Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Kingstown / St. Vincent und die Grenadinen 12.12.25
In einer gewissen Einstimmigkeit wird beschlossen, dass wir nichts von dem machen, was wir die letzten Male unternommen haben. Aus dem geplanten Taxi wird ein Wassertaxi zum Villa Beach. Diesmal dunkler Sand und besseres Schnorchel-Angebot. Spiel und Show bestimmen den Abend.
Bilder folgen hier in Kürze
Karibische Inseln ab Dominikanische Republik
AIDAperla 2025
Unser Ziel heute wird einstimmig beschlossen. Also einstimmig bedeutet mit einer Stimme, nämlich die der besten Ehefrau von allen.
Mein Ziel wäre wieder der Strand auf Bequia gewesen. Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, wie wir dort letztes Jahr mit der Fähre hinübergefahren sind und dann mit einem kleinen Fußmarsch einen schönen Strand entdeckt haben.
Quallen vs. schön
Der Strand war wirklich schön, aber komischerweise habe nur ich diese Erinnerung. Die beste Ehefrau von allen erinnert sich an Quallen. Ja, als wir dort das erste Mal im Wasser waren, gab es tatsächlich so winzige Quallen. Beim zweiten Mal Baden waren die längst über alle Berge. Oder über alle Meere.
Aber was nützt der schönste weiße Strand (der sonst hier selten ist), wunderschöne Bäume, unter denen man im Schatten liegen kann, ein abenteuerlicher Hinweg, relative Einsamkeit, das herrlich blaue Wasser, Rumpunsch satt auf dem Rückweg, was nützt das alles gegen Quallen. Quallen sind der Joker, der alles schlägt.
Jedenfalls ist es so entschieden: eine einstündige Fahrt, nur um Quallen zu finden, kommt nicht in Frage. Jeder Hinweis auf eine zu einseitige Sichtweise prallt spurlos an der besten Ehefrau von allen ab.
Schwarze Strände auf der Vulkaninsel
St. Vincent ist eine vulkanische Insel. Das sieht man an den Bergen, die hier bereits die Hauptstadt Kingstown umgeben. Besonders sieht man das an den Stränden. Diese sind nämlich in der Regel dunkel bis schwarz. Tatsächlich ist es so, dass wir bei unserem ersten Besuch hier mit einem Katamaran gefahren sind, bei dem wir das Set von Fluch der Karibik sehen konnten und dann an einem schwarzen Sandstrand baden konnten. Der Sand fühlte sich an wie überall, war aber eben halt schwarz.
Natürlich würde ich jetzt wieder darauf hinweisen, dass das ja gar nicht nötig ist, denn auf Bequia war der Strand ja weiß, aber das würde mir lediglich einen bösen Blick einbringen. Deshalb freunden wir uns jetzt also mit schwarzem Strand an.
Nicht alle Strände sind völlig schwarz, und so stellt sich heraus, dass der Strand, den wir letztlich heute besuchen, zwar aus dunklem Sand besteht, aber nicht schwarz ist.
Und das ist die Entscheidung: es geht zum Villa Beach. Dieser ist knapp 5 km entfernt, für einen Fußmarsch dann doch zu weit. Also kommt die Taxi-Frage, das werden wir nachher einmal genauer abchecken.
“Bitte warten Sie auf den Ober“
Denn zunächst gibt es ja wie üblich das Frühstück. Wie immer erscheinen wir früh, können das Frühstück genießen, und haben heute die Besonderheit, die Neuankömmlinge zu beobachten. Diese erkennt man an einer gewissen Unsicherheit, die oft in der Konsequenz mündet, dass sie sich irgendwo hinsetzen, bis die Kellner darauf hinweisen, dass man sich vorne anmelden muss.
Ja, irgendwann waren auch wir neu und wussten das auch nicht. Ist aber nicht Schuld der Gäste, denn in all den Jahren hat AIDA es nicht geschafft, mal ein kleines Schild aufzustellen: „Bitte warten Sie hier. Wir bringen Sie zu ihrem Platz“ oder so etwas. Und da der Restaurant-Chef oft genug durchs Restaurant turnt und der Empfang vorne unbesetzt ist, verführt das neue Gäste zum selber Hinsetzen.
