New York, Florida & Karibik mit der AIDAluna, New York 13.10.18

Zum Abschluss gibt es noch eine schöne Rundfahrt auf dem Hudson River mit Blick auf Skyline und Freiheitsstatue. Dann müssen wir leider Abschied von New York nehmen, was seine Besonderheiten hat: Sowohl beim Verlassen des Schiffs als auch beim Starten im Flugzeug.

New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna

Das Auschecken ist amerikanisch kompliziert

Ganz New York weint. Und wir auch. Gegenüber dem Buffalo Steak House können wir beobachten, wie an dem Flugzeugträger extra für uns ein riesiges Abschieds-Fest mit Ständen und Luftballons vorbereitet wird. Und das alles bei strömendem Regen um 8°C.
Eine andere mögliche Interpretation wäre, dass die unsere Abreise feiern. Eine weitere Interpretation, dass das gar nichts mit uns zu tun hat.

New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna

Jedenfalls stehen wir um 6 Uhr auf, neben uns zeigt ein lautes Quietschen, dass gerade ein Disney-Schiff einläuft und den Platz der in der Nacht abgereisten Norwegian Jade einnimmt. Beim letzten Frühstück genießen wir noch einmal die volle Palette. Und müssen ein großes Lob an den Koch aussprechen: Ein Weichei-Index von 14/14, das gab es noch nie. Ganz abgesehen von dem Minuten-Steak, das stets auf dem Punkt war und den schön hellbraunen Pfannkuchen.

Pünktlich um 8 Uhr wird die erste Gruppe aufgerufen, das Schiff zu verlassen. Das ist hier ein klein bisschen komplizierter als woanders: Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt müssen alle Gäste und alles Gepäck das Schiff verlassen haben. Es darf nichts und keiner zurückbleiben.

Dazu wurden wir in vier Gruppen unterteilt. Für diejenigen, die noch einen Ausflug gebucht haben oder eine frühe Abflugzeit haben, ist die Gruppe vorgegeben, alle anderen können sich das im Vorfeld aussuchen. Jeder bekommt dazu eine farbige Gruppenkarte und darf dann auch nur zur angegebenen Zeit das Schiff verlassen. Bei uns ist das 9:30-10:00 Uhr und kommt so zustande, dass wir noch einen letzten Ausflug um 10:15 Uhr gebucht haben, der dann direkt am Flughafen endet.

New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna

Die ersten Gruppen müssen ihr Gepäck selbst von Bord mitnehmen, weil zu diesem Zeitpunkt die Kofferentladung noch läuft, alle anderen konnten wie gewohnt den Koffer bis 4 Uhr vor die Kabinentür stellen und finden ihn dann (hoffentlich) im Terminal vor. Jeder muss seinen Koffer dann dort selbst greifen und durch den Zoll gehen. Danach gibt es folgende Möglichkeiten:
Wer einen Ausflug oder zeitnahen Transfer zum Flughafen gebucht hat, nimmt seinen Koffer mit zum Bus und lässt ihn im Bus, bis er beim Flughafen ankommt.
Wer einen späten Transfer zum Flughafen hat, lässt den Koffer in sogenannten Kofferkäfigen, die dann schon mit seiner Busnummer versehen sind und darf dann nach Freigabe des Schiffs (irgendwann gegen 11:30 Uhr soll das sein) ohne Koffer als Besucher wieder zurück auf das Schiff.
Und wer individuell abreist, darf ein Taxi nehmen oder seinen Koffer bei einem kommerziellen Unternehmen abstellen, für den Transfer gibt es vergünstigte Tickets bei AIDA.

3 Koffer haben wir in der Nacht rausgestellt, den letzten packen wir jetzt mit den Waschsachen etc. von uns und den Kindern. Dazu mache ich dann wieder den üblichen Rundgang durch beide Kabinen, um zu kontrollieren, ob irgendetwas irgendwo zwischengerutscht ist. Ist nicht, und so verlassen wir gegen 9:30 Uhr die Kabine und das Schiff.

