Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Pointe-À-Pitre / Guadeloupe 15.12.25

Einen Plan haben wir zunächst nicht, Möglichkeiten gibt es viele. Dann fügt sich alles: Wir bekommen noch kurzfristig einen Mietwagen, den allerdings der Präsident nicht fahren darf. Der kleine Strand ist so einsam und Schnorchel-geeignet, wie wir uns das wünschen. Und wir können noch kurz in „Death in Paradise“ eintauchen. Für Latte Macchiato reicht es nicht mehr, wohl aber für ein feinstes Filet.


Bilder folgen hier in Kürze

Karibische Inseln ab Dominikanische Republik
AIDAperla 2025

  • Tag 1: Kommt noch: Ort und Titel mit Link ab hier
  • Tag 2:

Erdbeer-Daiquiri satt gibt es heute nicht. Was daran liegt, dass wir anders als letztes Jahr nicht auf St. Kitts und Nevis sind, sondern auf Guadeloupe.

Guadeloupe gehört zu den wenigen Inseln, für die wir noch keinen festen Plan haben. Hier waren wir schon einmal an einem Strand mit einem AIDA-Ausflug, der uns aber gar nicht sehr gefallen hat.

Das letzte Mal wollten wir hier im Marine-Park schnorcheln, das musste kurzfristig wegen Unwetters abgesagt werden.

Für alle Möglichkeiten offen

Für heute haben wir so einige Möglichkeiten offen: Schnorcheln im Marina-Park, dazu einen Ausflug über ein lokalen Anbieter buchen. Oder selbst mit einem Boot dort herumfahren. Oder zu einem Taxi greifen und wieder zu einem Strand fahren. Oder die Filmkulisse von „Death in Paradise“ besuchen. Auch das geht mit lokalen Anbietern oder auf eigene Faust.

Nachdem unser Plan gestern nicht geklappt hat, sind wir nun etwas skeptisch, was spontane Taxen angeht. Also haben alle gestern noch fleißig gegoogelt. Die beste Ehefrau von allen hat schließlich eine Mietwagenagentur gefunden, die noch einen 8-Sitzer frei hat. Diese ist zwar nicht im Hafen angesiedelt, würde uns aber vom Hafen abholen, zur Agentur fahren und wieder zurückbringen.
Gleichzeitig wurden empfohlene Strände abgeglichen mit empfohlenen Schnorchel-Spots, weil wir ja gestern so gerne schnorcheln wollten.

Jedenfalls könnten wir so noch online sogar einen 9-Sitzer buchen, mit kompletter Versicherung für 115 Euro.
Und gestern wollte der Verkäufer 200 Dollar haben…

Auf Curaçao haben wir ja erlebt, die schön es ist, so ganz unabhängig über die Insel zu fahren. Das wollen wir heute auch.

Die Vereinbarung ist, dass wir heute dort anrufen und noch die genaue Übergabezeit verabreden.

Dazu passt, dass der Kapitän bei seiner Morgen-Durchsage darauf hinweist, dass wir daran denken sollen, dass um 17 Uhr Feierabendverkehr und damit überall Stau ist.
Alle Mann an Bord ist schon 17:30 Uhr.

Europa in der Karibik

Falls der geneigte Leser sich darüber gewundert haben sollte, dass ich plötzlich von Euro schreibe, während ich bisher von Dollar geschrieben habe:
Guadeloupe gehört zu Frankreich und damit zur EU.
Damit ist Zahlungsmittel Euro und wir haben auf dem Handy Europäisches Netz. Damit können Mobile Daten und Roaming wieder zu unserem deutschen Inlands-Tarif angeschaltet werden.

Anders als auf bisherigen Inseln sprechen viele kein Englisch, es wird Französisch gesprochen.
So tut sich auch der Verkäufer der Mietwagenfirma schwer.

Es wird vereinbart, dass Übergabe um 10:45 Uhr sein soll. Bis dahin schaffen wir noch alle Vorbereitung mit Frühstück, Eincremen und Packen.

Aufs Handy bekommen wir den Standort geschickt, ein Parkplatz gleich neben unserem Kai.

In 10 Minuten sind wir da und müssen nicht lange warten, bis der Wagen vorgefahren wird.
Die Mitarbeiterin spricht kaum Englisch und wir kein Französisch, aber es klappt, den Vertrag auszufüllen, die zahlreichen Dellen festzuhalten und die Sicherheitsleistung per Visa-Karte zu hinterlegen.

Zur Sicherheit filmen wir noch einmal den Wagen rundum, damit uns nicht später ein vorhandener Schaden angelastet wird.

Dann geht es los nach Westen.

Durch das grüne Basse-Terre

Guadeloupe besteht aus zwei Teilen, die wie ein Schmetterling zusammenliegen. Unser letzter Strandbesuch auf Grande-Terre hat uns nicht so gut gefallen.

Heute fahren wir nach Basse-Terre, dieser Inselteil ist weniger bewohnt und deutlich grüner.

