Von Jamaika nach Hamburg mit der AIDAluna, Montego Bay / Jamaika 18.02.24

Unser bisher längster Flug bringt uns zu unserem bisher längsten Urlaub in die Karibik.
Dabei ist der Weg mit Unsicherheiten behaftet: Fährt die Bahn pünktlich? Streik ist dort nicht angekündigt. Dafür aber bei unserer Fluglinie.
Zur Sicherheit fahren wir einen Tag früher und Übernachten in Gateway Gardens.
Der lange Tag-Flug vergeht dann sehr zäh, was einige nicht aushalten und sich neben uns fast in eine Schlägerei hineinsteigern. Ob wir ohne Blessuren aus dem Flugzeug kommen?
Aber irgendwann ist auch dieser Flug am Ziel und wir lernen karibischen Bürokratismus kennen, bevor wir endlich an Bord sind.


Bilder folgen hier in Kürze

Traumhafte Strände und Wale in Mittelamerika und Karibik
AIDAluna 2024

Um 11 Uhr soll der Flug losgehen. Und damit der Beginn unserer bisher längsten Tour.

Auto, Bahn oder Streik?

Und das ist im Moment noch mit Unsicherheiten behaftet. Denn als wir vor einigen Wochen die Wahl zwischen zwei Abflughäfen mit unterschiedlichen Fluggesellschaften hatten, haben wir uns für Frankfurt und die neue Linie Discover Airlines entschieden, eine Lufthansa-Tochter.

Und damit zielgenau für Probleme gesorgt, denn vor 2 Tagen kommen Mails und SMS von AIDA, dass für dieses Wochenende Streiks bei Discover angekündigt sind, unser Flug wäre aber im Moment nicht betroffen.
Wir werden nachher sehen.

Noch ist es nicht soweit, noch ist es mitten in der Nacht und wir sind im Hotel.

Der Grund dafür ist einfach: wir haben jetzt immer wieder erlebt, dass die Bahn unzuverlässig ist oder Bauern die Zufahrt zum Flughafen mit Treckern blockieren. Deshalb ist es uns zu gefährlich, erst morgens anzureisen. Denn bei Transatlantikflügen müssen wir 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein, erst recht wenn Streik angekündigt ist.
Das wäre dann 8 Uhr und wir hätten mit dem Auto gegen 3 Uhr losfahren müssen, die Bahn fährt so früh noch gar nicht. Und wir haben dann nichts als Reserve, wenn es Probleme gibt.

Außerdem macht Auto nicht richtig Sinn, denn wir fliegen zwar in Frankfurt ab, kommen aber mit dem Schiff in Hamburg wieder an.

Deshalb ist klar: wir fahren schon einen Tag vorher nach Frankfurt, nehmen die Bahn und übernachten vor Ort. Wenn uns dann die Bahn im Stich lässt, haben wir genug Reserve.

Es geht schon 24 Stunden vorher los

Los geht es also schon gestern um kurz vor 12 Uhr, also knapp 24 Stunden vor Abflug.
Unser Jüngster bringt uns zum Bahnhof.

Welch ein Satz. Als wir mit Kreuzfahrten gestartet sind, war unser Jüngster 6 Jahre alt und wir haben manche Geschichte mit ihm im Kids-Club oder verschwunden an der Bar erlebt.
Jetzt fährt er plötzlich schon Auto – alle Eltern unter den geneigten Lesern wissen, was ich meine.

Wir können einen ICE direkt nach Frankfurt nehmen. In einem Ratgeber haben wir vor einiger Zeit gesehen, dass man nicht nur sehr früh buchen soll, um günstige Preise zu bekommen, sondern auch mal in die erste Klasse schielen soll, frühzeitig gibt es oft gute Angebote.

Die Bahn ist pünktlich und freundlich. Ohne Lüge.

Tatsächlich bekommen wir die 3,5 Stunden Fahrt für rund 35 Euro samt Sitzplatzbuchung und die 1. Klasse soll nur gut 10 Euro mehr kosten.
Das ist sicherlich unschlagbar, der Tipp war richtig gut und so fahren wir das erste Mal im Leben 1. Klasse.

