Unser erster Eindruck von der neuen AIDAnova
Denn wach müssen wir sein: Um die Zeit mit allen Kindern zu genießen und das neue Schiff zu entdecken. Unser erster Eindruck: Riesig. Erhebliche Orientierungsschwierigkeiten. Und spannend.
Denn wach müssen wir sein: Um die Zeit mit allen Kindern zu genießen und das neue Schiff zu entdecken. Unser erster Eindruck: Riesig. Erhebliche Orientierungsschwierigkeiten. Und spannend.
Die Geschichte unserer Anreise nach Kiel ist heute eher eine Lehrstunde in Elektromobilität und IKEA. Aber wie immer ist es unsere Geschichte. Und keine Sorge, nach dem Elektrobericht schwenke ich mühelos zum Reisebericht und zur Ankunft auf der AIDAbella um, mit der wir verspätet nach wundervoller Rettungsübung in die Ostsee aufbrechen.
Das nächtliche Aufstehen beginnt mit Flugverpassensangst und führt über einen endlosen Flug in die Karibik. Und dort beginnt ein neues Abenteuer. Ich meine nicht die Kreuzfahrt, sondern eine Busbeladung, die unbedingt in die Annalen unserer Reisen gehört. Wie man es schafft, 1,5 Stunden zu brauchen, um 3 Busse mit Menschen zu füllen, ich dabei gleich mal zum unbeliebtesten Passagier der Reise gekürt werde und diese Auszeichnung doch noch verliere an eine strunzhackevolle Dame, die sich kriechend zwischen den Koffern bewegt, nein, das möchte man mal erlebt haben. Aber dann kommen wir auf dem Schiff an und haben nun Urlaub. Und das in der Karibik. Wir sind glücklich.
Nach so vielen Zielen in und um Europa wollen wir jetzt einmal in die Ferne. Das Ziel ist zum ersten Mal USA, hier besonders New York. Das bedeutet eine lange Anreise. Von den 9 Stunden Flug wussten wir, dass wir insgesamt 24 Stunden auf den Beinen sind, haben wir nicht völlig eingeplant. Dabei stufen mich die Amerikaner sicherheitshalber schon mal als besonderes Sicherheitsrisiko ein und die Fluggesellschaft mästet uns. Nach genug Verwirrung in Tegel, reichlich Schlange stehen und wildem New Yorker Verkehr kommen wir völlig fertig an.
Der zweite Teil unseres Sommerurlaubs führt uns zu unbekannten Gefilden. Für uns unbekannt. Dabei beginnt es schon fantastisch in einem Warnemünde, das ab jetzt zu unseren absoluten Lieblings-Start-Häfen zählt. Und mit einer im Unterbewusstsein erahnten, doch nicht erwarteten Überraschung.
Endlich geht es wieder auf Kreuzfahrt. Diesmal holprig: Nicht nur wegen der Luftlöcher, sondern auch wegen des nicht nur abgemagerten, sondern verhungerten AIDA-Anreisepakets. Darum stört mich diesmal erstaunlicher Weise nicht das Fliegen, sondern der Bus. Verhungert sind wir dann abends auch, bis wir den Fehler aller Verhungernden machen: Zu schnell den ausgezehrten Körper mit Nahrung überfordern.
Der Weg nach Hamburg führt diesmal über Fulda. Was ist schon ein 9-Stunden-Umweg angesichts der Freude über unsere 25. AIDA-Kreuzfahrt. Diese Freude teilen 10 nackte Friseusen, Kegelclubs und Kurzreisen-Klientel, während die Container-Terminals langsam im Alkohol-Nebel untergehen. Und trotz Staus mit 4stündiger Wartezeit kommen wir halbwegs durch und sind pünktlich da, was uns eine große Sorge nimmt.
Wir haben nicht mehr geglaubt, aufs Schiff zu kommen: So wie unsere letzte Reise endete, beginnt die neue. Nur mit dem Unterscheid, dass wir letztes Mal auf dem Schiff waren, aber Venedig nicht da war, diesmal ist Hamburg nah, aber das Schiff nicht da. Und als es doch kommt, beginnt das Schmuggeln: Senioren sich selbst, Schwiegertöchter Pfefferspray und Koffer sich gar nicht. Aber ein Burger macht alles wett. Hauptsache der geneigte Leser verpfeift mich nicht.
Kostenlose Wasserverteilung vor Abflug bedeutet nichts Gutes. Deutliche Verspätung führt dann dazu, dass wir von Venedig fast nichts sehen. Davor stehen langes Warten, eine versehentliche Lokalrunde, Radarausfall, Riesenberge, weiter Warten und nochmal Gedanken zu Applaus und Krebsvorsorge. Aber dann beginnt sie: Unsere traditionelle Herbstfahrt mit AIDA. Und diesmal mit der ganzen Familie.
Ob ich die AIDA-Auslaufmelodie hasse oder liebe, liegt wohl an der Tageszeit. Radikale Verbrecher machen uns etwas Sorgen, aber Hamburg ist wieder friedlich. Zum Glück haben wir Mitreisende, die uns kopfschüttelnd unterhalten, allerdings fehlt der Applaus nach der Krebsvorsorge. Und dann sind wir wieder an Bord und es beginnt Urlaub! Und ich lüfte das Geheimnis, wo wir zu finden sind.
Die Fahrt zur AIDAbella in Kiel führt quer durch den Weltuntergang. Wer diesen übersteht, wird belohnt mit strahlendem Sonnenschein und der Kieler Förde. Parken ist nicht so einfach wegen der Kieler Woche, aber dank guter Tipps elegant gelöst. Nachdem Passagiere vermutlich zwischen den Schiffsmaschinen gefunden werden, geht es dann los durch eine schöne Kieler Förde in den Sonnenuntergang.
Die Anfahrt ist wie immer, aber dann gibt es einen rasanten Start und fremdbestimmte Freiwillige. Fett-Muskeln, die beweisen, dass Masse nicht auszulöschen ist. Und die versehentliche Verwechslung von Traube und Schlange. Eine Gruppe älterer Prolls adoptiert sich selbst in unsere Familie und damit ist mal eben mein Ruf für die ganze Reise zerstört.
Nein, wir sind keine Hobbits. Trotzdem ist die Reise genauso unerwartet. Und auch die Orks sind da. Nachdem es schließlich trotz Widerständen gelingt an Bord zu kommen und wir von der Security abgeführt werden, ist der Jahreswechsel besonders schön: mit Tradition und Typhon.
Man sagt, der Italiener an sich sähe alles etwas lockerer, was der typische Deutsche als chaotisch empfindet. Da stellt sich die Frage, ob das abfärbt. Ansonsten überstehen wir gleich 2 Flüge und eine Rettungsübung und können uns endlich wieder auf der AIDAbella häuslich einrichten. Und erleben noch eine traumhafte Ausfahrt aus dem nächtlichen Venedig.
Wir alle 8 finden richtig hierher. Von der Größe des Schiffs sind wir schlicht erschlagen. Der Check-In verläuft über die Überholspur und dann stehen wir etwas hilflos mitten auf einer Plaza. Aber dann finden wir die Kabinen und - was wichtiger ist - die Restaurants. Ein verlorener Koffer findet sich auch an, genauso ein Plätzchen zum Auslaufen. Und auch beim Fußball findet alles seinen richtigen Platz, auch wenn die Italiener das anders sehen.