Adria ab Venedig mit der AIDAblu, Zadar 13.10.17

Bei den Wellen heute können wir das Konzert der Meeresorgel endlich einmal in voller Lautstärke hören. Ein altes Versprechen wird eingelöst und es gibt endlich das Eis, wenn es auch viel größer ausfällt als je erwartet. Wenn uns davon nicht schon übel geworden wäre, dann von dem Bus-Chaos, das wir nur mit einem Taxi lösen können.

Zadar 17.10.13 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Wie immer ist der Morgen bei uns mit Frühstück, Verdauungspause auf dem Balkon, Schwitzen in der prallen Sonne dort und Reisebericht-Schreiben ausgefüllt.

Ein fehlgeleiteter Shuttle

Um 12:30 Uhr machen wir uns dann auf dem Weg zum Shuttle-Bus. Es geht in die Altstadt und zum Einlösen eines alten Versprechens.
Der Busausstieg ist diesmal ganz anders als im letzten Jahr, mitten an der Stadtmauer. Das wird nachher leider noch wichtig.
Von hier gehen wir an dem Platz der 5 Brunnen vorbei, den wir uns letztes Jahr genauer angeschaut haben, den kurzen Weg quer durch die Stadt, durch das Landtor zu einem kleinen, alten Hafen. Hier gibt es einen Steinweg, der zwischen Hafenbecken und Stadtmauer zum Meer führt. Dort beginnt dann die Promenade.

Diese führt vorbei an sehr schönen Häusern und einer Allee, an Restaurants und ein bisschen Kunst. Am anderen Ende der Promenade, an der nördlichsten Spitze der Halbinsel, auf der die Altstadt liegt, hat der Künstler Nicola Basic auf rund 70 Meter Promenade einzigartige Kunst installiert, die Meeresorgel und den Gruß an die Sonne.

Zadar 17.10.13 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Hier bläst uns einiger Wind entgegen, was aber bei dem 20°C wolkenlosen Sonnenschein sehr angenehm ist.

Promenade zu Meeresorgel und Gruß an die Sonne

Wir sind ja nicht das erste Mal an der Meeresorgel. Nein, zum zweiten Mal. Und diesmal ist richtig was zu hören. Waren beim letzten Mal ein paar Töne zu hören, ist es jetzt ein richtiges vielstimmiges Konzert der verschiedenen Orgelpfeifen. Die Töne entstehen dadurch, dass die Wellenbewegung Luft durch die Röhren presst.

Dazu hat Basic Treppen an das Ufer gebaut. In die Stufen hat er Schlitze eingelassen. Und oben auf der Promenade noch kleine, runde Löcher (nein, nicht zum Golfspielen, wie ein nicht näher genanntes Familienmitglied meint), durch die der Schall tönt. Auf diesen Treppen sitzen wir ganz lange und hören den Tönen im Spiel der Wellen zu und schauen dabei auf die etwas im Dunst liegenden Inseln vor Zadar und die vielen Boote dazwischen.

Direkt daneben hat der Künstler seinen Gruß an die Sonne installiert. Weil heute nicht so viele Menschen unterwegs sind, können wir uns das einmal richtig anschauen: Der Hauptteil sind Glasplatten, die einen 22 Meter Kreis bilden. Hier sieht man lauter Solar- und LED-Elemente, mit denen ein Lichtspiel beginnt, sobald die Sonne untergeht. Rund um diesen Kreis hat er nicht nur die Himmelsrichtungen, sondern auch Namen von Heiligen mit Grad- und Zeitangaben versehen, deren Bedeutung wir jetzt aber noch nicht verstanden haben. Unter anderem finden wir die Heilige Barbara und verbinden dies mit einem Gruß nach Hause!

Meeresorgel Zadar 17.10.13 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Neben dieser großen Glasplatte gibt es noch einige weitere, deutlich kleinere Glasplatten, die über diese 70 Meter verteilt sind und die Planeten des Sonnensystems symbolisieren, sowohl in Größe als auch im Abstand zur Sonne maßstabsgerecht.

Eine solche Installation ist noch einmal viel interessanter, wenn man auch die Hintergründe versteht und wir gucken uns heute alles solange an, bis wir das meiste verstehen. Nur das Lichtspiel selbst fehlt noch, aber leider sind wir auch heute bei Sonnenuntergang nicht mehr da. Obwohl auch das noch hätte klappen können, wenn wir weiter auf den Bus gewartet hätten, dazu später.

Ein überdimensionales Eis

Von hier gehen wir dann einmal längs durch die Stadt. Diese ist klein, aber sehr sauber und schön, wenn auch nicht mit Dubrovnik zu vergleichen. Letztes Jahr gab es an dieser Stelle ja das Drama, dass unser Jüngster überall die Eisdielen gesehen hat und unbedingt ein Eis wollte, wir aber keine Kuna dabei hatten und hier keine Euro akzeptiert wurden. Wir hatten versprochen, das beim nächsten Mal nachzuholen und dies Versprechen wird heute eingelöst.

