Adria ab Venedig mit der AIDAblu, Zadar 06.10.17

Ein Sturmtief bringt Kälte nach Zadar, Grund für einen schönen Bordtag, während die Großen sich im Nationalpark rumtreiben. Mit Decke auf dem Balkon geht es aber. Das gibt Zeit für eine kritische Betrachtung des gehypeten Urlaubskatalogs für den Winter 18/19.

Zadar 17.10.06 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Statt wie ursprünglich geplant um 10 Uhr erreichen wir Zadar bereits gegen 7 Uhr. Der Kapitän hält uns hier wirklich gut auf dem Laufenden: Grund ist ein für Mittags angekündigtes Sturmtief, das mit Regen und Temperaturabfall bis 12°C über Zadar fegen soll. Bei Sturm ist aber das Anlegen besonders schwierig, da das Schiff ordentlich Segelfläche bietet.

Zadar 17.10.06 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Ruhe vor dem Sturm

Davon ist aber jetzt am Morgen noch nichts zu spüren. Im Gegenteil, es ist sonnig bis bewölkt und bis zum Mittag steigt die Temperatur auf 22°C an. Aber ein Rundgang über Deck zeigt uns mehrere Indizien: Über den Bergen, die sich hinter dem schmalen Küstenstreifen erheben, türmen sich dicke Wolken. Auf der andern Seite, über den Inseln, sieht man Streifen von Regen. Insgesamt ist die Luft eher schwül und schweißtreibend, die Windstille zeigt vermutlich eher die Ruhe vor dem Sturm.
Nun, wir werden sehen, zum einen nehmen wir alles, wie es kommt, zum anderen hängt das, was da kommt davon ab, wieviel die Wolken bereits an den Bergen abregnen.
Insgesamt aber ist das heute nicht das richtige Wetter für einen Ausflug, das könnte also auch ein schöner Bordtag werden.

Apropos Ausflug: Genau das machen grad die Großen, zu unserer Freude auch alle 4 gemeinsam. Sie wollen zum Nationalpark Krka, diesen Ausflug haben wir vor genau einem Jahr gemacht und nun wollen sie sich auch die Wasserfälle ansehen. Dazu konnten wir sie ja gut mit Tipps versorgen, mal sehen, was sie umsetzen. Und mal sehen, wie trocken sie bleiben, als wir letztes Jahr dazu von Bord gegangen sind, hatte es ja geschüttet, aber im Nationalpark war herrlicher Sonnenschein.

Rundumblick vom Schiff

Wie jetzt hier am Schiff, deshalb setzen wir unseren üblichen Fotorundgang am Oberdeck fort. Der Kreuzfahrthafen ist hier in Zadar ein ganzes Stück südlich von der Altstadt, vor wenigen Jahren völlig neu aus dem Boden gestampft worden. Früher legten die Schiffe mitten in der Altstadt an, was zwar angenehm nah, aber schlecht für die Substanz der Stadt war.
Die Anleger waren im letzten Jahr schon komplett fertig und nutzbar, lediglich direkt dahinter war noch ein riesiges abgezäuntes Feld. Hier ist nun in der Zwischenzeit der Rohbau für ein riesiges Terminal entstanden. Ich denke, wenn das mal fertig ist, sieht das richtig gut aus.

Von hier Richtung Altstadt schauen wir zunächst auf einen Jachthafen, der ebenfalls neu aussieht, dahinter ein Stadtteil, der uns den Blick auf die Altstadt verstellt. Der Weg dorthin ist dann auch zu weit für einen Spaziergang, hier ist man auf den Shuttle angewiesen. Wobei ich – der geneigte Leser mag mir die Wiederholung verzeihen – 10 Euro pro „Tagesticket“ (das bedeutet bei AIDA einmal hin und zurück) immer noch zu happig finde.
Andererseits, ich habe grad einen Blick auf die Bordrechnung geworfen: Wenn ich sehe, was da bereits jetzt in den Bars zustande gekommen ist, fällt der Shuttle kaum noch ins Gewicht. Naja, trotz wiederholter Happy Hour sind eben 8 Personen auch 8 Getränke. Abends. Und mittags. Und – naja, wer will schon motzen, wenn sich die Kinder schon bereit erklären, ihre alten Eltern auf dem weiten Weg zu begleiten. Oder so…

