Kurzreise nach Århus & Kopenhagen 2 mit der AIDAmar, Kopenhagen 01.08.25

Erst ist unklar, welches Terminal wir anfahren. Dann liegen wir aber tatsächlich stadtnah an der Langelinie. Und gehen eine sehr schöne Promenade an der Meerjungfrau und kleinen Parks und Springbrunnen vorbei bis zum Schloss und zurück durchs Kastell. Vorher müssen wir uns stärken, das passiert aus Versehen beim exklusiven Frühstück im Rossini.

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Um 8 Uhr haben wir uns zum Frühstück verabredet. Zum Glück haben wir einen Wecker gestellt. Wir hätten das sonst glatt verschlafen.

Aus Versehen Kiss

Die Sache mit dem Frühstück erforderte einige Planung. Irgendwie ist es aus Versehen passiert, dass wir beide in die allerhöchste Club-Stufe Kiss geraten sind. Nicht lange: Dadurch, dass die für den Club erforderlichen Seemeilen nach fünf Jahren verfallen, werden wir in einigen Wochen wieder eine Stufe herabfallen. Aber mit dieser höchsten Clubstufe haben wir ein Vorrecht, das wir so viele Jahre nicht mehr genießen konnten: das exklusive Frühstück im Buffalo Steak House. Nach all den Jahren freuen wir uns sehr darauf.

Frühstücks-Verhandlungen mit dem Restaurant-Chef

Auf den Schiffen ist es üblich, dass man dieses Frühstück auch buchen kann. Das betrifft den Rest unserer Reisegruppe, da nur wir beide diese Club-Stufe kurzzeitig erreicht haben.
Also bin ich gestern Abend beim Abendessen schon zum Restaurant-Chef gewandert und habe gefragt, ob wir die anderen fünf einfach zum Frühstück mitbringen können. Er war sehr freundlich und sagte, dass er das gerne gemacht hätte, aber er hätte bereits 100 Reservierungen, die eh nur in das Restaurant passen, wenn nicht alle gleichzeitig kommen, und deshalb könnte er uns das nicht zusagen. Wir könnten es versuchen, vielleicht ist zufällig dann ein Tisch frei, aber er konnte das nicht versprechen.
Nach dem Abendbrot ist er dann aber noch einmal auf uns zugekommen und hat eine Idee entwickelt. Tatsächlich wird das exklusive Frühstück diesmal zusätzlich im Gourmet-Restaurant Rossini angeboten, weil so viele Suiten- und Club-Stufen-Gäste an Bord sind, dass Bezahlgäste keinen Platz mehr gehabt hätten. Und deshalb bot er uns an, dass wir ins Rossini gehen, dort auch unser Club-Frühstück bekommen und alle anderen dies dazu buchen können. Er hat das dann auch gleich alles telefonisch mit seinem Kollegen im Rossini besprochen.
Prima Idee und toller Service.

Exklusives Frühstück im Rossini

So treffen wir uns heute Morgen vor dem Rossini. Tatsächlich ist der Restaurantchef vorbereitet und wir werden zu einer liebevoll als Geburtstags-Tisch gedeckten Tafel geführt. Der Geburtstag war ja gestern, aber egal: Wird noch einmal heute Morgen nachgefeiert.

Wir waren sehr gespannt, ob sich das Frühstück in Menge oder Qualität in all den Jahren verändert hat. Zu unserer großen Freude hat es das nicht. Wie früher auch können wir Eierspeisen oder Minutensteak (der große Unterschied zum exklusiven Frühstück im French Kiss auf den großen Schiffen) bestellen und uns eine Etagere aus Fisch, Käse, Aufschnitt oder Früchten zusammenstellen. Brot und Brötchen werden im Korb zum Aussuchen gebracht. Das ist allerdings deutlich besser als es früher zeitweise war, als einfach irgendein Brot-Brötchen-Korb hingestellt wurde und viel über geblieben ist. Dazu gibt es Kaffee oder Tee. Filterkaffee und frisch gepresster Orangensaft (ad libitum = “bis nichts mehr reingeht”) ist für die Selbstzahler im Preis (14,90 €) inkludiert, Kaffee-Spezialitäten oder Tee müssen extra bezahlt werden.

Das Essen ist wieder toll, sowohl von der Qualität her als auch von der Atmosphäre. Das Restaurant ist allenfalls zur Hälfte gefüllt und so ist es sehr ruhig, die Kellner haben Zeit, sich um uns zu kümmern.

Die verschiedenen Terminals in Kopenhagen

In der Zwischenzeit sind wir an der Stadt vorbeigefahren, in die Bucht des Hafens eingefahren und sind gespannt, an welchem Terminal wir nun um 10 Uhr anlegen.

