Große Mittelmeer-Reise ab Mallorca 1 mit der AIDAcosma, Civitavecchia 17.09.24

Am Geburtstag der besten Ehefrau von allen lässt das Wetter keinen Strandbesuch zu. Also ist der Beach-Club die Alternative. Und ein paar Runden Shufflleboard. Die Feier findet dann im Churrascaria Steakhouse statt mit allerbestem Fleisch und schönem Ambiente.


Bilder folgen hier in Kürze

Egal was wir heute machen: es wird keinesfalls die wiederholte Wiederholung des Marsch der Verdurstenden.
Als wir aufwachen, liegen wir schon fest im Hafen. Nur völlig anders als sonst. Liegen wir sonst immer an dem langen Betonpier seeseits (Pier 13 North), und das meist ganz hinten, ist es heute ganz anders und wir liegen zum allerersten Mal auf der Landseite (Pier 25 South).
Und das, wo die beste Ehefrau von allen sich schon so auf den Marsch gefreut hat.
Dort wo wir sonst liegen, ist heute nicht viel los, es sind nur noch die MSC Fantasia und die Celebrity Constellation da.

Klare Geburtstagsregeln

Heute ist nämlich ein besonderer Tag: die beste Ehefrau hat heute Geburtstag. 38. Gefühlt und vom Aussehen. Alle Kinder wissen Bescheid. Nicht nur dass sie Geburtstag hat, das sollten sie von alleine wissen, sondern dass keiner irgendeine wilde Aktion machen darf, keine Kellner zu Glückwünschen und Ständchen aufgefordert werden dürfen und sie keinesfalls auf eine Bühne gezerrt wird. So ist es der Wunsch der besten Ehefrau von allen und dieser ist uns natürlich nicht nur an ihrem Geburtstag Befehl.

Das höchste der Gefühle ist, dass ich die Kinder darauf eingeschworen habe, dass sie ausnahmsweise alle schon morgens zum Frühstück erscheinen zum (möglichst unauffälligen) Gratulieren.

Was auch klappt, tatsächlich tauchen wir zum ersten Mal zu Acht beim Frühstück auf.

Die schönsten Geschenke sind die, über die man sich Gedanken gemacht hat

Die Begeisterung fängt schon mit dem Geschenk an. Gut überlegt, hatte sich die beste Ehefrau doch neulich die Werbung für ein Musical angeguckt und war sehr angetan. Und ein guter Ehemann speichert natürlich ab, wozu sich die Ehefrau begeistert äußert.
Die Reaktionen jetzt in chronologischer Reihenfolge:
“Oh, ein Gutschein, wie originell!”
“Fand ich das gut?” (skeptisch)
“Hast Du die Karten schon?” (noch skeptischer)
“Ich dachte, ich bekomme einen Shopping-Tag im AIDA-Shop.”
“Ich dachte, ich bekomme eine Wohnmobilreise.”
“Ich dachte, ich bekomme einen Ring”.
“Ich dachte, ich bekomme Ohrringe.”

Auch woanders sind wir unkompliziert. Letzte Woche war es uns mit 30°C zu heiß für Rom. Heute zu nass. Es werden 20°C mit 90% Regenwahrscheinlichkeit.

Deshalb geht es auch nicht los zum Strand. Letzte Woche haben wir uns ja hier in Civitavecchia schon den Strand angeschaut und die beste Ehefrau von allen hat sich gewünscht, dass wir zu ihrem Geburtstag alle zu dem Kies-Strand am Ende der Promenade gehen. Dank des geänderten Liegeplatzes ginge das ja auch ohne den Beton-Pier-Marsch, was jener Ehefrau deutlich entgegenkäme.
Aber baden im strömenden Regen macht vielleicht auf St. Lucia Spaß, nicht aber hier.
Deshalb wird der Plan geändert: da sehr viele Erstfahrer an Bord sind und diese vermutlich alle gerade in Rom rumlaufen, treffen wir uns um 12 Uhr im Beach Club.

