Kurzreise ab Kiel 2 mit der AIDAbella, Ostsee / Oslofjord 23.06.17

Der Tag beginnt mit einem tollen Frühstück auf der Ostsee, führt uns in eine blinde AIDA Lounge, elegant vorbei am Tanzkurs, aber dann endlich ins Fitnessstudio, mündet in einem schönen Oslofjord und nach Erdkundegedanken und erneut kranker Solistin in einem schön beleuchteten Oslo, das nicht ganz dunkel wird.

Ostsee 17.06.23 - Kurztour von Kiel nach Oslo AIDAbella

Kurztour von Kiel nach Oslo
AIDAbella 2017

Wir wachen mitten auf der Ostsee auf nach einer ausgesprochen erholsamen Nacht. Der erste Weg geht natürlich zum Frühstück. Heike und Jürgen sind schon da und haben einen schönen 6er-Tisch gefunden. Und nun genießen wir die wichtigste Mahlzeit des Tages (nicht nur aus Ernährungssicht): Zu unserem exklusiven Frühstück gehört wieder eine Unmenge an Milchkaffee, Eiern, Minutensteak, Omelette, Marmelade, frisch gepressten Orangensaft und was das Schiff noch so hergibt. Und natürlich, nur damit der treue Leser nicht an mir zweifelt, der berühmte Lachs mit Meerrettich.

Oslofjord 17.06.23 - Kurztour von Kiel nach Oslo AIDAbella

Erst schon, aber dann nicht Ostsee, sondern Nordsee

Danach gönnen wir uns eine ausgiebige Verdauungszeit mit Blick in die Weite. Das Meer ist glatt wie ein Babypopo. In der Ferne viele andere Schiffe. Unsere Kabine ist backbord, das bedeutet, dass wir nach Westen schauen und damit nach Dänemark. Und das ist tatsächlich in der Ferne sichtbar, teils als vorgelagerte Inseln, teils das Festland. Gegen Mittag verlassen wir Dänemark und fahren Richtung Norwegen.

Da wir heute alle Ruhe haben, erlaube mir der geneigte Leser etwas Erdkunde: Wir sind ja in der Ostsee und wenn man auf die Karte guckt, sieht das so aus, als ob wir auch dort bleiben. Das täuscht allerdings, denn sobald wir Skagen an der Nordspitze Dänemarks passiert haben, sind wir im Skagerrak und dieser gehört bereits zur Nordsee. Von diesem geht dann der Oslofjord ab, an dessen Spitze Oslo liegt. Oslo liegt somit an der Nordsee, nicht an der Ostsee, wie man denken könnte.

Defekte Fenster und verpasster Kurs

Nachdem wir genug verdaut haben, ausführliche Erdkunde-Gedanken gewälzt und Reiseberichte geschrieben haben, gehen wir zu einem Milchkaffee in das Café Mare und danach zum Spielen in die AIDA Bar. Die AIDA Lounge ganz vorne am Schiff ist leider überfüllt, obwohl es dort kleinere Probleme gibt. Gestern hatten wir in Kiel gesehen, dass ein riesiger Kran dort Fensterscheiben in der AIDA Lounge austauscht, gestern Abend war diese dann auch noch komplett gesperrt. Heute ist sie geöffnet, aber es stehen Eimer, in die es von den Scheiben tropft. Inzwischen regnet es nämlich ganz ordentlich, nachdem heute Morgen noch die Sonne schien. Zudem sehen wir jetzt auch, warum Scheiben ausgetauscht werden mussten: Mehrere Scheiben, die sie wohl nicht mehr geschafft haben, sind blind geworden und lila Klebekreuze zeigen an, welche noch ausgetauscht werden müssen.

Dabei verpassen wir glatt den Discofox-Anfängerkurs. Welch ein Pech. Nachdem wir solch ein Entertainment nun bei 20 Fahrten sehr erfolgreich komplett vermeiden konnten, macht unsere Kleine zu Hause doch tatsächlich einen Tanzkurs. Und damit droht uns ein Abschlussball. O je, das letzte Mal haben wir bei unserem eigenen Tanzkurs vor ein paar Jahrzehnten getanzt… Deshalb dachten wir, wir können hier ja die Chance nutzen, das aufzufrischen. Nun ist es verpasst. Schade, schade, schade. Naja, in ein paar Wochen haben wir auf der AIDAstella eine neue Chance, ich werde berichten ob wir es dort weiter schaffen, uns erfolgreich zu drücken. So wie es bisher beim Fitnessstudio auch geklappt hat.