Kopenhagen hat gleich mehrere Anlegestellen für Kreuzfahrer. Zuletzt waren wir meist am Oceankaj, an dem drei Terminals etwa 7 km vom Stadtzentrum entfernt neu gebaut wurden.

Lieber liegen wir am Langeliniekaj, ein schon sehr alter Kai, der früher der Frachtschifffahrt diente, den man nun für Kreuzfahrtschiffe ausgebaut hat und an dem die Lagerhäuser in moderne Bürohäuser umgebaut wurden. Dieser liegt in der Verlängerung der Uferpromenade Langelinie, die an der berühmten Kleinen Meerjungfrau vorbeiführt und im Langelinieparken (das ist ein kleiner Park, kein Parkhaus) endet. Dahinter kann man immer weiter geradeaus gehen an weiteren Kais entlang und kommt dann unter anderem am Schloss Amalienborg vorbei und endet am Zentrum Nyhavn.

Lieber Langelinie

Damit ist auch klar, warum wir lieber an der Langenlinie liegen, weil wir hier zu Fuß ins Zentrum gehen können.
Wir liegen heute wieder am äußeren Ende der Langenlinie, davor liegt die AIDAdiva. Von unserem Standort bis zum Schloss geht man etwas weniger als 30 Minuten, bis Nyhavn sind es 35 Minuten. Das ist machbar.

Vom Balkon aus können wir auf die ehemaligen Lagerhäuser schauen. Die Bürohäuser, die man daraus gemacht hat, erinnern an die HafenCity in Hamburg. Unten vor dem Schiff sehen wir die Busse und auch die Hop-on-Hop-off-Busse abfahren. Oma und Opa möchten gerne mit diesen fahren, da wir das schon vor 7 Jahren gemacht haben, planen wir eher den Fußweg in die Stadt. Oder ein Tag auf dem Balkon, auch attraktiv bei so einer Kurzreise, bei der nicht viel Zeit ist. Oder Lesen im Bett. Mal sehen. Erstmal ist die Kaffee-Durchlaufzeit eingeplant und dann schauen wir, wozu wir Lust haben.

Die Entscheidung fällt: Zu Fuß

Gegen 13 Uhr gehen wir von Bord. Und ziehen wie gedacht zu Fuß los. Den Weg habe ich ja eben schon beschrieben.

Direkt vor dem Schiff trennt eine hochgesetzte Promenade den Anlege-Kai von den alten Lagerhäusern. Auf dem Hinweg gehen wir unten entlang, auf dem Rückweg oben.

Hier unten geht man entlang der Mauer der hochgesetzten Promenade. Lange Mauern an einem Kai sind Dank Civitavecchia ja nicht so der Favorit der besten Ehefrau von allen. Aber hier sind kleine Geschäfte in die Mauer eingelassen und es gibt Durchgänge auf die andere Seite. Einen dieser Durchgänge nutzen wir, um zu den ehemaligen Lagerhäusern durchzugehen. An einer Kunstinstallation können wir zwischen den Lagerhäusern auf ein weiteres Hafenbecken hindurchschauen. Diese moderne Kunstinstallation „The Genetically Modified Paradise“ stellt Skulpturen da, unter anderem eine „genetisch veränderte Meerjungfrau“.

Sehr schöne Promenade

Oben ist die Promenade sehr schön gestaltet. Ein normaler Metallzaun begrenzt diese zum Kai hin, ein übermannsgroßer zu den Lagerhäusern.

In der Mitte der Promenade gibt es verschiedene Bereiche: in einem Bereich sind Blumenkübel labyrinthartig aufgestellt, die immer wieder Bänke zum Verweilen in die Mitte nehmen.

In einem anderen Bereich steht ein schier endloser Tisch in der Mitte, zu beiden Seiten mit Sitzbänken gesäumt. Hier könnte eine ganze Kompanie ihre Brotboxen auspacken. Es gibt Sandbahnen zum Spielen und eine Baumreihe.

Von Meerjungfrau bis zum Schloss

Um Ufer folgt dann am Ende der Promenade die Marina Langelinie Lystbådehavns Bådelav, die umrundet werden muss. Dahinter, immer weiter am Ufer entlang sitzt die berühmte Den Lille Havfrue, die Kleine Meerjungfrau.
Nicht aber etwa allein, sondern ganze Busladungen von Menschen werden hier zum Fotografieren abgeladen und bilden große Trauben, bevor sie zum nächsten Fotostopp fahren.

Hinter dem kleinen Langelinieparken steht am Kastell der Gefionspringvandet, der Spingbrunnen, an der die Göttin Gefion das Meer mit 4 Ochsen pflügt.

