Italien & Mittelmeerinseln mit der AIDAstella, Valletta / Malta 15.07.17

Die Altstadt voller Paläste, Kirchen und Festungen gefällt uns richtig gut, sie erinnert uns an Rhodos und ist einen viel längeren Besuch wert. Schon das Einlaufen in den Hafen ist ein Traum, den wir reziprok erleben.

Valletta Malta 17.07.15 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln
AIDAstella 2017

Im Dunst taucht eine Insel auf. Beim Näherkommen kann man langsam Details unseres Ziels erkennen: Links im Hintergrund Industrieanlagen, rechts im Vordergrund Wohnblöcke, in der Mitte, das könnte das Ersehnte sein, denn Kuppeln und Türme weisen auf Altstadt hin.

Noch näher bestätigt sich das, hoch oben über Festungsmauern. Links vor den Kränen und Gestängen eine Festung, rechts von der Altstadt ein Hafen. Aber diesen steuern wir nicht an, sondern zwischen Festung und Festungsmauern mit weiterer Festung ist eine kleine Öffnung an einer Mole und hier geht es in Schlangenlinien hinein, denn gut dahinter versteckt ist ein weiterer Hafen.

Valletta Malta 17.07.15 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Oben über den Festungsmauern sind gewaltige Paläste und Kirchen zu erkennen. Hieran fahren wir vorbei, erst am Ende der Festungsmauern ist unser Liegeplatz. Eine extrem eindrucksvolle Einfahrt. Und so wäre es gewesen, wenn wir morgens früh genug wach gewesen wären. Ja, Jürgen, du hast es vorher gesagt, aber die verschlafene Bande kriegt es nicht hin. Aber pfiffig wie wir sind, setzen wir uns beim Auslaufen einfach ganz hinten vor das geschlossene East-Restaurant und erleben dies genauso, nur rückwärts. Und auch das ist genauso eindrucksvoll.

Die Zusatzkaraffe Orangensaft

Aber der Reihe nach: Unsere Frühstücksfee (also die richtige, nicht ihre Schwester) hat gemerkt, dass wir uns immer noch eine Karaffe Orangensaft unauffällig vom Buffet an den Tisch holen. Deshalb bringt sie jetzt immer gleich eine zweite mit, die sie auf dem Tisch stehenlässt. Prima. Und es hindert uns nicht, etwas schneller zu machen, denn wir wollen heute früher raus. Vor allem deshalb, weil wir schon sehr früh, nämlich um 16 Uhr ablegen. Und auch das kann ich schon vorwegnehmen: Das geht so nicht, liebe AIDA, Ihr könnt an einigen Häfen kürzen, in keinem Fall aber an Valletta. Für diese Stadt kann man wesentlich mehr Zeit einplanen!

Ach ja, ich wollte ja der Reihe nach machen: Wir verlassen also früher als sonst das Schiff, was bei uns schon sportliche 11 Uhr bedeutet. Direkt vor dem Schiff ist die riesige Festungsmauer. An deren Fuß sind eine Reihe Häuser, die sehr hübsch mit bunten, gedeckten Farben bemalte Türen und Fensterläden haben. Hier hat natürlich unsere Jüngste sofort das Allerwichtigste entdeckt: Das Hard Rock Café. Daneben weiter Cafés und Bars. Hierhin führt natürlich unser erster Weg.

Für den weiteren Verlauf gibt es dann die Möglichkeit, Malta mit dem Hop On Hop Off Bus oder zu Fuß zu erkunden. Den Bus nehmen wir uns für das nächste Mal vor.

Valletta Malta 17.07.15 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Der kürzeste Weg in die Altstadt

Wir gehen deshalb zu Fuß Richtung Zentrum der Altstadt, aber immer noch unterhalb der Festungsmauer am Hafen entlang. Es gibt drei nahe Wege nach oben: Einfach der Straße folgen, die in Serpentinen nach oben führt, oder bis zum Hauptteil der Altstadt zu gehen, wo wahlweise ein Fahrstuhl (1,- € für die Fahrt nach oben, zurück nach unten kostenlos) oder Treppen steil nach oben führen. Oder das machen, was wir in einem Reisebericht als Geheimtipp entdeckt haben: Nach kurzem Weg führt durch einen Rundbogen ein Weg, ausgeschildert als Zufahrt zum MCP Car Park. Hierfür muss man einen richtigen Tunnel betreten, der recht zügig nach oben zu einem Parkdeck führt. Hier gibt es dann einen Fahrstuhl, mit dem man von Parkdeck -6 auf 0 fahren kann. Und genau beim Busbahnhof herauskommt, um von hier die Altstadt quasi von hinten aufzurollen.

Durch die Gassen zu Palästen

Hier wird sehr viel gebaut, aber die Altstadt ist sehr gut ausgeschildert und schon nach 200 Metern sind wir mitten drin: Auf der Republic Street gehen wir einmal längs durch die Altstadt fast bis zum Fort St. Elmo an der Spitze. Auf dem Weg liegt der Großmeisterpalast, der heute Sitz von Präsident und Parlament ist. Davor Wachsoldaten, die alle paar Minuten mit zackigem Schritt die Position wechseln.

