Gran Canaria bis Hamburg 3 mit der AIDAsol, Arrecife / Lanzarote 10.04.17

Ein wunderbares Frühstück und wir machen uns wieder mit dem Mietwagen auf den Weg über die Insel. Die wieder beeindruckt mit schroffen schwarzen Felsen und bunten Bergen, hübschen Städtchen voller strahlend weißer Häuser und einem tollen Sandstrand.

Arrecife 17.04.10 - Unsere Jubiläumsfahrt von Gran Canaria nach Hamburg AIDAsol Westeuropa

Der Tag beginnt mit einem wunderbaren Frühstück. Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, dass ich gelegentlich berichtete, dass zu unserer Clubstufe ein exklusives Frühstück gehört. Dieses findet in der Regel im Buffalo Steak House statt und ist wirklich erstklassig. Lediglich einmal waren wir aufgrund des Massenandrangs ausquartiert in den California Grill, was einige kleine Abstriche mit sich brachte.

Arrecife 17.04.10 - Unsere Jubiläumsfahrt von Gran Canaria nach Hamburg AIDAsol Westeuropa

Frühstücksumroutung ins Rossini

Aber auch diesmal sind wir ausquartiert, Grund ist, dass so viele Suiten-Gäste an Bord sind (wegen der deutlich größeren Belegung der einzelnen Suiten mit unzähligen Kindern), dass einfach nicht genug Platz ist. Deshalb können die Passagiere der Clubstufe Gold nicht mit hinein und werden umgeroutet, diesmal ins Rossini. Dagegen haben wir überhaupt nichts, denn es ist nicht im Ansatz vergleichbar mit der schlechten Personalschulung, die wir im French Kiss auf der AIDAprima bereits mehrfach erlebt haben. Im Gegenteil: Aufmerksame Kellner versorgen uns mit jeder Kleinigkeit. Der Unterschied zum Buffalo Steak House ist dann auch marginal: Die Kaffeetassen sind kleiner (weshalb die Kaffeefee öfter nachbringt). Der Platz für Auslagen ist kleiner, so dass Brötchen oder Butter nicht selbst nachgenommen werden können (auch hier bringen die Kellner sofort das gewünschte). Aber es gibt keinen Lachs mit Meerrettich. Ein Moment aufsteigender Panik macht sich breit. Bis wir begreifen, dass dieser deshalb auf der Menükarte steht, weil die Kellner ihn gerne auf Bestellung frisch zubereiten.
Alles da, die erste Bürgerpflicht ist hier lediglich: Sich viel Zeit zu nehmen und zu genießen. Jetzt, nach dem Anreisestress gestern, macht sich langsam das richtige Kreuzfahrtfeeling breit.

Erst den Mietwagen holen

Und das Feeling geht genauso weiter: Wir haben ja mehrfach in Lanzarote Mietwagen genommen, und so jedes Mal eine andere Ecke der Insel kennengelernt. Auch heute haben wir wieder einen Mietwagen bei Cicar für 55 Euro vorbestellt. Plan ist: Einen richtig schönen Strand aufzusuchen und – damit sich der Wagen auch richtig lohnt – davor noch einige Erinnerungen aufzufrischen.

Diesmal liegen wir wieder stadtnäher als bei den letzten Malen. Das Cicar-Büro ist nicht weit vor dem Hafen in der neu gebauten riesigen Marina. Und da sehen wir schon von weitem Schlangen bis auf die Straße. Puh. Zum Glück haben wir dicke Jacken mitgenommen, heute Morgen auf dem Balkon war es noch recht frisch, aber jetzt um 10 Uhr ist es schon so warm, dass wir die Jacken in der Warteschlange gar nicht schnell genug loswerden können. Die Schlange baut sich dann auch schnell ab (nein, ich habe sie nicht wieder mit einer Traube verwechselt, puh, das hängt mir nun aber an), so dass wir nach 20 Minuten unseren Wagen haben, einen fast neuen Corsa.

In diesen laden wir erst einmal unser ganzes Gepäck: Rucksack mit reichlich Trinken, Badesachen, die großen AIDA-Poolhandtücher, die sinnvollen Jacken und die noch sinnvolleren Regenschirme. Und dann geht es los, von der Marina durch die Stadt auf die Autobahn. Als erstes fahren wir eine Tankstelle an, denn das erledigen wir lieber vorher, damit wir nicht am Schluss verzweifelt mit der Zeit im Nacken eine Tankstelle finden müssen. Hintergrund ist, dass der Wagen ¼ voll ist und genauso müssen wir ihn wieder abgeben. Natürlich verschätzen wir uns wie immer und tanken mit 20 Euro viel zu viel.

