Mittelmeer 15 mit der AIDAdiva, Athen 17.07.13

Heute ist eines der Highlights der Reise: Unser Ausflug zur Akropolis. Anders als wir uns das vorgestellt haben, aber ganz toll. Dabei ist das Wetter optimal und die Führung sehr gut.

Akropolis Athen 13.07.17 - Türkei Griechenland Rhodos Kreta Zypern Israel AIDAdiva Mittelmeer

Statt wie geplant um 8 Uhr legen wir bereits kurz nach 3 Uhr in Piraeus an. Hintergrund ist, dass die AIDAdiva irgendwo verunreinigten Treibstoff gebunkert hat und der jetzt komplett abgesaugt und ersetzt werden muss – was viele Stunden dauert.

So wachen wir bereits im Hafen von Piraeus auf und müssen uns heute sputen, weil wir einen Ausflug zur Akropolis gebucht haben. Deshalb gehören wir heute zu den ersten beim Frühstück, das wir uns aber in aller Ruhe schmecken lassen. Heute mit einer extra großen Portion Lachs mit Meerrettich, wir müssen schließlich genug Kraft haben, die Akropolis zu erklimmen.

Bereits 1 Minute vor der verabredeten Zeit zum Treffen im Theatrium können wir das Theatrium nicht mehr erreichen, weil uns eine riesige Horde Menschen entgegenkommt, die uns mitschleift zum Ausgang. Unser erster Gedanke ist, dass das Schiff grad evakuiert wird, den üblichen vorangehenden AIDA-Mitarbeiter mit hochgehaltenem Schild kann ich in der Ferne nicht erkennen, letztlich bestätigt aber ein Blick auf die Tickets der einzelnen Hordenelemente, dass die alle das gleiche Ziel haben. Ohoh. Wird voll auf der Akropolis…
Wieso die nun zu früh losgehen weiß ich nicht. Zunächst ist es ein ordentlicher Fußmarsch zum Hafenterminal, von dort noch einmal zu den Bussen. Wir füllen bereits Bus Nummer 19. Nach kurzer Wartezeit bringt ein AIDA-Mitarbeiter die letzten Teilnehmer zum Bus (die, die pünktlich im Theatrium waren oder nicht mit der Horde mitgeschwemmt wurden), dann steigt eine griechische Fremdenführerin zu und es geht los durch die Gassen von Piraeus. Nina, so heißt sie, spricht einwandfrei deutsch und macht ihre Sache sehr gut.

Akropolis Athen 13.07.17 - Türkei Griechenland Rhodos Kreta Zypern Israel AIDAdiva Mittelmeer

Es ist schön, dass wir nicht gleich auf die Hauptstraße fahren und so etwas von Piraeus sehen. Aber gefallen tut uns erstmal nicht, was wir sehen. Schon vom Schiff konnten wir rundum triste Wohnsilos sehen und auch hier auf der Fahrt sehen wir sicherlich auch einiges an historischem Gebäudebestand (85% wurden im letzten Weltkrieg zerstört), aber viel renovierungsbedürftiges, Verfall, öde Flächen. Mehrere Naturbuchten werden als Häfen genutzt, das sieht nett aus, der von Nina angepriesene Strand ist aber klein, schmal, zwischen den Hafen geprügelt.

Hier wie auch in Athen sind die Mittelstreifen begrünt, hier stehen viele Palmen, anders als in Antalya ist das aber eher ein schmutziges Grün und viel verdorrtes Gras.
Müll liegt auch viel herum und in einigen Gegenden kann man regelrecht sehen, wie Jugendliche gelangweilt herumlungern.

Die Fahrt zur Akropolis dauert rund 40 Minuten. Von dem großen Busparkplatz geht ein sehr schöner breiter Fußweg in die Altstadt Plaka oder zur Akropolis. Den Aufstieg haben wir uns als hoch und schwierig über hunderte ausgetretene Stufen vorgestellt und deshalb schleppen wir Unmengen Wasser mit uns rum. Dann ist der Aufstieg aber völlig anders. Zunächst geht es über sehr schöne, etwas glatte, breite Marmor-Stufen durch einen Olivenbaum-Wald zum Kassenhäuschen. Dank unserer Führung baut sich die Schlange recht schnell ab. Individuell Reisende müssen aber wohl sehr lange anstehen, gerüchteweise haben wir etwas von 2 Stunden gehört. Nach dem Kassenhäuschen geht es über einen ansteigenden Marmor-Weg zunächst zum Dionysos-Theater, das gerade sehr schön wiederhergestellt wird und in ansteigenden Sitzreihen 17.000 Besuchern Platz bot. Dann geht es weiter hoch zu den Tempelanlagen. Vor der Durchgang geht es über schmale, serpentinenartig angelegte Wege ohne Brüstung nach oben. Hier ist eine Engstelle, bei der sich die nach oben strebenden und nach unten verlassenden Reisegruppen aus Japan, USA, Italien, den verschiedenen Kreuzfahrtschiffen (und was weiß ich, was dort alles für Sprachen vertreten waren) begegnen und einen riesigen Stau verursachen.