Und das ist toll, es gibt einfach so viel mehr Beinfreiheit, die Sitze sind so viel bequemer und es ist alles viel ruhiger.

Auch gibt es mehr Platz für Koffer, da es recht voll ist, müssen wir einen Koffer aber in die obere Ablage legen, was ich allein einfach nicht schaffe. Netter Weise kommt uns das nette Schweizer Ehepaar zu Hilfe, das wir gerade von unseren Sitzen vertrieben haben, weil sie dort ohne Reservierung saßen. Und noch netter ist, dass sie einen ihrer Koffer, der allerdings nur klein ist, auch in die Hutablage legen, damit unser großer, noch schwererer Koffer in das Koffergestell zwischen den Sitzen passt.

Der Service ist sehr nett, wir hätten mehrfach die Möglichkeit gehabt, uns Sachen aus dem Bistro bringen zu lassen.
Das passt gar nicht so zu dem Bild, das wir jetzt von der Bahn hatten.

Und sicher hält mich der geneigte Leser nun langsam für einen minder begabten Märchenerzähler, wenn ich auch noch berichte, dass der Zug auf die Minute pünktlich abfährt und genauso pünktlich am Frankfurter Hauptbahnhof ankommt.
Aber auch wenn es kaum zu glauben ist: es ist wahr. Heute hat die Bahn gezeigt, was sie eigentlich immer können sollte.

Weiter mit der S-Bahn zum Hotel

Der Frankfurter Hauptbahnhof ist riesig und so, wie man sich einen Bahnhof vorstellt: Alle Gleise enden an Pollern und die Bahnsteige führen alle auf einen gemeinsamen Hauptgang zu.
Und da wir im vorletzten Wagen sitzen, stellen wir fest, dass der Bahnsteig lang ist, so wie der Zug halt. Sehr lang. Noch länger.

Nach einem Marathon (von der Strecke her, nicht von der Geschwindigkeit) kommen wir am Hauptgang an und finden problemlos den Weg nach unten zur S-Bahn.

Die Hotels sind umso teurer, je näher am Flughafen. Deshalb fahren wir jetzt nicht zum Flughafen, sondern 1 Station vorher zu Gateway Gardens, ein Name, bei dem sich der aufmerksame Leser vielleicht erinnert, diesen in mehreren der letzten Reiseberichte gelesen zu haben.

Gateway Gardens kennen wir schon von unseren letzten Abflügen aus Frankfurt. Bisher haben wir immer das große Parkhaus genutzt, diesmal sind wir hier im Hotel. Für unseren Abflug morgen ist es dann mit der S-Bahn nur 1 Station, und die Haltestelle ist direkt neben dem Hotel.

An der Rezeption spricht die Dame nur gebrochen Deutsch, aber wir bekommen unser vorgebuchtes Zimmer ganz am Ende des 3. Stocks. Und gönnen uns erst einmal einen Kaffee, Wasserkocher ist auf dem Zimmer.

Was ist denn eigentlich Gateway Gardens?

Danach machen wir einen Spaziergang, denn ich habe dieses neue Frankfurter Viertel nun so oft erwähnt, dass ich ein bisschen darüber erzählen möchte.

Hier war ursprünglich eine amerikanische Militärsiedlung. Diese wurde komplett abgerissen und es ist ein völlig neues Viertel mit Hotels und Bürohäusern entstanden mit einem zentralen kleinen Park.

Der Park ist nett mit hohen Bäumen und guten Wegen. Drumherum die Gebäude haben eine sehr unterschiedliche, moderne Architektur, oft mit einem Atrium.

Einige große Firmen haben sich hier angesiedelt, manche Gebäude sind noch im Bau, jede Menge Büros sind noch zu vermieten.
Besonders gut gefällt uns ein Bürokomplex, bei dem gewundene, hell beleuchtete Wege zwischen den einzelnen Gebäuden und teils wie unter einer Brücke hindurch mitten durch das Gebäude gehen.