Die Kontrolle im Terminal ist dann doch schnell und einfach: Unsere Koffer finden wir problemlos, ein Beamter guckt etwas gelangweilt die Reisepässe an und schon sind wir draußen.

Freiheitsstatue New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna

Eine letzte Busrundtour durch Manhattan

Es wurde noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die AIDA Scouts hier nicht arbeiten dürfen, aber auf Fragen antworten dürfen sie und so werden wir zwischen unzähligen Kofferkäfigen zu den Ausflügen gelotst. Ein Mitarbeiter schreibt uns dann das Flughafen-Terminal auf das Ausflugsticket und so werden die Koffer gleich nach Terminals sortiert in den Bus geladen.

Dieser Bus bleibt uns nun bis zum Flughafen erhalten. Er ist aber kein Shuttle, sondern ein Ausflugsbus. Wir haben auch wieder einen Reiseleiter, diesmal Peter, fast 70 Jahre alt und vor über 60 Jahren aus Heidelberg nach New York ausgewandert. Und Peter hat viel zu erzählen, wie es damals aussah (als er ankam lagen z. B. am Ende jeder Straße 2 Schiffe, mit Waren oder Auswanderern), wie es sich bis heute verändert hat. Das macht er fröhlich und interessant.

Er zeigt uns, wie auch heute noch ständig gebaut wird. Wo Platz ist, entsteht ein Hochhaus oder Wolkenkratzer. Wo kein Platz ist, wird etwas Altes weggerissen und dann entsteht ein Hochhaus oder Wolkenkratzer. Und tatsächlich: Überall Baustellen, an denen noch der Grund bearbeitet wird oder in schwindelerregender Höhe Fassaden angebracht werden.

Der erste Weg führt uns auf bekannter Stecke am Ufer des Hudson entlang bis an die Südspitze Manhattans zwischen One World Trade Center und Battery Park hindurch. Dabei lernen wir, wo alte Piers waren, die weggerissen wurden (dabei aber die Pfähle belassen wurden, weil dazwischen Fische und Krebse laichen), wo neue Piers anstelle der alten gebaut wurden und was dort heute ist. Das gesamte Erdgeschoss eines großen Piers ist etwa das Studio der Serie „Law and Order“. Auch an dem Gebäude, das in „Men in Black“ die Zentrale darstellt, fahren wir vorbei. Viel interessanter als der völlig von Menschen umlagerte Stier an der Wall Street. Dabei erfahren wir auch, dass Peter eine kleine Nebenrolle in dem Film hatte, wir werden darauf achten und hoffen, die 1 Sekunde nicht zu verpassen. Und nun wissen wir nicht nur aus Miami, wo Will Smith wohnt, sondern sehen auch hier seinen Film-Arbeitsplatz.

Ellis Island New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna

Die New Yorker sagen selten, dass sie aus Manhattan kommen, sondern eher, aus welchem (ursprünglichen) Dorf sie kommen, aus dem sich New York einst entwickelt hat. Anders als Battery Park, das komplett neu im Hudson errichtet wurde und zwar mit dem Aushub des ursprünglichen World Trade Center. Diese Stadtteile haben alles, was man zum Leben braucht, Arbeit, Wohnen, Sport, Supermarkt, Schule, so dass man nie seinen Stadtteil verlassen müsste.

Mit dem Boot zur Freiheitsstatue

Nach rund einer Stunde kommen wir bei den Ausflugsbooten an und steigen um in ein solches kleines Schiff. Wir werden gewarnt, dass wir auf die chinesischen Gruppen aufpassen sollen, denn diese würden plötzlich auf einen einstürmen und dann ist es gut, dass man schon einen Platz hat.

Wir finden einen Platz ganz unten im Innenraum. Ein Deck höher ist auch Innenraum und an den Fenstern schon voll und ein weiteres Deck höher ist es offen und zu windig und kalt. Immer noch sind unter 10°C. Plötzlich kommt es tatsächlich so und eine chinesische Reisegruppe fließt herein. Soweit unproblematisch, aber beim Versuch, an einer günstigen Stelle zu fotografieren, werden wir von lauter kleineren Menschen arg bedrängt.