Nachdem wir von der Schnellstraße abgebogen sind, fahren wir über kleine Landstraßen und sehen, was mit grün gemeint ist: hier sind riesige Waldflächen, durch die sich die schmale Straße schlängelt. Manchmal tatsächlich in scharfen Serpentinen, manchmal sehr steil, manchmal direkt am Abgrund. Das ist noch stärker auf der Rückfahrt, wenn wir durch den Nationalpark fahren

Ziel ist der Petite Anse, ein kleiner Strand, der nicht zu überfüllt sein soll, an dem man gut liegen und an dem man gut schnorcheln kann.

Death in Paradise in der Realität

Auf dem Weg dahin machen wir einen ganz kleinen Umweg über Deshaies. Für Krimifans ist das ein Begriff, denn hier wird die Serie „Death in Paradise“ gedreht, im Film heißt der Ort Honoré und die Insel Saint Marie, aber tatsächlich ist alles hier auf Guadeloupe.

Für eingefleischte Fans gibt es von AIDA und von lokalen Anbietern Touren zu den verschiedenen Filmsets. Wir mögen die Serie und haben sie auch schon durchgesehen, aber wir sind jetzt doch nicht so Fans, dass wir bei jedem Haus sagen könnten, in welcher Folge das wozu als Kulisse diente und wer der Mörder war. Deshalb ist die Idee, mal einen Blick auf die Realität zu werfen und dann aber zum Strand weiter zu fahren, weil davon alle etwas haben.

Nach 43 km erreichen wir Deshaies. Das ist wirklich ein kleiner, hübscher Ort mit dicht an dicht stehenden kleinen Häusern direkt am Meer. Durch den Ort führt eine Einbahnstraße hin und eine zurück. Diese fahren wir hindurch. Dabei sehen wir auch die Kirche. Mit dem Gebäude dahinter, das im Film als Polizei-Gebäude dient. Das ist sicherlich das interessanteste Fotomotiv.

Und auch das Überlaufenste. Wir sehen, dass dort alles voller Menschen steht. Einen Parkplatz gibt es direkt hier auch nicht, es ist alles voll. Am Ende der Einbahnstraße allerdings ist ein größerer kostenpflichtiger Parkplatz. Hier würden wir sicherlich halten und uns alles aus der Nähe angucken, wenn wir alleine wären. In der Gruppe aber nimmt einer auf den anderen Rücksicht und deshalb fahren wir nur einmal langsam hin und einmal langsam zurück und dann 7 km weiter zum Petite Anse.

Am Petite Anse

Der Strand ist deutlich kleiner. Daher gibt es auch nur einen ganz kleinen Parkplatz. Da ist es gut, dass wir so früh sind, denn wir finden hier noch einen Platz für unseren Mietwagen. Direkt hinter dem Parkplatz beginnt der Strand, ein Sandstreifen mit wenigen Bäumen in einer Bucht, die zu beiden Seiten von hohen Felsen umgeben ist.

Außer uns sind nur zwei kleine AIDA-Grüppchen und ganz wenige Einheimische vor Ort. So können wir uns problemlos mit unseren Handtüchern im Sand ausbreiten. Touristische Angebote gibt es hier keine, es gibt keine Liegen, keine Schirme. Eine kleine Bar in der Nähe des Parkplatzes ist geschlossen.

Aber das macht gerade den Reiz hier aus, dass es so ruhig ist.

Die anderen AIDA-Gäste erzählen uns, dass sie so ein Taxi genommen haben, dass sie zum Strand bringt und dort wartet, bis sie fertig sind, so wie wir das gestern auf Dominica abgelehnt haben. Das Taxi hat sie zu einem Strand in der Nähe gebracht, der überhaupt nicht schön gewesen sei, und für die Weiterfahrt zu unserem Strand hätten sie noch einmal 5 Euro pro Person extra zahlen müssen, insgesamt haben sie zu Viert 220 Euro bezahlt.
Wir denken, da haben wir mit unserer Mietwagen alles richtig gemacht.

Wie auf Vulkaninseln üblich, ist der Sand nicht ganz so Puderzucker-fein und weiß wie auf Inseln, die aus einem Riff entstanden sind, aber er ist weich und hell. Der Einstieg ins Wasser ist leicht. Nach 2 Metern beginnen aber Steine, dann sollte man schwimmen.

Bedingt durch die vielen Steine ist das Wasser hier nicht so leuchtend türkis wie an anderen Stränden. Dafür allerdings verspricht das mehr Meeresbewohner. Dies Versprechen wird auch eingehalten.

