, der Sand im Wasser fühlt sich seltsam weich an, weil er so ungewohnt fein ist.

Ungünstig geplante Kindershow

Nach einer guten Stunde brechen wir wieder auf. Wir hatten den Wagen halbvoll übernommen, so müssen wir ihn auch wieder abgeben und so tanken wir 15 Liter Benzin, was wahrscheinlich noch 5 Liter zu viel ist.
Abgabe des Wagens klappt dann einwandfrei und so sind wir ca. 17:15 Uhr wieder auf dem Schiff, gerade rechtzeitig, damit die Kinder sich für die Kindershow „Seetag“ fertig machen können.
Diese Show findet um 19 Uhr statt, was schlecht geplant ist, da das Schiff erst 20 Uhr ablegt und somit viele Kinder noch unterwegs sind. Die Show hätten sie wie sonst auch am letzten Seetag, sprich gestern, einplanen können, dann wären auch mehr Kinder und Eltern dabei. Trotzdem ist die Show wieder überdreht witzig und niedlich.

Danach haben wir die wichtige Aufgabe, den Sand wieder überall rauszubekommen. So wie wir gesandstrahlt sind, dauert es, bis wir unsere Klamotten und jedes Ohr wieder sandfrei haben. Und dann kommt das traurigste eines jeden Urlaubs: Koffer packen.

Die letzte Etappe sind 121 Kilometer bis Las Palmas.

Parque National del Teide, Santa Cruz de Tenerife

Santa Cruz de Tenerife / Teneriffa

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