Italien & Mittelmeerinseln mit der AIDAstella, Ibiza 18.07.18

Noch ein letzter Strand ist heute möglich, und den genießen wir diesmal ohne Gewitter mit herrlicher Sonne und glipschigen Seegras. Ansonsten steht leider alles im Zeichen der Abreise: Vom Frühstücks-Check-In über konsequentes Entsanden und Koffer-Packen statt Farewell bis zur quer liegenden Jacht.

Ibiza 18.07.18 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Bereits der Morgen heute steht ganz im Zeichen der morgigen Abreise. Abflug ist morgen 9:05 Uhr, das bedeutet, dass das heute unser letztes Frühstück hier ist. Und das verbringen wir mit Einchecken. Wie bei vielen Fluggesellschaften kann man bei Condor 24 Stunden vorher einen Online-Check-In machen, was vor allem den Vorteil hat, dass wir uns morgen nicht mehr am vermutlich überfüllten Check-In-Schalter anstellen müssen. Es gibt Fluggesellschaften, die das auch früher als 24 Stunden vorher zulassen. Und bisher konnten wir bei jeder anderen Fluggesellschaft ab 24 Stunden vorher den Sitzplatz kostenfrei auswählen aus den bisher nicht kostenpflichtig reservierten. Das geht hier nicht, ist in jedem Fall kostenpflichtig. Und da wir von AIDA unter zwei verschiedenen Buchungsnummern gebucht wurden, sitzen wir wieder nicht alle zusammen, sondern immer zu Zweit. Das Blödeste ist aber, wie kompliziert das über die Condor-Homepage ist. Noch nie mussten wir so viele Daten von Hand eingeben, bei allen anderen Fluggesellschaften waren die Daten bereits hinterlegt nach Eingabe der Buchungsnummer. Warum das nun so kompliziert sein muss, weiß ich nicht, aber wir schaffen auch das, es hat lediglich die gesamte Dauer des Frühstücks eingenommen. Das wir uns trotzdem schmecken lassen.

Ibiza 18.07.18 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Nebenbei erfahren wir von der Heimat, dass inzwischen 3 kleine Schildkröten geschlüpft sind. Hurra!

Zum Einlaufen auf dem Balkon

Danach setzen wir uns wie immer erst einmal auf den Balkon. Inzwischen ist es 10 Uhr und wir dümpeln vor dem Hafen herum. Und schauen auf die anderen Kreuzfahrer, die schon im Hafen liegen und in die Bucht davor, in der der Strand liegt, zu dem wir nachher gehen wollen. Irgendwann kommt eine Schnellfähre angesaust, die vor uns in den Hafen darf.

Der Hafen ist ein ganzen Stück vom Zentrum entfernt, deshalb setzt AIDA Shuttle-Busse ein. Mit 9,99 € pro Person ganz schön happig. Ungewöhnlicher Weise werden die Tickets dafür jedem einzelnen Gast schon mal an die Kabinentür gepinnt. Darüber werden wir über das Bordportal informiert. Die Kosten dafür werden aber erst abgebucht, wenn die Tickets auch genutzt werden. Hm, ob das sinnvoll ist, rund 2.500 Tickets auszudrucken, von denen die Hälfte weggeschmissen wird?

Mit halbstündiger Verspätung legen wir um 11 Uhr in Ibiza an und schieben uns langsam zwischen 2 andere Kreuzfahrer, die Celebrity Constellation, die sich jetzt vor unserem Balkon erhebt, und die Costa Victoria.

Natürlich genießen wir den Balkon erst einmal weiter, die Sonne scheint auch wieder zu uns. Interessanter Weise hat der Kapitän die Vorliebe backbord anzulegen. Und da wir steuerbord sind, war Palermo der einzige Hafen, an dem der Ausgang unter uns war.

Gangway ist wie nahezu immer auf Deck 3. Die uns gegenüber liegende Costa nutz die Gangway-Brücke, die hier extra gebaut ist, letztes Jahr haben wir die gemeinsam genutzt, diesmal laufen wir ebenerdig. Was sich dann als unsinnig erweist, als eine hinter der Costa liegende Fähre beladen wird und deshalb die Autos, die auf die Fähre wollen mit den Fußgängern, die zur AIDA wollen kreuzen, Dafür hat der Hafen eine Art Schülerlotsen bereitgestellt, der mit seiner Kelle den Verkehr regelt.

Ibiza 18.07.18 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Zu Fuß zum Talamanca-Strand

Wir bleiben noch auf dem Balkon, bis es dort einfach zu heiß wird. Um 13 Uhr gehen wir dann zum Strand. Der bekannte Talamanca-Strand ist von hier in Laufweite. Zwischendurch zieht es sich etwas zu, wir haben schon Bedenken, dass es wie in Cagliari kommt, aber kein Problem, nach ein paar Minuten ist wieder strahlend blauer Himmel.

Vom Schiff aus gehen wir einfach Richtung Stadt und müssen dann am ersten großen Hotel nur rechts abbiegen, dann gleich wieder links und schon sind wir am Anfang des 2 Kilometer langen Sandstrands. Ein Weg von etwa 20 Minuten, den aber bei weitem nicht so viele Gäste finden wie vermutet. Ich denke, die Mehrheit hier sind Urlauber und die Kreuzfahrer teilen sich auf in überwiegend Deutsche und Italiener. Passend zu Ibiza fühlen sich viele junge Leute sehr schön und verwechseln den Strand hier mit dem (Halb)Nackt-Badestrand, der aber auf der anderen Seite der Stadt ist.