Erstaunlich früh wird es voll, bei uns war es vor 1 Woche so, dass wir am Tag nach der Ankunft vom Flug und der Zeitverschiebung so müde waren, dass wir nicht die ersten beim Essen waren. Möglicherweise geht es den Gästen hier anders, oder sie müssen einfach früher erscheinen, weil sie einen Ausflug gebucht haben. Wir hatten ja den Vorteil, dass unser erster Reisetag ein Seetag war.
Nach dem Frühstück ist noch Zeit für die übliche Strandvorbereitung mit ausreichendem Eincremen und Einpacken von genug Wasser, Büchern und Schirm.
Taxis vs. Wassertaxi
Unsere verabredete Zeit kennt der geneigte Leser ja, bereits um 11 Uhr treffen wir uns auf Deck. 3, einige stecken noch einmal belegte Brötchen ein und dann geht es raus auf den Pier.
Dieser führt durch ein kleines Terminal, davor werden wir direkt von einem Taxi-Besitzer angesprochen.
Wobei sich herausstellt, dass es gar nicht um Taxi geht. Es geht um Wassertaxi. Das bedeutet, direkt vor dem Terminal ist eine Abfahrt für Wassertaxis, die rein zufällig zum Villa Beach gehen.
Der Verkäufer bietet uns Return-Tickets für 20 Dollar an. Und versichert, dass auch Taxen nicht günstiger sind.
Das können wir gar nicht glauben, denn in vielen Reiseberichten steht, dass man mit unter 20 Dollar pro Taxi problemlos zum Strand kommt.
Deshalb gehen wir noch einmal zu den richtigen Taxen und fragen danach und es stellt sich heraus, auch diese nehmen 20 Dollar pro Person.
Das sei so von der Regierung festgelegt und es gäbe keinen Unterschied mehr zwischen Wassertaxi und Taxi.
Donnerwetter, das ist ein stolzer Preis. Teurer als auf Grenada, deutlich teurer, als wir letztes Jahr für Taxis auf St. Lucia oder Antigua ausgegeben haben.
Uns bleibt aber nichts anderes übrig, als das zu bezahlen. Damit sind unsere eingetauschten Dollar schon wieder fast weg.
Da Wassertaxi immer ein bisschen abenteuerlicher als Taxi ist, nehmen wir dann doch das Wassertaxi. Der Verkäufer versichert uns noch mal, dass er vier Wassertaxis hat, die ständig hin und herfahren und wir damit keine Angst zu haben brauchen, nicht zurück zu kommen. Letztes Wassertaxi zurück soll um 16 Uhr gehen.
Abendgarderobe ist nicht geeignet
Der Einstieg in das Wassertaxi ist nicht ganz einfach, weil die Bordwand recht hoch ist und es danach tief herunter ins Boot geht. Das ist für ältere oder geheingeschränkte Menschen komplett unmöglich.
Dann geht es los, das Wassertaxi stellt sich als Schnellboot heraus, wir brausen über das Meer. Am besten sitzen diejenigen, die ganz vorne sitzen, denn dort hebt sich der Bug aus dem Wasser. Wir sitzen in der Mitte und haben so das Vergnügen einer stetigen Erfrischung, wenn die Gischt über die Bordwand über uns spritzt. Oder anders gesagt: wir kommen klitschnass an. Was natürlich nicht schlimm ist bei den Temperaturen und dem strahlenden Sonnenschein bei 27°C. Wenn jemand nun Abendgarderobe angehabt hätte, wäre er vermutlich nicht so begeistert gewesen. Aber wer geht schon mit Abendgarderobe an den Strand. Hier also der Tipp: Wer mit Abendgarderobe an den Strand möchte, sitze ganz vorne oder nehme besser ein straßenbasiertes Taxi.
Die Fahrt dauert ungefähr 15 Minuten. Am Ziel ist wieder ein Pier, das Aussteigen ist noch schwerer als das Einsteigen. Blöderweise hilft die Besatzung überhaupt nicht, letztlich sind wir es, die anderen Gästen helfen, indem wir zum einen das Boot festhalten, damit es sich nicht immer wieder vom Pier entfernt und zum anderen den Älteren eine helfende Hand reichen.
