Adria ab Venedig mit der AIDAblu, Venedig 01.10.17

Kostenlose Wasserverteilung vor Abflug bedeutet nichts Gutes. Deutliche Verspätung führt dann dazu, dass wir von Venedig fast nichts sehen. Davor stehen langes Warten, eine versehentliche Lokalrunde, Radarausfall, Riesenberge, weiter Warten und nochmal Gedanken zu Applaus und Krebsvorsorge. Aber dann beginnt sie: Unsere traditionelle Herbstfahrt mit AIDA. Und diesmal mit der ganzen Familie.

Hamburg 17.10.01 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Heute beginnt unser traditioneller Herbsturlaub. Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht daran, dass wir bereits vor genau 1 Jahr durch die Adria gefahren sind. Das hat uns so sehr gut gefallen, dass wir das gerne allen Kindern zeigen wollten. Die Großen sind ja nun schon alle im Studium, deshalb war das gar nicht so leicht, aber zumindest für die erste Woche unserer 14tägigen Kreuzfahrt sind sie alle mit dabei: Zusammen mit der Freundin unseres Ältesten machen wir uns also zu Acht auf den Weg.

Das Einchecken geht noch schnell

Unsere Älteste fliegt ab Düsseldorf, der Rest ab Hamburg. Vier von uns konnten bei Eurowings schon 72 Stunden vor Abflug online einchecken und vernünftige Plätze reservieren, für die anderen Vier mit der Konstellation von zwei Abflughäfen bekommt es die Eurowings-Software einfach nicht hin. Hier hilft auch kein Telefonat mit der Hotline weiter.

Das Einchecken am Flughafen an den Selbstbedienungs-Terminals ist dann aber mittels Reisepass kein Problem. An den Schaltern ist bei Eurowings kein Einchecken mehr möglich, hier geht nur die Kofferabgabe.
Wir sind alle pünktlich 2 Stunden vor Abflug am Flughafen, erstaunlicher Weise inklusive aller Studenten. Alle Eltern wissen, was ich meine…

Haben wir beim letzten Flug Schlangen durch das halbe Terminal vorgefunden, sind die Schalter heute nur wenig belegt. Auch an der Sicherheitskontrolle geht es ruckzuck. Und das Sicherheitspersonal ist sogar ausgesprochen freundlich, das haben wir gerade in Hamburg nicht immer erlebt. Und unsere Kinder haben diesmal auch keine verbotenen Substanzen dabei. Naja, fast keine, ich verschweige an dieser Stelle das Pfefferspray, das sich im Handgepäck einer nicht näher genannten Freundin der Familie findet…

Venedig 17.10.01 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Danach beginnt das Warten

Und nun beginnt das lange Warten. Schon ab Schalter konnte man uns sagen, dass der Abflug um eine halbe Stunde auf 15 Uhr verschoben wird, weil die Maschine von irgendwo verspätet in Hamburg eintrifft. Diese Verspätung wird sich gleich bitter rächen. Zunächst allerdings holen wir uns ein paar Sandwiches, schließlich haben wir seit dem frühen Morgen nichts mehr gegessen. Und müssen beim Bezahlen irgendwie einen Fehler gemacht haben und eine Lokalrunde geschmissen haben, zumindest wenn ich den Peis an der Kasse sehe.

Der Abflug verzögert sich dann immer weiter, weil die Maschine nicht rechtzeitig aufbereitet ist. Und dann sitzen wir alle an Bord und der Abflug verschiebt sich noch weiter, jetzt weil in Hamburg mal wieder die Koffersortierung Probleme macht und alles von Hand sortiert werden muss. Hoffentlich sind unsere Koffer richtig sortiert!

Und dann fällt genau jetzt bei Karlsruhe ein Radar aus und nun verschiebt sich der gesamte Flugverkehr in Mitteleuropa. Und wir warten und warten, bis wir dann eine neue Flugroute und Flughöhe zugewiesen bekommen haben. Als die Stewardessen anfangen, kostenloses Wasser zu verteilen wissen wir, dass das dauert.

Letztlich geht es dann aber doch irgendwann los, in einem großen Bogen und mit zeitweise unter 8.000 statt über 11.000 Metern Flughöhe. Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir Hamburg mit einem herrlichen Blick über die Stadt und erreichen nach problemlosen Flug Venedig bei Nieselregen. Aber auch hier haben wir einen herrlichen Blick beim Landeanflug. Von meinem Sitzplatz aus blitzt der Blick nur kurz auf, dem nicht näher bezeichneten Familienmitglied mit dem Pfefferspray gelingt aber eine schöne Aufnahme davon.

