Von Kiel nach Mallorca 3 mit der AIDAbella, Kopenhagen 04.10.19

Es regnet nicht in Dänemark. Allein das ist schon ein gutes Zeichen und so machen wir uns auf, eine weitere Ecke von Kopenhagen zu erkunden, diesmal Nyhavn und die 1,8 Kilometer lange Fußgängerzone Strøget. Leider liegen wir diesmal nicht an der Innenstadt, aber per Shuttle ist diese gut zu erreichen. Abends komme ich dann auf die Spur der Familienzeit-Crasher und spiele meine Shopping-Queen-Schulung aus.

Nyhavn Kopenhagen 19.10.04 - Von Kiel um Westeuropa nach Malle AIDAbella

Beim Aufwachen liegen wir schon in Kopenhagen. Unsere Hoffnung war, dass wir wieder in der Stadt liegen, wie bei den beiden letzten Malen. Von Langelinie ist es ein Katzensprung in die Innenstadt.

Aber leider sehen wir schon aus dem Fenster, dass wir an den neuen Liegeplätzen stadtfern liegen, wie in der Vergangenheit auch schon einige Male. Hiermit verbinden wir Bordtage bei strömenden Regen. Warten auf Busse, die nicht kommen. Und Erreichen des Schiffs im allerletzten Moment, aber noch vor dem Kapitän.

Kopenhagen 19.10.04 - Von Kiel um Westeuropa nach Malle AIDAbella

Auch der Blick über das Land ist wie damals: Es ist stark bewölkt, windig, aber noch kein Regen. Dies ganze Gebiet, auf dem die neuen Terminals errichtet sind, ist neu aufgeschüttet, und wie vor Jahren fahren im Hintergrund immer noch unablässig Laster, die das Werk weiter vollenden.

Nun sagt auch der Kapitän durch, dass die Liegeplätze von der Stadt zugewiesen werden und sie erst kurzfristig erfahren haben, dass sie hier liegen. In der Stadt würden sich die Anwohner immer häufiger beschweren, dass die Kreuzfahrtschiffe zu viel Lärm machen. Mal was Neues, sonst gibt es immer nur Beschwerden wegen der Abgase. Tatsächlich liegt dort dann auch den ganzen Tag kein einziges Schiff.

Frühstück im Rossini

Zum Frühstück sind wir wieder ins Rossini Restaurant eingeladen. Etwa 80 Goldfahrer sind an Bord, das sind zu viele, um gemeinsam mit den Suiten im Buffalo Steak House zu frühstücken.
Wir waren ja vor gut 7 Wochen zuletzt hier und freuen uns schon auf die Crew vom letzten Mal. Am Eingang steht aber ein anderer Mitarbeiter, und bis auf einen sind alle Mitarbeiter neu. Aber im Laufe des Frühstücks kommt dann doch der Restaurantchef vom letzten Mal vorbei und wir unterhalten uns nett. Er stellt genau das fest, was wir auch denken: Es ist ganz ungewohnt, dass der erste Reisetag kein Seetag ist und wir schon im Hafen liegen.

Nyhavn Kopenhagen 19.10.04 - Von Kiel um Westeuropa nach Malle AIDAbella

Das Frühstück ist gewohnt gut, es muss sich aber noch etwas eingrooven, denn es ist zwar Lachs da, aber der Meerrettich fehlt. Ich spüre eine schwere Frühstückskrise, aber nach Eintreffen der Meerrettich-Reserven ist alles wieder gut.

Wir können von unserem Balkon schön auf den Vorplatz sehen, auf dem eine Reihe Shuttle stehen. Im Gegensatz zu den Shuttles morgen, werden diese nicht aktiv von AIDA erwähnt. Das bedeutet üblicher Weise, dass sie kostenlos sind, im Gegensatz zu morgen, da kostet ein Tagesticket mittlerweile einen Wahnsinnspreis.

Mit dem Shuttle zum Nyhavn

Wir probieren das aus und gehen um 13 Uhr von Bord. Tatsächlich ist der Shuttle kostenlos. Und schön leer, um diese Zeit kommen die Gäste eher schon zurück und so sind mit uns nur zwei Mitarbeiter auf Ausflug im Bus. Wir fahren ja gern antizyklisch, was meist bedeutet, dass wir nicht mit den Menschenmassen um die besten Plätz streiten müssen.
In 20 Minuten bringt uns der Bus ins Zentrum, von hier könnte man viele der Sehenswürdigkeiten ansehen.