Dann folgt weiter am Ufer entlang ein langer Kai, gesäumt von ehemaligen Lagerhäusern. Bis zum Amaliehaven, ein weiterer kleiner Park mit einem Springbrunnen in der Mitte, an dem entlang man zum Schloss Amalienborg gehen kann. Das ist alles sehr schön angelegt und gepflegt.

Nach ein bisschen Pause auf einer der zahlreichen Bänke gehen wir dort hindurch.
Und stehen auf einem großen Platz, der von 4 gleichen Gebäuden an den 4 Ecken umrahmt wird. Das ist das Schloss, in dem auch die Königsfamilie wohnt. Vor den Gebäuden patrouillieren die Wachen. Hinter jedem Gebäude ist ein kleiner Park, der aber von uns nicht einzusehen ist. Zwischen den Gebäuden führen 4 Wege wieder nach außen.

Ohne T-Shirt geht es nicht

Einen dieser Wege nehmen wir, wieder zurück Richtung Schiff.
Kurz vor dem Kastell sind Souvenirläden, in denen wir die obligatorischen T-Shirts für die Kleinen erstehen.

Bis hierhin kennen wir den Weg schon von vor 6 Jahren.
Weiter gehen wir diesmal aber mitten durch das Kastell, das noch militärisch genutzt wird.

Der Hauptweg ist kostenfrei begehbar, ebenso der sternförmige Wall rund um das Kastell.
Wir gehen den Hauptweg, vorbei an einer bewachten Schranke, durch zwei Reihen alter roter Dienstgebäude.
Auf der anderen Seite verlassen wir das Kastell wieder, gegen eine Treppe nach oben, sind nun oberhalb der Marina, die wir vorhin umrundet haben, an dem Seefahrtsdenkmal Søfartsmonumentet und kommen von hier direkt auf die erhöhte Promenade, die wieder zum Schiff führt.

Meistens scheint auf unserem Weg die Sonne und zwar ganz schön warm bei eigentlich nur 22°C. Da sind wir doch für Wolken dankbar. Zum Glück regnet es nicht, erst später gibt es einige kurze Schauer.

Mangelnder Kampf um die Tische

Zurück an Bord treffen wir uns in der AIDA Bar für einen Kaffee und zum Erlebnis-Austausch.
Die Zeit bis zum Abendbrot überbrücken wir dann mit dem Veröffentlichen des aktuellen Reiseberichts. Das Format hierzu habe ich verändert und wir schauen mal, ob die Technik das mitmacht.

Zum Abendbrot haben wir uns im Marktrestaurant verabredet. Dabei fällt uns etwas auf: Auf unseren Reisen haben wir immer wieder die Jüngsten vorgeschickt, um zur Öffnungszeit am Marktrestaurant bereit zu stehen und einen Tisch zu bekommen, der groß genug für uns alle ist.
Das klappt auch, denn wie groß der Ansturm auch immer war, so bekamen wir immer einen Platz.

Diesmal sind wir erstaunlicher Weise die Jüngsten und so können wir uns nur selber vorschicken.
Aber zum einen sind alle anderen auch schon da, als das Restaurant öffnet, zum anderen ist der Ansturm nicht sehr groß, vermutlich weil wir gleichzeitig auslaufen.

So ist es nicht sehr voll und wir können gut an alle Buffets. Und lassen uns viel Zeit, um uns durch die Reihen zu essen.

Es wird eng

Inzwischen sind wir ein ganzes Stück gefahren und passieren langsam die engste Stelle des Øresunds zwischen Dänemark und Schweden. Zur linken liegt dort die dänische Stadt Helsingør, zur rechten die schwedische Stadt Helsingborg.
Dazu gehe ich noch einmal an Deck für ein paar Fotos im Sonnenuntergang und von Helsingborg mit Regenbogen.
Der dort erscheint, weil es hier regnet. Auf mich und meine Kamera.

Zum Abschluss schauen wir uns die Show im Theatrium an. Bei “Musical Dreams” präsentiert – wie der Name sagt – das gesamte Ensemble Songs aus verschiedenen Musicals. Die Show ist wieder sehr sehenswert, aber wie oft muss ich dazu noch schreiben, dass es schön wäre, die dazugehörigen Musicals einzublenden (weil wir viele nicht erkennen), bis AIDA das umsetzt? Die hören doch sonst auf meine Reiseberichte. Nicht.

An der Kabinentür hängt bereits die Abreise-Information für übermorgen. Das ist der Nachteil einer Kurzreise: gestern erst angekommen, heute bereits Abreise-Planung.

Die nächste Etappe sind 207 Kilometer bis nach Ǻrhus.

ÜBERSCHRIFT BILDER FOLGT

GALERIE FOLGT

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