Obwohl dies Viertel komplett unbewohnt ist, da es zu nahe am Fluglärm liegt, sind hier eine Reihe Menschen unterwegs. Teils mit Koffer auf dem Weg zu ihrem Hotel, teils Hotelgäste, die sich so wie wir noch einmal die Füße vertreten wollen.

Noch ist das Viertel nur über die S-Bahn gut an den Flughafen angebunden, es soll aber dieses Jahr noch eine Fußgängerbrücke gebaut werden, die die Gateway Gardens direkt mit dem Terminal 2 des Flughafens verbindet. Dann werden die Hotels hier mit Sicherheit noch mehr von Fluggästen genutzt als ohnehin schon.
Und auch die im Bau befindliche Erweiterung des Flughafens hat Verbindung hierher.

Aber nicht nur Fluggäste schlafen hier, sondern als wir ins Hotel zurückkommen, checkt gerade eine große Gruppe einer asiatischen Crew ein.

Unser Zimmer ist schön, wir holen uns noch ein Sandwich aus dem Kühlschrank neben der Bar und dann gehen wir früh schlafen, denn morgen geht es früh los.

Die Ersten beim Frühstück

Die Nacht war tatsächlich ruhig, von den Fliegern nichts zu hören und das Hotelbett erstaunlich bequem.

Trotzdem sind wir um kurz nach 5 Uhr noch diskret müde. Nützt aber nichts, um 6 Uhr beginnt das Frühstück, und wir sind dort die ersten, um lieber nach hinten Luft zu haben.

Zum Glück sind wir ehrliche Leute, denn sonst hätten wir umsonst essen können, der Mitarbeiter zur Eingangskontrolle kommt erst 10 Minuten später. Mit einem ganzen Schwung Gäste, die auch früh los wollen.
So international wie der Flughafen ist hier auch das Publikum: es sind alle möglichen Farben und Sprachen vertreten. Finden wir gut, ist aber nichts für Leute mit eingeschränkt nationaler Gesinnung.

Das Frühstück ist gut, aber ohne Highlights, reicht allemal für den frühen Morgen.
Danach alles Aufräumen, Auschecken und auf zur S-Bahn gleich um die Ecke.

Ein erstaunlich schneller Check-In

Die S-Bahn fährt direkt vor uns ab, als wir aus dem Fahrstuhl steigen. Denn die Quälerei mit der Treppe wegen der ausgefallenen Rolltreppe vom letzten Mal tun wir uns nicht an und gehen deshalb ein Stück weiter bis zum Fahrstuhl in der Mitte des Bahnsteigs.

Die nächste Bahn kommt aber 18 Minuten später, ist angenehm leer und so lässt sich die 1 Station zum Flughafen gut aushalten.

Dort finden wir uns nach dem Umherirren vom letzten Mal schnell zurecht, finden die Discover-Schalter schnell und staunen, wie leer die diesmal sind. So schnell waren wir selten durch einen Check-In durch.
Neu ist, dass wir nochmal gefragt werden, wohin wir wollen. Grund ist schlicht, dass wegen des Piloten-Streiks einige Flüge ausfallen, unserer wohl nicht.

Eigentlich müssen wir auch nur die Koffer abgeben, denn den Check-In haben wir gestern bereits online in der Bahn erledigt.
Das hat uns Lufthansa nicht leicht gemacht, denn immer mal wieder fliegen (Achtung: Wortspiel) wir raus und müssen neu anfangen, was aber nicht geht, weil der Prozess dann blockiert ist. Besonders schwierig gestaltet sich das bei der Eingabe der Visa für Jamaika, die vorher beantragt werden mussten, was wir natürlich brav vor 4 Wochen gemacht haben.

Aber am Ende ist auch das gelungen, unsere Sitzplätze haben wir sogar schon vorher über AIDA kostenpflichtig reserviert, da wir nicht für den langen Flug getrenntes Sitzen riskieren wollten und nun über eine Zweier-Reihe glücklich sind.

