Mediterrane Schätze 1 mit der AIDAnova, Mittelmeer 10.07.19

An einem Seetag ist es auf dem Balkon am schönsten. Was Zeit gibt zum Genießen des Meeres genau unter uns. Und zum ausführlichen Bericht über neue und alte Restaurants und Bars. Und natürlich etwas AIDA-Bashing, denn die operativen Gründe gehen uns auf die Nerven. Dafür gibt es aber wieder eine richtige Show. Wie in alten Zeiten.

Yachtclub Mittelmeer 19.07.10 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Beim Frühstück ist es heute so richtig voll. Seetag halt, wer heute zum Landgang aufbricht, muss sich einen Neopren-Anzug besorgen. Trotzdem läuft es wieder reibungslos. Die Engstelle ist der Kaffee-Automat, aber auch so müssen wir allenfalls ein paar wenige Minuten länger warten als sonst. Doch, der Restaurantleiter hat alles gut im Griff.

Nicht ganz so gut ist der Kabinensteward. Seit Tagen warten wir darauf, dass er die Ersatzrolle Klopapier auffüllt. Heute wieder nicht. Das könnte am Ende zu einem bösen Mangel führen, mal sehen, für heute reicht es vielleicht noch. Wasserflaschen hat er heute aufgefüllt, Badpapierkorb geleert, das hatte er gestern auch alles vergessen. Da ist noch Luft nach oben.

Ich wünsche mir Kommunikation statt operativer Laberei

Mittelmeer 19.07.10 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Genau wie im Bordportal. Ich hatte ja schon berichtet, dass der Dreh- und Angelpunkt jetzt das Bordportal ist. Schwierig für Menschen ohne Smartphone oder Technik-Affinität. Andererseits sehr praktisch, wenn es gut funktioniert. Wenn, denn es gibt nach wie vor Schwachstellen. Jetzt zum Beispiel fahren wir gerade an Land vorbei. Da sitzen wir also gemütlich auf dem Balkon und wollen mal eben wissen, was das für Land ist. Wie die letzten Tage auch zeigt die Seekarte im Bordportal zwar wunderbar die Position der AIDAnova, nicht aber die Karte drumrum. Die nova befindet sich folglich inmitten einer riesigen grünen Fläche. Aha. Das lässt mir aber keine Ruhe, also schlage ich das Internet auf, da gibt es ja die Position aller Schiffe. Zunächst die AIDA-Homepage, kann ich hier aber vergessen, die ist viel zu mächtig und kann hier im AIDA-WLAN nicht geladen werden. Aber bei Drittanbietern werde ich fündig und kann meine Neugier stillen: Nein, wir fahren nicht zwischen Korsika und Sardinien durch, werden wir gar nicht machen, sondern oben um Korsika rum, und gerade fahren wir zwischen italienischen Inseln hindurch.

Bleiben wir noch etwas beim AIDA-Bashing, bevor ich wieder zu den schönen Seiten komme. Der geneigte Leser hat bestimmt unsere subtilen Hinweise gesehen, dass uns AIDA mit den ewigen „operativen Gründen“ auf die Nerven geht.

Vor ein paar Tagen wollte unsere Kleine zu Hause mit dem Bus in die Stadt fahren. Und war sehr enttäuscht, dass der Bus nicht kam. Wenn man etwas Schönes vorhat und dann wieder nach Hause schlurfen muss, ist das wirklich enttäuschend. Also haben wir das Busunternehmen, das auch nicht immer für Zuverlässigkeit bekannt ist, angeschrieben und von der Enttäuschung unserer Tochter geschrieben. Zurück kam eine sehr freundliche Mail. Dort wurde erläutert, wie der Bus in einen Unfall verwickelt wurde und deshalb nicht weiterfahren konnte. Und es wurde um Verständnis gebeten. Haben wir auch. Eine höfliche Erklärung und wir sind die verständnisvollsten Menschen der Welt. Das kapiert AIDA nicht.

Mittelmeer 19.07.10 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Auf unserer Kabine haben wir einen Brief vorgefunden, dass unsere Online-Reservierung im Time Machine Restaurant am letzten Abend um 1,5 Stunden nach hinten verschoben wurde. Doof, denn erstens essen wir so spät eigentlich nicht mehr und zweitens sind wir am nächsten Morgen die ersten, die ganz früh zum Flughafen müssen. „Aus operativen Gründen“. Von Insidern erfahren wir: das Online-Portal hatte bei unserer Buchung keine Ahnung, dass in Barcelona (wie immer) erst eine Rettungsübung ist und nix Restaurant. Ja. Und unsere Große hat für gestern Abend einen Platz im Sushi-Restaurant gebucht. Wurde erst bestätigt und dann mal eben locker um einen Tag verschoben. Warum? Komm, jetzt, Preisfrage, ist nicht so schwer! Richtig: Operative Gründe. Natürlich geht das nicht, denn zur gleichen Zeit haben wir gemeinsam im Brauhaus reserviert.