Eine Stadtrundfahrt haben wir schon einmal gemacht, uns beim letzten Aufenthalt die Gegend um Schloss Amalienborg und den Hafen angesehen, heute wollen wir wieder einen anderen Bereich sehen.

Dazu gehen wir um die Ecke zum Kongens Nytorf (Königlicher Neuer Markt) und von hier am eher klotzigen Schloss Charlottenborg vorbei zum Nyhavn. Dieser kleine Seitenhafen hat wunderschöne alte Fischerhäuser, in denen jetzt vor allem Restaurants sind, die auch vor den Häusern ihre Außenflächen haben. Obwohl es heute bedeckt und bei 9°C eher kühl ist, sind nahezu alle Plätze besetzt. Im Wasser liegen alte Segler. So ein bisschen vergleichbar ist es mit dem Alten Strom in Warnemünde, im Gegensatz zu dort bilden die Häuser hier aber eine gemeinsame, bunte Front.

Auf der einen Seite gehen wir am Wasser entlang Richtung Hafen, über eine Brücke hinüber und auf der anderen Seite an den Restaurants zurück. Ein netter Weg.
So kommen wir wieder zum Neuen Markt. Auf der gegenüberliegenden Seite beginnt die Strøget, eine Fußgängerzone, die 1,8 Kilometer lang ist. Hier sind teure Label und günstige Ketten Haus an Haus. Viele dieser Häuser sind alte, schön restaurierte Gebäude.

Strøget Kopenhagen 19.10.04 - Von Kiel um Westeuropa nach Malle AIDAbella

Nach genug Bummeln gehen wir wieder zum Bus zurück. Am Schiff angekommen wärmen wir uns noch mit einem kleinen Milchkaffee und der ersten Runde „Skull King“, die die beste Ehefrau von allen haushoch gewinnt.

Verabredung der Familienzeit-Crasher

Ab heute gibt es wieder die Familienzeit, wieder 17:30 Uhr im Marktrestaurant. Für uns ist es immer sehr schön, in Ruhe essen zu können, denn dabei herrscht nicht dieser Andrang, der um Punkt 18 Uhr zur allgemeinen Öffnungszeit beginnt. Und ich muss es jetzt bei jeder Fahrt berichten, aber wieder schaffen es einzelne Senioren, sich an den Restaurantchefs am Eingang vorbeizudrücken und frei von irgendwelchen real existierenden Kindern an der Familienzeit teilzunehmen. Wieso ist das so? Ist das genetisch? Eine Altersfrage? Verabreden die sich in irgendwelchen Foren, damit auf jedem Schiff bei jeder Familienzeit Familienzeit-Crasher anwesend sind? Und das stärkste ist: Ich werde am Eingang angehalten und gefragt, ob ich auch wirklich Kinder dabei habe. Zum Glück baut sich unser Jüngster vor dem Kellner auf und bestätigt so meine Aussage, dass ich mich selbstverständlich nie ohne Kinder hierhin trauen würde. Wann ist er eigentlich so gewachsen, dass er jetzt den nordischen Kellner um einen halben Kopf überragt?

Auch der Mango-Man von der letzten Reise ist wieder da und versorgt mich gut mit frischer Mango. Als ich aber am Buffet stehe, isst unsere Kleine meine ganze Mango auf. Und als sie dann neue holen muss, findet sie den Mango-Man nicht. Tragik pur bei so einem Abendessen.

Als Show gibt es heute wieder die Vorstellung der AIDA-Stars. Zu unserer Freude sind es andere Sänger, Tänzer und Artisten, als vor 7,5 Wochen, so erleben wir neue Geschichten und andere Lieder. Diesmal sind 3 der Solisten aus den USA, erstmals einer aus Chile. Und wieder 2 Tänzerinnen, die nicht aus der Ukraine kommen, sondern aus USA und England. Und es gefällt uns wieder alles gut.

Lediglich die Kleidung ist verbesserungswürdig. Als jemand, der jahrelang durch die harte Schule von „Shopping Queen“ gegangen ist, muss ich mit Guido Maria Kretschmer sagen: Das tut nichts für sie…

Zum Abschluss gibt es die erste Runde „DOG“ in der AIDA Bar und eine Runde zum Anstoßen. Unverschämter Weise gewinnen die Kinder das Spiel.

Die nächste Etappe sind 254 Kilometer bis Göteborg.

Kopenhagen


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