Oslofjord 17.06.23 - Kurztour von Kiel nach Oslo AIDAbella

Ein erfolgloser Blick ins Fitnessstudio

Aber heute ist bei dem Thema alles anders. Heute kann ich mit Fug und Recht behaupten, nach langer Zeit mal wieder ins Fitnessstudio zu gehen. Das kommt so: In der AIDA Bar finden wir dann ein einziges Plätzchen zum Spielen. Bevor es aber losgeht, mache ich mich auf den Weg, um unsere Freunde zu fragen, ob sie Lust haben mitzuspielen. Dabei schaue ich kurz ins Fitnessstudio, in die Pizzeria, auf alle 3 Decks des Theatriums, in die Anytime Bar und überall, wo es Sitzgelegenheiten gibt. Selbst einmal rundherum an der Reling auf Deck 5. Aber nichts zu finden. Wahrscheinlich lauern sie immer und tauchen unter, wenn sie mich sehen, um nicht „Phase 10“ spielen zu müssen. Naja, das würden sie nie tun, letztlich finde ich sie aber nicht, da sie doch bei strömendem Regen draußen sitzen, und zwar unter der Überdachung des Bella Vista Restaurants.

So spielen wir halt zu viert, und es ist wie immer: Schon in der zweiten Runde habe ich mehr Punkte gesammelt als alle anderen zusammen. Was bei „Phase 10“ aber Minuspunkten entspricht. Und so gewinnt natürlich wie üblich die meist beste Ehefrau von allen.

Und so schnell kann die Zeit vergehen, danach bleibt nur noch etwas Zeit, um auf dem Balkon frische Luft zu schnappen und in der Ferne schon die norwegische Küste auftauchen zu sehen, bevor es Abendbrot gibt.

Durch den Oslofjord

Wir nehmen wieder unseren Platz ganz hinten im Marktrestaurant mit tollem Blick nach draußen ein. Das Meer verjüngt sich immer mehr wie ein Trichter und von beiden Seiten kommt nun das Land immer näher, bis wir schließlich im Oslofjord sind. Dieser ist 118 Kilometer lang bis Oslo an der Spitze. Anders als die anderen Fjorde Norwegens, die weiter im Westen und damit noch im Einflussbereich des Golfstroms sind, ist dies der einzige Fjord Norwegens, der gelegentlich zufriert.

Rathaus Oslo 17.06.23 - Kurztour von Kiel nach Oslo AIDAbella

Netter Weise hat er das im Moment nicht gemacht. Und auch in allem anderen unterscheidet sich dieser Fjord von den Fjorden, die wir schon besucht haben: Sind im Geirangerfjord oder im Eidfjord zu beiden Seiten hohe Felsen, ist das Land an diesem Fjord eher flach und grün. Dazwischen immer wieder kleine Orte oder einzelne Häuser in typischer Holzbauweise. Das ist alles schon sehr hübsch. Noch beeindruckender sind kleine Inseln, teils ganz grün und unbewohnt, teils kahl mit Haus und Leuchtturm. An einer Stelle wird es dann zwischen Land und Insel richtig eng, hier kann unser Schiff sich nur sehr langsam hindurchschlängeln. Eine schöne Strecke!

Anlegen vor der Festung

Ganz vorne in der AIDA Lounge müssen wir dann noch eine weitere Runde „DOG“ spielen, die wir noch einmal klar für uns entscheiden. Im Anschluss wollen wir gerne die ABBA-Show sehen. Aber es ist mal wieder eine Solistin krank geworden und deshalb kann ABBA nicht gezeigt werden. Krankheit kann schon mal sein, aber haben wir das in der Anfangszeit kaum einmal erlebt, war es ja bereits die letzte Fahrt so, dass reihenweise Shows wegen Erkrankung einzelner Künstler abgesagt werden mussten.

Stattdessen gibt es die „AIDA Stars“, hier werden die 5 verbleibenden Solisten mit Filmeinspieler und einem Song vorgestellt. Das gefällt uns jedes Mal sehr gut und auch hier sind gute Stimmen dabei. Dabei fällt uns auch auf, dass immer mehr Künstler aus den USA engagiert werden, diesmal sind es 3, zudem 2 Italiener.

Gegen 22 Uhr legen wir dann nach fast 4 Stunden Fjordfahrt in Oslo an. Dabei liegen wir direkt vor der Festung Akershus, die schön beleuchtet beeindruckend aussieht. Viele Passagiere gehen nun noch an Land, wir verschieben das auf Morgen und spielen noch eine weitere Runde „DOG“. Danach nehme ich mir noch Zeit für einen schönen Fotorundgang mit Blick auf das nächtlich beleuchtete Oslo. Auffällig dabei, dass es hier im Hochsommer nachts schon nicht mehr so dunkel ist wie bei uns, obwohl wir hier noch weit im Süden Norwegens sind.

Auch morgen sind wir noch in Oslo.

Ostsee 

Oslofjord

Oslo bei Nacht

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Weltuntergang kurz vor Hamburg
Oslo - welch eine schöne Hauptstadt!