Italien & Mittelmeerinseln mit der AIDAstella, Ajaccio / Korsika 10.07.18

Nach unruhiger Nacht ist nun die richtige Urlaubsentspannung angekommen und wir genießen die Sonne, das Meer, das Lesen und Dösen. Dabei macht der richtige Lichtschutzfaktor den Unterschied, keiner fällt in Ohnmacht und wir fühlen uns wie neu geboren. Statt Fußball gibt es Comedian und Spiel, was aber das gleiche Ergebnis hat. Und AIDA klärt meine Show-Fragen.

Ajaccio 18.07.10 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Nicht weit weg von dieser Kabine hatten wir vorletztes Jahr ja mal die lauteste Kabine aller Zeiten: Direkt unter dem Geschirrspüler des Marktrestaurant, wo bis spät in die Nacht Geklapper und Gepolter war, dass man mittendrin statt nur dabei war. So laut ist es hier nicht, auch wenn wir unter der Küche des Marktrestaurants liegen. Und doch schaffen sie es, uns eine unruhige Nacht zu bereiten: Die normalen Küchengeräusche wie Klappern und Schieben von Geschirrwagen stören uns nicht, so alle Stunde hört es sich an, als ob einer mit einem Vorschlaghammer auf den Metallboden schlägt. Oder Metalltöpfe kräftig auf dem Boden ausschlägt. Jedes Mal stehen wir senkrecht im Bett. Da das gestern Nacht nicht war, hoffen wir, dass nur etwas repariert werden musste und es nächste Nacht besser wird. Wir hoffen.

Jedenfalls sind wir noch müde und verschlafen, als der Wecker zum Frühstück läutet. Dieses macht uns wieder munter, die Eier stimmen heute auf den Punkt, ich fürchte nur, dass wir dem Kapitän den Platz weggenommen haben. Wie immer sitzen wir in unserer kleinen Ecke, als er schwungvoll um diese einbiegt und dann elegant zu einem anderen Tisch wechselt. Tja, nur der Vogel, der früh aufsteht, bekommt den besten Wurm. Oder so.

Ajaccio 18.07.10 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Ruß über der Fähre

Kreuzfahrt ist immer noch viel zu schmutzig und es muss sich dringend noch mehr tun. So erfreulich es ist, dass AIDA neue Schiffe mit LNG-Antrieb bestellt, so wenig verständlich ist, dass der Landstrom in den Häfen immer noch viel zu stiefmütterlich behandelt wird. Nach wie vor kann meines Wissens nach nur die AIDAsol die großen Landstromstecker nutzen. In Hamburg hat man den Eindruck, dass das Terminal Altona zwar Landstrom ausgebaut hat, dass man die Kreuzfahrtunternehmen aber nicht allzu sehr gängeln möchte, um sie nicht zu verprellen. Kiel baut nun auch Landstrom aus, mal sehen, ob die das besser machen.

Wie ich darauf komme? Diese Diskussion um Ruß im Hafen und die Belastung der Bewohner ist hier noch nicht angekommen. Direkt vor unserem Balkon liegen zwei Fähren. Lautstärke und Abgase stellen uns völlig in den Schatten.

Apropos Schatten, die Übergänge zwischen den Themen klappen heute wieder reibungslos: Es ist jetzt zwar warm, aber stark bewölkt. Der Kapitän erzählt zwar über Lautsprecher, dass die Einfahrt in die Bucht bei aufgehender Sonne traumhaft war, weshalb sich das hier auf Korsika immer lohnen würde (hätte er das mal gestern schon angekündigt, dann wären wir zwar auch nicht früher aufgestanden, hätten das aber wenigstens selbst entscheiden können), aber davon ist nun nichts mehr zu erahnen. Trotzdem ist es jetzt angenehm auf dem Balkon. Vom Wetter her, die Fähren habe ich ja schon erwähnt.

Ob wir wohl je die Stadt Ajaccio kennenlernen werden? Ich halte das für fraglich, denn seit wir beim ersten Besuch hier den schönen Strand in der Bucht entdeckt haben, zieht uns dieser immer wieder magisch an. So auch heute. Denn im Laufe des Vormittags reißen die Wolken immer mehr auf und mittags haben wir strahlenden Sonnenschein bei 26°C. Deshalb machen wir uns nun auch auf zum Strand. Vorbei an der Jewel of the Seas, durch das Terminal, entlang von richtig teuren und großen Jachten, ein paar Restaurants, der Festung bis zum Strand St. Francois. Hier einfach die Treppen an der Festungsmauer hinunter und schon sind wir in 15 Minuten da. Im Moment ist Aufbruchsstimmung, denn viele sind wohl schon früh hergekommen und gehen nun zum Mittag auf das Schiff. Die Jewel of the Seas wird auch schon um 16 Uhr aufbrechen, deshalb kommen uns viel Amerikaner entgegen. Dadurch ist der Stand kaum noch besucht, in den nächsten Stunden kommen aber noch viele AIDA-Fahrer dazu, gut an den gelbweiß gestreiften Poolhandtüchern zu erkennen.
Und ich erleide gerade ein schlagartiges Déjà-Vus, denn genau dasselbe mit genau dem gleichen Nachbar-Schiff habe ich schon vor 1 Jahr geschrieben…