Die ersten 200 Meter des Strands bestehen aus Holzsteg neben Restaurant, dann schwenkt der Holzsteg vom Wasser weg und macht Platz für feinen, hellen, ganz sauberen Sand. Letztes Jahr war unser Platz neben dem ersten Strandwächterturm, da breitet sich jetzt aber ein Bereich aus, in dem Liegen gemietet werden können. So bequem sind wir ja nicht, ganz Dänemark-gestählt haben wir unsere AIDA-Poolhandtücher dabei und im öffentlichen Bereich liegen die Gäste dann bald dicht an dicht.

Zwischen Sand und Seegras

Wir nutzen dann die Zeit, ein bisschen im Wasser am Strand entlang zu schwimmen und sehen, dass ein Stück weiter der Strand viel leerer ist, man muss also nur ein bisschen weiter gehen. Oder lässt das auch, denn dort ist auch deutlich mehr Seegras. Das ist nämlich der Nachteil hier: Das Wasser ist zwar völlig sauber, aber da viel Seegras am Boden wächst, schwimmen natürlich auch abgerissene Halme rum, manche Teenies machen sich gar den Spaß und reißen ganze Pflanzen vom Grund, um die aufeinander zu werfen, das schwimmt dann hier auch.

Ibiza 18.07.18 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Eigentlich ist der Strand aber deshalb sehr schön, weil er in einer großen, sehr ruhigen Bucht liegt. Dadurch gibt es kaum Wellengang und der Boden fällt auch nur langsam ab, alles also ideal für Kinder. Bis zur Hüfte kann ich auf Sand hineingehen, dann kommen die Seegras-Wiesen. Das ist jetzt auch nicht schlimm, aber der geneigte Leser darf sich jetzt gerne vorstellen, wie das die Mädchen finden, wenn das weiche, glipschige Gras an die Füße kommt. Ach ja.
Ein bisschen vermeiden kann man das, indem man schaut, wo der Sand zwischen den Wiesen entlanggeht, da schimmert das Meer heller. Oder indem man halt schwimmt, dann ist das auch kein Problem, zumindest bis zur ersten flachen Sandbank (oder besser Seegrasbank), auf der man dann aufsetzt, auch wenn man nicht das Format eines Wals hat.

Wir jedenfalls genießen Stand, Meer und Sonne bei 27°C in aller Ausführlichkeit, bis wir so langsam Hunger bekommen. Zum Kaffee kommen wir zwar nach 16 Uhr zu spät auf das Schiff zurück, aber ein Milchshake tut es auch.
Und dann ist wieder Entsanden angesagt, was wir in aller Ausführlichkeit tun. Und auch tun müssen, denn wir müssen gleich noch die Koffer packen und dort möchten wir gern auf den Sand verzichten. Deshalb stürmen wir vor dem Abendbrot noch einmal den Waschsalon, um die Strandsachen gleich mit zu waschen. Wir hatten nicht gedacht, dass wir freie Maschinen finden, weil wir dachten, dass ja morgen fast alle abreisen müssen, aber es sind wohl viele noch in der Stadt unterwegs, deshalb können wir gleich 2 Maschinen waschen und trocknen, müssen nur zwischendurch das Abendbrot unterbrechen, um die Sachen umzustecken. Was auch kein großes Problem ist, denn zur Familienzeit im Bella Donna Restaurant sind wir wieder mal fast allein, nur ein paar Gäste, fast so viele Kellner, ein riesiges Buffet und wir.

Danach gibt es noch einen kleinen Abschluss-Aperol und eine Runde „Skull King“ in der AIDA Bar, dann müssen wir den Koffer packen. Und dann bleibt uns nur, noch etwas wehmütig auf dem Balkon zu sitzen, was auch bei Dämmerung immer noch sehr schön ist. Dabei können wir eine endlose Reihe zurückkommender Jachten beobachten. Hat irgendwo ein Jäger das Horn geblasen und nun kommen alle gleichzeitig zurück? Oder gibt es eine feste Zeit, zu der man sich im Club einzufinden hat? Die Farewell-Party ist dagegen heute nichts für uns, denn morgen früh wird der Wecker uns schon um 3:30 Uhr wecken.

Aber das Auslaufen verfolge ich noch in der lauen Nacht auf dem Balkon. Gegen 22 Uhr kommen wir los, auf der benachbarten Constellation winken lauter Handy-Lichter. Wir müssen rückwärts vom Anleger zunächst mit dem Heck Richtung Stadt zurückschleichen und können dann vorwärts aus dem Hafen heraus. Trotz Typhon und begleitendem gelb-blinkenden Lotsenboot ist das gar nicht so einfach, denn es müssen sich unbedingt noch 2 Fähren hinter uns langschlängeln und an der Ausfahrt liegt eine große Jacht quer, die das Lotsenboot erst einmal unter lautem Gejohle der möglicherweise nicht mehr völlig nüchternen Besatzung verjagen muss.

Die letzte Etappe sind 132 Kilometer bis Palma de Mallorca.

Ibiza


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