Los Hervideros Arrecife 17.04.10 - Unsere Jubiläumsfahrt von Gran Canaria nach Hamburg AIDAsol Westeuropa

Fahrt über die Vulkaninsel

Auch die Entfernungen schätzen wir immer falsch ein. Auf der Karte sieht das immer nach riesigen Entfernungen aus, die wir hier geplant haben, aber in Wirklichkeit ist die Insel klein und wir sind ruckzuck von einem Ende am anderen. Und genau dahin fahren wir jetzt: Von Arrecife aus auf der LZ20 fast genau nach Norden bis nach Tinajo. Die Straßen sind exzellent in Schuss und sehen alle aus wie frisch gebaut. Der Weg führt vorbei an felsiger, harter Landschaft. Oft unterbrochen von kleinen Mäuerchen, zwischen denen Pflanzen gut geschützt wachsen. Hier ist der Boden dann fein-schwarz. Woanders glatt wie frisch geflossene Lava und dann wieder wild und scharfkantig mit Brocken übersät, als hätte jemand Millionen scharfkantiger Steine in die Luft geworfen und zu Boden fallen lassen. Und genauso, wie es jetzt aussieht, ist die Vulkaninsel Lanzarote auch entstanden, mit explodierenden Vulkanen, die Felsen rausschleudern oder Lava fließen lassen. Überall ragen kleine Berge aus den felsigen Feldern. Diese sehen alle unterschiedlich aus, mal schwarz, mal braun, mal gelb-rot. Viele rein felsig, manche mit zarten Grün bewachsen. Dazwischen liegen kleine Orte, alle mit strahlend weißen Gebäuden, zumeist ein- bis zweistöckig. Die Fenster oft mit roten, grünen oder blauen Rahmen und ebensolchen Fensterläden. Gemütlich wirkende Dörfer mit kleinen Lokalen und großen Schulen. Immer wieder Bereiche, in denen man Palmen oder bunt blühende Rankgewächse gepflanzt hat, besonders schön bepflanzt auch die zahlreichen Kreisel.

Der nordwestliche Teil der Insel ist streng geschützter Nationalpark, der berühmte Parque Nacional de Timanfaya mit den Feuerbergen. Hier darf man weder hineinfahren noch selbständig zu Fuß hindurchgehen. Von Tinajo führt nun die Straße am Rand des Nationalparks südlich bis nach Yaiza. Von dieser Straße aus gibt es die einzigen Zugänge zum Nationalpark, besonders wichtig der kostenpflichtige Parkplatz „Montenas del Fuego Parque Nacional de Timanfaya“ im Herzen des Nationalparks, von dem Busse durch den Park fahren. Dies haben wir bei unserem ersten Besuch hier schon ausgiebig genossen und waren damals von Süden kommend hier angekommen. Heute wollen wir die Erinnerung auffrischen und noch einmal am Rand des Nationalparks vorbeifahren, verpassen allerdings die richtige Abfahrt und geraten deshalb auf eine Straße etwas östlicher. Und sind darüber sehr froh, denn auch hier fahren wir durch die schroff-felsige Landschaft, dürfen aber an Parkplätzen aussteigen und könnten hier auch Wanderwegen folgen, denn dies gehört nicht mehr zum Nationalpark. Eine beeindruckend scharfkantige, schwarze Landschaft mit wenigen einzelnen Pflanzen, die sich hier irgendwie behaupten können. Ein Stück weiter südlich kommen wir dann durch ein Weinanbaugebiet. Hier ist der Boden wieder ganz anders: Wieder feine schwarze Asche. Überall sind flache Kuhlen gegraben, in denen die Weinstöcke auf dem schwarzen Untergrund gut geschützt und gewärmt liegen. Zusätzlich sind oft noch niedrige Mäuerchen darum. Neben der Straße nun eine Reihe Bodegas, die zur Weinverkostung einladen.

Los Hervideros Arrecife 17.04.10 - Unsere Jubiläumsfahrt von Gran Canaria nach Hamburg AIDAsol Westeuropa

Von Yaiza aus geht es weiter westlich am Südrand des Nationalparks entlang vorbei an der grünen Lagune bei El Golfo, der wilden Brandung von Los Hervideros und des Salinas de Janubio. Auch dies habe ich in dem Bericht unserer ersten Reise schon ausführlich beschrieben. So machen wir heute nur in Los Hervideros halt, hier ist ein großer, kostenfreier Parkplatz, und wir gehen auf den steilen Klippen entlang, an die unter uns das Meer anbraust, das Tunnel unter den Klippen gegraben hat. Hier oben sind Wege so ausgebaut, dass wir in den Fels klettern können und an Fenstern direkt in die Grotten unter uns schauen können.