Von hier gehen wir einmal nach links, um einen Blick auf den Marsamxett Harbour zu erhaschen, in den wir nicht eingefahren sind. Es geht hier stetig herunter Richtung Hafen, aber wir sehen dann nur einen Ausschnitt durch die Gassen. Danach zurück und am Großmeisterpalast noch einmal nach rechts Richtung Grand Harbour, in dem wir liegen. Zurück geht es dann auf der Merchants Street bis zum Upper Barrakka Garden. Hier befindet sich der schon erwähnte Fahrstuhl, mit dem wir zurück nach unten fahren, um wieder an der Festungsmauer entlang zum Schiff zu gehen.

Valletta Malta 17.07.15 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Und was wir auf dem Weg sehen, ist groß und prächtig, erinnert in vielen Bereichen an Rhodos. Nicht von ungefähr, auch hier war ein Sitz der Kreuzritter des Johanniterordens, die Malta erfolgreich gegen eine anstürmende türkische Übermacht verteidigen konnten. Neben dem Großmeisterpalast gibt es hier auch die Domizile der einzelnen Orden, so wie wir das auf Rhodos kennengelernt haben. So sind die ganzen Gassen zu beiden Seiten durch Paläste und Kirchen gesäumt, das sieht sehr prächtig aus. Die Wege sind sehr gut ausgebaut, zu beiden Seiten der Hauptstraßen sind kleine, schmale, tiefe Geschäfte und Restaurants. Vieles ist Fußgängerzone, viele Seitengassen wären auch zu schmal für Autos. Ein Teil der Straßen ist sehr prächtig mit Bannern geschmückt, zuerst dachte ich, wir hätten uns nach China Town verirrt, aber die Banner gehören zu einem Fest rund um irgendwelche Heilige. Leider habe ich nicht verstanden, worum genau es geht, aber wir sehen von Ferne einen großen Umzug mit Musikkapelle, Netze mit Luftballons, die über die Straße gespannt sind und irgendwann freigelassen werden und sehr viele Statuen mit Heiligenfiguren. Zudem wird wiederholt mitten am Tag Feuerwerk gezündet. Das ist richtig Party hier.

Doch, das gefällt uns alles richtig gut. Alles ist sehr sauber, die Stimmung ist gut und wir sehen viele prächtige alte Bauten. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass Rhodos noch einen Tick prächtiger ist mit seinen kieselgepflasterten Wegen. Das soll aber der Schönheit hier keinen Abbruch tun, wir hätten es hier gerne noch deutlich länger ausgehalten, das ist aber bei 37°C kaum möglich. Denn die Sonne steht so steil, dass selbst in den Gassen nur wenig Schatten zu finden ist.

Valletta Malta 17.07.15 - Italien, Spanien und tolle Mittelmeerinseln AIDAstella

Aussicht über die Stadt

Der abschließende Upper Barrakka Garden soll sich sehr lohnen, das aber nicht wegen des Gartens, sondern wegen der Aussicht. Tatsächlich haben wir hier eine tolle Sicht über den Hafen, in dem wir liegen, zum gegenüber liegenden Fort St. Angelo und die Städte dahinter, zu unserem Schiff. Und zu einer Plattform direkt unter uns, an der die Kanonen liegen, die auch zeremoniell abgefeuert werden.

Zurück auf dem Schiff gibt es natürlich den obligatorischen Milchshake, danach setzen wir uns ganz ans Heck, um bis zum Auslaufen zu spielen. Und dann das Auslaufen zu sehen, wie eingangs beschrieben. Und das ist wirklich ganz toll. Zumal kaum andere dieselbe Idee haben wie wir, die meisten stehen sicher wie üblich vorne.

Die Sonne scheint noch herrlich auf die Altstadt, überall stehen Menschen, besonders an der Brüstung des Upper Barrakka Garden, wo wir vorhin auch noch standen, und winken.

Bis zum Abendbrot haben wir danach noch etwas Zeit, die wir auf dem Balkon verbringen, wo wir schön Schatten haben. Die ganzen Tage war das Meer flach wie ein Ententeich, aber hier mitten auf dem Mittelmeer merkt man nun doch den Wellengang. Zumal der Kapitän auch schneller fahren muss, um das nächste Ziel zu erreichen.

Show mit Überforderung oder Ausfall

Die exklusive Tanzshow „Mondän“ ist sicher sehr gut getanzt, erzählt auch die nachvollziehbare Geschichte einer Tänzerin in den 20ern in Paris, aber ist uns zu mondän oder intellektuell oder überfordert uns anderweitig. Das bringt uns aber zu der Frage, wo die Hauptshow „Utopia“ bleibt. Jedes Schiff hat ja eine exklusive Hauptshow, diese steht aber für die ganze Fahrt nicht auf dem Programm, stattdessen habe ich ja schon berichtet, dass es zwei Abende gar keine richtige Show gab. Insofern interessant, weil wir auf noch keinem Schiff so viele ausgefallene Shows erlebt haben wie auf der Stella. Und das scheint hier so weiterzugehen, indem manche Shows gar nicht erst eingeplant werden. Memo an mich selbst: Dem muss ich die nächsten Tage mal nachgehen, das gebietet die Chronistenpflicht.

Am Abend spielen wir mal ein ganz neues Spiel, unser Jüngster hat eine Vorliebe für „Monopoly“ und hier auf dem Schiff die Sonderedition „Avangers“ gefunden. Das halte ich genau ein Spiel durch. Und das ist Grund für ein weiteres Memo an mich selbst: Sollte jemals wieder jemand dieses Spiel vorschlagen: Sofort die Beine in die Hand nehmen und ohne Rettungsring über die Reling springen. Es kann nur besser werden.

Die nächste Etappe sind 513 Kilometer bis Palermo.

Valletta

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