Kurzreise nach Århus & Kopenhagen 2 mit der AIDAmar, Århus 02.08.25
Aarhus mit seinen kleinen Gassen und hübschen Cafés gefällt uns sehr gut. Dabei werden die meisten klitschnass. Wir nicht, obwohl wir durch die Stadt schlendern. Ohne Geld. Nass, aber bejubelt, wird auch die härteste Band der Welt – stammt sie doch aus der Wikinger-Stadt. Am Schluss heißt es rien ne va plus

Kurz in Dänemark vorbeischauen
AIDAmar 2025
Århus – oder wie die Stadt sich lieber schreiben möchte: Aarhus – kennen wir nur bei Regen und sind ganz verwirrt, dass hier auch Sonne scheinen kann. Aber unserer Verwirrung kann abgeholfen werden, gegen Mittag kommen die ersten Schauer. Das ist dann die Zeit, in der wir langsam losgehen wollen.
Noch ein Gourmet-Frühstück
Das natürlich nicht ohne Stärkung. Das Frühstück im Gourmet-Restaurant Rossini hat uns gestern derart gut gefallen, dass wir auch heute wieder reserviert haben. Als wir um 8 Uhr das Restaurant betreten, haben wir bereits angelegt. Das stört uns aber nicht, wir lassen uns Zeit. Und mit Zeit meine ich, dass wir hier ganz gemütlich über anderthalb Stunden sitzen und genießen. Tatsächlich ist es genauso gut wie gestern. Aber ich sollte meine vorlaute Feder halten und nicht immer diese Tipps in die Reiseberichte schreiben. Prompt ist es heute deutlich voller im Restaurant. Wir sind nicht mal mehr die größte Gruppe, nach uns kommt noch eine Neunergruppe. Aber wir bleiben mit Abstand die lustigste Gruppe. Zumindest unser Schallpegel stimmt. Mal sehen, ob die uns morgen hier wieder reinlassen.
Danach muss natürlich die übliche Kaffee-Durchlaufzeit beachtet werden. In dieser tun wir natürlich nicht nichts, sondern neben lesen ist auch Reisebericht schreiben möglich und gemütliches Sitzen auf dem Balkon darf auch nicht fehlen. Da stört auch der besagte Schauer nicht.
Irgendein Lauftreffen muss hier sein, denn neben einer unendlichen Schlange von Gästen, die das Schiff Richtung Stadt verlassen, laufen längs vor der Schiff größere Gruppen von Joggern, die sich dann anschließend an einem Geschäft treffen. Das passiert uns dann doch nicht, mitten in der Nacht durch die Stadt zu rennen.
Regen wie gewohnt
Natürlich stört uns der Regen nicht. Der geneigte Leser kann sich sicher erinnern, wie wir hier beim letzten Mal zwischen den Schauern durch die Stadt gewandert sind und uns halt zwischendurch immer wieder untergestellt haben. Auch Handtücher haben geholfen, wenn es keine Möglichkeit zum Unterstellen gab. Dieses können wir heute erneut zelebrieren.
Wir beobachten weiter auf dem Balkon, wie Gäste das Schiff verlassen und wiederkommen, wie es sich immer mehr bezieht und dann heftige Schauer herunterkommen.
Was wir nicht wissen ist, dass die anderen aus unserer Reisegruppe sich schon einmal auf den Weg in die Stadt gemacht haben. Und mit mehreren Schauern so richtig nass werden. Da hilft auch nicht das mehrmalige Unterstellen im Café. Sie berichten hinterher, dass es so heftig geregnet hat, dass sogar die Gullideckel hochgekommen sind.
Ja, diesen heftigen Regen samt Blitz und Donner beobachten wir schön trocken vom Balkon aus. Hätten die Abtrünnigen bloß auf den Autor dieser Zeilen gehört. Denn wir beobachten die ganze Zeit das Regenradar unserer Wetter-App. Und da sehen wir, dass es die ganze Zeit regnet, aber es ein trockenes Zeit-Fenster ab ungefähr 14 Uhr gibt.
