Karibische Inseln ab Dominikanische Republik mit der AIDAperla, Karibik 17.12.25
Von Stränden haben wir noch lange nicht genug, wenn wir auch keine mehr vor uns haben. Aber Zeit zu Gedanken über Klimaanlagen und Veränderungen bei AIDA haben wir, das letzte Mal auf dem Balkon. Weihnachten in der Karibik können wir uns nicht so vorstellen, dafür klappt Internet auf den Inseln und die Freundlichkeit in der Lounge sehr gut.
Bilder folgen hier in Kürze
Karibische Inseln ab Dominikanische Republik
AIDAperla 2025
Hinter uns in der Schlange vor dem French Kiss steht eine Dame, die sagt, wie froh sie ist, dass es morgen vorbei ist.
Ich hoffe jetzt sehr, dass sie sich einen Zahn abgebrochen hat und deshalb froh ist, übermorgen ihren Zahnarzt zu sehen, oder dass irgendwo Hämorrhoiden drücken. Ansonsten entdecke ich die dunkle Seite in mir, die jetzt gerne eine Kopfnuss verteilen möchte. Mache ich natürlich nicht, ist aber darin begründet, dass uns schon seit Tagen zunehmend die Trauer befällt, dass es bald vorbei ist
Weihnachten in der Karibik?
Es mag merkwürdig sein, dass wir nach so vielen teils wunderschönen Stränden immer noch Lust haben, einen noch schöneren zu finden, einen noch karibischeren, einen, bei dem das Schnorcheln noch mehr exotische Fische zeigt oder doch ein paar Schildkröten, die wir auf dieser Reise gar nicht gesehen haben.
Aber genauso ist es.
Ganz sicher ist es so, dass irgendwann das Besondere zur Normalität geworden ist und irgendwann hat man davon genug.. Aber das ist für uns noch in weiter Ferne.
Vielleicht müssen wir doch anfangen, Lotto zu spielen, um so etwas zu ermöglichen.
Ja, der übliche Reiseend-Depri hat uns wieder im Griff. Es ist natürlich für jeden anders, aber ich kann immer noch nicht die optimale Reiselänge feststellen. Anfangs haben wir gemerkt, dass eine Woche zu kurz ist. Jetzt merken wir, dass auch nach zwei Wochen noch keine Sättigung eingetreten ist. Wir waren aber auch schon drei oder vier Wochen unterwegs und hätten immer noch gekonnt.
Wenn die Psychologen unter den geneigten Lesern nun spekulieren, dass es daran liegt, dass wir kein schönes Zuhause hätten oder keine gute Arbeit, dann muss ich auch hier widersprechen. Das haben wir alles. Wie sollte es auch anders sein, wenn man in der norddeutschen Tiefebene wohnt, sturmfest und erdverwachsen.
Allerdings können wir uns Weihnachten in der Karibik nicht vorstellen. Überall auf den Inseln und auch hier ab Bord ist es weihnachtlich geschmückt, überbordend geschmückte Weihnachtsbäume sind allgegenwertig. Die Crew singt immer mal Weihnachtslieder. Und jeden Tag wird ein Türchen geöffnet, an der eine Geschichte hängt.
Trotzdem will bei uns keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Es ist zu warm und zu karibisch für Weihnachten. Das kommt dann erst übermorgen in der vertrauten heimischen Kälte.
Ein schnelles Frühstück
Irgendetwas muss beim Frühstück passiert sein. Wir sitzen noch gar nicht richtig, schon hat der Kellner einen Teller mit fünf Butter und zwei Café au Lait in der Hand
Unsere Bestellung kommt dann auch derart schnell, dass wir völlig unvorbereitet sind. Manchmal hatte das so lange gedauert, dass wir schon angefangen haben, an dem Sinn des Frühstücks im French Kiss zu zweifeln. Aber es ist ja gut, dass ich solche Zeilen hier schreibe, dann kann das verbessert werden. Heute jedenfalls mit einer ungeahnten Geschwindigkeit.
Wen ich hier beim Frühstück am meisten vermissen werde in den nächsten Wochen, ist der Brötchenmann. Bereits wenn ich auf ihn zukomme, hat er nicht nur ein Lächeln auf den Lippen, sondern auch schon das Körbchen mit den 5 Vollkornbrötchen und einem Croissant fertig.
Nur das Nachbestellen bei den Kellnern, das gelingt weiterhin nicht, dafür fehlt einfach der Blick. Die Aufmerksamkeit der ansonsten sehr netten Kellner zu erringen, ist eine Kunstform, die wir noch nicht perfektioniert haben. Jedenfalls kriege ich heute keinen zusätzlichen Latte Macchiato. Doch, natürlich hätte ich den bekommen mit Zeit und Geduld, aber irgendwann hat man sich beim Frühstück den Hintern breit gesessen und möchte dann auch wieder was anderes machen.