Ist der Beach Club klein!

Und da setzt sich die Reihe mittelguter Ideen heute nahtlos fort:
Der Beach Club ist der Indoor-Pool auf Deck 17 bis 18 mit kompletter Überdachung. Diese besteht aus UV-durchlässiger Folie. Deshalb cremen wir uns gut ein. Was sich ebenfalls als nicht so sinnvoll herausstellt, denn es bleiben den ganzen Tag dichte Wolken über uns. Allerdings regnet es auch nur ein einziges Mal.

Für 6.600 Gäste erscheint uns der Beach Club leicht unterdimensioniert so mit rund 100 Liegen und Korbstühlen. Dazu noch Tische und Stühle in der AIDA Bar und eine Handvoll Doppel-Korbliegen mit Indianer-Tipi-Dach.

Und wir haben uns verschätzt, es bleiben wohl doch mehr Gäste an Bord als gedacht und der Gästewechsel heute betrifft auch nur wenige.
Wir finden noch 4 Korbstühle verteilt über den Club, alle weiteren Gäste gehen leer aus.
Den Pool können wir nicht nutzen, weil er die ganze Zeit komplett mit Eltern mit kleinen Kindern gefüllt ist. Bleiben noch 2 Whirlpools, aber das ist nicht unsere Sache, da mit fremden Leuten im blubbernden Wasser zu füßeln und sich immer zu fragen, was das Blubbern auslöst.

Trotzdem ist es für uns eine schöne Zeit. Es ist feuchtwarm hier, wir sitzen in Badekleidung oder Bademantel im Dreh-Korbstuhl und lesen wettergeschützt unsere Krimis.

Um 15 Uhr werfen wir uns Klamotten über, um in der Loge 7 Bar im Theatrium einen Milchkaffee mit Karamell-Shot zu genießen.

Zu welchem Schiff müssen wir, um Shuffleboard zu spielen?

Danach haben wir Lust, wieder zu spielen. Inzwischen ist es trocken, auch das Deck ist weitestgehend abgetrocknet und so gehen wir auf Deck 18 zum Shuffleboard.
Und entdecken einen Insider-Witz: am Shuffleboard hängen Schilder mit den Regeln und der Information, dass wir uns das Equippement an der Rezeption des Four Elements abholen können. Prima! Denkt AIDA, dass wir jetzt eben rüber zur AIDAnova, AIDAprima oder AIDAperla schwimmen, wo immer diese grad sein mögen? Wollen die uns zur sportlichen Ertüchtigung verhelfen? Oder ist das ein Intelligenztest?
Der “Insider” daran ist, das die AIDAcosma als einziges der großen Schiffe kein Four Elements hat, sondern ein Ocean Deck mit Bar und Infinity-Pool. Wie waren darüber schon in Dubai etwas verwirrt.

Jedenfalls haben wir im Beach Club eine Rezeption gesehen, die der der anderen Schiffe im Four Elements ähnlich sieht, und richtig kann man hier Shuffleboard oder auch Gesellschaftsspiele gegen Pfand ausleihen.
Da sie heute – ich weiß nicht, ob ich das schon erwähnte – Geburtstag hat, lassen wir die beste Ehefrau von allen als Pfand zurück und leihen uns Pucks und Stöcke aus.
Oder überlegen uns das nochmal, lassen die Ehefrau doch nicht da und lassen den Pfand auf die Bordkarte buchen.

Die beste Ehefrau von allen darf die Teilnehmer ihrer Mannschaft aussuchen und wählt geschickt die beiden Ältesten, die ja erfahrene Ballsportler sind, und den Ehemann, weniger Ballsportler.
Eine wirklich gute Wahl, denn das kann gar nicht schiefgehen. Und so schießt die beste Ehefrau von allen die erste 10 und danach verlieren wir haushoch jede einzelne Runde.
Aber die beste Ehefrau von allen kann ja gut verlieren und so spielen wir so lange, bis wir entweder gewinnen oder zum Essen müssen.
Letzteres tritt ein, wir müssen uns noch umziehen und dann haben wir im Churrascaria Steakhouse reserviert für das Geburtstagsessen, das sich die beste Ehefrau gewünscht hat.

