Mittelmeer 13 mit der AIDAblu, Livorno 13.10.13

Das “Venedig der Toskana” weckt uns mit pausenlosem Piepen und erinnert mit seinen Kanälen zumindest ein bisschen an Venedig. Hier gibt es aber deutlich weniger historische Häuser und dafür deutlich mehr Hunde-Tretminen.

Livorno 13.10.13 - Tunesien Sizilien Italien Korsika Spanien AIDAblu Mittelmeer

Wir werden durch ein ununterbrochenes Piepen geweckt. Über Stunden werden unter unserem Balkon LKW mittels 2 Gabelstapler entladen und die AIDAblu so mit frischen Waren versorgt. Bei jedem Rückwärtsfahren piepen diese Gabelstapler aufdringlich. Erstaunlich ist, dass nicht nur italienische Laster entladen werden, sondern 2 LKW kommen aus Winsen/Luhe. Zugleich wird ein riesiger Container mit dem Müll des Schiffes befüllt. Das ist tatsächlich nicht anders, als in einer kleinen Stadt: Müllbeutel, ein aufgerollter Teppich, riesige Konservendosen, kaputte Toilettenspülungen usw. landen darin.

Livorno 13.10.13 - Tunesien Sizilien Italien Korsika Spanien AIDAblu Mittelmeer

Nachdem wir gestern gar kein richtiges Frühstück hatten, genießen wir heute alles wieder in aller Ausgiebigkeit, besonders meinen geliebten Lachs mit Meerrettich. Danach machen wir uns in aller Ruhe fertig und auf den Weg. Da wir gestern so viel Kultur genossen haben, wollen wir uns heute einfach nur Livorno ansehen. Den Hafen darf man nicht zu Fuß durchschreiten, deshalb sind Shuttle-Busse organisiert, die man für 5,- € pro Person beliebig oft nutzen kann. Die Karten dafür gibt es direkt vor dem Schiff, dort fährt auch der Bus ab und bringt uns in 15 Minuten in die Innenstadt. Ausnahmsweise mal ohne Kinder, die lieber an Bord bleiben wollen.

Von dort ist es nicht schwierig, sich zu orientieren. Die Altstadt, das „Venedig der Toskana“, ist von einigen Kanälen durchzogen. So richtig historische Bausubstanz gibt es aber nicht viel, da die Stadt im 2. Weltkrieg völlig zerbombt wurde.
Wir folgen einem dieser Kanäle, entlang der Festung Fortezza Nuova über den großen Piazza della Repubblica im großen Bogen zur Via Cairoli, die uns zur Kathedrale und zur zentralen Haupt- und Einkaufsstraße Via Grande bringt.

Die Stadt ist wie ausgestorben, schließlich ist Sonntag. So sehen wir nur wenig Einheimische, mehr AIDA-Touristen und Amerikaner der auch hier liegenden Carnival Sunshine. Insgesamt wirkt es recht sauber, wir sehen nur unzählige Hunde. Nein, das ist nicht korrekt, genaugenommen haben wir nur 5 Hunde auf dem ganzen Weg gesehen, dafür aber Massen der Tretminen, die sie hinterlassen. Das ist wirklich auffällig viel, besonders entlang der Kanäle.

Livorno 13.10.13 - Tunesien Sizilien Italien Korsika Spanien AIDAblu Mittelmeer

Die Kanäle liegen deutlich unter uns, begrenzt mit einer Mauer. Man kann nur auf den Fußwegen entlang der Mauer gehen, die Wege unten ans Wasser sind zumeist abgesperrt, dort käme man zu Anlegern, an denen die ganzen Kanäle entlang unzählige kleine Motorboote liegen. Die Kanäle sehen auch halbwegs sauber aus, das Wasser ist sehr trüb und riecht muffig. Einige Brücken über die Kanäle erinnern tatsächlich etwas an Venedig.

Die Häuser sind alle in den 50er Jahren wieder aufgebaut worden. So richtig viel interessanten Gebäudebestand sehen wir nicht, wenn doch was Schickes darunter ist, sind – wie in den anderen Städten auch – meist Banken oder Behörden darin untergebracht.
So finden wir interessant nur die Via Grande. Seit 300 Jahren ist sie die wichtigste Hauptstraße Livornos und nach dem Krieg schön wieder aufgebaut worden. Fast die gesamte Straße entlang kann man unter Arkaden an vielen kleinen und großen Geschäften entlang gehen. Leerstand gibt es hier praktisch nicht und die Wege sind recht sauber. Da immer noch Sonntag ist, haben aber nur ganz wenige Geschäfte geöffnet, unter anderem H&M, was erklärt, warum uns so viele Menschen mit H&M-Tüten begegnen, auch viele von unserer Schiffs-Crew. Davon begegnen wir einigen, auch zwei Tänzern.
Und natürlich hat McDonalds geöffnet, was besonders für eine Gruppe Teenies im Bus hinter uns sehr wichtig ist, wohl aber weniger wegen des Essens, sondern mehr wegen des kostenlosen WiFi. Das ist zugegeben an Bord auch ordentlich teuer.

Livorno 13.10.13 - Tunesien Sizilien Italien Korsika Spanien AIDAblu Mittelmeer

Insgesamt hat sich Livorno jetzt für uns nicht so gelohnt, obwohl es tatsächlich nur ein paar wenige Regentropfen unterwegs gab, und so schaffen wir es, rechtzeitig zum Kaffeetrinken wieder an Bord zu sein und ein bisschen Obst zu genießen. Und ein gaaaaannnnzzzz kleines Stück trockenen Blechkuchen.
Den Rest des Tages genießen wir bei schönster Sonne und 20°C auf dem Balkon. Zwischen 17 und 17:30 Uhr wird es dann unter uns hektisch, weil in einer unendlichen Reihe die Busse mit den Ausflüglern zurückkehren, etwas verspätet auch ein Taxi mit einer Gruppe, die schon per Bord-Lautsprecher ausgerufen wurde.

Zum Essen gehen wir heute später, weil unsere Kleine noch einen Zumba-Kurs mitmachen möchte und danach nicht alleine essen möchte. Wer dann um 20 Uhr aber nicht kommt ist sie, sie ist doch noch mit in den Kids-Club gegangen. Der Kurs war aber schön und für die 5,- € Teilnahmegebühr gab es noch eine Sporthose im Wert von 50,- € umsonst dazu.

Zum Abendprogramm gönnen wir uns noch die wieder gut gemachte Tina-Turner-Show „Rock me Baby“, bevor wir schon wieder müde ins Bett fallen.

Die nächste Etappe sind 302 Kilometer bis Ajaccio.

Livorno

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