Kein Streik für uns

Vor der Sicherheitskontrolle ist eine ewig lange Schlange, das liegt wohl daran, dass sie gerade erst öffnet. Dann geht es aber recht zügig voran. Nur mit unseren elektronischen Bordkarten kommen wir nicht durch das elektronische System, wir müssen zum Schalter mit persönlicher Bedienung, dort geht es zwar auch nicht, aber ich habe zum Glück die Bordkarten nochmal als PDF abgespeichert und so können wir weiter.

Bis auf die übliche manuelle Nachkontrolle am Körperscanner ist auch alles ok und wir sind dann am Gate.

Das ist klein, es sind bei weiten nicht genug Plätze da, aber wir sind früh genug da zum Sitz-Appell. Nur noch gut 2 Stunden bis zum Abflug, wie gut, dass wir so früh am Flughafen waren.

Obwohl uns der Pilotenstreik bei Discover etwas Sorge bereitet hat, scheint der Flug stattzufinden.
Sicherheitshalber übe ich während der 2 Stunden Wartezeit schon mal am Handy-Flugsimulator “Der Rote Baron”. Ich bin sicher, dass mir dieser alle Fertigkeiten für einen Airbus vermittelt. Ich bin auch schon ganz gut, nur die Sache mit den Maschinengewehren habe ich nicht so recht verstanden.

Boarding klappt wie immer reibungslos, auch für alle, die nicht als Erste 1 Stunde in der Schlange stehen. Wir sitzen nahezu ganz hinten.

Start ist fast pünktlich kurz nach 11 Uhr. Auch der ist reibungslos und nun sind wir sicher, dass wir nicht vom Streik betroffen sind. Im Gegenteil, der Kapitän verkündet, dass Happy Hour ist, es sind gleich 3 Piloten an Bord. Ob er mich nach all dem Handy-Training jetzt mitgezählt hat?

Unser bisher längster Flug

Und dann beginnt unser bisher längster Flug. Angekündigt sind gut 11 Stunden. Und es sind unheimlich lange 11 Stunden.

Deshalb fliegen wir am liebsten nachts. Dann ist zumindest etwas Schlaf möglich. So verbringen wir aber nun den ganzen Tag auf dem Flughafen oder im Flugzeug. Das erscheint uns wie ein verschwendeter Tag, wenn das Ziel dahinter nicht wäre: 3,5 Wochen Urlaub.

Am Anfang vergeht die Zeit ganz gut: Erst gibt es Wasser, dann ein Mittag, dann einen warmen Cookie und zum Schluss Kaffee. Und wir sehen uns den neuesten “Indiana Jones” an. Kopfhörer dazu gibt es hier im Gegensatz zu den letzten Flügen kostenfrei. Denn dieser Flieger ist älter, Verbinden der Bluetooth- Kopfhörer geht nicht.

Und als das alles durch ist und wir denken, dass wir gleich da sind, sind erst 4 Stunden um. Oh Mann.

Hinten zu sitzen ist nicht optimal. Zum einen erscheint mir das viel lauter, zum anderen müssen wir beim Mittag nehmen, was über bleibt. In diesem Fall Pasta. Aber ich muss zugeben, die ist gar nicht mal schlecht.

Und es ist egal wie laut es ist, das ältere Ehepaar hinter uns in der letzten Reihe ist schwerhörig und übertönt alles.
Dachte ich. Gegen Ende des Fluges stellen wir fest, dass das kein Ehepaar ist, sondern Mutter mit 50jährigem Sohn, der auch nicht schwerhörig oder sonstwie eingeschränkt, sondern einfach nur unangenehm laut ist.

Kurz vor Schlägerei

Nach 5 Stunden drehen zwei ältere Männer direkt neben uns langsam durch und es gibt fast eine Schlägerei, weil der erste seinen Sitz nach hinten stellen will und der dahinter Sitzende das verhindern will. Drohend stehen sie sich Nase an Nase gegenüber und einer fragt den anderen, ob er ihm drohen will. Immerhin wird die Schlägerei lautstark auf das Schiff verschoben, weil die eine Ehefrau sich bereit erklärt, den Platz zu tauschen und nun hinter dem Kippstuhl sitzt. Menschen können so bescheuert sein.

