Gran Canaria bis Hamburg 3 mit der AIDAsol, Atlantik 16.04.17

Die fiesen Platzbesetzer beschäftigen uns morgens und zum Abschluss des Tages. Dazwischen gibt es ganz viel Sonne und Meer. Und ein schönes Osterfest, dessen Bedeutung irgendwas mit Reanimation zu tun haben muss. Und auch ABBA begeistert wieder.

Marktrestaurant Atlantik 17.04.16 - Unsere Jubiläumsfahrt von Gran Canaria nach Hamburg AIDAsol Westeuropa

Da sind sie wieder, die Platzbesetzer von gestern. Und sie sind sich doch tatsächlich nicht zu schade, genau 5 Minuten vor der Zeit zu kommen, zu der wir sonst täglich auftauchen. Woher ich das weiß? Weil wir in unendlicher Raffinesse einfach 10 Minuten eher angekommen sind, um unseren Platz zu verteidigen. Sie steuern schon auf unseren Tisch zu und drehen dann ab zu einem anderen, unsere Häme folgt unauffällig…

Reanimation an Ostern

Heute ist Ostersonntag. Traditionell dürfen die Kinder Eier und Geschenke suchen, auch bei uns hat das nun schon Tradition, dass in unserer Kabine ein vermutlich mit Hubschrauber eingeflogener Osterhase ein paar Kleinigkeiten versteckt. Dazu stehen die Kinder doch tatsächlich extra früh auf, finden alles innerhalb von Sekunden (naja, so eine Schiffskabine ist ja nicht wirklich groß) und so kommen wir wirklich so früh zum Frühstücken. Das sehr nett dekoriert ist, nicht nur mit Ostersträußen, sondern auch mit bunten und Schoko-Eiern überall.

Atlantik 17.04.16 - Unsere Jubiläumsfahrt von Gran Canaria nach Hamburg AIDAsol Westeuropa

Natürlich sprechen wir auch noch einmal an, welchen Hintergrund Ostern denn nun wirklich hat, unser Jüngster ringt nach den richtigen Worten und erklärt schließlich, dass an diesem Tag Jesus wiederbelebt wurde. Nun drängen sich uns minutenlang die Bilder einer modernen Reanimation auf, nicht dass dies nun historisch richtig wäre, aber ich glaub, den Sinn hat er schon verstanden.

Um 10 Uhr beginnt die Familien-Ostereiersuche nach über 600 an Bord versteckten Eiern. Dazu fühlen sich die Kinder dann aber doch schon zu alt und weigern sich, mit den „Babys“ auf Suche zu gehen. Außerdem meinen sie, es wäre doch doof, wenn so große Kinder wie sie den Kleinen die Eier wegnehmen. Gut, statistisch ist es so, dass bei über 600 Kindern an Bord jedes Kind nur 1 Ei hätte, Dank der Einsicht unserer Kinder haben nun immerhin 2 Kinder die Möglichkeit, 2 Eier zu sammeln…

Auf dem Balkon

Wieder herrliche Sonne auf dem Balkon, wolkenlos und das müssen wir ausnutzen. Aber wir merken, dass wir weiter nach Norden gefahren sind, vor kurzen haben wir den Ärmelkanal erreicht. Das bedeutet viel mehr Schiffe um uns herum, das bedeutet aber vor allem, dass es deutlich kühler ist, nur noch 10°C und der Balkon ist nur noch mit Decke zu genießen. Aber auch das ist kein Problem, so schnell geben wir da nicht auf und so ist der Vormittag gesichert.

Während die Kinder nun mit etwas Nachhilfe den Teens-Club wiederentdeckt haben und beim Oster-Bingo teilnehmen, nähern wir uns nicht nur der kalten Heimat, sondern auch unserem ganz persönlichen AIDA-Jubiläum. Noch 3 Tage, wir verraten es aber keinem, damit wir nicht auf die Bühne der Prime Time gezerrt werden. Hier muss ich den geneigten Leser deshalb auch um Stillschweigen bitten, zumindest bis nach dieser Fahrt.