Ajaccio 18.07.10 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Sonne und Meer

Der Sand ist wieder warm, weich und sehr sauber. An der Wasserkante ist diesmal eine 1 Meter breite Kiesschicht, über die wir ins Wasser gehen müssen, aber dahinter ist auch weicher Sand. Das Wasser ist herrlich, leichter Wellengang und der Grund fällt nur flach ab. Allerdings ist der felsfreie Steifen hier schmal, links und rechts sind die Steine scharfkantig, dazwischen lässt es sich gut Baden und Toben.

Durch ein bisschen Luftbewegung können wir es hier in der prallen Sonne gut aushalten, die hohe Festung hinter uns bietet keinen Schatten, deshalb macht es Sinn, dass eine Gruppe Japaner Sonnenschirme dabei hat. Dank LSF 10.000 bei meiner Sonnencreme geht es auch ohne Schatten, nicht näher genannte Familienmitglieder, die aus Eitelkeit lieber weniger LSF haben, holen sich heute aber glatt einen Sonnenbrand.

So ist jedenfalls Entspannung pur und wir genießen die Sonne, das Meer, das Lesen und Dösen. Jetzt ist auch die richtige Urlaubsentspannung angekommen.

Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Da wir darauf geachtet haben, dass alle Kinder genug trinken, gibt es auch keine Ohnmachts-Zwischenfälle wie beim letzten Besuch. Allerdings ist es deutlich zu merken, wie plötzlich stickige Hitze auf uns knallt, als wir den Strand verlassen und in die Stadt kommen. Ich denke, wir haben mit Strand heute alles richtig gemacht.

Ein schönes Ritual ist es, an Bord erst einmal zu entsanden, Meerwasser und Sonnencreme abzuspülen. Danach fühlt man sich wie frisch geboren!

Essen gibt es heute zur Familienzeit im Bella Donna Restaurant. Diese Zeit ist Familien mit Kindern vorbehalten, wodurch die Buffets nicht so überfüllt sind. Nach Ende der Familienzeit werden dann wieder die Tische knapp.

Ajaccio 18.07.10 - Strände, Städte und Sonne im Mittelmeer AIDAstella

Karten statt Fußball

Das Abendprogramm gestaltet heute der Gast-Comedian Michael Eller. Er hat ein bisschen Probleme, die richtige Stimmung zu gestalten, es ist auch nicht sehr voll im Theatrium, die meisten dürften noch beim Essen sein oder sich auf den Fußball-Abend vorbereiten. Die beste Ehefrau von allen findet ihn ganz unterhaltsam, ich zähle lieber mit, wie oft er betont, dass es sein 47. Vertrag auf einem Kreuzfahrtschiff ist. Oft.

Einerseits lockt danach das Halbfinale Belgien – Frankreich, das im Brauhaus und am Pooldeck übertragen wird und live (und kompetent) in der Spielpause von Dr. Pedro Gonzalez (Uni Hamburg) kommentiert wird. Andererseits bin ich nun der einzige in der Familie mit ein bisschen Interesse ohne deutsche Beteiligung, und auch das Argument, dass die Belgier fast die gleiche Flagge haben, zieht nicht. Also spielen wir eine Runde „Skip-Bo“ in der AIDA Bar, bei der es mir geht wie den Belgiern: nur der 2. Platz. Allerdings darf ich morgen weiterspielen. Schön ist, dass es hier absolut ruhig ist, vorne in der Bar läuft Bingo mit nur einem kleinen Häufchen Teilnehmer, hinten sind nur wir.

Inzwischen hat sich über Twitter auch das AIDA Social Media Team gemeldet, um meine Fragen zu beantworten: Die Exklusiv-Shows gab es nun schon sehr lange, es gibt neue, hochprofessionelle Show-Angebote, die uns beeindrucken werden. Damit ist zwar die Frage nach den finanziellen Verhältnissen nicht wirklich beantwortet (was ich nun auch nicht ernsthaft erwartet hatte), aber zumindest bin ich ernsthaft gespannt, womit es AIDA gelingt, uns nach 25 Fahrten zu beeindrucken. Wir wissen ja, was wir bisher von AIDA erwarten konnten, der Wegfall der Exklusiv-Shows ist erstmal weniger, als wir erwarten, aber wenn sie unsere Erwartungen tatsächlich am Ende übertreffen, soll uns das nur recht sein.

Und mit diesen Gedanken gehen wir dann in die Nacht, die nächste Etappe sind 339 Kilometer bis nach Civitavecchia.

Ajaccio


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