Also: Alles online machen, kein Problem, dann aber muss das 1A funktionieren. Und Kommunikation statt operativer Laberei, das täte AIDA gut.

Balkon bei Gewitter

Wir sitzen nun den Vormittag ganz gemütlich auf unserem kleinen Balkon direkt über dem Wasser. Das ist herrlich. Erst scheint noch die Sonne, plötzlich wird es dunkler und ein gewaltiges Gewitter mit lautem Donner und Blitzen tobt um uns herum. Was uns hier gut geschützt auf dem Balkon nicht im Geringsten stört. Im Gegenteil: Ist romantisch!

Dann prasselt es richtig heftig, auch das stört uns hier nicht, später hören wir aber, dass dies Gewitter in Nordgriechenland erhebliche Schäden und Menschenleben gefordert hat. O je.

Ich nutze die Zeit auf dem Balkon, um heute einmal die Restaurants und Bars zu erläutern. Da an einem Seetag nicht so viel zu berichten ist, und dies das – natürlich – gewichtigste Thema bei einer Kreuzfahrt ist, passt das heute hierhin:

Die 17 neuen und alten Restaurants der AIDAnova

French Kiss Mittelmeer 19.07.10 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Viele Restaurants kennt man schon von anderen Schiffen, stark vergleichbar ist das Konzept und sind die Restaurants mit der AIDAperla/prima. Wie dort ist die Unterteilung in Buffet-Restaurants (alles inklusive, keine Bedienung am Platz), A-la-carte-Restaurants (alles kostenpflichtig, Bedienung am Platz) und Spezialitätenrestaurants (Speisen inklusive, Getränke kostenpflichtig, Bedienung am Platz).

Das Weite Welt Restaurant ist hier weggefallen, dafür gibt es neue Restaurants, insgesamt 17. Dazu gehört auch eine weitere Kategorie, die Snack Bars (Snacks kostenlos, keine Bedienung am Platz).

Bei den Buffet-Restaurants gibt es neben dem Marktrestaurant, Belladonna, East und Fuego neu das Yachtclub Restaurant mit maritimen Flair und leichter, regionaler Küche. In den Buffet-Restaurants gibt es täglich dasselbe Angebot, was zum Wechseln des Restaurants animieren soll.

Bei den Spezialitäten-Restaurants sind bekannt das French Kiss, Casa Nova und Brauhaus. Vor ein paar Tagen habe ich schon das Fischrestaurant Ocean’s beschrieben, in den nächsten Tagen haben wir noch das Best Burger @ Seas reserviert.

Am meisten hat sich bei den A-la-carte-Restaurants geändert. Die meisten kennen nur noch das Rossini. Das Steakhouse heißt hier Churrascaria (mit „Rodizio“), dazu kommen Kochstudio, Sushi House, Teppanyaki Asia Grill und das Time Machine Restaurant (mit Entertainment).

Bei den Snack Bars gibt es jetzt eine Food-Meile mit belegten Schnitten, Currywurst und Döner fast rund um die Uhr (teils bis Mitternacht, teils bis 2 Uhr morgens).

Ocean

Insgesamt wurde hier das Konzept der „Straßencafés“ weiter entwickelt: Alle Spezialitäten-Restaurants, Sushi und Asia Grill liegen an den Hauptgängen der Decks hinter dem Theatrium. Da die AIDAprima/perla schmaler sind, ist dort der Hauptteil des Restaurants zur Schiffsmitte hin, zum Rand hin sind dort meist nur ein paar Stühle und Tische, wenn überhaupt. Die AIDAnova ist breiter, deshalb sind hier überall die Tische auch am Rand, teils sogar auf recht großen Flächen. Mit wunderschönem Seeblick, zumindest wenn die Rettungsboote nicht vor dem Fenster hängen würden. Aber dadurch ist das Konzept sehr konsequent: Im Straßencafé muss der Kellner auch aus dem Restaurant heraus und über den Fußweg zur Außenfläche des Restaurants gehen. Das kann man mögen oder nicht, aber es ist ein Konzept, das in vielen Innenstädten funktioniert.

Außenflächen bedeutet, dass es hier auch bei mehr Restaurants Außenflächen draußen gibt, auf dem Lanai-Deck.

Andere Restaurants leiden etwas darunter, etwa das Ocean’s, durch das mittendurch der Hauptweg zum Yachtclub-Restaurant ist. Wir saßen dort neulich zwar weit entfernt, aber das ist nicht ganz so gut geglückt.

Viele klassische Restaurants haben dadurch nun mehr Eingänge. Lediglich das Marktrestaurant und das Belladonna-Restaurant liegen jeweils mit großen Fenstern ganz hinten im Schiff und können mit Toren abgesperrt werden (weshalb ich hier kaum Fotos habe, denn während der Essenszeit fremde Leute beim Essen zu fotografieren, finde ich zu aufdringlich). Dabei ist das Marktrestaurant etwas abgeschlagen, es ist das einzige Restaurant auf Deck 5, davor sind ausschließlich Kabinen (und ein Waschsalon). Dadurch würde man von vorne kommend den langen Kabinenflur bis nach hinten gehen müssen. Um das etwas abzufangen wurde neben dem hinteren Treppenhaus noch eine extra Treppe vom East Restaurant zum Marktrestaurant gebaut, dadurch können Passagiere durch alle Restaurants auf Deck 6 nach hinten schlendern und dann die Treppe zum Marktrestaurant hinunter nehmen. Was vielleicht ein bisschen auch abfängt, dass auf allen Schiffs das Marktrestaurant das beliebteste ist und oft überfüllt ist, während in anderen Restaurants noch Platz ist.