Durch die Propyläen mit dorischen und ionischen Säulen kommt man dann an das Hochplateau. Rechter Hand der riesige Parthenon-Tempel der Athene, rundum von dicken Säulen umgeben, das ist das Bild, das man von der Akropolis kennt. Die Säulen sind zum Teil schon sehr gut restauriert, zum Teil sind sie eingerüstet und große Kräne lassen das Ganze nicht so antik aussehen. Die Säulen, die eigentlich sandgelb sind, sind mit Marmor aus der gleichen Steinbruch geflickt, aus dem sie ursprünglich gehauen wurden. Diese Flickstücke sind allerdings aus einem leuchtenden Weiß.

Akropolis Athen 13.07.17 - Türkei Griechenland Rhodos Kreta Zypern Israel AIDAdiva Mittelmeer

Das Dach soll wohl nicht wieder ausgebaut werden, wenn man sich das aber mit Dach vorstellt, ist das wirklich ein gewaltiger Bau, vor dem wir ganz klein sind. Mit 72×34 Metern wirklich gigantisch.
Linker Hand ist noch der Nike-Tempel, der nicht nur von Säulen, sondern auch von Frauenstatuen getragen wird.
Umgeben wird das Plateau von einer Mauer, teilweise so hoch, dass man gerade rübergucken kann, hinter dem Tempel aber nicht einmal hüfthoch, so dass ich doch erhebliche Bedenken habe, hier langzugehen, denn bei dem Gedränge der Touristenmassen hier oben stelle ich mir vor, dass sehr leicht mal einer versehentlich über die Mauer geschubst werden könnte. Ich weiß nicht, ob das real passiert, aber ich probiere es auch nicht aus. Zumal der Boden hier sehr uneben ist, teils von glatten Marmor durchsetzt, die Steine gucken aber mal eben locker 10 cm raus und so mancher kommt ins Stolpern.

Unter uns erstreckt sich rund um die Akropolis wie ein endloses Meer Athen. Das ist auch ein faszinierender Anblick.
Zwischenzeitlich hören wir – wie auch schon aus Istanbul – Trillerpfeifen und zahllose Polizeisirenen. Sehen können wir nichts, aber wie in einem Trichter schallt es aus den Häuserschluchten zu uns herauf. Später haben wir gehört, dass nach gestrigem Generalstreik auch heute wieder irgendwer gestreikt hat angesichts des Besuchs unseres Bundesfinanzministers morgen in Athen.

Das Wetter ist für uns optimal. Statt der sonst ständigen Sonne ist es heute bewölkt. Dadurch sind die 31°C nicht so drückend. Bei praller Sonnen dürfte es oben auf der Akropolis eine Qual sein. Es gibt zwar immer mal eine Windbö, die ist aber ebenfalls heiß und wirbelt Sand zu kleinen Hosen auf. Letztes Jahr musste die Akropolis ja wegen der Hitze zeitweise gesperrt werden, weil die Leute umgefallen sind wie die Fliegen. Das können wir uns heute gut vorstellen, auch wenn wir es so gut mit dem Wetter haben.

Akropolis Athen 13.07.17 - Türkei Griechenland Rhodos Kreta Zypern Israel AIDAdiva Mittelmeer

Nach der Führung haben wir noch etwas Freizeit, da wir aber schon so viel Zeit verloren haben durch die langen Staus, fällt die so knapp aus, dass wir grade noch ein paar Fotos machen können. Der Abstieg ist dann wieder ganz einfach, so dass wir zusammenfassen können, dass niemand, den die Beine normal tragen, Angst vor Auf- oder Abstieg haben muss. Nur die Massen an Menschen schmälern Genuss und Aussicht.

Unten angekommen treffen wir uns wieder mit der Führerin, die uns in 10 Minuten zu Fuß zu Athens Altstadt Plaka geleitet. Dort haben wir 1 Stunde Zeit, durch die Gassen zu streifen. Diese Gassen sind sehr sauber, gut ausgebaut, links und rechts viele kleine Geschäfte und Restaurants. Hier kann man getrost in Kunsthandwerk, Kleidern, Taschen, den unvermeidlichen Andenkenkitsch in unzähligen Geschäften stöbern und frau könnte hier viele Stunden zubringen, man wäre lieber noch auf der Akropolis geblieben.