Zusatzkarte für die Lounge
Zum Glück gibt es eine Alternative, denn wir können uns denselben Kaffee ja auch aus der Lounge holen. Das machen wir gar nicht so gerne, etwas aus der Lounge zu holen und dann rauszuschleppen, dann wir denken, das ist eigentlich dafür gedacht, es dort zu verzehren. Aber ein Blick auf den Außenbereich der Lounge zeigt, dass dort wieder pralle Sonne ist und das ist schlicht nicht auszuhalten bei der Wärme hier.
Also doch den Latte Macchiato in der Lounge ziehen und damit hinauswandern. Nicht ohne die Concierge freundlich zu begrüßen und noch mal nachzufragen, wie das mit den Karten ist. Bei unserer letzten Tour mussten wir unsere Bordkarten für den letzten Tag verlängern, damit wir noch den ganzen Tag Zutritt zur Lounge hatten. Hier sind wir ja tatsächlich zuvor gekommen, denn sie hat bereits Zusatzkarten auf alle betroffenen Suiten geschickt, mit der wir noch den ganzen Tag Zugang zu Lounge und Patio Deck haben.
Verhalten bei Schauern
Während ich jetzt gerade so an dem Reisebericht schreibe, damit dem Leser kein Detail entgeht, sitzen wir natürlich schon wieder auf dem Balkon, um das herrliche Wetter zu genießen. Heute ist es umgekehrt zu letzter Woche, das heißt, wir fahren von Osten nach Westen und deshalb schaut unser Balkon nach Norden, was Schatten bedeutet. Das ist die wichtigste Voraussetzung, um den Balkon nutzen zu können.
Die zweitwichtigste Voraussetzung ist, dass es trocken ist, denn während ich hier so unauffällig schreibe, fängt unter uns auf dem Lanai-Deck und rechts unter von uns im Außenbereich des Weite Welt Restaurants ein wildes Gejuchzte und Getrappel an.
Und jetzt merke ich es auch, durch die Lamellen über uns war das nicht gleich zu merken, aber es geht plötzlich und unerwartet ein karibischer Schauer nieder.
Das ist nun wieder normal für die Karibik, dass es knallig heiß und sonnig ist, und dann ganz unerwartet zieht ein Schauer über uns hinweg. Das erlebt man nicht nur hier auf dem Meer, sondern auch auf den Inseln. Das ist in dieser Jahreszeit völlig normal.
Für das richtige Verhalten bei so einem Schauer gibt es zwei Möglichkeiten: die erste ist: nichts tun, so ein Schauer dauert allenfalls ein paar Minuten. Alles was nass wird, trocknet bei der Hitze hier ebenso schnell wieder.
Die zweite Möglichkeit ist schnelles Abräumen und Schützen, was nicht nass werden darf, wie zum Beispiel die Geräte, auf denen ich meinen Reiseberichte schreibe, die würden zwar auch trocknen, aber die Elektronik mag es nicht sehr, wenn sie zwischendurch nass wird.
In jedem Fall lohnt sich kein panisches Weglaufen, denn bis der Puls sich wieder beruhigt hat, ist der Schauer längst vorbei.
Und dieser Schauer jetzt führt immerhin zu einem schönen Regenbogenbild über dem Meer. Und schon scheint wieder die Sonne bei 27°C.
Internet in der Karibik
Wir hatten uns mehrfach einen Mietwagen genommen und sind über die Inseln gefahren. Vielleicht hat sich der geneigte Leser schon gefragt, wie wir dort navigiert haben. Auf Guadeloupe war das kein Problem, weil dort europäisches Netz ist. Aber auf Curaçao hatten wir nur karibisches Netz. Und das wäre mit unseren heimischen Anbietern deutlich teurer geworden.
Hier hat die beste Ehefrau von allen aber eine tolle Möglichkeit entdeckt: die eSim. Man kann für die Karibik eine elektronische Sim kaufen, die dann die Einwahl in die lokalen Netze ermöglicht. Wir haben 3 Gigabyte für 15 € gekauft und diese für die Navigation und die Kommunikation untereinander gebraucht, mit dem Ergebnis, dass wir allenfalls ein Bruchteil der 3 GB verbraucht haben. Das war ein ausgesprochen gutes Geschäft.
Natürlich reicht das nicht aus, wenn man nebenbei noch Streamen oder Instagram machen möchte, so wie das nicht näher genannte Kinder machen, dann gibt es dieses Angebot aber auch mit unbegrenzten Datenvolumen für rund 50 €.
Die eSim funktioniert nicht auf dem Meer, dort ist die Einwahl ins Netz weiterhin sehr teuer. Aber auf allen karibischen Inseln, auf denen wir waren, funktioniert sie meist gut.
Aber Vorsicht, es gibt verschiedene Angebote, die Verfügbarkeit auf den Inseln ist aber sehr unterschiedlich.
Das bringt uns zum Internet-Angebot von AIDA.
Das ist nach wie vor nicht gut, die meisten, die ein Internet-Paket gekauft haben, sind über Schnelligkeit und Verbindungsqualität unzufrieden, mit dem teuren Premium-Paket geht es besser.
Auf der anderen Seite ist AIDA ein Fehler unterlaufen: Aus irgendeinem Grund können alle das Internet kostenlos nutzen. Jeder konnte anfangs eine kostenlose Stunde nutzen, aber die Stunde wurde in den 14 Tagen einfach nicht beendet. Sie war manchmal sehr schlecht, auch unterbrochen, aber ging immer wieder.