Hier am Pier wird erneut für Wassertaxis geworben. Und zwar liegt genau gegenüber eine sehr kleine Insel, Young Island, die im Privatbesitz ist. Hier soll unter anderem Johnny Depp untergebracht worden sein für die Dreharbeiten von „Fluch der Karibik“. Der Strand dort sieht recht leer aus, aber für die Überfahrt werden noch einmal 5 Dollar verlangt, und die haben wir schlicht nicht mehr, denn wir müssen damit rechnen, dass wir eventuell gleich Liegen bezahlen müssen.
Auf einem Steg direkt zwischen Meer und Häusern geht es dann ein paar Meter zum Strand.
Dunkler Sand am türkisen Wasser
Dies soll einer der schönsten Strände auf St. Vincent sein. Dem können wir natürlich nicht widersprechen, da wir als Vergleich nur den einst besuchten schwarzen Strand haben, und wenn ich jetzt einwenden würde, dass der Strand auf Bequia viel schöner war, würde wahrscheinlich ein böser Blick die kleinste Sorge sein, die mich erwartet.
Aber jetzt möchte ich den geneigten Leser auch nicht auf eine falsche Spur bringen, schlecht ist dieser Strand auch nicht. Es handelt sich um einen schmalen Sandstreifen, auf dem ein bis maximal zwei Reihen Liegen stehen. Die erste Reihe Liegen steht direkt am Wasser und wird immer wieder von Wellen unterschwemmt.
Wir gehen bis zum Ende durch, immer wieder angesprochen von Liegen-Besitzern.
Fast ganz am Ende werden wir erneut angesprochen, hier sehen wir nun auch jede Menge freie Liegen. Nachfrage ergibt, dass jede Liege 5 Dollar kostet, Schirm würde noch einmal extra kosten. Haben wir nicht, wir haben nur noch Geld für die Liegen. Netterweise bietet die Vermieterin an, diese Liegen unter den einzigen Baum zu schieben, der hier steht. Das wird genauso umgesetzt und so haben wir zumindest die Hälfte der Zeit Schatten, bis die Sonne herumzieht.
Der Sand ist auch hier sehr sauber, sehr weich. Es gibt kaum Steine.
Wie schon gesagt, ist er dunkel, was sich besonders derart bemerkbar macht, dass er sehr heiß ist durch die Sonne.
Das Wasser ist auch hier klar und türkis.
Und natürlich baden wir als erstes.
Schnorchel-geeigneter Strand
Beworben wird der Strand damit, dass man auch schnorcheln kann. Also versuchen wir auch das. Und tatsächlich ist es so, dass am Ende des Strandes eine Landzunge mit Felsen in das Wasser ragt, und davor können wir tatsächlich einzelne Korallen und viele verschiedene Fische sehen. Einigen gelingt es, auch Seeschlangen, Kugelfische und Seeigel zu beobachten.
Das ist dann sehr schön. Wir schnorcheln entlang der Felsen bis zum Ende der Felsen und noch um die Felsen herum bis in die nächste Bucht. Das geht sehr gut, vor allen Dingen, weil hier keine Strömung ist, das ist also völlig ungefährlich.
In dieser nächsten Bucht übrigens wäre der nächste Strand gewesen, der Indian Bay Beach. Auch dieser Strand wurde empfohlen, weil er noch einsamer und noch mehr zum Schnorcheln geeignet sein soll als der, an dem wir jetzt sind. Es hätte allerdings bedeutet, von unserem Strand über eine Landzunge über Treppen nach oben und auf der anderen Seite nach unten und dann noch ein Stück weiter zu gehen. Das hätten wir natürlich machen können, aber wir haben uns ausgerechnet, dass wir gar nicht so viel Zeit haben und deshalb lieber den Strand nehmen, den wir jetzt haben.
Letztlich stellt sich das auch insofern als richtig heraus, weil wir hier sehr gut liegen, es insgesamt sehr ruhig ist, und die Liegen-Vermieter sehr dankbar sind, dass wir da waren und sich noch mehrfach bedanken. Vielleicht auch deshalb, weil sich die AIDA-Urlauber hervorragend als Babysitter für das kleine Kind der Vermieter eignen, das keine Berührungsängste hat.