Ein bisschen bedrohlich wirkt, dass hier auch 5 Polizeimotorräder pausieren, jeweils 2 Polizisten in voller Schutzkleidung und mit Maschinengewehren im Anschlag. Was uns aber sehr angenehm auffällt ist, dass im Gegensatz zu Istanbul kaum gehupt wird. Der Verkehr ist zwar etwas chaotisch, rote Fußgängerampeln sind wohl als bloße Vorschläge zu werten und Helme sind für Mopedfahrer wohl eher hinderlich und deshalb verzichtbar, aber trotzdem läuft der Verkehr sehr ruhig.

Der Bus holt uns direkt an der Einkaufsstraße ab und zurück geht es diesmal auf direktem Weg zum Hafen. Der Weg vom Terminal (in dem diesmal sehr genaue Sicherheitskontrollen wie am Flughafen vorgenommen werden) zum Schiff ist diesmal aber so weit, dass AIDA freundlicher Weise Shuttle-Busse einsetzt.

Akropolis Athen 13.07.17 - Türkei Griechenland Rhodos Kreta Zypern Israel AIDAdiva Mittelmeer

Zur Abfahrt schaffen wir es wieder, einen Platz direkt am Bug zu bekommen und in inzwischen praller Sonne harren wir dem Typhon. Heute will ich das auch einmal mit Kamera optisch und akustisch aufnehmen, um euch einen Eindruck zu geben. Leider wird das nichts, da eine Horde Yuppies sich genau hinter meinem Stuhl ein Plätzchen sucht und sich lautstark über die geschäftlichen Erfolge und die Luxuskabinen hier an Bord, die sie sich leisten können, unterhält. In den zugegeben seltenen Redepausen kaut mir eine davon mit ihrem Kaugummi mit offenem Mund direkt ins Ohr (und ins Mikro meiner Kamera). Das kann ich ja leiden…

Die Abfahrt verzögert sich dann um 20 Minuten, weil noch eine Kabine fehlt. Naja, nicht die Kabine selbst, sondern das Paar aus der Kabine. Sie konnten aber per Handy erreicht werden und hatten sich wohl die falsche Abfahrtszeit gemerkt. Nun mussten halt über 2000 Passagiere und 600 Besatzungsmitglieder darauf warten, dass ihr Taxi hier ankommt.
Was ist bloß los auf dieser Fahrt? Dass bei der Sicherheitsübung am Anfang gleich 6 Kabinen fehlen und schon in Istanbul und nun hier das ganze Schiff auf verspätete Teilnehmer warten muss, das haben wir bei keiner der bisherigen Fahrten erlebt.

Der Abend beginnt um 19 Uhr mit dem Kindermusical. Und Danke, AIDA, wir müssen nicht zum 5. Mal den „magischen Globus“ sehen, sondern es gibt ein neues Stück, „Farbtasia“. Die Geschichte, wie das Grau alle anderen Farben verdrängt, sich dann aber Schwarz und Weiß auf die Suche nach den Farben machen. Die Kinder haben die ganze Woche jeden Abend dafür geübt. Unser Kleiner spielt einen blauen Meeresbewohner, unsere Größere ein cooles Grau.
Ach, es ist wieder ganz rührend, wie schön die Kinder das machen. Sie haben offensichtlich Spaß daran und sehen mit den hübschen Verkleidungen und den bunten Gesichtern wirklich süß aus. Und hatten auch noch das Vorrecht, vom Entertainment-Team geschminkt zu werden.
Schade ist nur, dass diesmal weniger Zuschauer sind. Auf allen anderen Fahrten bisher war das Theatrium bei der Kindershow brechend voll. Diesmal sind überall Plätze frei. Jetzt erst fällt uns auf, dass wohl auch gar nicht so viele Kinder an Bord sind, wie wir das sonst kennen. So machen auch nur 60 Kinder bei der Show mit, statt der sonst üblichen über 100. Sind wohl doch noch nicht überall Ferien.

Beim Abendbrot lernen wir heute den Kellner Claton kennen. Danach gönnen wir uns wieder das gesamte Show-Ensemble mit der Beatles-Show „Come together“. Die Interpretation der bekannten Songs und die wilden Tänzer begeistern uns wieder.

Die nächste Etappe sind 473 Kilometer bis Rhodos.

Athen

Piraeus

Stimmung beim Auslaufen aus dem Hafen von Piraeus

Aus Datenschutzgründen wird die Verbindung zu YouTube erst hergestellt, wenn Sie auf den Button klicken. Für weitere Informationen dazu schauen Sie bitte unter Impressum & Datenschutz.
Einverstanden!
Der Lohn des Schreibens ist das Lesen. Das Kommentieren. Besonders das Teilen auf Blogs und Netzwerken!
Bisher keine Bewertungen
Durch die Dardanellen
And the winner is: Rhodos