Zadar 17.10.06 - Historische Städte an der Adria Italien, Korfu, Kroatien AIDAblu

Der Blick geht dann weiter Richtung Nord-Osten auf den Ausläufer der Stadt zwischen Hafen und Gebirge, weiter nach Süden-Osten, wo in der Ferne Festland und Inseln scheinbar miteinander verschmelzen. Allerdings ist hier wirklich kein Durchkommen für uns, wir mussten heute Morgen erst vor den Inseln an Zadar vorbeifahren und dann von Norden kommend wieder zurück zwischen Festland und Inseln hindurch.

Die riesige Inselkette uns gegenüber liegt etwas im Dunst dieses inzwischen eher trüben Tages. Davor heben sich reihenweise strahlendweiße Segelboote vor dem dunklen Inselhintergrund ab. Aber tatsächlich wird es wie angekündigt kühler, als wir gegen 12 Uhr so langsam auf den Balkon umsiedeln, ist schon eine Decke nötig bi 13°C. Ein erster, kleiner, Schauer geht auch gerade jetzt über uns hinweg.

Im Winter sind die Schiffe nur noch per Flug erreichbar

Zeit, sich ein bisschen mit der Zukunft zu beschäftigen. Ein bisschen Hype wurde hier vorgestern um die Präsentation des neuen AIDA-Urlaubskatalogs gemacht. Bis dahin streng geheim, können wir ihn nun im Bordnetz durchblättern. Dabei fällt mir besonders der Herbst / Winter 2018 in die Augen. Neben einer weiteren Weltreise (AIDAaura) zieht AIDA tatsächlich die großen Schiffe komplett aus Hamburg / Nordeuropa ab. Gerade das fanden wir so schön, dass sie die AIDAprima und AIDAperla extra wintertauglich und im Winter ab Hamburg konkurrenzlos gebaut haben und wir mal eben von Hamburg aus 1 Woche fahren konnten. Ich persönlich halte das für einen Fehler, dass ab Ende November 18 kein einziges Schiff mehr ohne Flug zu erreichen ist. Erst im März 19 wird die AIDAmar wieder Nordeuropa bedienen, vorher zuppelt nur die AIDAaura ab Februar 19 hier rum. Gerade die prima und die perla, bei denen besonders Sitzmöglichkeiten im Außenbereich der Restaurants fehlen, schickt man in die Wärme. Plan ist: AIDAprima Orient, AIDAperla Karibik, AIDAnova Kanaren.
Also, liebe Freunde von AIDA, nach meinem Angebot zur Beratertätigkeit neulich, würde ich mich auch als Vorkoster für neue Routen zur Verfügung stellen. Also sagt nachher nicht, ihr hätte mich nicht vorher fragen können…

Den Tag verbringen wir letztlich mit so mancher Runde „Phase 10“ und auch eine Runde „DOG“ ist noch drin, als die Großen vom Ausflug zurückkommen.

Den Abschluss bildet heute die Show „Rhapsody on Blu“, die wir auch noch nicht kennen. Hier wird durch die Tänzer und Akrobaten eine Geschichte in einem Grand Hotel der 30er Jahre zu Melodien von Gershwin gezeigt. Für unseren Geschmack ist die Akrobatik ok, zu wenig Tanz, zu viel Klamauk. Aber vielen Zuschauern gefällt es offensichtlich.

Die nächste Etappe sind 291 Kilometer bis Venedig.

Zadar

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Mitten in historischer Stadt
Gegen Ende wird jede Brücke zur Seufzer-Brücke