Nach der aktuellen Folge der “Guardians of the Galaxy” sind immer noch erst 7 Stunden vergangen, noch 4 Stunden vor uns.

Karibischer Bürokratismus

Bereits in Deutschland haben wir die Einreiseformalitäten für Jamaika fertig gemacht. Hierfür musste online ein Formular ausgefüllt werden.
Trotzdem bekommen wir hier alle nochmal ein Papierformular, wo wir dasselbe noch einmal ausfüllen müssen.
Die Crew sagt uns, dass wir das einfach tun sollen, die Behörden in Jamaika seien oft etwas desorientiert.

Etwa 1 Stunde vor der Landung wird dann durchgesagt, dass das Online-Formular bei 25 Gästen nicht geklappt hat. Deshalb sollen alle nach der Landung sitzen bleiben und nur diese 25 Gäste, die namentlich aufgerufen werden, sollen als erstes aussteigen, weil bei denen der Einreiseprozess länger dauert.

Soweit ist es aber noch nicht, davon trennt uns noch ein ganzer Film, “Inside Man” vertreibt uns diesmal die Zeit.

Zwischenzeitlich überstehe ich zwei Attentate, erst lässt mir ein Steward ein schweres Kartenlesegerät auf den Arm fallen, dann spritzt mich derselbe mit Cola voll. Als hätte ich es geahnt, habe ich mir kurz vorher die Decke übergelegt, weil es doch etwas kühl im Flugzeug ist. So trifft das nur die Decke. Mal sehen, ob ich ohne Blessuren aus dem Flugzeug komme.

So ist dann aber auch gleich für den geneigten Leser geklärt, wer wie immer am Gang sitzen muss.

Getränke gibt es noch zweimal und rechtzeitig vor der Landung noch eine warme deftige Blätterteigtasche.

Dann werden die Namen derer verlesen, die früher aussteigen müssen. Zum Glück sind wir nicht dabei.
Aber dafür der laute Typ hinter uns, der nun genug Grund hat, den Rest des Fluges darüber zu motzen, dass das schief gegangen ist, Schuld die Mutter sei und was das jetzt für Umstände für ihn sind. Die Mutter, die immer ruhig bleibt, schlage ich für den Friedens-Nobelpreis vor, der Mann hat Glück, nicht geschlagen zu werden.

An der Passkontrolle interessiert sich kein Mensch für unseren Pass

Die Landung geht mit Schleife und dann ganz flach über das wunderschöne türkise Wasser, das verheißt ja schon einiges.

Noch einmal wird die Liste verlesen und es steigen nun auch nur diese Gäste aus. Wobei bei Paaren auch nur derjenige aussteigen darf, der aufgerufen wird.
Erstaunlicher Weise bleiben alle anderen ruhig sitzen.

Dann dürfen wir alle und die beste Ehefrau von allen schreibt in die ToDo, dass wir nie wieder ganz hinten sitzen, weil wir jetzt die allerletzten in allen Schlangen sind, denn Ausgang ist nur vorne.

Tatsächlich hat sich eine endlose Schlange vor der Passkontrolle gebildet. Diese geht immer wieder in Schüben voran. Was aber gar nicht an der Kontrolle liegt. Diese besteht nämlich nur darin, dass 2 Beamte unsere im Flugzeug ausgefüllten Zettel einsammeln.

Unseren Pass will niemand sehen, die Schlange kommt vielmehr dadurch zustande, dass ganz vorne Busse zur Verladung bereit stehen. Deshalb geht es immer busweise in Schüben voran.

Wir sind ja jetzt die letzten, bekommen dafür aber einen eigenen Bus, der nicht mal zur Hälfte gefüllt ist.
Was aber auch den Nachteil hat, dass wir nicht losfahren, sondern auf das nächste Flugzeug warten.

Zum Glück ist das rund 10 Minuten nach uns in Frankfurt gestartet und kommt jetzt auch rund 10 Minuten nach uns hier an, wodurch es nicht so lange dauert, bis auch diese Gäste an unserem Bus ankommen.