Nur schnell einmal vors Schiff
Und das nutzen wir aus. Der Plan ist, nur schnell zwischen den Lagerhäusern hindurchzugehen, Bilder von der gegenüberliegenden Stadt zu machen und dann schnell zum Schiff zurückzugehen.
Dafür spricht auch ein anhaltendes leichtes Nieseln.
Aber das hört auf. Und deshalb gehen wir weiter. Und noch weiter und durch die Stadt und sind letztlich 1,5 Stunden in einer Stadt unterwegs, die uns sehr gut gefällt. Wir erleben Århus als eine sehr schöne, sehr saubere, sehr lebendige und junge (nicht zuletzt wegen der vielen Studenten) Stadt. Und werden nicht einmal nass.
Natürlich werde ich damit dem geneigten Leser nicht gerecht, der von mir eine detailliertere Beschreibung erwartet. Und auch bekommt:
Nur bewaffnet mit einem Regenschirm und ohne Geld (wir wollen ja nur eben rausgucken) verlassen wir das Schiff. Vor dem Schiff sind zu Büros umgebaute alte Lagerhäuser. Zwischen diesen geht man hindurch zu einem Kai. Dieser umrandet rundum ein Hafenbecken. Auf dieser Seite die Lagerhäuser, an der Spitze das Dokk1 mit der Mündung des Flusses Aarhus Å, auf der anderen Seite die Stadt.
Doch noch etwas weiter in die Stadt
Ein alter Hafenkran, unter dem wir durchgehen müssen, begrüßt uns in der Stadt. Wir gehen um das Dokk1, die öffentliche Bibliothek herum und dann beginnt schon die Fußgängerzone. Auf beiden Seiten des regulierten Aarhus Å sind viele kleine Restaurants und Cafés. Brücken führen von einer Seite zur anderen. An einer Stelle unterqueren wir eine weitere Brücke, die zu einer weiteren Hauptstraße der Fußgängerzone gehört. Wir kommen an großen Kaufhäusern und kleinen Boutiquen vorbei. Besonders schön ist, dass wir immer wieder durch kleine Gassen gehen, in denen dann auch Boutiquen und Cafés mit Außenbereichen sind. Das gefällt uns alles sehr.
Die beste Ehefrau von allen wäre gerne in das eine oder andere Geschäft gegangen. Aber blöderweise hatten wir ja gar nicht geplant, in die Stadt zu gehen, und so ist das Geld in unserer Kabine. Die Erschütterung darüber hält sich bei mir in Grenzen.
Wir lassen uns durch die Gassen treiben
Wir lassen uns einfach treiben, haben kein bestimmtes Ziel vor Augen, sondern biegen einfach in die Straßen und Gassen ein, die uns gut gefallen. Überwiegend gehen wir durch Fußgängerzone, aber es gibt auch verkehrsberuhigte Zonen. In denen tatsächlich aber kaum Verkehr ist.
Die Straßen sind voller Menschen, die hier flanieren, einkaufen oder in den Cafés sitzen. Wir wissen nicht, ob das immer so hier ist, oder ob die Menschen nach den heftigen Regenschauern alle herausgekommen sind.
Schließlich kommen wir zum Dom, vor dem gerade ein Flohmarkt stattfindet. Gegenüber ist das Theater.
Zuletzt kommen wir wieder an den Hafen. Dieser hat eine breite Promenade, die in mehreren Ebenen verläuft. Von hier haben wir einen guten Blick auf die AIDAmar gegenüber und das neuere Viertel Aarhus Ø mit seinen stylischen Häusern.
Nach anderthalb Stunden sind wir wieder zurück an Bord und gehen direkt in die AIDA Bar, wo uns die anderen schon zu einem Kaffee erwarten. Dort tauschen wir natürlich erst einmal unsere Erlebnisse aus.
Die härteste Band aller Zeiten
Bis zum Abendbrot gehen wir noch in die Kabinen. Da hören wir vom Kai her Musik. Das müssen wir uns natürlich genauer ansehen und gehen auf den Balkon. Draußen vor den Lagerhäusern steht eine Band und verabschiedet uns mit einem Konzert.