Lobend muss ich hier ganz entscheidend hervorheben, dass uns der Flugkapitän detailliert über alle Gründe und den Verlauf der Verspätung informiert. So sind wir nicht nur gut informiert, sondern auch voller Verständnis. Genau diese gute Information vermisse ich bei AIDA häufig, ich werde übermorgen in Bari aus gegebenem Anlass nochmal erklären, was ich damit meine.

Das einzig erwähnenswerte bei dem Flug ist die Dame schräg vor mir, die mir doch ein bisschen Angst macht, weil sich innerhalb der 1 Stunde 45 Minuten Flugzeit ein gigantischer Berg an vollgerotzten Taschentüchern ansammelt. Was bedeutet das für unser aller Gesundheit, nachdem wir viele Stunden in dieser Blechbüchse zusammengesperrt waren?

Venedig 17.10.01 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu - Foto Aylin

Mit Verspätung in Venedig

Mit nahezu 2 Stunden Verspätung landen wir gegen 18 Uhr in Venedig. Erneut brandet Applaus auf. An dieser Stelle muss ich den geneigten Leser noch einmal an meinen letzten Reisebericht von Juli aus dem Mittelmeer erinnern und eine Anekdote dazu erzählen: Ich habe dort kühn behauptet, dass ich Applaus für verfehlt halte, weil der Kapitän nur seinen Job macht und beklagt, dass ich schließlich auch nicht Applaus bekommen würde, wenn ich eine Krebsvorsorge durchgeführt habe. Kürzlich sprach mich ein junger Mann an und erklärte mir, dass er bei seiner nächsten Krebsvorsorge bei mir dann nicht an Applaus sparen würde. So, jetzt läuft es, liebe Grüße an dieser Stelle an den Betreffenden in der Heimat!

Durch die Verspätung sind wir das allerletzte Flugzeug, das auf dem Schiff sehnlichst erwartet wird. Unser Bus ist der vorletzte, der vom Flughafen zum Hafen fährt, im letzten Bus werden dann die gesammelt, die noch an den Kofferbändern stehen. Unsere Koffer sind zum Glück tatsächlich alle da und kommen sogar früh an.

Die Fahrt durch die Orte auf dem Festland und über die Brücke nach Venedig findet dann leider schon im Dunkeln statt und hat nicht mehr unsere volle Aufmerksamkeit. Auch auf dem Schiff muss dann alles ganz schnell gehen: Am Check-In gibt es ein riesiges Mitarbeiter-Aufgebot, Offiziere bringen uns freundlich aber bestimmt dazu, die Kabinen schnell aufzusuchen und uns zur Rettungsübung bereit zu machen. So bleibt uns nur noch kurz, unsere Große zu begrüßen, die problemlos von Düsseldorf aus hierher fliegen konnte, dann die Koffer in Empfang zu nehmen, die erstaunlicher Weise innerhalb von Minuten vom Terminal zur Kabine gebracht werden. Und uns dann die Rettungsweste für die Übung überzuschmeißen. Diese Übung wurde wie auch das Auslaufen extra für uns verschoben. Unser schöner Plan ist natürlich dahin, wir wollten noch vor der Rettungsübung um 18 Uhr gemütlich essen, um in Anschluss in aller Ruhe das Auslaufen zu genießen. Dies lohnt sich in Venedig besonders, wie wir noch vom letzten Jahr wissen.

Die Rettungsübung beginnt kurz nach 20 Uhr und läuft heute relativ schnell und diszipliniert ab. Im Anschluss laufen wir kurz vor 21 Uhr mit 1 Stunde Verspätung aus. Zwar wurde die Öffnungszeit des Bella Donna Restaurant extra für uns bis 22 Uhr verlängert, aber zum einen müssen wir traditionell am ersten Abend Burger im California Grill essen, und hier sind Getränke nur so lange inklusive, wie das East Restaurant nebenan geöffnet hat. Und zum zweiten sind wir unglaublich hungrig nach diesem langen Tag. Das vergoldete Sandwisch am Flughafen und das winzige Käsebrot im Flugzeug reichen da einfach nicht lange. Und das erste Mal essen an Bord eines Schiffes hat zudem noch ein ganz eigenes Flair. Jedenfalls ist es leider nicht möglich, die Ausfahrt anders als durch die Restaurantscheiben zu sehen. Das ist wirklich schade, aber durch die ganze Verspätung und Hetzerei der letzten 2 Stunden nicht anders machbar. Wir haben zum Glück in einer Woche noch einmal die Chance.

Und dann sind wir unglaublich müde von dem Reisetag. Wir schaffen gerade noch einen halben Begrüßungs-Sekt, als wir auch schon tief eingeschlafen sind. Letzteres zum Glück schon wieder in der Kabine.

Die erste Etappe sind 619 Kilometer bis Bari. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Venedig

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