Und wieder vergeht so ein Tag auf dem Balkon viel zu schnell. Der geneigte Leser kennt ja unsere Marotte, Mittag und Kuchen ausfallen zu lassen, um die unweigerliche Zunahme der Kilos in halbwegs vertretbaren Grenzen zu halten. Aber heute ist Ostern und da gehört Kuchen einfach dazu. Deshalb stürmen wir um 15 Uhr das Bella Donna und essen tatsächlich ungeahnte Mengen an Karottenkuchen, Donauwellen, Muffins und Donuts. Die zahlreichen Torten lassen wir schon stehen, trotzdem werden wir dann deutlich später zu Abend essen. Im Anschluss wollen die Kinder wieder zum Teens-Club zu Oster-Rallye und „Ligretto“, da bleibt den verwaisten Eltern nur, wieder auf den Balkon zurückzukehren und weiterzulesen. Zwischendurch hatte sich der Himmel deutlich bewölkt, aber nun ist wieder wolkenlose Sonne und da wir inzwischen nicht mehr stur nach Norden, sondern nordwestlich fahren, haben wir die Sonne immer noch auf dem Balkon und genieren uns nicht, einfach in Decke gehüllt weiter Sonne und Meer zu genießen. Dabei verpassen wir sogar den Oster-Jahrmarkt im Theatrium, das Meer ist zu schön…

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DOG und ABBA

Bis zum Abendbrot schaffen wir es dann aber doch noch, eine Runde „DOG“ zu spielen, Abendbrot gibt es dann noch einmal im California Grill. OK, den Kleinen zuliebe noch einmal ein Burger. Wobei ich letztlich der einzige bin, der dann einen Burger hat, alle anderen nehmen eine Currywurst, ergänzt um so manche asiatische Leckerei, die wir eben aus dem East-Restaurant herüberholen.

Auch danach gibt es noch eine weitere Runde „DOG“, dabei fällt uns auf, dass die Kinder nach 2 Seetagen nicht so ganz ausgelastet sind und etwas übermütig werden. Ich denke, morgen scheuchen wir sie durch Le Havre. Oder so.

Zum Abschluss gönnen wir uns noch die ABBA-Show. Es ist keineswegs immer so, aber heute passt der ABBA-Sound wieder ganz genau, obwohl nicht ein einziger Schwede dabei ist. Dafür ist die 6. Solistin wieder auf dem Posten. In jeder Hinsicht. Mit besonderer Neugier erwarten wir auch immer, wen sie diesmal in das Kostüm mit der gelb-blonden Perücke gesteckt haben, nicht selten muss sich der Größte und Breiteste darein quetschen.

So im Alltag glaubt man gar nicht, dass es noch so viele ABBA-Fans gibt, aber das Theatrium ist nicht nur brechend voll, sondern die Stimmung ist grandios und es macht richtig Spaß. Ein richtig schöner Tagesabschluss.

Das dachte sich auch jenes Ehepaar, von dem ich schon heute und gestern Morgen berichtet habe, der geneigte Leser erinnert sich vielleicht an die fiesen Platzbesetzer. Jene Frau ist nicht nur begeistert von der Musik, sondern dreht regelrecht ab. Selbst der Kameramann, der eigentlich die Show filmen soll, ist gefesselt von dem verrückten Springmännchen, deren Zuckungen nicht eindeutig von einem epileptischen Anfall abzugrenzen sind. Im Anschluss geht es ihr aber gut, deshalb schließe ich eine Krankheit aus und mache mir eher andere Sorgen. Morgen zumindest werden wir ihr freiwillig und ungefragt jeden Platz überlassen, den sie haben will. Nun habe ich Angst…

Morgen sind wir dann in Le Havre.

Atlantik

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