Wie sehr ärgern sich jetzt die, die ein teures Paket bei AIDA gekauft haben. Wie unsere Älteste, die das auch nochmal bei der Rezeption reklamiert hat.
Klimaanlagen und Erkältungen
Klimaanlagen mögen wir nicht besonders, denn wie viele andere auch haben wir den Eindruck, dass sie dazu führen, dass man sich leichter erkältet.
Jedenfalls ist es so, dass sich die Erkältung langsam durch die Reihen frisst. Zunächst war’s unsere Jüngste mit Freund, dann die beiden Ältesten, jetzt hat auch die beste Ehefrau von allen Husten und Schnupfen.
Trotzdem ist die Klimaanlage unvermeidlich, denn es bleibt auch nachts dermaßen schwülwarm, dass wir tunlichst die Balkontür geschlossen halten. Das ist schade für dieses Meeresgefühl, das wir sonst so gerne haben, dass wir nachts deshalb gerne die Balkontür auflassen. Es ist hier aber nicht anders möglich, zumal der Wintergarten sich tagsüber extrem aufheizt, was den Effekt noch verstärkt.
Die Gäste Zusammensetzung hatte ich noch nicht erwähnt:
Es dürften etwa gleich viel Gäste im Rentenalter sein, wie auch junge Familien, teilweise mit kleinen Kindern. Und noch einmal so viel Mittelalter.
Kinder im schulpflichtigen Alter sieht man gar nicht, das ist kein Wunder, weil in den letzten 14 Tagen in keinem Bundesland Ferien gewesen sind.
Veränderungen bei AIDA
Was hat sich noch verändert?: Wie bei den letzten Fahrten auch, versucht AIDA die tägliche „AIDA heute“ nur noch digital anzubieten (sie heißt nun auch nicht „myAIDA heute“, wie kurzzeitig schon mal, sondern eigentlich „AIDAperla heute“). Es liegen aber immer ein paar Exemplare an bestimmten Stellen, für diejenigen, die es unbedingt in der Hand halten wollen. Leider hat AIDA auch das Layout geändert, statt chronologischer Aufzählung gibt es nun einen Zeitstrahl. Das macht das ganze deutlich unübersichtlicher.
Im Bordportal gibt es nun auch eine eigene Seite „Sitten und Gebräuche“, mit der die Besonderheiten der Destination hier vorgestellt werden und zum richtigen Verhalten auf den Inseln ermutigt wird. Das finden wir gut.
Und die Kleiderordnung ist strenger geworden. Insgesamt bleibt der Dresscode leger, aber Badekleidung, Bademäntel, Flip-Flops, Jogging-Anzüge sollen in den Restaurants nicht mehr akzeptiert werden. Abends sollen die Herren in den Restaurants lange Hosen tragen, das war bisher auch so.
Inwieweit das auch durchgesetzt wird, war ja in der Vergangenheit unterschiedlich, hier konnten wir noch nichts beobachten
Die letzte Show ist die beste
Unsere letzte Pflicht ist das Koffer-packen. Das wir so weit wie möglich hinauszögern.
Deshalb genießen wir in Ruhe das Abendbrot im Marktrestaurant. Farewell ist immer besonders lecker, und so ist es auch heute.
Nachdem ich mich vor 3 Tagen von der neuen AIDA-Show nicht allzu begeistert gezeigt habe, ist es heute völlig anders. „Heart of the Ocean“ ist wieder eine Show, die an die großen Exklusiv-Shows anknüpft und ein bisschen an „Kauri“ erinnert, die alten AIDA-Fahrer könnten das noch von der AIDAmar kennen.
Es wird getanzt, gesungen und akrobatiert in einer bunten Unterwasserwelt. Sehr schön!
Ein letzter Weg führt noch in die Lounge. Wir haben in unserer Minibar noch eine Flasche Rosé stehen, die wir im Rossini mitbekommen hatten. Damit wollen wir nun auf das Urlaubsende anstoßen, eine richtige Farewell-Party gibt es ja auf den großen Schiffen nicht.
Dazu brauchen wir aber Gläser. Und die hole ich aus der Lounge, natürlich frage ich um Erlaubnis.
Ist aber kein Problem. Überhaupt haben uns die Mitarbeiterinnen dort gut gefallen. Die Concierge hat uns immer beim Reinkommen an ihrem Schreibtisch freundlich begrüßt, so dass immer ein paar Sätze Plausch möglich waren. Und auch die Kellnerin hat immer ein paar Sätze gewechselt. Deshalb hinterlassen wir auch gerne jetzt gleich einen kleinen anerkennenden Umschlag.
Und auch mit den letzten Spielen zögern wir das unvermeidliche Ende heraus: „Dog“ gewinnen unser Ältester und der bescheidene Autor dieser Zeilen, „SkullKing“ nochmal unser Ältester.
Und dann bleibt nur noch Koffer packen und vor die Tür stellen.
Morgen sind wir dann in La Romana / Dom. Rep.
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