Wir hatten dafür ja letzte Woche schon Geld in Dubrovnik geholt. Davon haben die Großen schon beim Ausflug in den Nationalpark profitiert und der Rest soll heute für das versprochen Eis sein. An den Geschäften steht: 10 Kuna pro Kugel. Ganz schön happig, aber egal, wir haben das versprochen, also gehen wir hin und erzählen einer jungen Dame, dass wir 120 Kuna haben und davon nun 4 Eis benötigen. Zunächst bricht sie förmlich zusammen, vermutlich weil sie sich an die Mathematikaufgaben der erst kürzlich zurückliegenden Schule erinnert. Aber sie kommt dann zum gleichen Ergebnis wie wir. Das einzige, was wir nicht verstanden haben ist, dass es sich bei den Kugeln für 10 Kuna um Doppelkugeln handelt. Folglich balanciert jetzt jeder von uns gerade eine Waffel mit 6 Kugeln in der Hand. Ich fühle mich etwas an die Sesamstraße in meiner Kindheit erinnert…

Gruß an die Sonne Zadar 17.10.13 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Das Eis schmeckt allerdings sehr gut, jeder von uns nimmt andere der zahlreichen Geschmacksrichtungen und wir essen schließlich, bis alles weg und uns etwas übel ist.
Zum Glück ist uns von so einem Eis übel, es wäre uns sonst von dem Shuttle-Bus übel geworden, der nicht kommt.

Taxi statt Bus

Denn wie üblich ist der Ausstieg gleich dem Einstieg. Hierhin finden wir auch problemlos. Es sind aber nur extrem wenig Gäste an der Haltestelle, viel zu wenig für 15:20 Uhr. Zudem noch 3 Crew-Mitglieder. Das ändert sich auch in der ¾ Stunde nicht, die wir hier auf den Bus warten. Es stellt sich heraus, dass alle Wartenden mit sehr späten Shuttles in die Stadt gefahren wurden. Irgendwie muss es so sein, dass die anderen Shuttles noch woanders gehalten haben. Jedenfalls kommt kein Gast mehr, kein Bus mehr und letztlich nehmen die 3 Crew-Mitglieder das in die Hand, ein paar Taxen für uns alle zu organisieren. Sie handeln die Taxifahrer auf 15,- € herunter (Hm, günstiger als unsere 4 Shuttle-Tickets) und auf diese Weise kommen wir zum ersten Mal auf all unseren Fahrten zu einer Taxi-Fahrt.

Wie von den netten Crew-Mitgliedern geraten geht unser erster Weg zur Rezeption, wo wir gewohnt freundlich um Erklärung und Erstattung zumindest des nicht genutzten Shuttles bitten. Und darum, mal einen Shuttle zu dem Platz zu schicken, falls dort noch andere Gäste warten. Die können uns aber nicht helfen, sondern zuständig ist der Ausflugs-Counter, der aber nicht besetzt ist. Eine Stunde später bringen wir dort das gleiche Anliegen vor, das wird auch sehr freundlich aufgenommen, sie müssen das aber erst eruieren und wir werden von ihnen hören. OK, ich werde berichten.

Zadar 17.10.13 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Vielfältiges Abendprogramm

Von der neuen Kids- und Teens-Show BOOM! sehen wir nur das Ende. Schade, dass unsere Kinder nun keine Lust mehr dazu haben, wenn ich überlege, wie schön das immer war, die Kleinen da mitspielen zu sehen. Und immerhin 3 verschiedene Shows haben wir nun schon durch in all den Jahren.
Das Abendprogramm ist als Ersatzprogramm gestaltet. Zunächst spielen The Fiddling Millers, eine Familie unter den Gästen, die sich schon im Vorfeld um einen Auftritt beworben hat, und bei denen wir schon vor ein paar Tagen in der Prime Time gesehen haben, dass die hervorragend Geige spielen können. Wir haben aber noch ein Spiel auszutragen, und da Geigen nicht die erste Wahl unseres Musikgeschmacks sind, lockt doch erst die Happy Hour in der AIDA Bar. Und das Spiel in der AIDALounge.
Da fällt mir noch eine Frage ein: Was hat AIDA eigentlich mit den Fenstern gemacht? Bei unserer Kurztour im Juni haben wir schon erlebt, dass Fensterelemente in der Lounge ausgetauscht werden mussten, weil diese blind geworden sind. Dasselbe sehen wir nun hier: Eine Reihe der Fenster haben Feuchtigkeit gezogen und sind deshalb undurchsichtig. Konstruktionsfehler?

Durch die verbliebenen Fenster sehen wir, wie wir wieder zwischen Festland und Inseln hindurchfahren. Nach all dem, was wir die letzten Tage gesehen haben, gehört unbedingt noch etwas auf die ToDo-Liste: Motorboot-Führerschein machen und dann vor Kroatien von Insel zu Insel fahren!

Das zweite Show-Programm gestalten die Solisten selbst, indem sie zur Gitarrenbegleitung jeder (im Durchschnitt) zwei Songs präsentieren. Schon toll, was die können!
Heute stehen wir zwar ganz hinten, aber bei den Shows der letzten Tage ist mir aufgefallen, welch einen Unterschied es macht, wenn man eine Show von hinten sieht oder ganz vorne sitzt und in nicht mal 5 Metern Entfernung die Künstler tanzen und singen. Das gefällt mir in den Shows am besten.

Die letzte Etappe sind 291 Kilometer bis Venedig.

Zadar

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