Italien & Mittelmeerinseln mit der AIDAstella, Mittelmeer 10.07.17

Ein Wahnsinnsbalkon, brennende Sonne, gegen die wir uns nicht wehren können und die Gedanken, wie bei in Zahlung gegebener Kinderstube trotzdem der Lärmpegel reduziert werden kann, bestimmen den Tag. Klar ist: Helene Fischer ist keine Lösung. Ein Knochenkönig auch nicht. Aber eine Entschuldigungs-Praline wär’s gewesen. Und dann spielt das Buffet all seine Vorzüge aus.

Mittelmeer 17.07.10 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln
AIDAstella 2017

Gleich morgens freuen wir uns schon auf das erste Frühstück. Erfreulicher Weise ist unser berühmter Platz gleich vorne in der Ecke frei. Anknüpfend an gestern Abend wäre das der zweite Platz, wo wir garantiert zu finden sind, so wir gesucht würden. Und es ist wieder alles komplett lecker. Nun macht es ja Spaß auch zu schauen, wie so die Kellner drauf sind, denn schließlich werden wir jetzt so manche Stunde hier gemeinsam verbringen (und bis ich alles durchgegessen habe, auch so manche Stunde mehr). Heute würde ich sagen, wir üben das noch ein paar Tage, denn anscheinend ist es heute noch so manche Stunde zu viel, denn obwohl mein Teller noch voll ist, werden schon mal Brötchen und Etagere und alles abgeräumt. Ups, hat da einer mitgezählt, wie viel ich schon gegessen habe? OK, ich verstehe, die Crew hat Angst um das Schiff, nicht dass es auf meiner Seite Schlagseite bekommt…

Balkon mit Beschallung

Gut, dann gehen wir halt zur Verdauung auf den Balkon. So einen großen Balkon haben wir noch nie gesehen. Er geht einmal um die ganze hintere rechte Ecke des Schiffs und darauf haben bestimmt 20 Liegen Platz. Und unabhängig vom Sonnenstand gibt es immer ein Plätzchen wahlweise in Sonne oder im Schatten. Unglaublich.

Mittelmeer 17.07.10 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Das ist der Balkon neben uns und der gehört zu einer Suite. Wir dagegen haben den letzten Balkon davor, einen normalen Kabinenbalkon. Wobei die hier auf Deck 6 ja um einiges größer – tiefer – sind, als auf den Decks darüber. Auch ein schöner Balkon, besonders jetzt, mit praller Sonne. Das Meer ist hier auf Deck 6 recht nahe, heute aber glatt wie ein Babypopo. Alles wunderschön. Außer vielleicht die penetrante Musik. Nicht nur nicht unser Geschmack, sondern auch viel zu laut. Und die schallt jetzt den ganzen Morgen schon von dem Balkon neben uns herüber. Insofern wäre dieser riesige Balkon doch nichts für uns, denn zum einen muss der jetzt in der Hauptsaison schweineteuer sein, so dass unsere Nachbarn dazu die Kinderstube in Zahlung geben mussten, zum anderen ist es nicht so mein Ding, wenn man dann die Auflage bekommt, das gesamte Heck des Schiffes zu unterhalten. Aber immerhin, so kommt man ins Fernsehen. Naja, oder zumindest in meinen Reisebericht. Mal sehen, falls wir uns anfreunden, frag ich nochmal nach dem Namen, so wird man berühmt.

Aber was ist nun zu tun? Wenn das nun eine Dauerbeschallung werden sollte, wäre es ja nur fair, freundlich um Lärmreduktion zu bitten. Die Alternative, den Nachbarbalkon mit Helene-Fischer-Songs zu übertönen, ist zu hart. Ein freundliches Gespräch suchen? Die Erfahrung zeigt, dass egozentrische Menschen nicht freundlich auf Korrekturen reagieren, sondern reflexartig den anderen der Spießigkeit und des Sozialneids verdächtigen. Vielleicht einfach einen Kopfhörer als Präsent überreichen? Aber auch da befürchte ich den Verdacht der Gegenseite, wir würden einen solchen nur überreichen, weil wir vermuten, dass nachdem schon die Kinderstube in Zahlung gegeben wurde, nun ein Kopfhörer nicht mehr drin sei. Und was soll ich sagen: Solche Motive würde ich sofort von mir weisen, auch wenn es genau so ist. Also bleibt uns nur, erst einmal zu warten, wie sich das Ganze entwickelt, vielleicht geben ja sogar alle umliegenden Kabinen etwas für einen Kopfhörer dazu. Einen Hut zum Sammeln hab ich dabei…