Natürlich muss ich an dieser Stelle noch eine Erklärung nachliefern, keinesfalls könnten wir so einfach verlieren: Es ist der Belag. Der ist so ungleichmäßig, dass wir nie berechnen können, wie weit die Pucks rutschen und sich somit keine Lernkurve einstellt. Mein wiederholt geäußerter Vorschlag, uns im Beach Club mit Poolhandtüchern einzudecken und den Boden zu polieren, verhallt ungehört.
Somit musste ja die andere Mannschaft gewinnen.

Feier im Churrascaria Steakhouse

Das Churrascaria ist das Steakhouse auf den beiden großen AIDA-Schiffen. Mit dem Buffalo Steakhouse der andern Schiffe hat es das Ambiente gemein und die Tatsache, dass es ein À-la-carte-Restaurant ist. Das bedeutet Bedienung an Tisch, das Ganze ist feiner als in den anderen Restaurants, alle Speisen und Getränke müssen bezahlt werden.
Anders als im Buffalo kann man hier aber wählen zwischen À-la-carte oder Rodizio. Letzteres bedeutet, dass verschiedene Fleischsorten direkt vom Spieß auf den Teller geschnitten werden.

Wir entscheiden uns für À-la-carte. Die meisten essen vorweg Pfifferlings-Cremesuppe, Carpaccio oder Vorspeisenvariationen, als Hauptspeise Rinderfilet, Rib-Eye-Steak oder Kalbsrücken und zum Nachtisch Brownie, Erdbeer-Panna-Cotta oder Avocado-Schoko-Törtchen.

Die Preise sind im Steakhouse an Bord deutlich gestiegen. Wurde früher mit einberechnet, dass wir mit Buchung ja schon für Verpflegung bezahlt haben und nur eine Differenz berechnet, sind das jetzt fast Preise wie an Land.
Aber auf der anderen Seite haben die Speisen hier eine derart herausragende Qualität und das Fleisch ist derart zart, auf den Punkt gebraten und mit wundervollen Grillaromen, dass keiner hier auf den Preis guckt, schon gar nicht heute.

Zurück in den Hafen

Eigentlich sind wir viel zu voll gegessen, aber wir rollen doch noch in die Art Bar und spielen eine Runde “Dog”. Die beste Ehefrau von allen möchte gerne eine Revanche von einem der letzten 100 “Dog”-Runden.
Und alle machen 3 Kreuze, dass sie am Ende nach langem Fight gemeinsam mit dem Ältesten und dem Autor dieser Zeilen gewinnt.

Das schönste Geschenk für die beste Ehefrau von allen macht heute aber der Kellner: zum ersten Mal auf dieser Fahrt gibt es Erdnüsse zum Cocktail. Da wir zu voll gegessen sind, schmuggle ich die am Ende mit auf die Kabine.

Während wir in der Art Bar sitzen, legen wir gegen 20 Uhr ab.
Wir kommen aber nicht weit, der Kapitän meldet sich, dass wir uns nicht wundern sollen, dass wir drehen und das Land wieder näher kommt. Wir haben einen medizinischen Notfall, der ins Krankenhaus muss und deshalb kehren wir in den Hafen zurück.
Tatsächlich berichten unsere Kinder, dass sie auf dem Weg zur Art Bar Zeugen geworden sind, wie jemand im Theatrium umgekippt ist und mit Krankenliege abgeholt werden musste.

Im Hafen legen wir am nächsterreichbaren Liegeplatz am Pier an und liegen dann lange Zeit, weil wir erst nach irgendwelchen Fähren wieder auslaufen können.

Die nächste Etappe sind 335 Kilometer bis nach Ajaccio / Korsika.

Civitavecchia


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