Große Mittelmeer-Reise ab Mallorca 1 mit der AIDAcosma, Barcelona 20.09.24

Der Tag hätte so schön sein können: wir lösen einen virtuellen Kriminalfall und sehen dabei jede Menge von Barcelona. Das macht uns richtig Spaß. Aber dann werden wir selbst Opfer eines realen Kriminalfalls und sind sehr traurig.


Bilder folgen hier in Kürze

Seit gestern wird schon wieder überall über Abreise gesprochen: in den Ansagen, im Bordportal und auf den Monitoren.

Das betrifft vor allem die Gäste, die heute hier in Barcelona abreisen, aber auch uns, die davon morgen in Palma de Mallorca betroffen sind. Dabei wollen wir noch gar nicht!

Frühes Frühstück im Yachtclub

Da wir heute wieder nicht lange in Barcelona bleiben (“alle Mann an Bord” ist bereits 17 Uhr), üben wir schon einmal das frühe Aufstehen:
Um 7:30 sitzen wir bereits beim Frühstück. Diesmal im Yachtclub Restaurant, weil alles andere geschlossen hat.
Den Wecker hätten wir dabei nicht gebraucht, das unablässige Piepen der Gabelstapler auf dem Pier haut uns aus den Betten.

Im Yachtclub gibt es mehr 6er-Tische als in den anderen Restaurants. In einer Ecke finden wir aber auch einen kleineren Tisch und sind erstaunt, dass wir hier alles finden wie in den anderen Restaurants, obwohl das Buffet kleiner ist.

Draußen regnet es in Strömen. Die Wetter-App, die eine Regenpause ab 10:30 Uhr angekündigt hat, hat heute keinen Bezug zur Realität.

LNG statt Diesel

Zwischenzeitlich wird das Rauchen auf den offenen Decks untersagt, weil wir tanken (korrekt: bunkern). Neben uns liegt dafür ein kleines Tankschiff.
Soweit ist das normal und haben wir zigmal in unterschiedlichen Häfen erlebt.

Hier aber der Unterschied: wir bunkern gerade LNG. Die großen AIDA-Schiffe sind auf Fahren mit dem Flüssiggas eingerichtet. Das ist umweltfreundlicher als Schiffsdiesel und das finden wir gut.
Natürlich ist das immer noch nicht das optimale, jeder fossile Brennstoff trägt zur CO2-Bilanz bei, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Noch besser wird es überall, wo Landstrom aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, der im Hafen genutzt wird und auf lange Sicht auch für das Fahren in Form von transportabler Energie wie Akkus, grünem Wasserstoff oder Ammoniak.

Das anfangs nur sehr spärliche Netz zur Versorgung mit LNG ist inzwischen deutlich besser ausgebaut. Beim Landstrom hinken die meisten Häfen noch hinterher. Auch hier ist Deutschland Vorreiter, wie in vielen Bereichen des Umweltschutzes.

Start bei Regen

Um 11 Uhr gehen wir los, auch wenn es noch regnet. Macht nichts, wir haben einen Schirm. Nur unser Jüngster möchte mit, gelockt von dem geplanten Spiel.

Wir nehmen wie letzte Woche beschrieben wieder den günstigeren Cruise Bus, müssen diesmal aber fast eine halbe Stunde warten, bis einer kommt.

Vorbei geht es diesmal nur an zwei weiteren Kreuzfahrern: der MSC World Europa und der Norwegian Escape.

Bis wir dann am World Trade Center ankommen, regnet es kaum noch und bei Ankunft an der Metro hat es ganz aufgehört. Auch den Rest unseres Stadtrundganges gibt es keinen Regen mehr, obwohl von der Wetter-App angekündigt. Dadurch ist es das ideale Stadt-Erkundungs-Wetter: bewölkt bei 21°C.