Am Playa de los Pocillos

Von Yaiza geht es dann weiter auf der LZ2 Richtung Arrecife zurück, aber wir fahren nur bis Puerto del Carmen, wo ein sehr schöner Strand sein soll. Der Ort ist entlang des Meeres gebaut und wir fahren durch Gebiete mit unzähligen Appartements entlang mehrerer Strände bis zum Playa de Matagorda. Zumindest glauben wir das, im Nachhinein stellt sich heraus, dass wir einen Strand früher angehalten haben, dem Playa de los Pocillos. Dieser Strand ist wirklich schön und übertrifft auch den Strand in Costa Teguise, den wir beim vorletzten Mal besucht haben: Der Stand liegt in einer langgezogenen Bucht. An beiden Enden der Bucht sind Hotels, an der ausgedehnten Mitte kleine Geschäfte und dahinter Appartements. Die Strandpromenade mit Palmen führt an einer kleinen Mauer entlang, immer wieder gibt es Durchlässe zum Strand selbst. Auf der anderen Seite der Promenade sind Parkplätze. Hier finden wir auch problemlos einen kostenfreien Parkplatz und in wenigen Schritten sind wir am Strand. Dieser ist sehr breit und wir haben einiges zu gehen bis zum Wasser. Das bedeutet, dass hier viele Tausende Menschen liegen könnten, ohne sich auf die Füße zu treten. Das machen heute aber nicht so viele, nur direkt am Wasser liegen einzelne Familien. Lediglich links und rechts bei den Hotels stehen Liegen und Sonnenschirme und dort ist mehr los.

Arrecife 17.04.10 - Unsere Jubiläumsfahrt von Gran Canaria nach Hamburg AIDAsol Westeuropa

Als alte erfahrene Dänemarkurlauber legen wir uns natürlich auf die mitgebrachten Poolhandtücher und genießen so fast einsam den Strand. Bis auf eine Dame, die unbedingt massieren möchte, sind wir dann auch ganz ungestört. Und genießen können wir wirklich: Der Strand besteht aus feinem, dunkelbeigen Muschelsand. Die Sonne scheint herrlich warm mit 20°C auf uns herab. Das Wasser ist allerdings gewöhnungsbedürftig kalt, aber wenn man erstmal drin ist, ist es herrlich. Das Ufer fällt nur langsam ab und so ist es kein Problem, ebenso langsam ins Wasser zu gehen und sich zu akklimatisieren. Wellen sind etwas rar, bedingt durch die Buchtlage.

Und so spielen wir eine ganze Weile Wasserball, liegen dann faul auf den Handtüchern und lesen und schlafen und machen so richtig Strandurlaub.

Direkt neben den Hotels an der Ostseite des Strands liegt der Flughafen von Arrecife, weshalb wir gut die startenden Maschinen beobachten können. Stören tut das aber nicht.

Entsanden, Entsalzen und Solisten

Gegen 16 Uhr müssen wir dann wieder aufbrechen, fahren zur Marina in Arrecife zurück, geben problemlos unseren Wagen wieder ab und gehen zurück an Bord. Allerdings nicht ohne Schlangenbildung an der Sicherheitskontrolle, vor uns sind gerade 3 Busse angekommen…

Dann bleibt noch genug Zeit zum Entsanden und Entsalzen, nach so einem Strandtag ist sie Dusche herrlich! Das Abendbrot im Marktrestaurant füllt die Flüssigkeitsvorräte wieder auf und wir sind bereit für das Abendprogramm.

Hier stellen sich heute die 5 Solisten vor (eigentlich sind es 6, aber wir haben ja nun schon öfter erlebt, dass die eine oder andere Sängerin mal unpässlich ist). Mit einem Filmeinspieler stellen sie sich und ihre Herkunft vor und singen dann live einen ihrer Songs. Wieder sehr schönen Stimmen und gut präsentiert,. Dabei fällt uns auf, dass in den letzten Jahren zunehmend Künstler aus den USA auftreten, hier sind es sogar 3 der 5, dazu eine Solistin aus England und ein Solist aus Italien. Wie immer ist die erste Vorstellung um 19 Uhr kaum besucht, so dass wir die Künstler fast für uns alleine haben, im Laufe der nächsten halben Stunde füllt sich das Theatrium aber komplett.

Den Abschluss bildet dann ein Cocktail in der AIDA Bar, bis wir den Tag abschließen.

Die nächste Etappe sind 1093 Kilometer bis Cádiz. Morgen ist aber erst einmal Seetag.

Arrecife

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