Schnorcheln mit Sergeant Major

Nach der ersten Runde Baden und zwischendurch Trocknen, schnorcheln wir dann rund eine Stunde unterhalb der Felsränder. Dort ragen die Felsen aus dem Wasser auf und an diesen Felsen haben sich immer wieder Korallen niedergelassen. Und dazu gehören auch die verschiedensten Meeresbewohner. Einige sehen Tintenfische, andere die allgegenwärtigen weiß-schwarz mit gelben Touch gestreiften Sergeant Major Fische. Das Schönste sind aber so kleine, fast durchsichtige, bläulich schimmernde Fische, die als Schwarm direkt unter der Oberfläche schwimmen, und uns dann in ihren Schwarm mit aufnehmen. Das macht alles richtig Spaß und wir haben viel zu sehen. So haben wir uns das mit dem Schnorchel-Spot vorgestellt.

Wer sich am Strand denn noch langweilt, kann hier freilaufende Enten, Hühner und Hähne, und einen in einer Pfütze liegenden Leguan beobachten. Hin und wieder sollen auch Meeres-Schildkröten hier auftauchen, die sehen wir aber leider nicht.

Durch Serpentinen über Berge

So schön es ist, so heiß ist es auch, denn wir haben nicht genug Platz im Schatten gefunden und die Sonne brennt jetzt bei 29°C auf uns herunter. Außerdem müssen wir die Rückfahrt mit einberechnen und der Kapitän hat uns ja vor den Staus gewarnt.

So brechen wir gegen 15 Uhr auf. Wobei das gar nicht so einfach ist, denn die Straße geht vom Strand hoch steil einen Berg hinauf zur Hauptstraße die direkt in eine Serpentine führt. Das heißt, wir müssen steil hoch, in die Kurve fahren und dabei noch den Querverkehr vorlassen. Das stellt sich mit diesem mit uns reichlich beladenen Wagen als gar nicht so leicht heraus, aber die Einheimischen nehmen Rücksicht und lassen uns schließlich mit etwas Anlauf vor.

Fahren wollte heute unbedingt der Zweitälteste, der auf Curaçao nicht zum Zuge gekommen ist. Ob er das nun schon bereut, verrät er zumindest nicht, aber er meistert das alles problemlos.

Natürlich ist es etwas ungewöhnlich, das nicht der POTUF fährt (President of the United Family), aber wenn die FLOTUF (First Lady of the United Family, in deutsch etwa „beste Ehefrau von allen“) spricht, dann gibt es keinen Widerstand.
Ein Trost ist die Nachricht, dass dieser Orange in Washington auch einen eigenen Fahrer hat und nicht selbst fährt.

Nun folgen die schon beschriebenen Serpentinen auf steilen Straßen, die manchmal so schmal sind, dass gerade eben zwei Autos aneinander vorbei passen, durch die Berge des Nationalparks.
47 km sind es von hier bis zum Hafen.

Irgendwo ist dann ein Laster in die Bäume gefahren und blockiert die halbe Straße. Passiert ist niemandem etwas, aber wenn er die ganze Straße blockiert hätte, hätte das einen Umweg von mindestens 50 Kilometern bedeutet.

Zwischendurch müssen wir noch tanken, um den Wagen wieder so abzugeben, wie wir ihn vorgefunden haben, und rufen vereinbarungsgemäß eine halbe Stunde vor Ankunft bei dem Vermieter an, damit wir die Übergabe wieder am Hafen machen können.

Ohne Latte Macchiato an Bord

Dank der Tatsache, dass wir erstaunlicher Weise gar keinen Stau haben, kommen wir kurz nach 16 Uhr wieder am Hafen an. Dann allerdings warten und warten wir, es dauert über eine halbe Stunde, bis der Vermieter dann endlich kommt. Das ist gar nicht so schön, wenn auch sicherlich zumutbar, leider kostet uns das dann den Latte Macchiato in der Lounge, denn erst um 17 Uhr sind wir wieder auf der Kabine und müssen uns ja noch für den Abend fertig machen, denn wir haben noch ein Date.

Um 18 Uhr treffen wir uns im Buffalo Steak House. Das hatten sich die Kinder noch mal gewünscht und Oma und Opa haben von zu Hause eine Kleinigkeit dafür mitgegeben.

Und das genießen wir wieder sehr, das Filet ist wie immer dermaßen lecker und die Zutaten auf den Punkt genau, das es richtig schön ist, dass wir uns das noch einmal gönnen.

Auch die Kellnerin ist hier von so ausgesuchter Freundlichkeit, wie wir uns das immer wünschen. Am Ende bekomme ich sogar noch einen Crème brȗlée geschenkt. Das tröstet mich dann über die Abgabe der Autofahrt hinweg.

An unserem üblichen Tisch hinter dem Fernsehstudio spielen wir noch ein paar Runden „Codenames“. Unglaublicher Weise können wir dies sogar ein paar Mal gewinnen.

Die nächste Etappe sind 233 Kilometer bis St. John’s / Antigua.

ÜBERSCHRIFT BILDER FOLGT

GALERIE FOLGT

Der Lohn des Schreibens ist das Lesen. Das Kommentieren. Besonders das Teilen auf Blogs und Netzwerken!
Bisher keine Bewertungen
Vorfall am Pool
Keine Kriminellen in den Büschen