Ohne Handtuch und Sternstunde

Gestern bei Ankunft hatten die Kinder keine Handtücher in der Kabine. Kann ja passieren, wir leihen gern eins von unseren, holen das aber heute Morgen zurück, damit der Steward nicht denkt, wir hätten schon mal eins geklaut. Aber nachdem der heute zum Reinigen bei den Kindern war, fehlen die Handtücher immer noch. Naja, man kann über das iTV freundliche Nachrichten an die Rezeption schreiben und schwupp ist das Problem behoben. Leider ohne Entschuldigungs-Praline, gut, nicht für mich, ich hab ja mein Soll beim Frühstück schon überschritten, aber den Kindern hätt ich das gegönnt.

Die Mittagszeit verbringen wir herrlich auf dem Balkon. Zwischendurch müssen wir immer mal wieder zum Abkühlen auf die Kabine ausweichen, weil es einfach zu heiß ist. Zwischenzeitlich hilft auch ein Handtuch, die brennende Sonne etwas zu zähmen. Aber wer will sich beschweren…

Mittelmeer 17.07.10 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Nach dem Kaffee spielen wir mal ein anders Spiel, zur Abwechslung haben wir uns „Skull King“ zugelegt, ein Piraten-Kartenspiel, das ein bisschen an Doppelkopf erinnert, aber durch die Sonderkarten mehr Spannung mitbringt. Für den erfahrenen Leser ist es sicher unnötig zu erwähnen, dass ich bei beiden Runden ganz hinten liege…

Morgen ist eine tolle Sternstunde geplant mit Grillen unter dem Sternenhimmel im FKK-Bereich. Dazu eingeladen sind die Clubmitglieder der Stufen Grün und Gold. Sonst dürfen wir die Kinder, die eine andere Kabine haben, kulanter Weise mitbringen, aber diesmal bittet die Reiseberaterin um Verständnis, dass sie so viele Anmeldungen haben, dass es einfach zu voll wird, wenn alle auch noch ihre Kinder mitbringen wollen. So wie sie das sagt, haben wir wirklich Verständnis dafür. Der FKK-Bereich ist nämlich wirklich nicht sehr groß und es sollen jetzt schon fast 90 Teilnehmer sein. Da wir das aber gegen die Kinder unfair finden, wenn wir da alleine hingehen, wo wir ihnen doch den gemeinsamen Urlaub schon aufgezwungen haben, melden wir uns nicht an.

Familienzeit vor Solisten

Apropos Essen: Heute gehen wir zur Familienzeit ins Bella Donna Restaurant. Hier wird wieder klar, warum ich Buffet so liebe: Ich muss mich nicht entscheiden zwischen saftigem Rindersteak, gebackenem Wels oder Perlhuhnbrust mit Kräutern der Region (zugegeben, Kräuter der Region klingt merkwürdig, wo wir grad Seetag haben und mitten auf dem Mittelmeer sind. Hierbei handelt es sich nicht etwa um Seetang, sondern in diesem Restaurant gibt es täglich eine andere Region Italiens). Auch nicht zwischen Zuckererbsen, Stangenbohnen oder Grillgemüse. Auf meinen Teller passt alles gleichzeitig, und sobald ich den Gewinner gekürt habe, hole ich mir diesen nochmal. Und was soll ich sagen, da alles gleich gut ist, hole ich mir einfach alles nochmal…

Danach gibt es die erste Abendshow, mit den AIDA Stars wieder die Vorstellung der Solisten. Für jeden wird ein Film eingespielt, der seinen privaten und beruflichen Hintergrund präsentiert, danach singt jeder noch seinen Lieblingssong. Im Gegensatz zur letzten Fahrt, als Amerikaner das Ensemble dominierten, sind es hier Engländer. Zwei der Solisten kennen wir sogar schon von vergangenen Reisen, was uns erst beim Film auffällt, die Solisten selbst hätten wir so nicht erkannt, so haben sie sich seitdem verändert. Mann, sind wir alt geworden…

Bis spät in die Nacht spielen wir dann „Skull King“, die Live-Musik hat in der AIDA Bar längst begonnen und jeder gewinnt das eine oder andere Mal, so sind alle zufrieden, als wir ins Bett fallen.

Morgen sind wir dann in Ajaccio / Korsika.

Mittelmeer

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