Voll wird es ansonsten nicht, dann geht es los, zunächst den Hudson hinauf am Finanzdistrikt vorbei, dann wieder herunter mit Blick auf Jersey City und dann später auf die Freiheitsstatue, bis zurück unter die Brooklyn Bridge. 1 Stunde Fahrt, die sich aber unbedingt lohnt, denn zum einen ist der unverstellte Blick auf die Skyline beeindruckend, zum anderen kommen wir ganz nahe an die Freiheitsstatue heran. Nur das Fotografieren durch die nassen Fenster ist doof, aber dann sehen wir, dass es vorne einen ganz kleinen Bugbereich im Freien gibt. Dorthin trauen sich nur Vereinzelte. Und wir und das ist ganz toll. Zwar schauklig, so dass man sehr sicher stehen muss, aber mit sehr frischen Wind um die Nase und mit einem super Ausblick. Und es regnet nicht mehr. Erst an der Freiheitsstatue trauen sich besagte kleine Menschen nach vorne, so dass sich das Schiff deutlich steuerbord neigt.

Brooklyn Bridge New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna

Ein Reiseleiter an Bord erklärt auf Englisch, was wir alles sehen. Aber das ist uns ja schon öfter aufgefallen: Einige Amerikaner verstehen wir recht gut, bei anderen hören wir nur Kauderwelsch. Dieser gehört zu letzterer Sorte.

Danach geht es mit dem Bus weiter, diesmal auf der Ostseite am East River entlang. Und dann den Weg, den wir vor 14 Tagen gekommen sind, durch Queens, wie wir jetzt wissen, weg von den Wolkenkratzern an unendlich großen Friedhöfen vorbei zum Flughafen JFK.

Inzwischen merken wir, dass wir uns ganz gut auskennen in Manhattan. Natürlich haben wir nicht annähernd einen Bruchteil von dem gesehen, was es zu sehen gibt und auch eingefleischte New Yorker würden nicht behaupten, dass sie alles kennen. Aber zumindest finden wir uns zurecht und wissen schon im Groben, wo sich was findet. Wenn uns nun einer aussetzen würde, würden wir immer zurückfinden. Das kann man nicht überall so sagen.

Der Abflug ist leichter und fällt schwerer als die Ankunft

Am Terminal 4 steigen die meisten aus, viele fliegen wohl mit Condor, wir wieder mit Delta nach Berlin. Es gibt nur Selbstbucher-Terminals, aber mit ein bisschen hin und herrücken akzeptieren die unsere Reisepässe und spucken die Bordkarten aus. Das Abgeben der Koffer am Schalter geht dann recht schnell, ebenso die Sicherheitskontrolle, bei der man hier die Schuhe ausziehen muss. Und auch kein Taschentuch oder Geldscheine in der Hosentasche haben darf (wie ich). Wie immer wird der Rucksack unserer Kleinen rausgezogen und extra untersucht, wieso bleibt aber unklar, das ist schnell erledigt.

JFK Flughafen New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna - Foto Susanne

Dadurch, dass das so schnell geht, haben wir nun 6 Stunden Zeit, am Flughafen rumzusitzen. Puh… Zwischendurch kaufen wir Sandwiches, eigentlich wollten wir dazu unsere restlichen Dollar nutzen, aber da die derart teuer sind, muss die Kreditkarte her. Dafür schmecken sie aber auch hervorragend.

Irgendwann geht die Sonne unter. Und da macht die beste Ehefrau von allen nun die Sache rund: Vor 14 Tagen hat sie das erste Foto dieser Reise gemacht, den Sonnenaufgang auf der A2. Nun macht sie das letzte Foto dieser Reise: Sonnenuntergang über dem JFK.

Unser Gate ist ewig weit weg und als wir uns das da gemütlich gemacht haben, wird der Abflug verlegt zu einem Gate den halben Weg zurück. Das versüßen wir uns damit, mit den letzten Dollar dann eben ein bisschen Schokolade zu kaufen.