Unser Plan ist heute, die gute Erfahrung von letzter Woche in Marseille zu wiederholen: mit der Coddy-App wollen wir wieder einen Kriminalfall lösen und dabei die Stadt kennenlernen.
Das klappt soweit auch gut, anders als in Marseille haben wir uns genug Zeit reserviert und so lösen wir am Ende den Fall, der für uns allerdings schon früh durchschaubar war. Dafür sehen wir jede Menge schöner Gebäude, die wir ohne Führung nicht gefunden hätten.
Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wissen ist, dass wir anschließend Opfer eines echten Kriminalfalls werden. Darauf hätten wir gerne verzichtet.

Per App durch die Stadt

Das Spiel startet an dem Passeig de Gràcia und endet auf der La Rambla in Hafennähe. Deshalb können wir gut mit der Metro zum Start fahren und dann gut 5 Kilometer zu Fuß zum Ziel wandern.

Direkt am Anfang der La Rambla ist die Metro Station. Hier nehmen wir die L3 und fahren 4 Stationen bis zur Haltestelle Diagonal.
Das kostet uns nur 2,55 € pro Person.

Die Passeig de Gràcia ist eine historische Prachtstraße, an der eine Reihe wunderschöner Gebäude, unter anderem von Gaudi, und jede Menge Luxuslabel ansässig sind.

Die alten Gebäude mit ihren Verschnörkelungen sind faszinierend.
Genauso fasziniert ist aber die beste Ehefrau von allen von den Luxusgeschäften: Versace, Louis Vuitton, Prada, Rolex etc. Da muss man an Türstehern vorbei und u.a. bei Hermès ist eine lange Warteschlange, die kaum vorankommt. Unfassbar.

Wir kommen auch in einige Nebenstraßen wie der Rambla de Catalunya, und dann über den Plaça de Catalunya zur La Rambla.
Am Ende haben wir den Bösewicht überführt, eine Bombe entschärft und das Ziel erschöpft erreicht.
Denn das sind wir. Der Weg war lang und überall sind Menschenmassen.

Egoistische Diebe

Zurück geht es wieder zur Bushaltestelle vor dem World Trade Center.
Und da passiert es: auf den letzten Metern vor dem Bus muss jemand das Handy der besten Ehefrau von allen aus der Bauchtasche entwendet haben. Wir alle haben nichts gemerkt, aber es ist weg. Und kann auch nicht einfach heruntergefallen sein, denn es wurde sofort ausgeschaltet, wie eine schnelle Überprüfung ergibt.

Natürlich wissen wir um die hohe Diebstahlgefahr in Barcelona. Und ich hatte ja mehrfach in der Vergangenheit bemängelt, dass der politische Wille fehlt, dies in den Griff zu kriegen, denn sonst wäre das kein so großes Problem in Barcelona. Und deshalb haben wir die Handys immer in eine Tasche gesteckt und diese immer nochmal festgehalten. Fast immer, denn im Gedränge am Bus war das nicht so einfach.

Was ist das ärgerlich! Das war so ein schöner Tag und nun ist die beste Ehefrau nur noch traurig.
Denn auf so einem Handy ist ja heutzutage das halbe Leben. Vieles davon dürfte in der Cloud gesichert sein, aber sicher nicht alles.
Diese egoistischen Idioten, die arglose Touristen bestehlen, denken nicht daran, wie sehr das verstört und traurig macht.

Natürlich sperren wir das Handy von Ferne, soweit das geht und ändern auch sensible Passworte. Hoffen wir, dass das reicht.
Einziger Trost ist: Diebstahl der Ausweise wäre deutlich schlimmer gewesen.

Gedrückte Stimmung zum Abschluss

Das Abendessen um 18 Uhr im Marktrestaurant und der Cocktail in der Art Bar verläuft dann etwas gedrückt. Daran ändert auch nichts, dass die beste Ehefrau von allen mit dem Autor dieser Zeilen das letzte “SkullKing”-Spiel gewinnt.

Zumal dann nur noch Kofferpacken abgesagt ist. Diesmal müssen die Koffer bis Mitternacht vor der Tür stehen und das schaffen wir.

Die letzte Etappe sind 247 Kilometer bis nach Palma de Mallorca.

Barcelona


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