Achterbahn zurück
Um 15 Uhr brechen wir wieder auf. Hintergrund ist zum einen, dass die Sonne jetzt so herumgezogen ist, dass wir in der prallen Sonne liegen und das halten wir nicht lange aus. Zum anderen soll das letzte Boot ja um 16 Uhr gehen. Und wie üblich fordern wir das Schicksal nicht heraus, indem wir bis zum letzten Boot warten, sondern halten uns immer die Möglichkeit offen, dass wenn etwas schief geht, immer noch ein Boot danach kommt.
An dem kleinen Pier verpassen wir gerade ein Boot und müssen auf das nächste warten. Wie versprochen sind aber mehrere Boote im Einsatz und es dauert vielleicht 10 Minuten, bis das nächste Boot kommt. Allerdings passen nicht alle hinein, die sich jetzt hier versammelt haben. Wir schon, weil wir ganz vorne stehen, hinter uns die Schlange muss auf das nächste Boot warten. Was sicherlich auch nicht lange dauert. Aber insofern ärgerlich ist, dass sich ein Pärchen völlig unauffällig an allen, auch an uns, vorbei nach vorne schiebt und damit die Wartezeit vermeidet. Immer wieder erstaunlich, dass einzelne so durch Unverschämtheit auffallen.
Diesmal sitzen wir ganz vorne, wodurch wir nicht nass werden. Dafür allerdings immer mal wie in der Achterbahn nach unten klatschen, wenn wir eine Welle überquert haben. Aber der geneigte Leser kennt uns ja mittlerweile, dass uns so etwas Spaß macht.
Diesmal hilft die Besatzung beim Aussteigen und so geht das für alle ganz problemlos.
Einzige Sorge hatte ich noch dahingehend, dass sich jetzt das nächste Paar meiner Schuhe auflöst. Hatte ich gerade gestern davon geschrieben, wie meine kostbaren Turnschuhe kaputt gegangen sind, musste ich nun heute zwangsläufig auf Flip-Flops ausweichen. Und nun auf dem Rückweg löst sich die Sohle des einen Flips oder des Flops, ich weiß nicht, welche Seite wie heißt, eine gefährliche Stolperfalle.
Irgendetwas muss los sein, dass sich jetzt gerade alle meine Schuhe verabschieden.
Eine Kleinigkeit in der Lounge
Zurück an Bord geht der erste Weg in die Lounge, wir haben richtig Kaffeedurst.
Der geneigte Leser kennt das ja schon, dass sich dazu auf dieser Fahrt irgendwie immer eine kleine Leckerei einschleicht. Heute eine Himbeercreme. Das ist der Fluch der Lounge und dem Leser sei versichert, dass es einfach nicht anders geht.
Es folgt dann das übliche Ritual: ein Umweg über das Patio Deck, um die Handtücher umzutauschen, dann das Entsanden und Entsalzen unter der Dusche.
So frisch geduscht und in trockenen Klamotten fühlen wir uns wieder richtig wohl und genießen noch etwas Zeit auf dem Balkon, der heute mal nicht in der prallen Sonne liegt.
Und der frisch gereinigt ist. Wir sind jetzt 8 Tage unterwegs und heute war bereits die dritte Balkon-Reinigung. Über mangelnde Hygiene können wir uns also nicht beschweren.
Die Tanz-Show verpassen wir nicht
Eigentlich wollen wir mal wieder in das Weite Welt Restaurant schauen, aber nach der Erfahrung neulich achten wir sehr genau auf das Thema. Das sagt uns heute nichts, also weichen wir lieber in das Marktrestaurant aus.
Das schmeckt wieder gut. Und es ist genug Mango da.
An den letzten Abenden haben wir ja so manche Show verpasst durch Restaurant oder Spiel. Heute bekommen wir mit, dass die Tanzshow „Secret Garden“ gezeigt wird und da wir die mögen, schauen wir uns diese an. Und sie ist wirklich wieder sehr schön mit toll choreographierten Tänzen.
Danach spielen wir noch eine lange Runde „Port Royal“ an unserem üblichen Tisch beim Fernsehstudio, die das Team aus unseren Ältesten gewinnt.
Die nächste Etappe sind 117 Kilometer bis Castries / St. Lucia.
ÜBERSCHRIFT BILDER FOLGT
GALERIE FOLGT
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