Der Abflug ist dann merkwürdig. Zunächst werden 5 Freiwillige gesucht, die wegen Überbuchung freiwillig auf den Flug verzichten und zu dem gleichen Preis 1 Tag später fliegen. Eine Entschädigung dafür wird ausgelobt, beginnend bei 900,- Dollar steigt die so lange, bis sich bei 1.800,- Dollar auch der 5. findet. Wow, ist das bar? Naja, wir müssen zu Arbeit und Schule, sonst wäre das eine Überlegung wert.

New York 18.10.13 - Big Apple, weißer Strand am türkisen Meer, riesiger Sumpf AIDAluna - Foto Hannah

Komischer Weise bleibt aber ein Platz im Flugzeug frei, da tauschen Passagiere dann hin und her, bis Gruppen zusammensitzen. Mit etwas Verspätung geht es los, wir rollen auf das Flugfeld und rollen und rollen, und dann rollen wir noch weiter und zwar wieder zurück ans Gate, angeblich, weil noch einige Papiere unterzeichnet werden müssen. Tatsächlich kommt dann noch eine ältere Dame an Bord. Alle getauschten Plätze müssen wieder zurückgetauscht werden und letztlich nimmt diese Dame dann den einen anfangs freien Platz ein. Diskutiert allerdings nochmal, ob sie im richtigen Flugzeug ist. Und wir sehen uns alle an und fragen uns: Was war das denn?

Dann geht es gegen 22 Uhr wieder los, inzwischen mit 1 Stunde Verspätung. Diesmal fliegen wir auch wirklich ab. Wie vor 14 Tagen gibt es reichlich zu essen, aber mit größeren Pausen, denn es ist inzwischen Nacht und viele schlafen. Wir auch. Ein bisschen zumindest.

Komischer Weise dauert der Flug nach Berlin 2 Stunden kürzer als beim Hinflug, nach 7 Stunden landen wir fast pünktlich gegen 11:30 Uhr (nun schon am Sonntag) in Berlin-Tegel.
Das Aussteigen ist etwas schwieriger, weil die Passkontrolle direkt hinter der Gangway ist und so stauen sich die Passagiere zurück. Gleich hinter der Passkontrolle ein kleines Kofferband, alles ist hier unglaublich eng, das habe ich ja ausführlich schon vor 14 Tagen geschildert.

Unsere Koffer sind alle da, wir gehen aus dem Terminal heraus und rufen jetzt erst beim Shuttle-Service unseres Parkplatzes bei „Park to Fly“ an. Der kommt auch umgehend. Zwar versuchen sich gleich andere Passagiere vorzudrängeln, aber der Shuttle ist so gut organisiert, dass die sich die Namen notiert haben, in welcher Reihenfolge der Shuttle bestellt wurde. In wenigen Minuten sind wir wieder an unserem Wagen und schwupp auf der Autobahn.

Die Rückfahrt ist etwas schwierig, denn wir sind so müde und die Sonne blendet auch noch die ganze Zeit. Unheimlich, wie gut das Wetter in Deutschland ist. Einer unserer ersten Eindrücke ist, dass Menschen mit kurzen Hosen und T-Shirt draußen sitzen, mitten zwischen dem Herbstlaub an den Füßen. An so eine Situation kann ich mich Mitte Oktober nicht erinnern.

Fazit

  • Das war eine fantastische Fahrt mit großartigen Städten, beeindruckender Landschaft und wunderschönen Stränden von voller und lauter Stadt bis an den Rand der Karibik
  • Unsere Ausflüge waren sehr vielfältig, schön und spannend
  • Insgesamt haben wir 5.332 Kilometer zurückgelegt
  • New York hat uns ganz in seinen Bann geschlagen
  • Schiff, Kabine, Essen waren einwandfrei, mit einem Spitzen-Weichei-Index von 14/14
  • Die Flüge waren lang, aber zu überstehen

New York

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Fotohörbuch: Auf dem Weg zum Big Apple