So etwas haben wir hin und wieder schon einmal in Häfen erlebt. Aber diese Combo junger Leute wird heute zu unseren Helden:
Denn es fängt zwischendurch wieder an zu regnen. Andere Musikgruppen würden jetzt schnell ihre Noten schnappen und sich irgendwo trocken unterstellen. Aber nicht diese Gruppe. Die spielen einfach weiter, im Moment „I am sailing“. Der Regen wird heftiger und immer heftiger. Die Gruppe spielt weiter. Der Regen wird so heftig, dass wir durch die Regenwand die Gruppe kaum noch erkennen können. Aber wir hören sie, denn sie spielt weiter. Zwischendurch müssen halt die Tuba und die anderen nach oben offenen Instrumente immer wieder ausgekippt werden, aber das stört die Musiker nicht. Und als der Regen aufhört, spielen sie immer noch, stehen in großen Pfützen und haben trotzdem sichtlich Spaß.
Daraus schließen wir, dass Dänen hart sind. Vielleicht liegt es am Erbe der Wikinger. Hatte ich erwähnt, dass Aarhus die zweitgrößte Stadt Dänemarks ist und auf eine Wikinger-Siedlung zurückgeht? Auf jeden Fall bekommt die Band von den Gästen des Schiffs zurecht tosenden Jubel und Applaus. Sowas haben wir dann auch noch nicht erlebt.
Eine neue Show
Zum Abendbrot treffen wir uns diesmal im Bella Donna Restaurant. Während wir aus Aarhus ablegen, finden wir an den Buffets natürlich wieder genug leckere Sachen, um satt zu werden.
Aber so lecker es auch ist, gibt es doch Schwachpunkte. Ich hatte auf der letzten Fahrt geschwärmt von Kokos-Eis mit frischer Mango. Das finde ich hier auch. Aber welch ein Unterschied: die Mangos in Asien waren frisch und auf den Punkt reif mit dunkelgelben Fleisch. Diese Mangos sind, so wie wir es auch in den Geschäften bekommen, noch mit hell gelbem, festen Fleisch und nicht so richtig reif.
Trotzdem ist das Essen natürlich insgesamt hochwertig und lecker.
In der AIDA Bar gibt es dann heute den Abschieds-Cocktail. Und danach dann noch die offizielle Verabschiedung im Theatrum. Diesmal bekommen wir auch etwas von dem kostenfreien Sekt ab. Zum Schluss gibt es neben der Verabschiedung noch eine Show. Wir denken erst, dass die Show „Ciao, Italia!“, die wir noch nicht kennen, nur so aus zwei, drei Liedern zum Abschied besteht, wie wir das in der Vergangenheit schon erlebt haben. Nein, es ist eine vollständige Show mit vielen italienischen Klassikern, dargeboten wieder von den Sängern und Tänzern.
Rien ne va plus
Den Weg ins Casino verschweige ich, denn wir setzen dort 20 Euro ein, die wir noch auf dem Bordkonto als Guthaben haben. Als wir diese auf 42 Euro gesteigert haben, beschließen wir, dass wir bei 0 oder bei 100 Euro aufhören. Wir entscheiden uns dann für 0.
Dabei waren wir ganz sicher, dass die 16 kommt. Tut sie auch, und zwar das eine Mal, als wir zu spät setzen. Rien ne va plus…
Danach wird es schon wieder Zeit, den Koffer zu packen und vor die Tür zu stellen. Bevor wir schlafen sehen wir aber noch gegen 23 Uhr die AIDAnova an uns vorbeifahren, die uns auf dem Weg nach Norwegen entgegen kommt. Und die Unterquerung der Storebæltsbroen, die Brücke zwischen Fünen und Seeland, eine halbe Stunde später.
Die letzte Etappe sind 318 Kilometer bis Warnemünde.
ÜBERSCHRIFT BILDER FOLGT
GALERIE FOLGT
Sie haben Fragen oder Kommentare? Gerne mit uns teilen!