Zusammen mit einem Ehemann, der seine Frau sucht. Diese gehörte zu denen, die als erstes aus dem Flugzeug steigen mussten. Und er weiß nun nicht, was er tun soll: ist seine Frau schon fertig und in einem früheren Bus mitgefahren? Steht sie noch im Flughafen und will ihn treffen? Erwartet sie, dass er auf sie wartet oder ist sie längst weg? Schwierig, jetzt das Richtige zu tun.

Von Jamaika sehen wir nicht viel

Und dann geht es im Linksverkehr in knapp 30 Minuten zum Hafen.
Leider gibt es dabei wenig Einblick in Jamaika, und so ist das tatsächlich alles, was wir von der Insel sehen werden.
Es ist aber auf dem Weg schon sehr grün, ebenso die Berge im Hintergrund. Schicke Hotels wechseln mit Bauruinen ab, wir denken aber, dass weder Hafen noch Flughafen repräsentativ für das Land sein sollten, das Kennenlernen der Landschaft müssen wir leider auf ein anderes Mal verschieben.

Die AIDAluna liegt schon bereit, es sind reichlich Mitarbeiter da, so geht der Check-In ganz schnell. Am Eingang wird der kleine Ausreise-Zettel eingesammelt, den wir ebenfalls im Flugzeug ausfüllen konnten, dann gibt es ein kühles Begrüßungsgetränk, Foto von uns, Bordkarte ausgehändigt, kleine Sicherheitskontrolle und schon sind wir an Bord.

Endlich an Bord

Was ist das schön, endlich auf dem Schiff zu sein! Es ist jetzt Mitternacht in Deutschland, damit waren wir 17 Stunden unterwegs. Wir merken gerade, dass das jetzt auch reicht.

Unsere Kabine ist fertig, als allererstes machen wir aber die neue digitale Sicherheitseinweisung, damit wir nachher nicht an der Rettungsübung teilnehmen müssen.
Dazu müssen wir uns auf dem Handy einen Film ansehen, den Alarm anhören und noch ein paar Dinge abhaken.

Dann gehen wir mit angelegter Rettungsweste zu einer der Rettungsstationen auf Deck 5 und lassen da die Bordkarte einlesen, das war’s.
“Mit angelegter Weste” steht übrigens deutlich im Begrüßungsschreiben. Etwa die Hälfte der Gäste hier weiß nicht, wie das geht und erscheint mir Weste unterm Arm.

Da die Koffer noch nicht da sind, gehen wir zum ersten Essen an Bord ins Weite Welt Restaurant. Uns fällt sofort auf, dass wir das schon sehr lange nicht mehr gesehen haben. Viel essen können wir auch nicht, wir sind aus dem Flugzeug noch satt und 1 Uhr morgens (Heimatzeit) ist nicht so unsere Essenzeit.
Ja, uhrzeittechnisch müssen wir uns erst noch umstellen.

Bleibt das Warten auf die Koffer.
Apropos, dem erfahrenen Leser ist sofort aufgefallen, dass ich am Flughafen von Schlangen und Warten, aber nichts von Kofferbändern geschrieben habe.

Das liegt daran, dass wir die Koffer tatsächlich nicht abholen mussten, sondern AIDA bringt alle unsere Koffer direkt vom Flugzeug in Lastern zum Schiff. Das ist ein extrem angenehmer Service.

Wenn dann die Koffer kommen. Und das tun sie gerade jetzt, wir können alles auspacken, die Kabine einräumen – und dann sind wir richtig angekommen.

Aber mehr wird das heute nicht, die Müdigkeit fordert ihren Tribut und so gehen wir nicht mehr zum Sail away, sondern sinken ins Bett.

Nicht mal den üblichen Rundgang über Deck schaffen wir noch, es ist auch schon dunkel und der Gang auf den Balkon brachte schon eine schwüle Hitze mit 28°C mit sich.

Die erste Etappe sind 1.137 Kilometer bis Puerto Limón in Costa Rica.
Morgen ist zum Glück aber erst einmal Seetag.

Montego Bay


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