East Restaurant Mittelmeer 19.07.10 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Apropos Platz: Die Spezialitäten-Restaurants sind trotz der Getränke-Zuzahlung deutlich besser ausgelastet als zu Beginn von AIDAprima/perla, als alle noch die komplett kostenlosen Restaurants gewöhnt waren. Das gibt nun spürbare Entlastung in den Buffet-Restaurants. Andererseits finden wir in einigen Restaurants den Platz zwischen den Buffets enger, manchmal zu eng.

Viele neue Bars

Auch Bars gibt es jetzt viele neue, manche zusätzlich zu den entsprechenden Restaurants, so die French Kiss Bar oder die Rossini Bar. Die Bars im Theatrium sind auf allen 3 Decks deutlich größer und in zwei bis drei Abschnitte unterteilt, wodurch deutlich mehr Gäste bedient werden können. Zu Stoßzeiten reicht das allerdings auch nie, es ist dann kaum möglich, an ein Getränk zu kommen. Andererseits gibt es aber auch genug Service-Personal in den Sitzbereichen des Theatriums.

Neu auch die Tokyo Bar (asiatische Bar-Kreationen, Tee), Art-Bar in der Kunst-Galerie, Eisbar, Juicy’s – Smoothies & Co (nein, nach dem Bindestrich ist nicht meine Erklärung, das Ding heißt so), Rock Box (urige Rock-Kneipe mit Live-Musik).

Insgesamt sind es jetzt 22 Bars, nochmal deutlich mehr als auf den nächstkleineren Schiffen. Am letzten Tag bringe ich noch einmal den direkten Vergleich, die Zahlen sind erstaunlich.

Rock Box Bar Mittelmeer 19.07.10 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

So vergeht nun ein sehr schöner ruhiger Tag auf dem Meer.

Um 15 Uhr treffen wir uns zum Kaffee und Spielen im Brauhaus. Das ist wieder möglich, weil das Restaurant geschlossen ist, so können wir einen riesigen runden Tisch nutzen.

Kein kostenloser Kaffee mehr zur Kaffeezeit

Auch das ist eine Neuerung: Kein Restaurant hat mehr Kaffee und Kuchen. Während es das zuletzt auf der prima/perla im Barbereich kostenlos am Kaffeezapfhahn gab, gibt es das hier gar nicht. Kaffee ist nun nur kostenpflichtig an der Bar erhältlich, zur Kaffee-Zeit gibt es dann aber ein kostenloses Stück Torte zum Kaffee dazu (sonst 2,20 €). Nur für die Clubstufe Gold gibt es ab 16 Uhr exklusiv Kaffee und Softgetränke in der French Kiss Bar.

Wir probieren heute mal ein neues Spiel, „Teamwork“, bei dem Begriffe gemeinsam erklärt und erraten werden müssen. Das geht etwas lauter zu und deshalb ist der Platz im Brauhaus besser als im Theatrium. Danach noch „Skull King“, unglaublicher Weise ist dann auch der Nachmittag vorbei.

Steampunk Circus Mittelmeer 19.07.10 - Das größte AIDA-Schiff im Mittelmeer entdecken AIDAnova

Zum Abendbrot gehen wir ebenfalls ins Brauhaus, einmal eine halbe Brauhausente muss sein. Folgerichtig zu dem vorhin Erläuterten ist es hier sehr voll, aber man hat ja Zeit beim Essen auf Kreuzfahrt.

Endlich wieder eine richtige Show

Die Show heute Abend knüpft an die Tradition der sonst abgeschafften großen exklusiven AIDA-Shows an. Im „Steampunk Circus“ ist das gesamte Ensemble mit Tanz, Akrobatik und Gesang vertreten, es wurde viel Wert auf Kostüme, Choreographie und Musik gelegt. Am ehesten ähnelt es dem alten „Divaria“, auch wenn es an dessen Qualität nicht herankommt. Trotzdem sehr sehens- und hörenswert.

Hier sieht man aber auch den Nachteil des großen Schiffes: Ich muss schon sagen, dass sich die Menschenmassen insgesamt ganz gut verlaufen, aber das Theatrium heute ist brechend voll. Nur noch Stehplatz für uns.

Dafür ist nach der Aufführung eine Zeit, mit dem Ensemble Fotos zu machen.

Eine weiter Runde „Skull-King“, dann ist es spät genug zum Schlafen-Gehen.

Morgen sind wir dann in Marseille.

Mittelmeer


AIDAnova – Restaurants und Bars



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